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Arbeiterstimme : 04.12.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-192812046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19281204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19281204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Arbeiterstimme
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-12
- Tag 1928-12-04
-
Monat
1928-12
-
Jahr
1928
- Titel
- Arbeiterstimme : 04.12.1928
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Ein Blick hinter die Kulissen Koalitionsregierung und Ruhrkampf Es war die Kölnische Zeitung, die zu Beginn dec- Hütten arbeiterlainpfes ausplauderte, daß Wissell von der Verbind- Ilchkeltsetklarung des Schiedsspruches von den Vertretern sder l Metallarbeiterverbände forderte, sie sollten in noch schlechtere i Lohnzulagem als sie der Schiedsspruch versah, einwilligen. Die » Gewkkkschaktsfulirer konnten nicht einwillicen weil sie wußten, » Fknsxe der Emporung der Hüttenarbeiter nicht hätten standhalten ( n. Die Kölnisike Zeitung setzt nun in ihrer Morgenausgabe ( vom Zo. Novem er ihre Enthullungen fort. Demnach hat Cur tius, der Held des Hamburger ADGB-Kongresses, schon am Tage ’ der Verbindlichkeitserklärung des Schiedsfpruches den starken Mpnn gespielt, er wollte die elenden Lohnzulagen trotz des »U»n mvålikz«·der Gewerkschaftsführer noch tiefer drücken. Die Kol nis e eitung schreibt: »Allmiihlich lüftet sich der Schleier. der über den entschei denden Stunden lag. Der Neichswirtkschaftsminister hatte eine Kabinettssitzung verlangt mit der Ma gabel daß die Regierung die Entscheidung fällen sollte, ob der Schiedsfpruch verbindlich erklart werden sollte oder nicht. natürlich so, daß der Reichs arbeitsminister, dann formell den Beschluß vertreten sollte, s daß aber tatsächlich hinter ihin die Autorität eines Knbmetts stand, das sich vorher gründlich mit dein Spruch befaßt hatte. Aber es kam gar nicht zu einer solchen Vefassung. Herr Wis sell erschien und erklärte, die Entscheidunlg über die Verbind-- lichleitsstünde nur ihm allein als dem o ersten Schlichter zu. Er»habe bereits fiir verbindlich erklärt aus den und den Grunden. Die Regierung wurde in einer so wichtigen, auch politisch, so weitgreisenden Angelegenheit vo: eine vollendete Tatsache gestellt( « , , Wissell als der schlaue und ersahrene Reformist hatte also schon aus den Darlegungen der Verbandsvertreter gesehen, daß man mit weniger als dem Schiedsspruch den Ausbruch des Kampfes nicht verhindern könne« Und Wissell hielt eben die Berlkinderung des Kampfes im Interesse der Vourgeoisie sur not wen ig- Dagegen war Curtiug, den die Kölnifche Zeitung als »Buch waltex wohlverstandenjer wirtschaftlicher Interessen« bezeichnet, genau daruber unterrichtet, daß die Unternehmer diesmal den qmpf wollten, entsprechend ihrer Parole: »Durch Kampf·zl.lm sue-den« Wenn Eurtius die Verbindlicherklävung des Schieds prvches verhindern wollt-e, so wesil er ldie völlige Ists-kre ditirkkung des staatlichen Schlichtungcswefeng gern vermeiden wo e. Nach Aus-brach des Kampfes hat dann auch die Koalitioiis ne ierung alles ein esetzt, um den völlinn Sieg des Unter