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Arbeiterstimme : 29.11.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-11-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-192811290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19281129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19281129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Arbeiterstimme
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-11
- Tag 1928-11-29
-
Monat
1928-11
-
Jahr
1928
- Titel
- Arbeiterstimme : 29.11.1928
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Die StahlXouzUsm WMW mis Mit einer wahrhaft eisernen Klassendiiziplin ietzt das deutsche Kapital seinen Generalangrisf fort· Eine Unternehmer dioision nach der anderen wird in das Treffen eingesetzt. und alles gehorcht jenem Generalstad der in dem Diliseldorfer Ge bäu-de der Vereinigten Stahlwerke AG. residiert. Der Nuhrtrust hat überall im Reiche seine Statthalter, und in Mitteldeutichs land sind es die Konzerne Paul Rohde und Mittelbeutiche Stahl werte AG. Nohde, ein Strohmann Otto Wolfss. sitzt in den wichtigsten Metallunternehmungen des Reviers. so in den Sächsischen Gußstahlwerlen Döhlen, der Magdeburger Werkzeug sabrik Buckau R. Wolf (dem größten mitteldeutschen Maschinen- Uukstnehmen), der Pittler-Werlzeugfabrik in Leipzig usw« Aber auch solche verarbeiten-den Unternehmungen. die nicht unmittel bar in sinanzkapitalistischer Hörigkeit zu dem Nsuhrkapital stehetl hängen von ihm produktiongtechnisch als Rohmaterial bedlehct - ab. Daher war es nur selbstverständlich daß der Verband mitteldeutscher Stahlindustrieller in diesen Tagen den bis st. Dezember geltenden Taris lilndigte und daß die 50 000 Metallarbeiter Mitteldeutschlandg nun mit der gleichen Aug hUngerungspeitsche bedroht werden. wie die Ruhrproletarier. Aber die mitteldeutschen Unternehmer tun natürlich so. als ob sie selbst schier am Verhungern sind: die Konjunktur sei ..rück läusig«, die Rentabilität »sehr schlecht« die Ausgaben wachsen einem iider den Kopf, die Arbeiter kriegen viel zu viel. der Ex port sei gefährdet usw die übliche Grammophonplatte. Wie es mit alledem in Wahrheit steht. zeigen ein paar nackte Br lanzzahlen aus den letzten Geichästsabschliisien sührender Metallunternehmungen Mitteldeutschlands. I. Maichinenfabrik Bock-m R. Wolf, Magdeburg. Paul Rohde, Nöchling und andere Nuhrgewaltige sitzen im Aufsichts rat· Nohgewinn mit 4.3 Millionen Mark um mehr als eine Million höher ais im Vorjahre Dividende seit Jahren 10 Pro zent. Auf dem Hauptarbeitsgebiet. der Maschinenlieferung für die Kohlenindustrie hat sich gegen das Vorfahr der Umsatz verdoppelt! Die Belegfchaft wurde um 50 Prozent erhöht (der Konjunktutniedergang!). Danach kann die wirkliche Steige rung der Profite ermessen werden 2. PittlersWetkzeugmaschincnfabtik in Leipzig. - Auch ern Rohdeißetrieb. Laut dem jüngsten Prospekt kEnde Oktober 1928) Umsatz mehr als ve rd op pel« : von 3,48 auf 7.1 Mil lionen Mark gestiegen Dividende 10 Prozent. obgleich das Die Textilnrhener rüsten zum Kaman Die Empörung der Textilproleten über die Führung ihres Lohnkampfeg durch den Verband ist unlgehener groß· Ileberall wo die Opposition Versammlungen abhä t, kommt dies zum Aus druck. So