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Arbeiterstimme : 11.08.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-192808114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19280811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19280811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Arbeiterstimme
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-08
- Tag 1928-08-11
-
Monat
1928-08
-
Jahr
1928
- Titel
- Arbeiterstimme : 11.08.1928
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H II tust-Oh lalt est- is cre -lesd Äb Itleks Wie ismzcnoissiz IMZPEIIZ Ell-vollen gut nnd billj WMNB Oppsst Binse- IS s Viqkzweiw osa . Plan-- jltci ·- Isulgo lIWM ohne vesoi d. kleinste Nase-i enmg Gute-I schliesslich O Berbandstag derGemeinde- mud Staatsarbeiter Erklärung der Opposition Wüstes Toben der Reigrmisten verhindert vollständige Vorlefuug Der Verbondsiag der Gemeinde- und Staatssirbeiter nahm am Mittwoch«zunächst die Abstimmungen über die Anträge vor. Der» Antrangbft Opposition) zur Bildungsfrage wurde nicht genügend unterstütztj Jm Eilzugstempv wurde iiber eine Reihe von Entschließungen übgestimmt I , « Einstimmig wurde gegen den Entwurf des Arbeits- Ilhutzgeiietzes ·proteftiert, den die Koalitionsregierung dem Reichstag zur Annghme vorlegen will. , Die Lohnpvlitik der Bürgerblockregierung wurde verurieilt. Mach Ansicht der Bureaukratie soll die Lohnpoliiik der Knau iivmregierung besser werden·) Ferner wurden Nesoluiionen zur Soziulversicherung zur Noivcrordnung vom November 1920 zur technischen Nothilfe, zur Beamten- und Angestelltenfrage, zur Bildung-frage und zur Invalidenversicherung angenommen- Der Antrag über Einführung der Invaliden unterftützurrg wird gegen die Stimmen der Opposition an genommen. « - - Selbstverständlich wurden alle oppositionellen Anträge zu den Lohnbewegungen und Streits, zur Schreibweise der »Gewert schaft«, gegen die Verschlechterung des Verbands-statuts, von der teformistischen Mehrheit abgelehnt Nicht nur das, auch die meisten sonstigen Anträge-aus den «Filjalcn, die nichts mit einer Opposition zu tun hatten, wurden abgelehnt so daß sich sogar einige sonst vorstandstreue Delegierte gegen diese Behandlung wandten. Bei der Statutenberatnng erfolgte eine besonders große· Verschlechterung des Selbstbestimmungsrechteg der Mit glieder durch-folgenden Antrag: - ' · ..Zum’Ve rba-n—dgsbeirat gehören die Mitglieder des , Verhandsvorftowdes. 2 Vertreter des Sekretärg des Haupt brireaus, 2 Mitglieder des Verbandsaugfchufies, darunter der Vorsitzende oder dessen Stellvertreter, die Wirtschfaftgbezirlw leitet unsb 25 Delegierte, die von den Mitgliedern zu wählen sirvd ..:« Nach scharfer Diskussion wird die Erweiterung des Beirats Inn 20 Bureauskraten gegen 9 Stimmen angenommen. Die Neuwahl der B er b an ds l e i t ung erfolgt gegen die Stimmen der Opposition. Simschs (Opposition), Berlin, protestiert dagegen, daß man dem Kollegen Borck nicht mehr als unbesoldeteg Vorstandsmit glied vorgeschlagen habe. obwohl man seine Mitarbeit anerkannt hat. CBorck ist in diesem Jahre 25 Jahre Mitglied der Freien Gewerkschaft, davon 17 Jahre Funktionär des Gemeinde- und Staatsarbeiterverbandes. Durch eine Schiebung der Verbands körperschasten der Filiale Berlin ist er nicht aus die Vorschlags liste gekommen. Das