negmerstandpunkteg gerbeizufiihrm Auch issell s ellte sich ganz in den Dienst dieser Bestrebungen, wag selbst durch Zeugnisse refermistischer Gewerkschaftgsiihrer bewiesen werden kann. In einer De eZertenkonfcrenz des DMV vom 29. November gab der DMV- ezirksleiter Wolf Auskunft darüber. warum Wis ksll seine bekannte Reise ins Ruhrgebiet gemacht hat. Wolf hrte nach dem Bericht des Vorwärts aug: »Die Unternehmer forderten wesentlichen Abbau der in dem Schiedgsåruch sestgelegten Regelung, die Arbeiter dagegen unbeditlthte nerkennunsi des Schiedssprusheg. Weil unter diesen mständen keine öglichkeit gegeben schien, hat sich der Neichgarbeitgminister entsch essen, mit einigen Beamten seine-J Nessortg ins Revier zu kommen um die Parteien zu einer Aussprache zu laden. Großer- Besremden habe eci bei den Ge werkschaftgvertretern erregt, daß ein Regierungsvertreter ver suchte, auf die Metallarbeiterverbijnde dahin einzuwirken, den verbindlich erklärten Schiedsspruch zugunsten der Unternehmer abzuändern, unter Hinweis auf die verheerendcn Aug-wir kungen des Wirtschaftgkampieg.« - Diese Aufklärung vervpllständigt nur das Bild. Nachdem jetzt durch die ungehcucrliche Severixcg-Konlödic dass Ganze- ge krönt wird, wird es dem letzten Arbeiter klar werden, daß von Anfang an die Koalitionsresierung zusammen mit den Unter nehmern gegen die Hüttenar eiter gekämpr hat. TexiäsarweääekvWsummimws in Großes-isrsdorf (Arbeitetkor"rcfpondcnz) Es war die höchste Zest daß· die Opposition ism Textil qrbeiterverbansd bek uns wie-der emmasl eme»ö;fcntliche Ver sammlung crbhi-es«lt. Nach Pex Bgrsammlynggtätscg eit (oder viel mehr Untätsigkety der Frxtallektung konnte man nämlich an nehmen daß bei den··Textthrbexi»e-:n »alles·in Butter« ist. Jn Großrijlztgdorf mit seinen vielenßanidfabttkem die meist stark b-esfchäftigst sind und teilweise mit Ueberftunsden arbeiten, ist ganz einfach nichts zu merken soweit man die Tätigkeit der Ber bandgleitnnsg in Betracht zieht, daß die Teätilarbeiter im Tarif tampf stehen Der letzte Artikel in der « lrbeisterftimme« über die Verhältnisse in Großröhrgdorf hat wie ein-e Vombe ein geschlagen Die Getroffenen beuehmen sich recht aufgeregt Man ian aber ohne Uebertreibung sagen, daß der grünte Teil der Großrdhrsdorfer Arbeiterschaft es begrüßt, daß in die Arbeitg verhältnifse etwas hineingeleuchtet wird. « Zu der am Freitag den 30. November statt-gefundenen Ver sammlung hatt-e es diesmal der Filisalleiter Mißbach vor-gezogen, ·amt seinen Gestreuen nicht zu kommen. Anschetnend hatte er noch von der Versammlung im Juli -d. J» wo sein beiabsichtiigter Sprengnngsoersuch Iniszlang unxd die Arbeiterschaft iiber dsag Wesen dec- Reformigmus aufgeklärt wurde-, noch die Nase Voll. Die sozials-demokratischen Betriiebsfunktionärse hatten denn auch in den Betrieben ihr möglichstes get-an· die Versammlun? zu sabotsieren Trotz-dem und unbeschadet des-schlechten We tierg waren 70 bis 80 Arbeiter und Atbeiterinnen erschienen. die dem Referat des Genossen Werner aufmerksam lzuhörten und in der Diskussion ihre Zustimmung zu der Arbeit der Opposition er klärten Die Versammelten bekannten sich clnmiitisg zu sder von der Opposition