auch in Bautzeir. Jn gan kurker Zeit war der Saal von Textilarbeitern ge glit, so das vie e umlehrten· weil kein Platz vorhanden war. en sachlichen Ausführungen des Genossen Schöngolgten die Anwesenden mit großer Ausmerl-samleit. Jn» großen ügen wie-e er an Hand der letzt toben-den Wirtschaftskämasfe nach, daß oie Unternelemer in immer steigendem Maße zur Of enfioe egen die Arbeiter chaft überge· en. um durch lanäiährre Tarisoerträge das Elend zu ftabilneren und um dur) nikåtg in der Aus nuxzung der Konjunl ur gestört zu« werden. ie reformistisclze Ta til der Gewerlsschaften ermöglicht es Ynem brutal die Forderunglen der Arbeiterschaft mit der Au perrung zu beant worten. uch im Kampf der Textilarbeiter ift dies der Fall. Die Arbeiter müssen deshalb felblst dieLFåiitiative ergreifen, um durch betrieblichen Zusammetgch az. 11l von Kampf leitungen, ihre Forderunqen dur Zuge en. Spontan spendete die Begammlung Begalf und ga- amit ihren Willen um Ausdru . den von der pposition vorgeschlagenen Weg zu gegen- - Genosse Hartinann wies nach xmie der Verband die besten Mitglieder ausschließt während Mitglieder, wie der Betriebs ratgvogixkende Griese von-der Mechan. Weberei, die ohne die Belegf at oder den Betriehsrat Pn befragen, einfach mit dein Unternehmer die Arbeitszeit ver ängern, eiihfach nicht ausse- Ichlollen werden. Auch in»der weiteren Disku ion kam der n wille der Verfamnielten über die Führung des Kampfes durch den Verband zum Ausdruck « Diese über-füllte BerLammlung ist ein weiterer Beweis für die Rtchtcgtett des von ex Opposit on einqeschlagenen Weges. Immer mehr und melzr schließen sich die Aröeiter zuLammew um ten Kampf durchgufuhren.»auch gegen den Willen er Gewerk chaftsbureautratenz Das tst die efte Antwort auf ihr Zu ammenavbetten mit den Unternehmern. Attientapital inzwischen erhöht wurde »und 1926 erst 7 Prozent auggeschüttet wurden ·- » ' . . s. Maichinenfabrit Schubert n. Salzer in Ehemniy. Ein Betrieb von mehr als fechsnndemhalbtausend Mann Belegschast igehört nicht zum engeren Gebiet des Unternehmerverbandess Betriebsüberschuß im letzten Jahre von 7 aus 11 Millionen Mart gestiegen Dividende: 16 Prozent! Aktionäre verlangen eine 20prozentige Dividende. da der Abschluß »glänzend« sei und »bei keinem Unternehmen in Deutschland eine solche Thesaurierungs politik kProfitauispeigerungs getrieben worden sei wie bei Schubert u. Salzer« ißerliner Tageblatis Arbeiterzabl im letzten Jahre um mehr als ein Drittel - 36 Prozent - ge stiegen « 4. Maichinenfabtit Kappel in Ehemnitz. Jn den früheren Jahren dividendenlos. Jm letzten Jahre nicht nur den alten Verlustvortrag getilgt. sondern eine sptozcntige Dividende aus goeichilttet Austragsbestand zur Zeit wesentlich höher als i- «-.7 28. " . . Weitere Beispiele-. Friedrich KruppsGruioniWerk in Magdes burn mit mehr als 4500 Mann Velegschastt 800 000·Mart Rein gewinn gleich 8 Prozent Dividende Hallesthe Maschinenmer ieit 1924 Dividenden von 8 bis 10 Prozent Maschinensabrit Wegclin u. Hühner AG. in Halle: Seit Jahren unverändert 7 Prozent Veschäitinnngggrad von-der Verwaltung selbst als gut bezeichnet - Zeitzer Maschinensabtit: Seit vier Jahren 10 Prozent · Die Bilanzen der Unternehmer, seien sie noch so verschleiert