ist der Berliner Generalversammlung nach gewiesen worden.) Wir verlangen, daß an Stelle des Kollegen Heckmann, der keine enge Fühlung mehr mit den Betriebs arbeitern hat, der Kollege Bollmann gesetzt wird· Bei der nun folgenden Abstimmung sprechen sich 15 oppositioe nelle Delegierte gegen die gemachten Vorschläge ans. Jm Namen dieser 15 oppositionellen Delegierten. die mit der Zusammensetzung des Vorstandes nicht einverstanden sind, wollte Büser (Opposition) eine Erklärung abgeben Er wird aber durch ",die ständig .dazwischenrufende, wüst tobende refer mistische Mehrheit an der vollständigen Vorlesung ver Erklämng gehindert und ihm durch den Verbandsoorstand Miintner das Wort entzogen. Die Erklärung lautet: "»Der in Köln tagende Verbandstag der Gemeinde- und Staat-arbeitet stellt über die Tätigkeit des Vorstand-s folgen des fest: 1. Der Verbandsoorstand hat die Politit des ATGB gutgc heißen und trägt deshalb die vollste Verantwortung siir dies-e Politik. In den letzten tzH Jahren standen Millionen deutscher Arbeiter im Kampfe für die Verbesserung ihrer Lohn- und Arbeitsbedingungen Statt die Kämpfe zu — sammenzussassen und dieselben auch gegen die Dittsate des Schlichtere zu führen, sind sie zersplittert und einzeln nach einander geführt und abgewilrgt worden. Diese wirtschafts friedliche Politik hat dazu geführt. daß trotz vermehrter Arbeitsintensität und trotz Niesenprofite der Unternehmer die Nealliihne in den Nationalisierungsjahren nicht ge stiegen sind. die Arbeitszeit fast dieselbe geblieben ist,und die Position der Arbeiterschaft in· den Betrieben geschwächt wurde - v 2. Dieselbe wirtschaftliche Politik, wie sie durch den ADGB ge trieben und befürwortet wird. ist heute im Verband der Gemeinde- und Staatgarbeiter durchgeführt worden. Die Lage der Arbeiter und Angestellten in den öffentlichen Ve trieben und Verwaltungen wird voll und ganz von der Lage der Privatindustrie bestimmt. Die Niesengebilde des Privatlapitalg," die Truste und Konzerne beherrschen die gesamte deutsche Wirtschaft und bestimmen die Lebenslage der Arbeiterschaft in allen Betrieben Die Rationalisierung » in der Privatindustrie die Ausbeutung in den öffentlichen Betrieben ist ungeheuerlieh gestiegen. Die Reallöhne aber sind während der Nationalisierung im Vergleich zu den Vorlrieggfahren die gleichen geblieben. d·er«B-Stunden-Tag . ist bis jetzt fiir Zehntausende von Beschäkong in den öffentlichen Betrieben und Verwaltungen nicht durchgeführt worden. Die Schuld an dieser miserabeln Lage trägt die reformistische Politik des Verbandsoorstandea Jm Jahre «1927 wurden pro Kopf der fehlenden Mitglieder iitr Streit 4,7 Pf. ausgegeben-s Demgegenüber rvurdenfiir Arbeits losenunterstiitzung 7—1,03 Pf» fiir Krankenunterftiitzung 342,8 Pf» für Sterbeunterstiitzung 81.6 Pf. pro Kopf gezahlt- Der Verband wird dadurch mehr und-mehr von einer Kampforganisation in einen Unterstützungsverein ver wandelt- s. Die Verbandsbureaukratie die eine ungeheure Macht im Verbande darstellt, bat sich mehr nnd mehr· der Mitglied schsast entfremdet, Der Verbandgvorstand macht. was er will, ohne der Meinuan der Mitgliedschaft Rechnung zu trUgen So wurde der Neichstnanteltarif um 2 Jahre ver längert, ohne die Mitgliedschaft befragt zu haben· Den Bestrebungen aller klassenbewußten Arbeiter und