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Arbeiterstimme : 30.11.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-192711302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19271130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19271130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Arbeiterstimme
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-11
- Tag 1927-11-30
-
Monat
1927-11
-
Jahr
1927
- Titel
- Arbeiterstimme : 30.11.1927
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Als kUHelOiek ewiger Jude Ahasver irrt er in der Welt her- UMs Ek streicht ganze »Siöße« knisternder Dollarbanknoten ein. bekMspVM Gold iteckttn seiner Kehle - er lann die rassiniertesien GEUUssS Vck kapitalistischen Gesellschaft an berühmten Tummel platzen del Hoch- Und Geldaristotratie durchlosten · Aber et hat. und zwar durch eigene Schuld. seine orolctariichc Heimat verloren. die er gegen kapitalistische Goldbarren ein tauschte . .. Hem Lande, wo in einem Wolgastädtchen Schg Wiege stand- hat dieser Sohn des Voller-, selbst den Rücken gelehrt- Galdhunger trieb ign in die weite Welt hinaus. wo der einstige Prolet und große iinstler sein Talent an »kunstliebendc« 100- prozentige Ausbeuter und Dollarlönige verikhnchert Ost ist der »ve»rlokciie Sohn« gemahnt worden. es wäre Zeit, nach der USSR zurückzukehren. wo russisthe Ptoleten auch dem herrlichen Gesange eines roszen Künstlers und Sohn des Volkes tauschen möchten. der dueßJerleihung des Prädikatg ~K li n it l e r d e g Volke g« Chochste ugzeirhnung für Sowsetkiinstlcr) geehrt worden war. Sch. blieb aber - an sonnigen Gestaden nnd hatte fiir feine Sowjetheimat nur die saule Anoredec Jch bin noch immer iiir einige Jahre an verschiedene Jmpressariohyänen »oersllaot·'. weil ich silr meine Familie, silr meine Kinder noch die nötigen Notgroschen zusammenzutlopfen habe. Dieser hartnäckiO Deserteur ist kürzlich ·eines Ehrentitelg ~K ii n si l e r d e S V olies« verlustig erklärt worden und kann nun nach wie vor als Trabamt unserer Klassenseinde, deren ge horsamster Diener sein und bleiben.... Der Lebenslauf dieses genialen Proleten, sein Werdegang« er erinnert an einen fesselnden Roman. Jn der Jugend - cin armer Schlukker. Zuerst Kirchensiingee dann Bolilieder-Jnterpret in Jahrinarktgbudiken,Jurist in hungerleidenden Wandertruppen, wo man siir elende Hunger groschen bis zur Heiserleit singen, bis zu völliger Erschöpfung ~rniemen« mußte. Aber friih krümmt sich, was ein Häkchen werden will. Im obscuren Proletenbengel sitzt der Kittstler »von Gottes Gnaden«· Sein Spiel, sein Singsang reißt dießudikenbesucher hin. Fixe Theateragenten machen schon nach ihm Jagd, weil sie wittern, daf; der robuste, hochausgeschossene Jüngling Gold in seiner Kehle hat.... Und dann ipliitzlich über Nacht kommt das Glück.... Sch. hatte sich mit e ner Operntruppe nach Petereburg »gewagt« —- oor einigen Jahrzehnten war es, - er wird von der Kritik be merkt und im Sturmlause ist der große Ersatgserobert und ge sichert. Sein Ausstieg kommt zu einer Zeit, als Gorki, Sche einitiger Mitbummier und Leiden-gesamte bereits vom Ruhme umstrahlt war..