ein-gebrachten Entschließung- »Die am 30.11.28 im Mittelgasthos in Großröhrgdorf ver fammelten Textilarbeiter erkennen durch die Erfahrungen in der rheinischen Textilhewegung. dafz das Schlichtungiswesen nur dazu dient, die berechttgten Forderungen der Arbe ter abzuwiirgem Wenn fiir die ostsächsischen Textilarbeiter ein ähnlicher Schieds sntuch wie für die westsöchsischen gefällt wird. so ist damit siir die gesantte sächsifche Textilarbeiterfchaft weitere Verelcndung aus Jahre hinaus festgelegt Das muß Veranlassung sein. dasz in allen Betrieben die Arbeiterschaft sofort in Belegschaftguersamms lungcn über den Ernst der Lage aufgeklärt nnd zum Kampf aufgcrufen wird. Das ist die einzige Möglichkeit die Pro vo ationen der Unternehmer abzuwehren nnd die Arbeiter forderungen durchzudrticken.« NSSS NSND »Ist-- oitzxankees in contact-ad Von Jukn DOIIZy copyright dy Modernes- Vsklskh Wssn ~Miß wie? Butten, Motten a , « etwas auf einen Zettei und reichte ihn dkekn Figtkhetksr fgxixtli Sie so gut und ersuchen Sie den Diener dbrr an der Tür saß ex Sie direkt zu Sennox Gregorio einläßt. der zur Uebernahme deedArikpivk beeNkothrs Kräft bevollmächtigt ift.« Während er « as ag e, zwtn er e er i r wieder viela en« « Mal PmeinteO er dei; Zettel. G if g d zu, aber dieses iß rten as das eschriebene c·m elbe · trat einer der Dunklen dicht an sie heranöundf verlsjuåltkgkgklxg die Hand zu schauen. Es gelang ihm nicht, und ex schalt ärgerlich: D ck S -. »He, ru . wag haben ie denn da d r ·' - schrieben?« e MIB aufge· »Meinen eigenen Namen.« mischte i Mi « ruhiger Stimme ein, faltete den Zettel zusLlimen Entsiteogjie tijhtit in ihk Täschchen »Wahtscheinlich, Um ihn dem Diener zu über geben. Danke. Mister Druck, so heißen Sie doch,« wandte sie sich an den Sekretär, der wieder seine einfältige Miene aufge- Etzithattez »aber ich brauche den Zettel nicht, hier ist meine —are;« « " --’ Sie zog ans dem Täfchchen eine Visitenkarte und gab sie einem der Dunlelgesichier. Dee brummte zornig etwas vor sich hin. funkelte mit feinen raffeebraunen Augen, nahm das. Kärtchen und verschwand per sönlich damit hinter der dunklen Eichentür · - Einige Minuten später kam er zurück Der Ausdruck seines Gesichte war ein ganz anderer geworden Er strahlte Vor Liebenswütdigkeit, machte zwei, drei Verbeugungen und bat »Miß Orten zuSennor Gregory-, wobei er bis zur Türe rück wärts wie ein Operettenlciiai vor ihr"herging. Sie hatte kaum ps· Eichentür hinter sich geschlossen; als er eine grüne Mütze vom Haken riß, feinen Kameraden einen Wink gab und Hals über Kopf die Treppe hinyntersiiirzte Sofert nahm einer der- Duntelgesichtigen der am nächsten am Telephon saß l— den Hzm ah, tief leise und undeutlich eine Nummer, und als man ihn verband, teilte er fliisiernd irgendeiner Netti mit, ~sie solle sich einen neuen Hut kaufen« Wir wissen nicht« ob diese Manöver dem weißblonden Druck fonderlich gefielen, da sein Gesicht unerschiitterlich ruhig blieb. Seinem Schafsgesicht nach zu urteilen, sortierte er eben beson ders finnvoll die vor ihm liegenden Papiere. Miß Orten hatte inzwischen die Schwelle des großen Zimmers mit den schweren Ledermöbeln unid den bunten gotischen