und verfälscht sprechen für fich: die mitteldeutiche Metallinduftrie weist eine lehr hohe und dabei vorwiegend stabile Rentabilität Auf. die sich freilich ausschließlich in der Bereicherung der Unter nehmer und der Großbanken äußert. während die Arbeiter seit dem großen Friihjahrgkampf dank der Taktik der Reformisten mit dem niedrigsten Lohn abgespeist werden, der nun noch weiter beichnitten werden foll. . Der sefchlossenå Widerstand der Arbeiter muß diese Pläne durchkreuzen! NSSS NSND cela-«- Dia Las-Ima- ln leniaskscl —- Von Jlm Dom-( Copyright by Moses-not Vers-q, Wien Der Schlosser Willingg schließt sich die Türe, stellt das Körb chen mit dem Werkzeug auf den Boden, und - statt die Arbeit anzufangen - macht er einen Luftsprung. Dann bleibt er stehen und horcht. Nirgendg ein Laut. Willingg beschreibt noch einige Pirouetten, drückt mit den Fersen auf irgendeinen für uns unsichtbaren Punlt und sogleich hebt sich ein viereckigeg Stück au- dem Parlett, stellt sich auf und läßt eine dunkle, in die Tiefe führende Oeffnung sehen. »Mend Meßi« flüstert der Schlosser und beugt sich zu dem Loch hinunter. »Meß Meridi« tönt es sogleich von dort zurück und in der Oeffnung erscheint der Kopf des Jnstallateurg van Hop. »Du bist's, WillsnggV Ich bringe da unten die Nöhren in Ordnung. Was schafsft du hier-P« , »Die Schlösser reparieten. Sag’ bitte, van Hop, ist beidir unten überall das Siegel Milmagg?« (»Bei"nahe auf allen, Willingg. Nur die Tapetenfabril in Bindori hat versagt. Die Leute dort sind dem Verband noch nicht beigetreten, und ihre Sachen stimmen mit den unsrigen nicht zusammen. Das ift verdrießlich Hier, hinter den Tapeten geht eine Tür mit dem Siegel direkt zu dem Zimmer des russi fchen Schmarotzen-, nber die Tapeten lassen nichts durch.« »Man muß einen Druck auf Bindorf ausüben. Tinggmafter soll hingeben. Aber, van Hop, bleib da unten, bis morgen G- wird interessante Dinge geben.« « - , « · « « Hieran schlon Willingg die Oeffnung im, Patiett wieder, pfiff fröhlich vor sich hin und begann die Schlösser zu besichtigen Er machte dies auf eine ganz feltfame Weife. Er nahm näm lich eine Lupe und» fchaute durch fie aufmetkf"am,in die Schlüssel lifcher. auf die Bärte der Schlüssel. auf die Befchläge der Kom moden und Schränke und nickte jedesmal befriedigt mit dem Kopfe. Durch das Vergrößerungsglag sieht man darin überall zwei mikroftopifch kleine Buchstaben, die wie winzig ineinander vetfchlungene Jnfuforien augfehen.. . , « Sanft nicht-. Als Willings feine Besichtigung beendet hatte, schloß er eine der Tür-en fest mit dem Schlüssel ali, trat an sie heran und drückte s— ohne den Schlüssel herauszunehmen mit dem Nagel auf eine unsichtbate Feder. Die Tür ging ohne weiteres geräuischlos aus, obwohl der Schlüssel wie vordem im Schlosse steckte »Men-d Meßi« rief jemand laut aus der Mauer. »Meß Mend!« erwiderte Willings rasch. Die Mauer schob sich auseinander, und mit einem Stück Stoff in der Hand trat ein Tapezierer ins Zimmer. ~Willings. alarmiere gleich die ganze Linie. Hier bereitet sich irgend etwas vor Eben ist Lord Hardstone mit dem Expreß aus San Franziska angekommen Jch glaube. wir müssen mit unseren Neparaturen Schluß machen, hier ist alles absolut in Or.dnung.