· Gorki hat oekann lich auch einmal, als grüner Jüngling, in irgendeier ~Budile« zusammen mit Schaljapm als Sänger debutiert und konnte damals mit seinem »hellen Tevnor« sogar Sch. (dessen Basz vom Budikeninhaber als ..ungeschult«-be funden wurdes übertrumpsen. " · . , Sch. kommt in die Hosoper, allimatisiert sich dort schnell und versteht es knachdem er sich von einem sixen Jmpressario gw- Neklamezwecken nach Westeuropa bringen ließ. von wo er otel Geld und Lorbeeren mitbringen konntet alg geseterter Liebling der Opernbesukher seine Honoraranspriiche bis zu einer in den Analen der Hofoper nie dagewesenen Hohe lito 000 Nubel Jahres salärs zu schraube-n . .. Der Goldhunger bei Sch., der noch vor ein paar Jahren ein hungcrleidender Prolet war, ist groß und wird auch gestillt. Alle Welt möchte den berühmten Bassisten als Mephisto-Jntcrpretcn. als ~3ilr Vorig« sehen »und hören. Genial sind das Spiel und der Gesang des großen Künstlers. der alle sonstigen Berühmt heiten in den Schatten stellt. Uebekall. wohin er kommt, ist ihm das Höchstmaß der Bewunderung gesichert. Er ist und bleibt ein Großer unter den Großen. Aber der Ptolet in ihm - ist tot ! Im Jahre 1911 beweist Sch. feine große Zatentreue: wäh rend einer Opetnpotsiellung, - der Zat mit feinen Getreuen sitzt in der adlergefchmückten Hofloge - fällt Sch. auf die Knie und singt die N-aiionalhymne »Gott schätze denZ a re n«. der ganze Saal »briillt« mit. Am nächsten Tage wird Sch. zum »Soliften Sr. Majeftät« erhoben.... Sch. ist der Ruhm zu Kopfe gestiegen Er respektiert niemand. Der greife, von allen Mitgliedern der Oper gefürchtete Kapell meifter der Kaiserlichen Oper, wird von Sch. wie ein dummer Junge behandelt, die Chotifien und Orchestermusiter werden, wenn der Herr ..Solift« ilblet Laune ist, angetempelt und mit echt nsssifchen »K»t«afiitzorien«-beehxt..-.· « Dis OktoböiiNedoluttvn kofmfnftfs » Die Sochtregierung ehrt jegliches Talent, umso mehr Sch-. dessdn VZVMUUschÄ Hemmjt altbeknnnt war. Sch. schönes Haus wird nicht VIIIVUCII,· siert, man lässt ihm sein quchtanta Ek- ionimen die schweren. durch den Biimerkrieg slcruornernsenen yungertngc —- Lcningrad hungert und friert. Schs sitzt W chpschgeschmxtcktfk warmneheizten Gemächern und in seiner Küche tikcht Es ftllndtg nach Braten.... Wenn er auftritt. muß ex als PROle PUDF weise —— Mehl, Butter. Zucker nnd sonstige·,-).)cttllchkcltcll«. erhalten. zu einer Zeit, wo für Viele die kleinste VMTMVE CII Leckerbissen salt.... , · , Unser solkglommissan Gen. Lunatschntskh Ve! ElN sinnige Kunsttenner, stellt Den Antrag. Schulle durch Ver leilnutn des Prädikatss »Es olkgkü nfij- t" zll Chrle Sch; »- liäilt diesen Titel. ist gerührt. petitioniet aber bald Um»- WIOU Angla ndspass. Er will nach nmcriknnischen Donan Jnnd machen. Uebrigens soll es ja nur eine ~kurze Urlaubs-reise« sein. Sch. will bald zurückkehren, aber er ~verduslet« und man sah ihn nicht wieder-... Neuyork MetropolitainE:.««er. Bitenog Llil«es. Cl)icnan· Grand Opera —-- Paris, Wien, Berlin, Varcelona -- in aller Herren Länder-. iniii.l:««!t ein grosser Essiitzxer »st.s’ iliiierlc Vlan und lebt herrlich nnd in Freuden. Er ist - ~ael)orsamster Diener der »kunsilielienden" :Uii’.iiardäre, brasilianischer Kaffeetönige und argentinischer »Viehdarone« . . .. Wie weit der Zynigmus eines Schaliapin geht, das ersieht man aus dem Juterview, das Sch. kürzlich einem Wiener Jour nalisten gewährte Er sagte aug: »Wenn mich ein Jmpresario um meine Honorarforderungen befragt, dann nenne ich eine Summe, von der ich keinen tät-Julien al)laiie·.. 