Fenstern, in dem einst der Notar Kraft seine Besuche empfangen hatte, überschritten Sie trat stark hinkend und kränklich zusammenschauernd ein. Obwohl weder an dem Men schen, der sich im Zimmer befand, noch im Zimmer selbst etwas Auffallensdes war, lief ihr in diesem Augenblick ein instinktives Frösteln über den Rücken, nnd sie fühlte, wie sich ihre Haare aus dem Kopfe vor Schrecken sträubten. Der schwarzgekleidete Mensch. der vor ihr am Schreibtisch saß, stand auf, rückte den Sessel weg und oerbeugte sich. Er hielt ihre Karte in der Hand. »Sie sind Miß Orten? Nehmen Sie bitte Platz.« Es war die banalste Stimme der Welt. , Sie setzte sich, aber es dauerte einige Augenblicke, bis sie sich gefaßt hatte. Inzwischen betrachtete sie der Unbekannte aufmerksam vom Kopf bis zum Fuß und fragte von neuem: »Sie sind also Miß Orten? Eine Klientsindes verstorbenen Kraft? Womit kann ich Ihnen dienen?« . »Ich bin keine Klientin des Notars Kraft. Ich komme, um Sie um eine große Liebenswiirdigkeit zu bitten Jch weiß, daß Jeremia Rockefeller vor seiner Abreise nach Europa ein Testament hinterlassen hat. Er ift jetzt tot. Können Sie mir Einsicht in sein Testament geben?« »Nichts leichter als das, Misz Orten. Ich muß Ihnen nur leider mitteilen. daß sich d a s Testament, von dem Sie sprachen, unter den Papier-en Krafts nicht vor-gefunden hat. " Zudem ist es auch durch das neue Testament des Verstorbenen. dsaser in Warschau aufgestellt hat. hinfällig geworden. Hier ist die ge naue Kopie davon.«- ( .- - · Er reichte Misz Orten ein Schriftstiick. und das Mädchen las das dem Leser bereits bekannte Dokument. Sie las es ein zweites Mal, dann ftand sie auf und- gab es dem Unbeiannten zurück.« « - « . - - ,- »Ich danke Ihnen. Sie entsinnen sich nicht, in den Pa pieren Krafo auf den Namen Ort-on gestoßen zu fein?« « »Kraft hat sehr viele Papier-: hinterlassen, aber soviel ich mich erinnere, habe ich Ihren Namen nicht gesunde-M · . Während er das sagte, blickte er das Mädchen noch einmal aufmerksam an. Durch die Brille und den Schleier hindurch schaute Miß Orton ihn gleichfalls an. ichmt zusammen und schlug die Augen nieder, obgleich vor ihr nur ein tadellos an gezogener Mann mit dunklem Gesicht, schwarzem Schnurrbart und blutlosen gelben Lippen saß. Misz Orten verließ die Kanzlei, hinkte stärker als gewöhn lich, grüßte die Notariatsgehilfen mit einem kurzen Ricken und stieg die Treppe hinunter. Hier zögerte sie ein wenig und sah sich uni, ob sich nicht der gutmütige alte Regen der sie ins Haus gelassen hatte, wieder zeigen wollte. Dann ging sie zur Haltestelle der Omnibusse, wo sie hinter dein Rücken eines sanft schlummernden. dicken Dienstmannes nochmals den Zettel las, den ihr Druck eingehändigt hatte. Darauf stand: »Brooklyn Street 8, Drul. 4 Uhr«. »Anscheinen«d weiß dieser Druck etwas, aber wer wirtschaftet eigentlich in dem Archiv Krafts und mit welchem Recht?