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Elbeblall und Anzeiger Amtsötatt für dir KSchlichkll CcrichlSäiiiltt fmit die StadtrLthk zu Riesa Md Strehla. Redaction und Verlag von E. F. Grellmann. A8. Freitag, den v. Deecmber 187^. Dltjr« Via» „Etdldl»n und -»;»>,,r« nschrmt wöchenttt» zweimal, Dicuhags und grkilag«, und koptt vierteljährlich 10 S!gr. — lvestellungm werden hei jeder Postanstall, in unter« tkrpedllionen >n »lila und SNehla, sowie von allen unfern Polen entgegen genommen. — Zn Annahme von Annoncen sind ferner bevollmächtigt Haasenstetn und Vogler in Hamdurtz» Altona, Leipzig und Krantsurt a, w., H. Engler in Leipzig, g. W. Saalbach in Dresden und Eugen Tort in Leipzig. Bekanntmachung. Erstatteter Anzeige zufolge ist am I. d. M. in hiestger Stadt ein Hund getvdtet und bei der Section die Tollwuth desselben constatirt worden. Da stch nun durch die diesfalls angestcllten Erörterungen ergeben hat, daß von dem gedachten Hund« nicht nur in hiestger Stadt sondem iedenrfallr auch in den aus dem linken Elbufer. gelegenen Nachbarortschaften verschiedene Hunde gebissen wurden, so wird in Gemäßheit Z. IS der Mandat» vom 2. April 1798, sowie der Generalverordnung vom 7. November 1865 Folgende» angeordnet: I. In der Stadt Riesa und den diesseits der Elbe gelegenen, zu hiesigem Gerichtsamtsbezirke gehörigen Dorfschaften find alle Hunde auf die Dauer von IS Wochen vom I. dieses Monats angercchnet und mindestens bis zum 22. Februar 1871 «ingesperrt zu halten," S. da» Herau»laff«n der Hunde au» den Behausungen oder Gehöften ihrer Eigenthlimer ist nur unter der Bedingung gestattet, daß der Hund mit eine«» gut construirten Maulkorbe von starken Drahtstangen oder Drahtgeflechte versehen ist. Auch Fleischerhunde dürfen nur unter dieser Voraussetzung mitgesührt werden. 3. Zuwiderhandlungen gegen die Anordnungen unter I und S werden mit einer Strafe von 2 Thaler IS Ngr. —- oder mit verhältnis mäßigem Gcsängniß bestraft. Riesa, am 5. December 1870. Königlicher Gerichtsamt. llibrig. Wdlg. Bekanntmachung. Di« GseartoF- ist wegm Berechnung der für die Einlagen auf» Jahr 1870 zu gewährenden Zinsen vom 1s. bi» zum SV. Derember dieses I hreS g schloff»». Am 31. December 1870, und an sämmtlichen Wochentagen im Januar 1871 wird in derselben von Vormittags v —12 Uhr, neues SchulhauS, Käferbergstraße, expedirt. Riesa, am 8. December 1870. Der Stadtrath. » Sieger, Bürgermeister. TageSgeschichte. Riesa. Um den au» Anlaß der Weihnachts zeit statlfindenden Postpäckereiverkehr im Inland« auch bei den gegenwärtig obwalten den Verhältnissen, wo ein großer Theil de» Per sonal» und Material» der Postverwaltung in au-wSrtiger Beschäftigung begriffen ist, und der Postverkehr wegen der Beschränkungen der Güter beförderung auf den Eisenbahnen ohnehin einen ungewöhnlichen Umfang erreicht hat, ordnungs mäßig bewältigen zu können, wird an da» Publi cum da» dringende Ersuchen gerichtet, die Einlie ferung der Packereien mit Weihnacht-sendungen im inländischen Verkehr nicht bis zu den äußer sten Friste» hinauSzuschieben, sondern damit mög lichst bald »ach Ablauf der ersten Woche de» Monat» December zu beginnen und die Vorbe reitungen danach gefälligst zu bemeffen. Dresden, 3. December. (D. I.) Der in dl« Tivilverwaltung »ach Reim» berufen gewesene hiesige Assessor Frhr. v. Ardenne ist zum Unter- präfecten in Bitrh-le-Franxais, Deport. der Marne, ernannt worden. Feuer im Barackenlager! Sm Sonna bend Abend brannte in dem genannten Lager bet Uebigau di« Bud« de» Marketender» total nieder. Wie da» Feuer entstanden, ist noch nicht ermittelt. Da» Treibeis der Elbe ist in der Nacht vom 4. zum 5. December auf den sogenannten Teichen bei Schöna und bei Oberbogelgesang zuck Stehen gekommen. jenigen, welche einen Verwandten oder Freund beim Schützenregimente stehen haben, da der enorme Verlust an Offizieren bei diesem Regiment