2500 Pfund Sterling (50 000 Mark) zalzlt man mir gewöhnlich für zwei Konzerte in der Londoner ~Albert-Musiks halle«. Es muß folgendes nicht außer acht gelassen werden: nicht die Direktion oder der Jmprefario honoriercn den Künstler, sondern das Publikum muß »betappen«. Wer mich hören will. der kommt ins Theater und ~zablt«. Fiir wen mein Gesang ein zu teures Vergnügen ist. der möge zu Hause bleibentii Punktumt So spricht aber kein Sowjetprolet . . . Darüber befragt, wie er sich zu dieser ~Maßregelung« Ent ziehung des Prädikatg »Volkskünstlet«) stelle, antwortete der ~Ruhxnreiche'«: »Als Sohn des rufiifchen Volkes betrübt es mich lehr, daß die Sowjetregierung mir den Titel »Volkskiinstlet« nahm, aber es wäre für mich noch viel schmetzlicher, meines Talenteg ver lustig zu gehen. Ich bin nie. weder Anarchift, noch Bolichewift oder Monarchist gewesen. Ich yabe revolutionäre Lieder nur deshalb gefangen, weil ich sie eben schön fand . . .« Es muß erwähnt werden« kais dieser der»Plekk is TM iiehende Mann« nie auch nur einen Groschen furlbolichervistischc Zwecke oder bediiritige Proleten spendete. aber bei seinem leM Veiuche der französischen Hauptstadt diverie tausend Frau ·. durch den Obetpopen der früheren rusiiichen Botfcliaitstrrche Um dem der qottegsürchtiae Sänger eine Messe bestellte)» den M leidenden weißnardisiifchen »Landgleuten« zukommen ließ! Möge Sch, auch ein Künstler »von Gottes Gnaden« fein, wir streichen ihn aber leichten Herzens ans unserem proletarischen Stammeos register. Fiir Leute vorn Schlage eine-:- Schaliooiii. die »ideer «Auarchiiten« noch »Bolfchewiiten« iein wollen, stellen mir en Stuhl vor die Tür . . . Dieser wirklich große Künstler kann durch feinen Gefang. durch fein Spiel einen jeden hinreißem die verborgenen Saiten menschlichen Gefühls ertönen lassen und helle Begeiiierun har norrufen Darüber läßt sich nicht streiten. Daß aber ein solcher Künstler, der als wafrlrechter Prolei in die Welt lannFiUe Kunst. scin ganzes Können gänzlich und ungeteilt in den ienit jener Machthaber und Augbenter stellt, die ihren Profit aus verillaps ten und gefchijndeten Proleten her-ausschlagen. das ist ein Vet brechen gemeinster Art nnd setzt dem breiten ~Siindenregistsr« Sch’g die Krone aus« Zur Zcii des Bürgerin-sich haben ein Gorii, ern Dem ia n V c d n n ihr ganzes Ta ent beigegeben und mit zündenden Worten den Renoiutiongedthusiaginus unserer Noiarnrisien mäch tig geschiirt Schaiiaping Pflicht, nie Proleienkind, war es —- sein herrliches Talent auch in den Dienst der Revolu tion zu st eile n. Er brauchte nur an der Front zu erscheinen nnd irgendeine-« unserer brennenden revoiuiionären Lieder (z.—»B. die aiie ..Dubinu»schba«) zu fingen s—— nicig weil diese Lieder em fach »ichön« wie Sch. Heute erkfärt ion ern weil sie fla rn mend, zündend, aufriitteind sind - nnd so immer unserer Sturmangriffe wäre sie« reicher ais je, veriauzxsn . . . U Sch. blieb in seiner warmen Etube und ließ die otarnristen Notarmisten sein· mag hatte er mit der Revolution zu tun? Schon damals war er —— weder ~Unarchist«, noch Boiicheivist.. .. . sen den Lanfgräben des Bürgeririegeg konnte nran so manchen ehri chen »Jnteliektnellen« antreffen, der nicht nur mit der Flinte gegen den Fefsid zog; Journaliiien, die am Biwatfeuer »Jens zeitungen« zufammeniielltem ~Wandrrprafesforen«, die unter Kngelregen den großen Wissenghunger der Notarniifien stilltesih waren keine Seltenheit an der Front. Ein Soer m u i rnit fe - ner Geige, sen auch der deutsche Proiet kennt. war in dielet Laufgra en. bei Wind und Wetter-, ein gern geirbener Gax nnd teiite mit den Streitern der Front die letzte Brotrinde irien Geh-even gilt unser Proletengrnß, unser kräftig-h kameradlchnsts ircher Händedruck am Jubeltaqe der Oktober- evolution. Denn sie waren frete mit uns nnd nie gegen un- Leningrad usw-ei nett-syst Kunst in Scchikußlqud Von Heinrich U o g l e : s Wenn-seht Dass dskeletzte Phase der Entmicklusng der bürgerlichen Kunst das-abstrakte, das ge ensdandzlosse Bild sein