Angestellten sowie Beamten eine einheitliche allumfassende Jnternationale der Arbeiter. Angestellten und Beamten in den öffentlichen Betrieben herzustellen, ist nicht Rechnung getragen worden. Gegen den Verband der Arbeiter und Angestellten m den öffentlichen Betrieben«"«d"e’g«ersten At beiterstaates der Welt, der Sowjetunion, wird in den Ber bandsschriften Stimmung gemacht. Die gesamte Mitglied schast hätte eg auf das lebhafteste begrüßt wenn der rus sische Vruderverband zu unserem dies-jährigen Verband-sing eingeladen worden wäre. nin den ersten Schritt zur Schaf fung einer einheitlichen Gewerkschaftginternationale zu tun. Da es außerdem der Verbandsnorstand abgelehnt hat, wie bisher einen Vertreter der Organisation in den Ver bandSvorstand zu wählen. mußte die Opposition gegen den Vorschlag der Ttatntenberainngskommission zur Neu besetzung des Votztandeg stimmen« - - Die von der Vureaukratie vorgeschlagenen hohen Gehälter wurden gegen 29 Stimmen bewilligt. Eine außerdem noch ge forderte zujätzliche Feriemmterjtiitzung wurde jedoch mit Mehrheit abgelehnt. Der Verliandsiag bewilligte sich selbst Diäjen in Höhe von 25.- Mark pro Tag- Verband-sing der Buchbinder Die Mittwochsitzung des Verbandstsageg der Buchbinder und Papier-verarbeitet eröffnete der Vorsitzende sinke, mit einer absolut unbegriitrdcien Kritik an der kommuni tischcn Presse. Es zeig-te sic? dabei. diaß es den Herren Sozialdemokraten in der Lettunsg Ohr Unangenehm ist, daß die Tatsachen über ihre Aug schlußpolsitsik uwd die jeder proletarifchen Demokrajic hohn sprghende Handhabung der Berbandstagswnhlen veröffentlicht we en. Ini weiteren Verlauf der Sitzung wurde zu den ein gereichten A nt r ii g e n Stellung genommen Man oerschob jedoch ein«-e weitere Diskussion darüber auf Dmmerstsag. Zu er wähnen ist nur, daß schon m per Mittwochsitzunsg von verschie denen Seiten die Zuslagsung aller Gansiihrer zum Verbandgtiag mit Sitz unsd Stimme eantragt wurde. Daraug hielt der bekannte Professor Sinzheimer einen Vortr- ji er dsag Arbeitgtecht. wobei er die bekannten arbeits gesmeiäygaftlichen Tsheokien vertrat. Nach der Diskussion über diesen ortrag fand ein-e Vergnügsunigsfahrt der Delegierten nach Zong und Kaissergwertsh statt- DLB und Landarbeiterschaft - Jn einem Artikel vor den Wahlen nsimnit W. K. (Walter Kwasiiit, Schrifileiter deg »Land·arbeiterss') Siellung zudeii Wahlen Die Einführung bilden einige nationaliitische Phrcgen.» wortlich:- »Die SPD will dag« Wohlergehen al er Deutf en, die SPD kennt die wahren Notejeden Berufsstandes« auch die« wirkliche Not in»der Landwirtschaft« Sie wills auch diesem Be ruf-ihre"Hilse nicht versagen allerdingånur dort. wozwirkliilfe Not besteht ist Hilse aus ofJentlichen iitelri angebracht. Diee Hilfe brauchen aber in erster Linie Kleinbauern und Landarbeiter.« Sehr richtig! Aber wie sieht es in der Praxis der SPD damit aus? - Jn Nummer 8 der Gerqerkichiiftgzcitung ·vom Februar, Dr gun des ADGV. schreibt ein Diplomlandrvirt ? Wilbrandt: »Von einer Notlage der Landwirtschaft· dann ncht·ges rochen iverden - die große Masse der bauerlichen Landwirtscksafi ist iY ihren Grund-lagen gesund unsd in keiner Weise gefährdet Schwer bedroht sind dnge en einige tausendßetriebz in der Hauptsache ostclbisge Grogbetriebe.