Suche löschen...
Arbeiterstimme : 10.02.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-192802106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19280210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19280210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Arbeiterstimme
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-02
- Tag 1928-02-10
-
Monat
1928-02
-
Jahr
1928
- Titel
- Arbeiterstimme : 10.02.1928
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
kjhek Uch ltate das - In durch Jube- Werd fchu Ulde Asbu Dcle Nun merk-i In Mättz emuk wolle schied grad hat s Junge JEAN M komm YJI sp den liezah nehm Mubh Kirche Direki Der I kånfn ! dort ; Milch ko m : Staat « D Lust-M Henna richtet den Hä Gen. H Cis Aa» uzwtt BI« Schau J-. i stehen wird, betrieb schon mit neun Jahren ..Spielereie« mit den Junge-VI Als Scchiehnjähtige ist sie vollends olrgc briiht· Mikfllmt ihtek Freundin bemüht sie sich, die jungen Burschen ans der Umgebung ihres Bruders »anfzugeilen«'. Es liegt uns seku, ein Verdammunggurteil über das ein sselne Mädchen als ein ..ver!omrnen·es Geschöpf« zu fällen. Solche moralisierende, säuerliche Heuchelei ist ja gerade jenen Kreisen der Bontgeoisie eigen. deren Sprößlinge kein anderes Interesse als die in den höheren Schulen beliebte «Schwcinigelei« kennen Daß ein sechzehnjähriges Mädchen sexuell erwachsen nnd reif ist —— nicht nur körperlich, sondern auch in ihrer ganzen ··.)lnsriscin:mklchlt —, erscheint uan nicht weiter tragisch. Es gibt per-He Völker. bei denen noch ein wesentlich früheres Alter schon mir der Reife der Frau zusammen-fällt Aber hier handelt eg sikli um etwas wesentlich andere-. E Diese Mädchen und ihre männlichen Alters-genossen und Epiclgesiihrten sind ein Produtt der bestimmten nonrneuisen Erziehung-s und Existenzbedin pnn g e n der Gegenwart Die Jdeologi e, die der heutigen Fi 1 assensitn ation der Bourgeoisie entspricht. muß zm a n gglnn si g jene schwillt-, verlogene und überreizie Atnmsrnsiire einer tranklsaft gesteigerten Sexualität erzeugen, in der Konflikte nnd Katastrophen von der Art der Stegslitzer Mord nnsln lirmnreifen Die Vonrgeoisie kann ihren Kindern aus ihrer Jsdeologie D» ji«-nennen Klasse her-aus keine Vlickpuntte, keine Inter essen» keinen befriedigenden Jnhalst geben« Was auf diesem Wei- miidkir nationsalistischet Phrasenschwall, hatenkteuzleri icher inilcfniris iiinerne Phtasem ödes Blech —, das schließt in sich den 3 ma ng für die Jugendlichen der Bontgseoisise, all den n n n c it i il t e n Drang ihres Lebens auf den Gefilden der er- Wnkcnden Sexnalitijt nnd Erotik augzuioben. Die sterbende bürgerliche Kultur lässt dieser Jugend nur die se xue l l e Au S ichmeifnnn als Lebenginhalt. Das ist das Em idieideiidc» das wir angesichts deg Steglsitzer Schülermordes et kennen müssen. » » · « Ec- ist zugleich das, was die bürgerliche Gesellschaft ange sichts dieser Katastroplw verbergen möchte. » Die Schiisse in der Elcglilszor Mordnmäj zerfctzlen den Schleier, der sich über den Jnsmnd der bürgerlichen Jugend Deutschlands ausbreitete. Nun mitcrt die Zustizmaschinc, und - fcltsame Logsik - der iibcrlcbende kleinbiirgerlsichchwlbproletarische Bursche wird »zu! Vermnwortlmg gezogcn«. Was ist der juristische Tatbestand? In jener Sttiordnnche hatten Paul Kiantz nnd Giinter Scheller sich ge nossen, waren in die Wohnung der Eltern Schellerg gegangen. die damals verreist waren. und begonnen hier zu ..tnseipen«. Krantz hat am Abend zuvor die Schwester seines Schnlfreundeg besessen Fiir ihn, der dies zum ersten-mal erlebt, war es die ..g:osie