mußte, ist historisch bedingt» Neben der gFlucht der Sstsasseleibildmaler in weltseme Npmqntsrk unsd vieldeutige Mystik« jenen typischen Verfalle erschetnungcn einer dem Untergange Soweihten Gesellschaft, ist der Weg zur Gegenstandglosigkeit, zum llgttatten die letzte Kon sequenz. Schiller-me tot-mische asttologis c, ässhetische Empfin sdcn wollen« noch einmal die Wirklichkeiten der Zeiit mit ihren Nsaukhgasehyersdijmmem. « Das völlige Fehlen einer von der Klasse der herrschenden Beurgeoisie getragenen Jdee fand hier einen manchmal mit großen kunstlerischen Mitteln geschaffenen Aug-druck. Gleiche Vorgänge betracksten wir in allen kapitalistischen Ländern; nur im Proletarier traten kämpsersisize Naturen auf, Die geißelndund zersetzend die bürgerliche Gese schast angrifsien und das wirkliche Leben des Proletariatg vorstellten Die Oktoberrevolution in Russland stellte an die Künstler neue Ansprüche- Die proletarische Kultur ist eine, in alle Zweige der Gesellschaft eindringende. produltsive Kultur. Kunt ist sit sie ein Mittel zur Erkenntnis und zur Schulung. Dur die l toberrevolutsion wurde die Kunst vom Markt entfesselt, die ver schiedensten »Jsrnen« tobtenyxich auf den öffentlichen Plätzen der Städte bei den Feiern der eoolutionäre aug. - Die Künstler wurden an die Front der Roten Armee lomniandiert. Da war kein Platz für abstrakte Kunst. Die lämpfenden Matrosen sor derten Plalate über den Hunger, über die Greuel der weißen Banden, über Jmpszwang und Kartoffellrankheit. Propaganda- Esisenbahnzüge mußten mit blicksangemden Bildern emalt werden. Dann kam die furchtbare Zeit des Hungers-. Die Künstler saßen in ihren kleinen, zugewiesenen Buben im Elend, Blitze Heizunsg. Die Künstler lebten vielfach ein vereinisamtes c en. Abstrasje Phantasien traten wieder auf un·d myftsilche Farb- und Linienträumcteien. Da hinein schng die Sehn-sucht der - Ausbauwille des Zroletariats seine Dreiz: die risse-ne Maschineniettsniii uerst in ganz pbnntasti r Form die abi stwlten Kontrast-innen sprengend Flugzeugnhwtiche farbige Gebilde wie märchenhafte Insekten schwebten durch den schwargeen Weltenraum. Bei anderen wurde der Mensch Bin Ausdruck r Maschine; die Farben in stren symbolischer edeutung. Bei ’ tut-deren wieder kämpfte das pofittve unsd da- negative Linien prtnztp, das weibliche borizontnle Blau mit dem mannlichen Rot. Eine susstellung, eine Diskussionsaiussiellung dieser Jugend 1923-2.t brachte unter die jugendliche Arbeiterschaft ge e Gr reg·ung. Alles wanderte bin und stand in streMster ’Hbusssipn mit den Malern. die ihre Kunst erklärten. - it dieser Aus csinandersetzun schwand die Mystik und das Abstraltse endgülti aus dem russifchen Kunstlebem - Die Jungen wurden dadufå nicht entmutigt, im Kampfe Zeiten sie ibre räfte ungewöhn! diszipliwiett unsd ihr ganzes insgen Kält, Bindung zu bekommen mit den gestaltendcn Sehnsucht-Heu Massen und Formen zu finden Er die Erlebnisse der offen- Es drängte die Künstler ins Le n der Fabr-il, des Dorfe-. Sie wurden Gestalten der Klub- - sie wurden durch und durch politsisiert der tägliche Unt- Wn mit den Arbeitern konnte sie. Die Fragen der Tech «-k, der Eigenschaft der Wirtschaft und Statistik wurden ihre Kragen- Die mathematischen Formen der abstrakten Kunst bebamen in Diagmknmem scheinattichen Darstellung-tm Wandzeitunthm ver- Ibunt-en mit Zahlen und Patolen. neue. krästebewege Ten nz. aNeben diesen jungen. durch alle Kräfte geschulten Nin-geritten mußte die Sowjetregierung die große Masse der unentschiedenen Maler produttto einsetzen. Da waren manche, die wahrenid der