«· Hier lgiebt inan die DOPPFlengigleit der S D. Ferner zeigt sie uns i r wahres Ge sicht, ihre Haltung in den ållarlamenten in der Netchgreqierung bei der Fortsetzung der S )ielepoliti-l. Waiter Kivasnit schreibt weiter über den erschreckenden Unterschied zwischen den Löhnen der Land- und gewerblichen Arbeiterschaft, iiber die· Aufgabe der Reich-s und ·Landes regieruiigen. durch Erhöhung der Löhne in den staatlichen Ve trieben niii gutein Beispiel voranziigehen. Von den Parlamen ten erwartet er die Beseitigung der Sondergesetze für die Land czrbcxtekschaft m bezug auf Soziaipoiitir. Verkiebgrätegesetz. Noaliiiongrechn Hosgitngerwesen usw. , Natürlich unterläßt er es nicht. den Landarbeitern zu lagen, die Parole der SPD ist »Herr-n an den Staats ~Nur durch Negierungsbeteiligung werden wir unser Ziel erreichen deshalb wählt SPD!« Nach den Wahlen ist W. K.··schon zurückhalten-der in seiner Schreibweise geworden: er erklart: »Leider können wir nicht allein nach unseren Wiiulchen die Regierung beherrschen den-n dazu reicht unser Sieg bei den Wahlen nicht aus; Koalitionss regierung, das ist für uns ein Werkzeug das wir benutzen am Bau des Sozialigmus.« « Heil uns! Die SPD bringt uns durch Beteiligung am geichäftgfiihisendeii Konfortium der Truste und Kur-teile Cges iiaiint Reichsregicrunkg den Sozialismusz Haben die SPD und ihre Getreuen im DL wirklich den ehrlichen Willen. der Land arbeiterichaft aus ihrem ungeheuren wirtschaftlichen iind kul turellen Elend zu helfen· Betrachten wir die Haltung der sozialdemokratischen Reichs taggsrattion, in der auch Landarbeiterfigrer wie Georg Schmidt, Verbandsvovsitzender nnd Karl Jäcker, auleiter in Koniggberg, fassen zu unseren Landarbeiteranträgen im letzten Reichstag- Die Anträge. die hier auLgesiihrt wer en· End außer am 17. 2. 1928 auch in früheren Siungen von der PD gestellt worden wurden aber stets mit den Stimmen der Bürgerlichen und der SPD abgelehnt. Es sind das folgende Antrage: 1. Auf hebung der vorläufigen Landarbeitgordnuyw deren Entstehung auf die Initiative Georg S midtg zur-it zu führen ist und stark an die alte realiioiiäre Ge rndeordnung er innert Unterftellung der Land- nnd Forsiar eiterschaft unter die Gewerbeordnung Arbeitszeitantrag: Die Arbeitszeit dar-f im Jahre 2400 Stunden nicht überschreiten Ueberftunden sind nur in den Saat- und Erntemowaten zulässig, sie sind auf die Winter monate anzurechnen Entlohnung: Pränisieiilohniystem und Akkordarbeit iJthin der Land- und Forstwirtschaft Ei verbieten. Zahlung eines « iindestlohneg in der Höhe eines-« xiften miniimumg das von den freien Gewerkichsaiten zu ermitteln ·izst. Der Gesamtlohn darf« nicht unter dem Durchschnitts-verdienst der Industrie arbeiter im gleichen Wirtschaftsgebiet liegen. Sogar der Land bund nannte das einmal eine notwendige Forderung währen-d des Griinen-Wochen-anmels, aber in er Praxis werden die Hundelohne noch mehr herabgegesetzt- « » Ein Antrag zur Sicheruan des Koaliiionss r e chig wurde ebenfalls abgelehnt (« ngeblich auch eine DEV- Fordctung.) · · Auch ein Antrag auf Befettlgugg« des Hofgängcrwefens (DLV-Forderung) wurde mit den ttmmen der SPD abge lehnt. »So sieht das wahre Glelsicht der sogenannten Vertreter und Kämpfer für die Rechte a er »Volkggenossen« aus. Landproletarieri Welche Schlüsse sind aus dem hier Plu geführten zu sehen? Hinem in den