Stunde« seines Lebens. sein ganzes Gefühl ist durch dass Veilnmmensein mit dem hübschen, gepfliegten. ihtn an Reife. wie durch den Reichtum ihrer Elstern iiberlegenen Mädchen nnigeioiihlt, als ob er sieberte Hildegard Scheller nimmt die Dinge viel weniger ernst. Ihr ist es um das Vergnügen zu tun. Jn dieser Nacht empfängt sie in der leeren Wohnung der Eltern einen anderen Freund, den Kochlehrling Hans Stephan Die Anwesenheit des Bruder-g, der Siephan haßt. kommt ihm sehr nngeslegen Als die Freundin Gltnor erscheint. nnd der Bruder momentan nicht annvesensd ist« verabredet man zuerst ein nächtliches Lager zu Vieren: Krantz nnd Siephan. Hildegard nnd Elinor. Doch wird nichts dar-ans, da dise Freundin nach Hause innsz nnd der Bruder zurückkehrt. so daß Stephan wieder verborgen wird. Krantz nnsd Scheuer trinken weiter Odstsekt, während nebenan. hinter der verschlossenen Tür. im Schlafzimnrer der Eltern, Hiltdegard sich mit Stephan ~oergniigt«. Wein und Pubertiit, die Eifersucht des einen usnd das ideologissche Chaos im Kopfe des anderen gipseln im allgemeinen Selbst ttiordcntschlnß. Schußwassen haben sie beide - das ist eine Selbstverständlichkett in den Kreisen der »Mit-malen Jttgen·d«. Der Bruder erpreht von Krantz das Ge heimnis der Anwesenheit Stephang. beschließt diesen nnd sich zu töten. Krantz will mitwir, auch Hildegard soll sterben. Der Plan wird durchgesprochen der- alloholische Fanatigmng steigt zum Siedep«nntt. Abschiedsliriese werden geschrieben Schlich lich - es ist inzwischen Morgen ———. dringt Giinter Scheller in das Schlafsimmen wo Stephan verborgen ist« erschießt iden Ksochlehrling und sich selbst. Krantz will suh »auch erschießen. Hildegard nnd die Freundin Elinor. die inzwischen gerade wieder kehrt, hindern ihn daran. Er nnd Hiidegard werden v ethaite t. Das Mädchen ist bald wieder fr·i. Paul Kmntz aber wird als Art-stiftete des gemeinsamen Motdplsand nun wegen Motdeg eingeklagt Zur Zeit der Tat war er einige Monate über 18 Jahre alt. so daß er nicht mehr vor das Jugensdgekicht kommt. Das Geichwokenengeticht. vor dem er jetzt steh-t, weist nicht einen einzigen Proletarier auf. Der Botsttzendc, Landgetichtgditesttot Dust. geht offenbar mit nicht gerade übertriebener Objektivität an den Prozeß heran; hat et doch nach übereinstimmenden Zeititngsbetichten dem jungen Angeklagten Aeußetungen an den Kon geworfen. wic: »Sie sind ein ganz verkominener Meitlchi·« Der Achtzehn iähtigo wurde in eine Zelle mit schweren Kkiminalverbtechern gesperrt; nffcwbar sollen diese- einen ~guten Einfluß« auf ihn ausüben. Die Klasseninstiz der Boutgeoisie braucht ein-en »Schuwigcn«, um die Schuld zu v e r t usche n, die der eigene Zerfallspwzeß der bürgerlichen Gesellschaft auch auf dicicr Schiiletkntaftrophe trägt Die Arbeiter sollen nicht n a chde nklich werden über dag. wag sich angesichts dieser Vorgänge zeigt. Man braucht einen lrimincllen Tatbestand, um ein solches Nach-denken zu verhindern Der Bankrolt» der chaotische Wirrwarr in den Köpfen der bürger lichen Jugend muß ja auch das Selbstbewußtsein der A r b e i ie r llasse und die Selbstbesimrung gerade der jungen Proletarier stärken. Es ist ein paar Monate her. daß auch in der Berliner Arbeiterjugend ein gemeinsamer Selbstmord dreier Jungproleiarier smrifand Freilich, so sehr diese Tat Verirrung und chwirung war. selbst sie zeigte die reine Atmosphäre die in den Kreisen der proletarischen Jugend im Gegensatz zu jener ichwülen Beiichlafsgesintuing der Bourgeoisiöhnchen und itiichter herrscht. Und doch: auch bei jenen jungen Arbeitern. die in K öpe n i ck Selbitmord