ein Gleiche» bezüglich der Mannschaften erwarten läßt! Manche bange Ahnung wird da in wenigen Tagen zur traurigen Gewißheit werden! Alles sehnt sich nach einem baldigen ehrenvollen Ende des Krieges. Leipzig, 6. Dec. Am 2. d. Mts. Mittags fand die Handarbeiterin Fritzsche in Pegau, welche am Morgen desselben Tage- auf Arbeit gegangen, bei ihrer Rückkehr ihr« drei Kinder, zwei Knaben und ein Mädchen, im Alter von be ziehentlich drei, einem und sechs Jahren, in leb losem Zustande vor. Die Fritzsche hatte beim Verlassen der Wohnung im Ofen Feuer ange zündet, von welchem einige unter dem Ofen lie gende Torsziegel ergriffen worden waren. Die dadurch entstandenen Dämpfe hatten die Kinder, da die Wohnung verschlossen, in jenen Zustand versetzt, aus dem nur da» erwähnt« sechsjährige Mädchen durch schnell« ärztliche Hülfe gerettet und dem Leben wiedergegeben wurde, während di« an den andern beiden Kindern angestellten Wieder belebungs-Versuche erfolglos blieben. Leipzig, 6. Dec. lieber den coloffalen Um fang und di« großartigen Leistungen der Feld post de» Norddeutschen Bunde» im gegen wärtige» Feldzug find wir in der Lage Folgen des mitzutheilen: Bei den mobilen Feldpostan stalten werde» gegenwärtig verwendet: 296 Beamte, 49S Unterbeamt« und Postillone, 910 Pferde und ISS Fahrzeug«. Im Feldpost-Relaisdtenste resp. Stappeupoftdienste kommen außerdem zur Ver wendung: 147 Beamte, 460 Unterbeamte und Postillon«; Ivos Pferd« und 218 Fahrzeuge. Mit hin in Summa: 443 Beamt«, 955 Unterbeamtr und PoMotte, ISIS Pferve und 412 Fahrzeuge. In dem Zeitraum von vier Monaten sind circa 50 Millionen gewöhnltche Brief« und Sorrespon- dechkartmh eirca 32 Millionen Thaler Gelder in DienstäNgettgetiheiten und Privatangelegenheiten der voimckm , vtinah« 500M) Sxemzaar« im weg« de» > Pestdebit» bezogen, Zeitimgea,c.be- sördert wow»«. In de« Zeitraum von eine« »Maat, »MN 15. Ottober bt» 15. RoveNtbe», vstmdeu iserA« von dstr GAdhoft eirra 7oqM» Stück Privatpäckereien an die Armee expedirt. Dieselben hatten ein Gesammtgewicht von 27,500 Centnern, waren in 45,000 Säcken verpackt Und bedurften zu ihrem Transport 323 große Etsen- bahngüterwagen. Leipzig, 6. Dec. An der Parkstraße, welche jetzt verbreitert wird, ist heute der achtzehnjährige Dienstknecht Riediger au» Eolditz auf bisjetzt un ermittelte Weise unter sein zweispänniges Geschirr, auf welchem er Erde ansuhr, gerathen und aus der Stell« todt gefahren worden. Leipzig, 6. Dec. (L. T.) Heute find be reit» mehrere Briefs und Corresponden z- karten hier eingegangen, welche Soldaten der Regimenter Nr. 107 und 108 unmittelbar nach dem blutigen Kampfe vom 2. December an ihre Angehörigen abgefandt haben. All« diese Mittheilungen, welche wir «insehen konnten, sind sichtlich unter dem Eindruck der grausigen Schlacht geschrieben und haben eine selbstverständliche Kürze. In einem derselben heißt es: „Gott sei Dank, ich bin dem Blutbad mit heiler Haut entronNe«! Wir, die Regimenter 108 und 107, standen in der vordersten Vertheidigungslinie der Dorfe» Brie und haben — es ist da» keine Ueberhebung — gekämpft wie di« Löwen. Drei mit der größten Wuth unternommene Stürm« de» gewiß 30,000 Mann starken Feinde» wurden von uns, freilich mit großen Verlusten, abgeschlagen. Mit Hülse der zu un» stoßenden Verstärkungen gelang tZ dann, dm Feind völlig zurückzuwerfrn. Taufend« seiner Todten und Verwundete» bedeckten da» »Schlachtfeld. Wir find vorläufig keinen Augen blick sicher, daß sich der Angriff wiederhole, und bleiben de»halb allarmirt. Morgen 'schreibe ich, wmn eS mir möglich ist, mehr!" Da» .Leipziger Tageblatt" berichtet'! Au» der an der Spitze der gegenwärtigen RuNnner abtze- drucktm Bekanntmachung des Rath« ist zu«t> sehen, dich angesichts der fchucht welche unser« tapfcken Truppen Zett erlitten und vtdSetchi «och se haben, v»N der Veranstaltung -ein tag« Sr. «aß dd»«»n«g» «nckfi