PLVE Macht ihn zu einer machtvollen ampforFanisatiow betetligt euch aktiv an dem gewerkschaftlichen Le en! Enckreißj den teforsmistis en .De magogen die Führung! Kämpft gekneinssamfmit dem nsdusttie ptoletarisat um die kehrme eurer wirtschaftlichen Lage. Kämpft mit ihnen, um das apij Istische Sgstem zu stützen - erst dann werdet ihr ein menschenwürdigvg asein Müssen DR Verantwotmche Achan-um für Innen- und Auscnäslltm I a d o ILR s I I I t: litt Lohnes-. Gewerkschafmdzem Spott und Zeus ma: UtK s r Sö iI q - et; für den Jnietntente l: U:t h a r Barl e tt Am ice la keck-en- Vetlan Dtcsvnet Verlagsqeiclllchaft - Druck: ..Peavaq·. Druck-te smal- Dresd» IMM- UNo ji«-Ins Ist-Ists as Use-n alten Doutionlnncl und cis-n nouon Rost-nd von Konstantin Psd l n tin-IS sutoklsloktsudcksotsuns su clsm aussen-a woman umso-M- Odsstlasu ds- mini-vitsso..-00Is (22. FortfetzungJ Kurr befühlt die Mitteiwarte Gr fübrt sie zu den Ausgen. Und liest mit dem Bleistift geschrieben: ~3crhlen Sie crls Vorschuß Mk. 200.— für das Bild: Der Hof des Deutschen Museum-F de gedruckt steh-r: Maximilran Johann Markgraf von zur Mühlen-Schöwau Königl. Sächs· Leutnmt , Kurt springt vom Diwan auf, zerreißt die Visite-exakte läuft zum Fenster hin und droht mit der Faust zur Straße hinunter: . »Du Scham-« - - « Rosenau liegt unten im Tal. Und in Nosenau gibt es einen Teich. Seine Feuchtigleii, das saftige Gras der Blumen- Beete-del nnd die dichten Kronen der Weiden spenden Nosenan e. «. Und wenn die Dämmerung herabsteigt nnd Schwüle die Stadt in Bann hält, strömen die Menschen nach Rose-Jan Jn diesem Sommer zogen sich Gewitter über Bayern zu sammen. «- . , - « Sie sammelten sich des Nachts und stürzten sich wie rasend aus die Städte, Wege und Felder. Bei Sonnenaufgang kei nigte sich der Himmel, es kamen heiße-. schwille Tage, abends schwammen Wolken herbei und vom Gewitter Zerrissen ent luden sie sich-nachts aus·die.Grde. . . .« - . Der Mensch fand Mittel gegen den Wahnsinn der Natur« Er stellte Blitzableiter aus. führte die Kanalisation ein, erfand den Regenschirm. - · . - Derstolze Menschl» - . « . - Wenn der erste Regen-tranken als kalter Verbote aus die Erde stillt; betastet der Mensch mit der Hand seine Glatze, öffnet den Schirm und in seinem Gesicht sist auch, nicht ein Schimmer von Verwirrung: unter dem Schirm wandelt der Decer Es gibt überhaupt nirgends Verwirrung. Weder Besorgg nig, noch Eile, noch Geschäftigkeit. Das Leben ist eben eine Harmonik-. Und die Heimat der Harmonie liegt im Lan-de der Bach. Mendelgsohn, Liszt und Haydn. Jn diesem Sommer. da über Bayern Gewitter niedergangen und in der Dämmerung sich Schwüle über die Städte breitete, ging man an den Abenden nach Nosenan. zum Kühlen Teich. Die Männer ziehen ihre Röcke aug. hängen ihre Hüte an die Westen-knöpfe (sie haben zu diesem Behelf eine besondere Klammer, gratig von Tietz in München) nnd pilgern, ihre Regenschirme in der Faust. dahin. So die Männer. ’ Ihre-Frauen Töchter und Schwieigermückter folgen ihnen einträchtig. Alle tragen weiße Blasen, Täschchen und Regen jchitme. · « » sp» « · « . · Und ihnen voran laufen die Söhnchen: ohne Hut, dag Schilletlraaenhemd in die kurzen Hosen gesteckt. Nur sie allein haben keine Regenschirme. Gleich beim ersten Donnergrollen macht alle-s eilig lehrt. Und die Schillerhemden werden wieder trocknen und ichon morgen früh gebügelt sein. Sie pflegen lange und ausdauernd bei Tisch zu sitzen. Unentwegt hören sie dem Orchester zu, singen die Straußmelodien mit und sind gerührt. »Das ist noch Musiki· Prost!