begingen. war es die oerderbliche Entwicklung lleinbiitgerlicher Jd·eologie, unverdaure Letiüre bürgerlicher Philosophen die sie an der Sache ihrer Klasse ir te werden nnd zum Renolvergreifen ließ. s« " « Die große Masse dserpfoletorsischen Jugend sichert lich gegen jenes ideologsische Chaos-» dac- aug dem Unter gang der bürgerlichen Gesellschaftduffteigr und dessen Einfluß auch die Arbeiter-jagend geiährdets In des Organisatio nen des Klasierilr«rrtlzts-fki,v die die« revolurijonäre Ve- WUUS mich für die Kinder und die Jugend ichen des Proletariatg geschaffen-hat« findet dersNachwuche der Arbeiter klssssf dUtch die Schulung des Klassenibewußtseing, die Durch driwgwe des ganzen Dasein- mit dem· Wissen amdic geschicht- n O O J - Rotteeaens Arbeiterregterung ge rztt c-.’. ~ « « . Ein muc- Fiasio sozialdemokratischer »Staatsetoberung« Ganze 12 Tage Regierungshettltchkeit - Der Fußzkm der Realitionsgenossen Die SPD ist also der Meinung. Fahl-te Arbeiterpartei sich vor der Siabinettsbildung mit den·ubrigen bürgerlichen Par, teien hätte verständigen und auf cm gemeinsames Programm einigen sollen. Durch ihre Unterlassungssiinde has-; die Arbeiterpartei also sozusagen scibsk den Stute ihrer Requ rung verschuldet. Die Lehre, die der Psrielvokstand· der SPT aus dieser Episode zieht. ist also nichts Schluß mit der Konti tsionspolitit und Kampf gegen die bbrgerltchetthatteienh son, dera: Verständigung mit den bargctllchen Parteien größere Zugeständnisse an die Bourgeoisie. tut-»F Koaiitionspotitir nach preußtlchweutschekn M u st e r ! Die »I«m,kkn« SPD-Fiihrer äußern sich in radikaleren WA ien. So schreibt Zweiling in der Plauener Volks zeitung. das; die ~biirge rl. Linie eine ehrliche Wahr nehtnung proletarischer Interessen nicht duldet« und »das Parlament von der Diltatur des Kapitals be herrscht wird«. Aber welche Politik empfiehlt nun Zwei ling an stelle der bankrotten Koalitionspolitik? Er gibt den Koalitionspolitilern den Nat, solange i— in »Opposition" zu verh a r r e n , bis die Sozialdemokratie die M chkh c j; der Wähler hinter sich habe. Also selbst der in Worten so radi tate« Zweiling kommt über eine g anz oulg ä r e bitrg k z liche Staatsaussassuna nicht hinaus. indem er di-: Illusion nährt, als könne die Eosialdemolratische Partei dmm wenn sie im Parlament iiber eine Mehrheit verfiigt· dem Kapitaligrnus durch Patlsmkntsbefchlüise den Garaus machen. Wie sehr dieser platte Reformismus nicht nur der M a U. schen Staatstheorie. sondern auch den Ersabruns g e n d e s K l a ss e n k am p f e s« widerspricht, zeigen besonders anschaulich die H i n t e r g r ii n d e des Sturzea der norwegiirth Arbeiterregterung. Die eigent l i ch e Ursa ch e des Sinnes ist nicht in der Tatsache zu suchen. daß die Arbeiterpartei noch eine Minderheit im Parlament darstellte, sondern elxkkx darin, daß der Klassetilampf nicht im P a r l am e ni. sondern außerhalb des Parlament-s ausgetragen und entschieden wird Und da dem normegischen Kapital selbst die jämmerlichen Re formabsichten der Arbeiteriegierung zuviel waren. mobilisier:c eg seine außerparlamentarische Macht, indem das Finanzkapital durch eine Heranfsetzung des Dis lon t s das Kapital verteuerte und eine g: oßz ü g i g e K a p i - talgslucht inszenierte. Diese wirtschaftlichen Kanipfmasiriahs nten des Kapitals sind die eigentlichen Ursachen des Regie runggstnrzez und mit solchen und noch weitergehenden Mast nahmen ist das Kapital in der Lage. auclp selbst solche sozial demokratischen Regierunaen davon-Magen die über eine var larnentarische Mehrheit verfügen Sachsen ist