« ..Van Hop sagte mir wegen der Tapeten ...« . « »Ja, das macht es uns unmöglich, zu hören. wag bei dem Rassen und in dem anstoßenden Zimmer geschieht. Aber das ist nicht schlimm. stcll’ die Wachen aus nnd scher dich möglichst schnell von hier weg-« Die beiden verschwanden durch die Mauer und tauchten im Jimmer der Telephonistin. Miß Tom-, aus. Mit ihr tauschken sie gleichfalls den geheimnisvollen Gruß. verschwanden durch eine Seitentijr und standen mit einem Male mitten aus der lärmenden Straße. Inzwischen hatten Prinz Hohenlohe und Vicomte Mont morency glücklich ihr langes Souper beendet. hatten ordentlich dazu getrunken nnd getaucht und sie-traten nun ihre gemeinsamen Appartements Nr. 2.A——B. . Die Beratung unter dem Vorsitz des Abwesenden Jn diesem Kapitel hat jemand aufzutreten. für den ich nicht die geringste Sympathie hege, um nicht mehr zu sagen Als ehrlicher Autar warne ich den Leser- Möglichcrweiie ist er in Wirklichkeit besser. als ich ihn schilderte aber ich bin durchaus nicht verpflichtet, objektiv zu-fein.s—feine. Verwandten haben mich auch nicht darum gebeten. . » «. . s Prinz H·ohetilohe trat in« sein Zimmer, wartete, bis der Vicointe sich mühsam in einem Sessel niedergelassen hatte und stieß dann mit einem.Winl den Latai . Erzging einige Male auf und ab und blieb vdr dem· Franzosen stehen. »Damit haben iwir zwei Trümpfe gewonnen, Vicomte Eines der größten Vermöan der Welt geht durch den Willen des Erb lassers in unsere Hände über, und Kteßling der miichtigfie Jn dustrielle Amerikas, "wird Mitglied-i unseres Bundes. Das ist nicht zu verachten.« ( · , « ( . » - . »Bergessen Sie nicht, Prinz, daß das Bündnis init der Bourgeoisie stets gefährlich ist,« erwiderte Montmorency lächelnd. ,Friiher oder später fordert sie Kompensationen.« »Wir geben sie. Dem jungen Nockeseller verleihen wir den Titel Baron und Kreßling Adelswappen sowie den Titel »von«. Jch denke. das ist genug Und wir werden dabei keinerlei Aus gaben haben, Stempelgebühren vielleicht.« Es klopfte· der Lakai brachte aus einem Tableti die Visiten tarte eines russischen Großwürdenträgers. des Fürsten Feofan Jwanowitsch Obolonkin Der Fürst lebte schon das dritte Jahr in Neun-irr Er bewohnte das Zimmer Nr. 40 im zweiten Stock und sandte alle seine Rechnungen an das Oberhaupt der russ sischen Regierung in Paris. das seinen Hofstaat und seine diplo matischen Vertreter unterhielt. Schlimme Zungen behaupteten übrigens-, in Berlin. Rom. Madriid und London gäbe es gleich falls herrschende Prätendenten aus den russischen Thron» und das diplomatische Korps zeige die Tendenz, ständig zu wachsen; aber das gehört schon zum Gebiete der Statistik und nicht der Belletristik. Der Hohenlohe blickte auf das Kärtkhen und nickte dem Lukas bejnhend zu. Die Tür öffnete sich wiederum, und ins zimmex schob sich ein verschrumpster. kleiner Alter. Er trug ein Monotel. seine Nase war heftig getötet. und seine Beine mit den gichtig geschwollenen Gelenken zitterten »Meine Verehrungl Prinz. guten Abend. Bicomte. Jch be alückmiinsche Sie zu Ihrer Ankunft. Sehr. sehr erfreut. Wissen Sie. die Zeitungen sind so unordentlich geworden Sie haben den hohen Namenstag Seiner Majestät, des Selbstherrschers des Gesamte-i Tulaschen Gouvernements,« Mauriti Joannowitsch, mit der Rettung des Generals Wrangel zu Wasser und zu Land durcheiminder-gebrachtl und ich habe mich daher verspätet: vom frühesten Morgen an empsange ich Deputationen.