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WMtWWWWM» 31 Dienstag, den 15. Januar 1878 nehmen alle Kaiser!. Post-Anftatten. erbitten Vir i erhoben. Bom Kriegsschauplätze. Petersburg, 10. Januar. Nach de» neueste» amtlichen Ausweisen beträgt die Zahl der bisherige» russischen Gesammtverluste 81,800 Ma»», darunter 8 gefallene und 11 verwundete Generale; kraul u»d leicht verwundet sind 27,000 Mann. Odessa, 12. Januar. Gestern »Lherten sich 2 türlische Panzerschiffe Eupatoria and eröffnete» au- voller Lage «in Gescbützfeuer gegen die Stadt, vis 6 8 geschrieben : Nach den neuesten Bestimmungen soll die Kaiserglocke im südlichen Domthurme aufgehäugt wer den, und zwar deshalb, weil sich die Schallwellen, wen» sich die Glocke im nördlichen Thurme befände, za schr am südlichen Thurme brechen würde» und der Ton der Glocke alsdann in dem weitaus größten, vom Dom« nach Süden hin gelegenen Theile der Stadt nicht voll würde gehört werden. Italien. Rom, 10. Januar. Die Leiche des Königs wurde heute einbalsamirt. Die kirchlich« Leichenfeier soll in der Basilika Santa-Maria-Maggiove stattfinden. Die Trauerkundgebungen in ganz Jtalie» dauern fort ; in vielen Städten find Trauerflagge» auS- ge hängt; mehrere Eemeinderäthe beschlossen die Er richtung von Denkmälern zu Ehren d«S verstorbene» Königs. Rom, 11. Januar. DaS Parlament ist zum 18. Januar einberufen. Die amtliche Zeitung veröffentlicht Condolenztele- gramme, welche aus Italien und aus dem AuSlande am königl. Hofe eingetroffen find. Türkei. Constantinopel, 11. Januar. Der Minister des Innern, Hamdi Pascha, ist an Stelle Edhem Paschas zum Grvßwesir ernannt worden. Riesa wöchentlich dmmal: Dienstag, Donnerstaa undSonnabend. — Lbonnementsprcis vierteljährlich 1 MarNsPa. — BeMungen nc^tn alle»ai^l.Pch-' die Expeditionen in Riesa und Strebla (S. Schon), sowie alle^koten entgegen. — Inserate, welche bei dem ausgebreiteten Leserkreise eine wirksame Vnössentllchu^ finden, ero uns bi- Tags vorher Tormiltags Iv llhr. — Jnsertionsbeträge von unbekannten auswärtigen klusttaggcbern werden, wenn dieselben nicht inPoftmarken beiliegen, peryostv Bekanntmachung, die Anmeldung znm einjährig«« freiwillige« Wilitairdie«ft tetr. ^Bei der unterzeichneten Königlichen Prüfungs-Commission werden in Gemäßheit der Bestimmung in 8 91 der Ersatz-Ordnung vom 28. September 187S im Laufe des Monats März dieses Jahres die diesjährigen Frühjahrs-Prüfungen über die wissenschaftliche Befähigung für den einjährigen freuvmigen Mili tärdienst abgehalten werden. Junge Leute, welche das 17. Lebensjahr vollendet haben und im Bezirke der unterzeichneten Königlichen Prüfungs-Commission nach 88 23 und 24 der Ersatz-Ordnung gestellungspflichtig sind, haben ihr Gesuch um Zulassung zu der bevorstehenden Prüfung an die unterzeichnete Stelle bts spätestens Vis zum 1. Februar dieses Jahres schriftlich gelangen zu lassen. Nach diesem Termine eingehende Zulassungsgesuche können nach 8 91 der Ersatz-Ordnung Berücksichtigung nicht mehr finden. Diesem mit genauer Wohnungsangabe zu versehenden Gesuche um Zulassung zur Prüfung sind beizufügen: 1) ein den Vorschriften in 8 89,, sud d. der Ersatz-Ordnung genau entsprechendes Einwilligungs-Attest des Vaters oder Vormundes, 2) ein Geburtszeugniß und 3) ein Unbescholtenheitszcugniß, welches für Zöglinge höherer Schulen (Gymnasien, Realschulen, Progymnasien und höherer Bürger schulen) durch den Direktor der Lehranstalt, für alle übrigen jungen Leute durch die Polizeiobrigkeit oder ihre vorgesetzte Dienst behörde auszustellen ist. Sämmtliche Papiere sind im Original einzureichen. In dem Zulassungsgesuche ist gleichzeitig mit anzugcben, mit welchen z Wei von den fremden Sprachen (der lateinischen, griechischen, französischen und englischen) der sich Meldende, geprüft zu werden wünscht. Auch hat derselbe einen selbstgeschriebenen Lebenslauf beizufügen. M An die zur Prüfung zuzulassenden Adspiranten wird rechtzeitig schriftliche Vorladung ergehen. « r... 4^ : - Uebrigens wird bezüglich des Umfangs der Prüfung und der an die Examinanden zu stellenden Ansprüche auf den JichaÜi der d^r Prftch^Ordnmsg als Anlage 2 zu 8 91 beigefügten P rüfungs-Or-«»«g zum einjährigen Freiwilligen-Dienste hingewiesen. >'OWOW>'^ÄZW Gleichzeitig werden hiernächst die im Jahre 1858 geborenen jungen Männer, welche sich im Besitze, eines, den VorschrifteU -in HW dep Mchr entsprechenden Zeugnisses über ihre wissenschaftliche Befähigung befinden, aufgefordert, bei Verlust des Anrechts zum einjährige« freiwMgerr MM bis zum obengedachten Tage ihr Gesuch um Ertheilung des