da für das treffendste Beispiel Delo, s. Februar (Gig. DrahtberichU Jm ugkkpcgiicheu Parlament wurde von der de m atra ·f tiich e n Partei, auf deren U u t e t it ü tz u n g die WWVCMN tratiichc Regierung gete ch n e t Hatte. ein Mißkkallenunth gegen sie eingebracht, ver mit den Summen aller bürgerlichen Pakt-im qugen o m m e n wurde. Damit ist die MUUVMVI tmiiche Regierung nach einem zwölftägigen DUW s· M »k -upch ehe sie ihr Amt eigentlich angetreten hat«- Die Sozialistische Internationale wird die Trauersahs ne n hissen und über die Schlechstigkeit der demokratischen Welt jammern, die keine sozialdemokratischen Minister haben will- Nach dem Rücktritt Vanderoeldeg, nach dem Sturz der sozialdemokratischen Regierung in Finnland und der Links toalition in Lettland. stellte die sozialdemokratische Presse tvehmiitig fest. daß es in Europa leine Zentralregierung mit so zialdemokratischen Ministern mehr gebe. Die Bildung der sozial demokratischen tJJinnderheitSregierung in Not-wegen flößte ihr neue Hoffnungen ein: nun werden rechte nnd linke So zialdemokraten wenn auch nsur in einem Ländchen. dessen Ein wohnerisbl halb so groß ist wie die von Groß-Berlin ihre re sormistischen Regierungskiinste zeigen können. Es sollte nicht sein. Die Demokraten, auf deren Unterstützung die sozialdemokratischen Minister rechneten, gaben ihnen den Gnadeiistosz. Wurde nun etwa die notwegiiche sozialdemokratische Ne gieruna von den Bürgerlichen gestürzt. weil sie eine kapitalisiert feindliche Arbeiterpolitik vorhatte? Beileib e nichts Jhc Negicrunggprogramm war in vielen Punkten zahm er als dass einer bürgerlich-demokratischen Regierung. Die Klassen gegensätze sind aber bereit-z derart zugestsL daß sich das norsweaische Bürgertum sogar diese zahmen Reformen nicht nefallcn liess. Die kurze Geschichte der Eintaggsliege, die sikls stolz »Mir n·egiscl)e Arbeiter-Regierung« nannte, zeigt die Arbeiterklasse wieder einmal ein-dringlich. daß es eine nutzlose und ge fährliche, aber von den Sozialdemokraten neniihrte Jllu sion ist. die Neaierunsgggewalt aus parlament a r i s ch - demokratischein Wege erreichen zu wollen und eine wirk liche Politik im Interesse der Arbeiterklasse machen zu können- Die Soiialdemottaten aller Länder machten schon Anstalten, die Existenz der sozialdemokratischen Regierung in Norwegen zu den-selben demanogischen Veiriiggmanöoem auszunutzen wie sie es damals mit der Regierung Macdonald taten. Die Machtinstrumente der Vourgeoisie. die unab hängig von den parlamentarischcn Institutionen nur noch den Klasseninteressen der Boiirgeoisie arbeiten. machten durch diese Rechnung früher einen Strich. alg ec- die Sozialdemo kraten dachten Die Koalitiongpolitikcr der deutschen Sozialdemokratie ziehen jedoch aus dem Sturz der norwmifchen Regierung eine andere Lehre. So schreibt der Sozialdemokratische Preisedienft: ..Einen solchen Ausgang mußte man eigentlich erwarten. nachdem die Arbeiten-attei, die nur über eine Minderheit im Storthing netfügt, die Regierung angetreten hatte, ohne sieh zuvor mit irgendeine-: der übrigen Grup pen iibet ein Programm zu verständigen, auf dessen Grundlage ihr wenigstens fiir eine gewisse Zeit die Anf rechterhaltnng der Macht möglich gewesen wäre.