« ~Wie?« fragte gedehnt der Hohenlohe, »Mauriti? Ach, ja sa. Tulasches Gouvernement Das ist doch der Prätendent einer Gruppe vvölkischer Seperatisten. bekannt unter dem Namen ~Nußl and· und Samowar". Jch weiß, ich weiß, nehmen-Sie MAY- Fitrst Sie haben sich durchaus nicht verspätet. Wir erwarten noch jemanden« ( ...Uebrigeiis. lieber-Obolonkin,« wars der Bivomte - zwischen »Im Ihnen Ihr Nachbar-vor seiner Abreise usst irgendwelche Aufträge-gegeben?«s . . - - »Sie sprechen don»Signore Gregorio Cice? Nein, ex teilte Mit mit. daß er ini notitien Augenblick bestimmt anwesend sein ZerddeA —c-h iHirt dipeiizåliotten streckte Feuan Jwanowitsch seine an na em i en. aus« wo· Prinzen lagen. " « « W pswspnaöinpkn US Die Bands-Miitme iiir beruisiibliche Arbeitslosigkeit Einer Mtäkjcm Erwerb-tosen wird die Unterstützuna geraubt Dem Reichstag ist ein vom Reichrat bereits genehmigte-z Gesetz über eine »Son.derfürsorge bei beruflicher Arbeitslosigkeit« zugegangen Die Begründung dieses Gefetzeutwurfeg geht aus von der immer steigenden Erwerbslosenziffer Viel spricht dafür, daß sich die ungünstige Bewegung des Arbeitgmartteg noch ver stärten wird. Bis-her wurde durch die Versicherung die Aus zahlung der Unterstützung sichergestellt. Aber bei weiterer un günstiger Entwicklung des Arbeitsmarktes muß die Reichganstalt mit einem Defizit rechnen und wäre daher auf ein Reichs darlehen angewiesen Das Reich will aber kein Darlehen geben, sondern empfiehlt der Reichsanstalt, Unterstützungggelder ein zusparen. und zwar in der Gruppe der berufsüblichen Arbeitg lofigkeit. Die Höchstdauer der versicherunggmäßigen Unter stützung für berufgiibliche Arbeitslose soll nach Annahme des Gesetzes auf 6 Wochen beschränkt wenden- Da aber die berufs ilbliche Arbeitslosigkeit im Durchschnitt drei bis vier Monate beträgt, soll nach 6 Wochen eine ergänzende Fürsorge in Kraft treten. Aug dieser Fürsorge, die der Neichsanftalt ungegliedert ist, erhalten nur diejenigen eine Unterstützung bei denen nach Prüfung die Bedürftigkeit festgestellt ist Bier Fünftel der Kosten für die ergänzen-de Fürsorge zahlt das Reich. ein Fünftel die Reichsanstalt. Für das Haushaltjahr 1928 werden insgesamt 35 Millionen Mark für die Sonderunterstützung eingesetzt· Damit könnte man etwa 250 000 Arbeitslose während 8 Wochen unterstützen Fest steht jedoch» daß die Zahl der Personen die berussüblicherweise regelmäßig arbeitslos werden eine Million übersteigt Man rechnet also schon damit, daß kaum 20 Prozent der Erwerbslosen eine Unterstützung bekommen sollen Außerdem beträgt der Durchschnitt der Arbeitslosigkeit mehr als 8 Wochen. Durch das Gesetz wird also ein Teil der bisher unterstützten berufs iiblikhen Arbeitslosen eine seit ohne Unterstützung bleiben; der größte Teil durch die Sondersiirsorge nach der Bedürftigkeitss schnüsselei eine weit geringere Unterstützungssumme erhalten als bisher Der Gesetzentwurf ist vom sozialdemokratischen Reichs arbeitgminister Wissell vorgelegt. Die Arbeitslosen können sich bei ihn-c bedanken für die schandbare