Berechtigungsscheins unter Beifügung der oben unter i—3 bezeichneten Papiere und Ves ft Qualificationszeugnisses schriftlich anher einzureichen. Schließlich wird noch bemerkt, daß die im Jahre 1858 geborenen Schüler höherer Lehranstalten, welche auf Grund der bei letzteren abzuhaltendm nächsten Osterprüfung ein derartiges Befähigungszeugniß zu erlangen hoffen, gleichfalls bei Verlust des Anrechts zum einjährig-freiwillige« Militairdienste bis zum l. Februar dieses Jahres ihr Gesuch um Ertheilung des Berechtigungsscheins unter Beilegung der vorerwähnten Zeugnisse schrift lich allhier einzureichen und vor dem 1. April dieses Jahres das gedachte Oualificationszeuguiß beizubringcn haben. Dresden, am 2. Januar 1878. Königliche Prüfungs-Commisfion für Einjährig-Freiwillige daselbst von Harttmann, Schuster, Regicrungsrath. Major. Staatsregieruug übereinstimmenden Vorschlägen der Finavzdcputation. Zu Pos. Ici, für die zum königl. Hausfideicommiß gehörige» öffentlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, erhob sich eine kurze Debatte, an der sich die Abgg. Walter, Lehmann, Penzig, Starke (Mittweida), Scheller und Vicepräsident Or. Pfeiffer, sowie Staatsminifier Or. v. Gerber uud der Regie- rungscommissar geh. Hofrath Roßmann betheiligten und die sich namentlich nm die im Zwinger hergestellten Heizungsanlagen bewegte. Bei Pos. 5 s., Landtags kosten, nahm Präsident Haberkorn Veranlassung aner kennend der mühseligen Arbeit der Zusammenstellung von Repertorien zu den Landagsacten und LandtagS- mittheilungen zu gedenken, welcher sich der Redacteur der Landtogsmittheilungen, Commissionsrath Meinhold, seit 1860 unterzogen Hage. Berlin, 10. Januar. Der königliche Hof hat heute Mr Se. Majestät den König von Italien auf drei Wochen Trauer angelegt. — Ter ReichScanzler Fürst v. Bismark hat der „R. A. Z." eine aus Varzi» vom 8. Januar datirte Zuschrift zur Veröffentlichung zugesandt, in welcher er „durch Krankheit verhindert, alle ihm zugegangenen freundlichen Wünsche zum neuen Jahre einzeln zu beantworten," für dieselben auf diesem Wege seinen verbindlichsten Dank ausspricht. — Wie der „Boss. Ztg." mitgethellt wird, sind die deutschen Tabaksbauern nnt dem Tabakssteuerentwurf insofern nicht zusrieden, als seine Zollsätze den aus ländischen Tabak m Anbetracht seines höheren WertheS und seiner günstigen Productionsbedingungen noch zu sehr vor dem inländischen Tabak begünstige», zumal wenn der letztere dem GewichtSzvll unterworfen werden soll, was für die Tabaksbauern mit Belästigungen und Nachthellen verknüpft sei. Köln, 9. Januar. Der „Elberf. Ztg." wird Eibchlall und Anzeiger Amtsblatt -er König». Amtshanptmannschast GroßmhM, der Lönigl. Gerichtsämter Riesa und Strehla, sowie des Atadtraths M Riesa und Ztadtgemeinderaths M Strehla. Druck und Verlag von G. Ponsong in Riesa. Verantwortlicher Redacteur: I. Mader in Riesa. Tagesgeschichte. Deutsches Reich. Dresden, 11. Januar- Beide Kammern hielten heute Vormittag öffentliche Sitzungen ab. Die Erste Kammer, deren Sitzung Staatsminister Abeken und geh. Regierungsrath Meu sel beiwohnten, genehmigte auf Vorschlag der ersten Deputation (Referent: Bürgermeister Hennig) den mittelst kvnigl. Decrets Nr. 12 vorgelegten Gesetzentwurf, die Form der Eidesleistungen betreffend, in der von der Zweiten Kammer beschlossenen Fassung und beschloß weiter, eine Petition Louis Knöfel's und Hermann Hering's insoweit, als dieselbe nicht für unzulässig zu erachten sei, als durch die auf das königl. Decret Nr. 12 gefaßten Beschlüssen erledigt zu erachten. In Be zug auf die Formelung des Eides sprachen Bischof Bernert und Oberhofprediger vr. Kohlschütter ihr Bedauern über den Wegfall der confeffionellen Fassung des Eides aus, erklärten jedochdaß sie um dieses Weg falles willen, das Gesetz, dessen Nothwendigkeit sie aner kannten, nicht beanstanden wollten. Die Kammer verschritt weiter zur Wahl zweier Mitglieder und zweier Stellvertreter in den ständischen Ausschuß für das Plenum der Brandversicherungscommission. Zu Mitgliedern wurden gewählt: v. Trützschler (37 St.) und Bürgermeister Hennig (31 St.), zu Stellvertretern: Bürgermeister Claus (37 St.) und Peltz (37 St.). Die Genannten nahmen die auf sie gefallenen Wahlen an. Die Zweite Kammer bewilligte in ihrer in Ge- - - genwart der Staatsminister vr. v. Gerber und Frhr. ' ' d. Könneritz, sowie der Regierungscommissare geh. Hofrath Roßmann und geh. Finanzrath Meusel ab gehaltenen Sitzung Abth. deS Ausgabebudgets, all gemeine StaatSbedürfniffe nach den, abgesehen von einer einzigen kleinen Abminderung, mit den Postulaten der