« Der Sturz der norwcgischen Arbeitertegierung hat aber mals den Baukerott der sozialdemokratischen Koalitiongpolitik und Staatstheorie aufs ein-. dringlichste vor Augen geführt, zugleich aber auch die N i chtigs Zeit der kommuuistischcn Politik bestätigt Auch in D c u tj ch l an d Schluß zu machen mit jcg l i ch c r Koalitionszs politik und gemeinsam mit den« Kommunisten für die prolei tarische Revolution zu kämpfen -—. das ist die Lehrv. die die sozialdemokratischen A tbeitet aus dem liormegijchcn 6xpcrimcnt ziehen müssen! liche Mission ihrer Klasse, jenen Lebenginhalt, der der Jugend der Bonrgeoisie versagt bleibt. Hier finde-i dass aufschäumende Lebensgefijbl der Jugend lichen die schöpferischen Möglichkeiten hier erwächst der leben bejahende. revolutionäre Einn, der Wille. mit der Welt. mit der Wirklichkeit fertig zu werden. Der junge Spriißling der Bouri geoiiie kennt keine Not nnd Schwierigkeit Der jnngc Prole tarier wächst auf in Elend nnd Entbehrnng. Aber er findet den Weg als Kleister-kämper findet den Ausweg-: die alte. ver brauchte. verdamnrengwerte Welt zu ändern, an Stelle des lieu tigen Niedergangeg der bürgerlichen Gesellschaft die Herrschaft der Atbeiierklaiie nnd die Zukunft dec- Eozialicsinng zu er kämpfen! Selbstmotd beider Reichgwehr E. s Bei Beratung dcg Heercsetatg im Ausschuß des Reichs taxks wuer eine Uebersicht über die Selbftmorde im Heere vor gc cat. Danach find in der Zeit vom 1.10.1926 bis 30.9.1927 135 Selbstmordc und Sellsfhnokdocrsuche von Soldaten vorgebra mcn tgegen 140 im Vorial)re). Dem Dicnstgrad nach entfallen L) Fälle auf Offizierc. 17 Fälle ans Unterosslzierc. Jl? Fälle auf Gesteitc, fll Fälle ans Mann schaften Mehr als die Hälfte der Fälle Um entfällt auf die ersten vier Dienstjahre bzw. auf das ts. bis 2:’-. Lebensjahr. Als Gründe fiir den Freitod werden von den dljlilltärbehötden an gegeben: ~Licbegknnnner«. Heiratgfchwierigtelten, Alimcntens sorgen usw-. Gelchleelltstrankbeiten in 42 Fällen; Sorge um die Laufbahn, getränltecs Ehrgefljbl in 44 Fällen; Furcht vor gericht licher Strafe in 27 Fällen;,.Leichtsinniger Lebenswandel«,Schul den. Krankheit in ils Fällen; »Lebengüberdrnß«, Alkoholistnng. Verfolgungcswahn in einem Fall. Die Angaben der Behörden treffen in verschiedenen Fällen nicht zu. So wird bei einem Oberpionier in Königsbch der sich im April 1927 mit Gag vergiftet hat. als Grund der Tat ange geben: »Schulden und Verkeer mit Mädchen«. Tatsache aber ist, daß er wegen geringen Dien tvergehens eine strenge Arreftltmfe erhielt und sich deswegen vergifteten In seinem Alifchiedgbrief schrieb er: »Ich bin ein Mensch nnd will als Mensch behandelt wer-denkt Bei einem Kanonier dccs 6. Artillericißeginieiitg. der sich erhängt hat, wird als Grund angegeben: ..Lanqe Dienstzeit und Unluft zum Soldatcnbekuf«. Dabei ist eine«Tatfache, daß der Kanonict sein Leben hingewochn «hat, weil er die Schinderei nicht mehr ertrug. Jnfolgc fchtianöfer Behandlung war Frit ktcinkt. keine Kraukmeldung wurde imiickgcwiefem ck sollte sich weiter ~schleife"n«· »lassen. ." . . - . - Auch aiig den Angqlzemder Denkfchrift felbii ergibt sich eine große Zahl ähnlicher Ttanotzien wehrlojex Opfee des deutschen Militakismils. Ein Oberjchimtz hat sich. zu erschiejzen versucht. da et den Anforderungen des-s Dienstes nicht zu genügen imstande wur· Einx Gefreim hat lich. enchojsm da« er den Dienst ais Stallgeffeiter verjchlafen hatte und die Strafe iiieegtetn Für snich ist die··Welt zuskeeb Und vie Menschen zu geob.« in Unter wachtmciftet heilili ans Uebemkbeitung afus dem Dathfenitek gestützt Ein« Schütze hat-sich- um Welche erschossenT »Ich kann das Leben nicht mehr ertragen Es falle-mir u schwerl« Eben so kommt ans anderenspßerichten der Klageran »Alten« das Leben nicht« länger etttagen.!