Verschlechterung der Unterstützung durch die sogenannte Sonderfiir.sorge. Die neue Sondersürsorge bedeutet also den glatten Nun-b der ererbglosenunterstützung für eine Million erersbslose. Solche Anschläge hat die Kommunistische Partei voraus gesehen, als sie seinerzeit gegen das Arbeitglosenversicherungs - kämpfte und statt dessen den Ausbau der Erwerbs-tosen fürsorge forderte Gs ist kein Zufall, daß nun gerade der sozialdemokratische Arbeitsminister Wissell ein Ausnahmegesetzt gegen die Saison arbeitslosen durchsetzen will. Denn die Bontgeoisie rechnet damit, daß ein sozialdemokratischer Reichsarbeitgminister den geringsten Widerstand finden wird. weil ja die sozialdemokratischen Führer und die reformsistischen Gewerkschaftgfiihrer alle Taten Wissellg loben und preisen. So hat auch jetzt schon die SPD-Presse die geplante Son-dersiirsurge eine »hochherzige Tat Wissens« ge nannt. Und der Hamburger Gewerkschastgkongreß hat es aug drücklich abgelehnt. gegen die geplante Sondexfiitsfotge Protest zu erheben. Wir aber sagen allen Arbeitern: Laßt euch nicht irteführen! Laßt es nicht zu, daß ein Teil eurer Brüder dem schärfsten Elend ausgeliefert werden foll- Was sind heute Saifonarbeiter? Jn früheren Zeiten konnten sie in der Zeit der berufsüblichen Arbeitslosigkeit in anderen Berufen unterkommen. heute ist has bei der riesigen Dauer erwerbglosigkeit nicht mehr möglich. Früher hatten die Saissoni arbeitet im allgemeinen etwas höhere Löhne als andere Schich ten. heute hat sich das gründlich geändert. Heute soll den Saiionarbeitslosen die Unterstützung geraubt werden, da die Schlichter Wissellg Schiedgsprüche fällen nach dem Grundsatz: Keinen Pfennig Lohnerhöhung. Die Durchführung der »Sowderfürsorge« bedeutet, daß die Saiionarbeitslosen ins tiefste Elend gestürzt werden« Eine Re gierung, die jährlich mehr als eine Milliarde für Reich-weht und Marine ausgibt, will den arbeitslosen Proletariern auch noch die elende Erwerbglofenunterstützung rauben! Darum weg mit dem Schandeniwnrf Wissellsl Arsoteilnchmcr. Nachträsglich wird noch mit-geteilt, daß an der ersten sächsischen Landeglonserenz sozialpolitischer Organi sationen auch der Allgemeine Verband der Kriegs- und Arbeitg opfer Deutschlands durch vier Delegierte vertreten war. Vetantwottt Redakteur-: Für Politik: Bru u o Goldha m m e t, Dresden; für Gewerkschaftlicheg: Wil l o Schnei s e r . Frost-l: für Leute-. Spott und Feuilletonr Nlch a r d Speng l e k, Dresden: für Jst-lernte Att h n t Bur! e r t Dresden. - Bcrlagc Dregdner Verlagsae ellschssi -- Druck Peuvack Drucketeisiliale Dresden KstEifenbabnerE Freitag den 30. November. 19.30 Uhr, findet im Branden butger Hof. Berliner. iGcke Petersttaße, eine wichtige Sitzung statt. Druckfehlerberichtigung. Jm Artikel ~Textislarbeitetvetf sammlung in Kamenz«. in Nr. 272 vom 22. November, muß es in der Entschließung statt »z-« Jahr« pl Jahr«, unkd ftsatt »20 Pro zent« »20 Pfennig« heißen. « l 4 .·-.-. «.s.« « . v v»L« »st· « ·»»- «v:.k,«,« «.-««« -« l. . »F «’ ·«’ v N . »O - . --" . «’«.- Yvi s— -,..«-·-t ~ « -.k;«.—s. k-« i. »wir-; « « sieh-, direkte Anfqu- - Ost-sitzt Nledsrlagon In ganz Osvsohscn awtgcsmhlnwchecosse szelicwsllslwvc
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