« Der Dirigent. ein FeldwebeL leitet das Orchester genau wie bei einer Patade. Wenn man Beifall klatscht. wendet er sich um - eins. zwei - und verbeugt sich, soweit es ihm die militärische Vorschrift und der hohe Kragen gestattet. Der Flötist erhebt sich. wechselt die Nummer und ichsiebt Tafel Nr. 4 ein. . —. Hier pflegt jede Familie mit patriarchalischer Gründ lichkeit «- ins Programm zu gucken. « ( »Hi? Schubert-Lieder-Potpoutrii« . « " »Ah. Schubert!« »Ja, ein herrlicher Komponist, Prost!« Doch eines Nachts. bevdr der Wolkenbruch über die Stadt niederging, brach der«gewoh"nte; bequeme Rhythmus zufammen. Die Leute versammeln sich in kleinen Gruppen an den Straßenecken. vom Regen gepeitscht, wie vom-Wind gesagte Vögel. wie vom Donner erschreckte Schafe. . Sie öfsen und schließen-ihre Negenichirme. - - Sie setzten ihteHüte ab und wieder auf- Aber sie bewegen sich nicht; sie warten auf den Blitz. Und wenn er sich diebisch über die Dächer schleicht, fangen die Leute mit. ihren Augen die zerfetzten Texegtarwme ein, die an den Wänden kleben, um sich noch einmal und immer wieder von einem Wort blenden zu lassen: ~Erzherzog!« Dann betäubt sie der Donner, der Regen ichwetnmt sie weg, sie reißen sich von der Stelle los, sammeln sich wieder an den Straßenecken und sind von neuem geblendet von dem Worte: Erzhenzogi Und wieder rühren sie sich nicht und warten auf den Blitz- Mit dieser Nacht, in der sie das Wort ~Grzherzog" bestanns ten, hörte-die alte Harmonie auf und die ausgestörten Menschen suchten bestürzt nach einer neuen. « Ganz durchnäszt schlich Andrej in der vertrautethilmgebung der Stadt zu dem Hause, wo Kurt wohnte. Jm Winde schletmk die Gaslaternen zu sterben und wieder aufzuerstehen.» Andrel zündete ein Streichholz van und schellte. Minuten spater sank eine leise Stimme auf die Straße: ..Sind Sie'e. Herr Wann?« . « » Andres eilte einige Schritte von der Tür bis m die Mitte der Straße zurück. Verzeihen Sie die Störung, Frau Maier. Jst Herr Wann zu Hause?« « »Ah. Herr Starzowi Guten Abends Wir dachten, Herr Wann wäre bei Ihnen. Er ist schon ziemlich lange sort. Er hatte Besuch von einem Osfizier . . .« »Einem Ofsizier?« « » »Ja. Von einem jungen Ofsizter. » , »Und Herr Wann ging mit ihm ist« « »Nein. Der Ossizicr ging vor ihm weg. .;Nun, und ·wo« ist HerrsWannPC : ’ »Sie machen mir wirklich Angst, Herr Starzow. Wohe soll ich wissen, wo er ist? Er hat beim Weggehen so heftig die Tür zugeschlagen, daß bei mir in der Küche das ganze Geschirr klirrte.« ’ s« « »Verzeihen Sie die Störung, Frau Maiet! Gute Nachtl« ..Gute Nacht. Herr Starzow.!« , Der-weiße Fleck in der Mgnsarde verschwand Das Fenster wurde geschlossen Andrej blieb einigeAugenbllcketuhlg stehen nnd sprach leise ·vor sich hin: - « »Ein Offiziet .« - - s. « Dann .ging er langsamen ( Schritte- zurück. Daheim kleidete er sich aus,-»rieb sich Brust, Rücken, Bauch und Füße mit einem trockenen Handtuch ab,"zog das Nachthemd an, öffnete die Fenster,. deckte sich zu und schlief spva Hin .- » woxtleeuns W) . . - P
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