««.zJch scheide« cfug’«dem- Leben. weil ich dazu gediehen wecdeFDiese kliotjchtcze sind Anllngen gegen sdas System der Reichs-wohn dieses- übeliten Militarismug mit vollständiger persönlicher nnd politischercntrechtung der Mann ichaften und Willkürfreibeit für die Vorgesetzten, deren Brutalis tät ja in den seltensten Fällen ausgedeckt oder aar bestraft inde Welcher Betrieb bei der 5. Egiadton des 111. Reiter-Regime»nts herrschen maß. zeigt die Begründung fiir den Selbstmnrdvemich eines- Reiterss: »Er war am 20.11.26 vorn Pferd gestürzt und hatte eine ()«jehirnerschiitterung mit nachfolgenden Verwirruna;« zustanden erlitten. e’Bnfc)lge feines Leidens konnte er sich in die Schwierigkeiten des dienites nicht hineiniinden!« Er konnte uru nicht ..l)ineinfinden« nnd griff. da man keine Rücksicht aus Ihn nahm, zum Strick! . th Selbstmorde nnd Selbitmordversnche » das ist das Et gebnics dec- nenen Militarismus. Die Soldaten erhofften M anrec- Leben, dann eine sichere Existenz, jetzt zeigt sich. DER D» neue Illiilitarismng sie zur Verzweiflun, treibt. Enttiiuichuna und, da sie keinen Ausweg finden. Sefbstmord ist das Endp- Solange der Militarigmus als Klassenivaffe der Angbcthk gegen die Masse der Arbeitenden besteht. werden auch die Ihm dienenden Söhne der Werttätigen feine Opfer werden. · Die wahren Schuldigen an dem Verzweiflunggtod sind M Periechter des Militatigmus. die von den Dentschnationkllsn lUS zur SPD - dss Neichswehriystem ausdrücklich ver ex Ist-IN nnd den Kampf gegen dieses System durch die Klasseniuitls 111 Hochverrat verfolgen. « Nicht einmal politisches Wahlrecht nnd Ko alitionxsredit iellen den Soldaten gewährt sein. geschweige denn Freibeit des Verebeltchimg, des . echtgbeistandeg, der Zeitimqsivabl usw- Man benirchtet: Die Soldaten könnten durch Aufklärung 111-« dnrch engere Berührung mit dein Proletariat nicht Mehr IV swillige coldknechte des neuen Jmperialigmug sein. Ein neues Schwindelblatt der SPD in Berlin Berlin. 10. Februar. (C-igcnc Drahtkikkldlethl »Ab 15 Februar erscheint unter dem Titel »Der Abend« emc Spatauggabe des Vorwärts. Der Vorwärtg ist durch den wuch iendm Protest MS seinen Leserkreifen. den ständig zunehmanu glbonnentenschwund und den tataftrophalen Rückgang des Stra gxnvytkallfs gfzwungem irgendwie einen Ausweg zu fUÖC."« ezetchnend runden Banlrott ist, daß diese Abendzeitung W Preis des Porwartg eingeschlossen und an die VorwärtH-Ak.’.""" UMEMBWTIS geltefert wird. Die Abendausgabe des VDIWWIJ wird emgcktellt Frahleriich erklärt heute der Vorwärts. DOIJ Der Abend den haraltcr eines iozialiftifchen KampbeM WVAEU PW KMUMUMftm D. N. beibehalten will nnd glctchzstisi den Wldlnschcn der Berliner arteigenofen entf rcchcnd ~4««19 HUJM Leben Vck Weltstadt Berlin« in sitt-Irr uns-Bild wich lPlegEkU F9U-, Es wird nt lein. die Arbeiter vor dem Neinmd Auf ch Isnkatwnell ausgemachten Ersatz für die zItioIUM"9«" trachte Abendauggabe des Borwärtg rechtzeitig zu warnen- Gegen die Unterdrückung-nottut Peincaiös Strahbukg. 10. Februar. (Eigeiie Drabtmeldinisil Die Kommuniktische Partei und die revolutionären GVWEHH schaffen von Etiaß-Lothrin en richten an die klininetliisinxitlche Arbeiterschaft einen gemeinsamen Aufruf. Dieser brandmtl7".sp.· sisiamlefe Unterbriitkunggpolitik der Peinenreregierung W Emb- Lothringen. die dort eine zielbewußte chauviniitiiche MIMHIMF betreibt. die Muttersprache der Arbeiter gewaltsam untekdkuck.« die kommende Generation zum Analphabetentuiii here-berückt. »Im Beamten und Eisenbahner niedertnebelt. die Steuer-Wrauhe m- Mckjchutier anzieht und jeden Lohnabbau und jede Arbeitsöelkt verlangerung unterstützt. . - « - Am Sonntag alles-mobi! zur Landagitcissom VI M R Ei
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)