Revolution. vom Strudel erfaßt, ganz in die Bewegunsszvangen unt-dich nicht genug tun konnten an originellen Ein allen, die die iassen erregten. Als aber die schweren seiten des Elends und des Aufbaues aus den Trümmern lamen. waren ihre revo lutionären Kräfte verpufft. Sie ver-suchten ins Ausland zu kommen odergxch unter der Neuen Oeionomischen Politik ais ge schickte Lands ter einen gewissen Markt zu bilden. Die Ansstellungen dieser großen Massen aus dem Hauptur bande unterschieden sich selbst in ihren Motiven wenig von der Kunst des Münchener Glaspalastes vor 30 Jahren. - Die Aus träge der Sowjetinstitutionen wurden von namhaften Künstlern mit solidem Können erledigt. Der Verband bei-am sagt-große Mittel von der Sawjetregierung und Richtlinien zum t tunr dcg Lebens der Arbeiter und Bauern in der Union. - Nun war der Verband in der Lage, die Künstler mit gutem Arbeits matcrial augzustattsen und sie bis in die weitentsernten Gegen den der Union zu sen-den Sie studierten bei den Tutiestanern. Kirgisen Vassclylircn usw« Das Studiummaterial gehörte den Künstlern hiernach sollten Bilder gemalt werden Dag Resultat dieser Maßnahmen war ziemlich umfangrei . Aber bei den Ansstellungen spürte man wenig von neucnr Geit und neuer Form. Der historische Sinn der Zeit nach der Okto bcrresoolniion war von wenigen erfasst. Selbst die Darstellun en von aeschichtlichen Ereignissen aus der Revolutiongzeit. die lipie Sowjrtreaierunqltienötigte wurden flach. blutig und theatralisch. ohne künstlerische Läuterung, die nur aus einer neuen Weltans schauuna hervorgehen konnte. erledigt. Der Künstler, der ein Sprachrohr des kollektiven Gefühls und der Erlebnisse der Masse wird. ist« erst im Werden. Doch die Parolen und Anregungen das Studium der Völkerschastcn, ging äußerst belebend indie angewandte Kunst über. Es entstanden Schulungen siir Zersta lung von Diaarammem die das- itntistiiche Material lün lerisch lebendig gest-alten » Hist ·ik«effen sich in den lebendigen Anwwkrungen des gesell schaftlichen-Lebens der Sqwfetunjon dtle beiden Bewegunjäåk Nut, daß die Künstler altex Txadttjon sich Fangfam an je . djitsnisse anpassen, und dnß dre» jung-en»wtrkliche Neugeltgktek eines künftlerifchcn Augdruckes sind· Die »strnffe, »gesetzmäßk e Einheit zwischen- Fahh Wachstan Form· nnd (I«3e[amtbild, ik igk Andran das Stlfdium der tndufkctcllencechntk ihrx Grqu ’lq e Und dke Politisi’erung"ihres Geisteslebeng die· mototifche Inst ihres Schaffens-; und doch liegen die Bindungen mit dem gesell schaftlichen Leben, der arbeitenden Masse. XX - i s Tendenziöfe Kunst. Kunst als Mittel zur Erkenntnis-! Sicht bar ist der Weg in Sywjetrußlandt Die Kunst ist mit dan als bewegend-: Kraftmt Gestaltungswillen des Pioletariatg. ow duttive Kuma. « Die Gefängnisse in Gochikußluud Von Dr. Karl Vogt (Aus dem Buch »Sowzetrußlawd, wie ein deutscher Pfarrer es fah und ekle te«. Ver-legt bei ngald Mutze. Leipzig-) Gefängnisse und Gericht-wesen Hegel nennt das Stragrecht das Batoineter der Kultur eines Voller-: ie humianer das trafrecht, desto höher die Kultur. Vesucht man in Sowjetriibßland Gefängnisse, so gewinnt man den Eindruck. daß unter gege enen Verhältnissen eine iiumanere Art des Strsaieng als sie hier geübt wird. sich laiini denken l«ii·sit. Es ist gar keine Strase iin hergebrachien Sinne, die hier den Delinquenten verhängt wird. es ist nicht »Ahndiiiig der Rechts verletziinn«. sondern Schutz der Oeffentlichkeitund iii erst-er Linie Besserung des Delinquenten durch eine den modernen Grundsätzen entsprechende Erziehungsmnkiiahme. Er wird in seiner Freiheit beschränkt. soweitund so lange es« nötig erscheint. um ihn in- die geordnete Bahn des Arbeitsgenossen und Staats- Ijükgers zurückzuführen- die Freiheitsbeschränkung mindert sich in dem Maße. als ersis der Freiheit wieder siihig erweist; Von dem. Prinip der Rache oder Vergeltung aus der ursprünglich jede Strsase hervorgegangen ists und das sie· nie ganz.» zu— per leugnen vermag. ist bei den riissisrhen Jnhastsietten sos gut wie nichts« zu merken. .