« Sie beschloß, bestimmt die angegebene Adresse auszussuchen und ging, um die Zwischenzeit auszufüllen. nach dein Kai. Sie kreuzte zwei; drei Häuserviertel und kam an das glänzende Band des Hudsoii, der an dieser Stelle fast ganz verödet dalag. Weder Dampser, noch Motorboote waren zu sehen. Unten, an dem granitenen Quai, war die Maireparatur der Wasser leitungsröhren in vollem Betrieb. An einem der ausgerissenen Trottoirs ruhten sich vergnügt zwei Arbeiter aus und verzehrten mit gutem Appetit ihre Wurst. . Miß Orton ging am Ufer entlang und bemerkte nicht, wie ihr jemand folgte. Es war ein abgezehrter, kleiner Mensch dessen Schulterblätter man sich unter seiner blauen Bluse be; wegen sah. Seine Handgelenle schienen leicht geschwollen Seine Augenwaren eingefallen, matt und trüb. wie bei einen-i Gewohiiheitssciuier, wenn er gezwungen ist· nüchtern zu sein Aus seiner Oberlippe wuchs ein spärlicher, struppiger SchnurrÅ bart und am Halse wanderte der Adamsapfel aus und ab Gt schaute sich während des Gehens aufmerksam um· Plstzjich hinter einer menschenleeren Biegung des Kais, zog ex etwas auslselner Brusttasche hervor, sprang geräuschlos an M« O hera udhb d« K d -' « iß non .. U. U H se »Es-I TM Sekunsde spat-r stürzte das-im gxuckhche Madchep ohne einen Schrei- Ohne ein Stöhnen mit Mem Messer zwischen den Schultern vom Kai in den Hudson Etsch-s . r wan- e - . Seitenstrasze. sich um und verschwand in ema . Die Arbeiter hatten ihre Wurst »wes-gen und mä M sich wieder an die Arbeit . .- » , ch ZEIT Madftimmung im Malerverband Stimmk mit »Nein« gegen die Invalidenversicherung Die letzt-e Generalversammlung des Verband-es der Maler, Anstreichcr usw-, die vom l, bis 5. Oktober in Stuttgart tagte, hat die Einiüljrung einer Invalidenversicherung beschlossen. Mit großer Mehrheit wurde gegen den Willen des Berbandsvor standes eine tlrabstimmung durch die Mitglieder durchgsefetzt. Der Entwurf fiir die Invalidenversicherung ist ausgearbeitet unsd im «Ma«ler« Nr. 43 veröffentlicht Ueber Annqhtne oder Ablehnung haben die Mitglieder in der Zeit vom 4. bis 16. Dezember zu entscheiden Wer erhält nun diese Unterstützung? - Jm Entwurf ist festgelegt, daß Mitglieder-, die Io- 15 Jahre im Verband organisiert und 521—-780 Vollbeiträge bezahlt haben, nach 5 Jahren Wart-Weit die Unterstützung erhalten« d. h. also wer nach dem 31. März 1929 860 Bollbeiträge gezahlt hat. erhält wach diesen 5 Jahren die Unterstützung in Höhe von monatlich 15 Mark. Die Höchstnnterstiitzung beträgt 24 Mark. Sie kommst nur für Mitglieder in Fraige,"die über 25 Jahr-e sder Organisation angehören und 1300 Vollbeiträge gezahlt hol-en. Bei ihnen beträgt die Wartezeit 2 Jahre, d. h. sie müssen vom 31. März 1929 bis 31. März 1931 104 Vollbeitriige gezahlt link-en. Für die Gewährung der Jnvalidenuntetstützung wird die Anerkennung der Invalidität durch die Reichs-versiche rung verlangt. Die Unterstützung wird nicht gewährt, wenn das Mitglied nicht 6675 Prozent erwerbgunsähig ist. Zur Durchführung der Unterstützung wird ein obligatorsisscher Zuschlagsbeitrag in Höhe von 20 Pf. erhoben, der von allen Mitgliedern, welche mindestens 60 Pf. Hauptnassensbeitrag zahlen, zu entrichten ist. Der Entwurf zeigt, daß der größte Teil der Mitglieder erst nach 5 Jahren in den Genuß der Unterstützung kommt. Auch die schon invaliden Kollegen erhalten sie erst nach 2 Jahren. Liest man die Bedingungen, die an die Zahlung der Unterstützung geknüpft