- . H , : Das erste Gefängnis-. das wir in Moskau ·hesichtigten. wcir vor« dek Nevolution ein Frqnenklosten Escheiinden sich dcirin 350 Hiäfkkjnqz Das Hoftor ist verschlossen; eiii Wachter o.·s»inet uns, es ist der einzige. an dem man eine Wane sieht, einen Sabel. Die Fenster des Gebäudes, die denen, cineLH jeden anderen reichen, sind sämtlich ohne GTMT IMD .vffen,·..blek.lmd WEBER fkaeiite heraus. Jrn unteren Geschka Md getalltgkge Wekklkakthk eine Schiishmacherei. Tischlerei. -«·Schneidetei. «r-il)losserei u.»a. Darin Meister und Leriiendet samtllch Haftlmgsi JEPVV ji«-at seine Ziviiiikidek, so daß der ircmde Besuches zimachst sucht WEIB daB er Gesangene vor sich hat. Arhcitslohn wttd gezahlt Sie-Walz dem geltenden Takjf, Die Zellen im oberen Stockwerk sind Bist male Stuben. die durch die großen Fenster reichlich Lust und ch erhalten· Sie sind sämtlich - mit einer noch zu erwähnenden Ausnahme - unvcrfchlossen, enthalten saubere Betten, Tische, Stühle. kleine Schräntchen tin-d dergleichen Aus den Tische-i stehen hier und dort Blumenstraußchen aus dem hübschen. einstian Kloster arten. in dem die Hästlinae in ihrer Freizeit nach Belieben sielsiz ergehen tönnen. Dag· Gefängnis - wie jedes andere auch —— hat einen- Klulk und Musiira.um, eine Theater biihne, eine Bücher-ei tin der —-- wie betont wurde - die Bibel sel)lt). Vrettspiele nnd Zeitungen. Alle tulturellen Veranstal tungen usw: unterstehen der Scitsstnerswaltunq der Jnhaftierten. Ilnbestreitbar ein wichtiges etzieheriicheg Moment. Sonntag gibt eg Kinn- unsd Radioanffiihrungen und Vorträge Ein- Ge sange-lehret ist da. Analpbabeten erhalten bekundeten Unter richt. Das Eisen ist aut. wie ich mich »ielbst überzeugt habe: Fifchsuppe für die eine Abteilung Fleischinppe fiir die andere- Dazlthroh Gemüie oder ein-e Grün-ex am Sonntag gibt es zwei Speisen und Weißbrot. Eine große Rantine tnit Nahrungs mitteln,"Tabai- nur keinem Allohol —.— ist vorhawdenL Wer sich nut führt; bat- am Sonnabend mittag bis Montaf sriih freien Ausgang Arbeits-zwang besteht nicht. aber aus e zwei Tage steißcgteer Arbeit wird ein Tag Haft·gutgekechnet. so daß dadurch die kamtheit»um·ein Drittel gekürzt werden« kann. Bei fon sttng guter Fuhrung tann die Haftzcit noch weite-:a verringert werden- Jnhaftierte Bauern erhalten-bei guter Exil-rang zur Erntezeit drei Monate Urlaub· die« ihnen auf die traszeit an erechnet werden. die sie also nicht nnd-sitzen Wissen-« Bei Nitcks fälligieit ist-die erlassene Strafzett nachtraalich abzuinißen Eine Zelle fanden wir verschlossen; aus unser Ersuchen wurde sie e "öffnet,« sie unterschied sich nicht von den übrtgen; seg- befanden fich darin drei Haftlinge, die wegenFluchtveriuchg b.zw. Diebstahl an den Mitgefangenen für einige Tage isoliert worden sind- Diese von »der Gefängnis-verwaltung uns gemachten Angaben find uns als ttchtig bestätigt worden nannten Gefangen-en few-« mit denen wir nali Belieben ohne Versein der Gentung beamten reden tonntcn.·fogat ohne Dolmetfcher, da sich unter ihnen Deutsche und Deutschsprechende befanden
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