sind, io erkennt man, daß sie sich nicht non den staat lichen und privaten Bersicherungen unter-scheiden Dabei ist zu bemerken, daß die Mitte-l allein von den Mitgliedern auf zubringen sind. Ob die Mitglieder überhaupt in den Genuß der vollen Unterstützung kommen, bleibt noch ungewiß. Wir sehen, daß bei anderen Verbiinden nur ein Bruchteil die Unterstützung voll erhält, da sie durch andere gesetzliche Bestimmungen zum Teil gekürzt werden Außerdem isst die Höhe der Unterstützung von 15 bis 24 Mark nicht dazu angetan, wirkliche Hilfe für die invaliden Kollegen zu bringen. Gegen die Einführung der Jnvalisdenuntevitütznng spricht vor allem die Tatsache, daß der Verband als solcher immer mehr fein-en Kampfcharakter einbüßt und dafür zu einem Unter stiitzunggverein herabgewiirdigt wind. Das ift einer freien Ge werkschaft tin-würdig- Jhre Aufgabe ist es, für die Verbesserung der staatlichen Jnvsalsidenfiirforge zu kämpfen Statt dessen geht man dazu über, dem kapitalistischen Staat die Pflichten gegen über der Arbeiterschaft abzunehmen Schon heute sind die Aue laben fiir Kranken-, Arbeitslosen-, SterbeusnteTstiitznng höher, als für die Sstreikuntetstützung. Durch die Einführung der Invalidenversicheruang wird fich dieser Zustand noch erheblich verfchlechtern. « Alle Kollegen nnferee Verbandee müssen deshalb gegen die Einführung der Invalidenversicherung stimmen. Das letzte Mit glied muß fikh an der Abstimmung beteiligen nnd mit »Nein« fiimmen. Darüber hinan-:- gilt es, zur Stärkung der Opposition durch Werlsung neuer Mitglieder beizutragen und dahin zu wirken, daß die Organifation zu einer Waffe des proletqseifchen Be freiungskampfes gemacht wird. .-,II«.-..’.-"««.«-«:v ««-k. s »O « .·.- ."«:s-.-."-.!--!-«-·’MADE-« »H- '""'-«-V' « «·’ " I « WWI » » , »H»;«s,» »Jer »O z..«!»««.«.k,·z,3-.z. »Y· ..-1» «.’,,:.,-,.».««.»-,--2.»,z.1«f- .Y«»-«H- ;-«,·..-«- ~ »F k·.x..» RAE-i» ;«.s·;. »- s»«k.!f!:s;-«k-» ,Fs2-Mz!:yz,»ss,-k;«k'ssszspsklrxxå.sx«.ng If .—«:.«LG7:;«J'-1.«5.«-.;-"«-"s, TR- "« Geweka·"chafkg-Imgätkonäre usw sLeTxers Freitag den 7. Dezember 19,30 Uhr im Körnergartefn Große Meißner Straße GewerkschaängWisoxeijrsKonferezgz fiir den Unterbezirl Dresden. Tagesordnung- Strcilfttategie: Bildung von Kampfleitungen, " Hereinziehung von Unorganiiictten in Wittfchaftstämvfe, die Gewerkschaftsfrage auf dem Sechsten Weltkongtesz. Refercnt des ZK. Teilnchmen müssen Gewerkschaftsleitcr aller Parteitkckrperscheftem dtc Fraltiongleitungen sowie alle Gewerkschaftsfnnktwnäre. Alle Partciatbeitcr werden besonders aufgefordert, zu erscheinen. Bezirtsleitung, Abteilung Gewerkschaft- fvGxtftlfsenunfall auf Zeche »Westerhold« TU. Gelienkirchem In der Nacht zum Sonntag fielen im unterirdischen Betrieb der Zeche ~Wefterhold« größere Gesteins maffen auf den Hangenden und versgiitteten einen Bergmann aug Vuer-Hassel. Er konnte erst na größeren Aufiäumungsw arbeiten nlg Leiche geborgen werden. Grubenexplosion in Weit-Virginia TU. London. In dem Schacht eines Kohlenbergwetks der Prinzeß-Pocahontag-Kohlengesellfchaft in der Nähe von Roderi field wurden nach Meldungen aus Bluefields in West-Virginiew durch eine GrubenexploLion 6 Bergarbeiter versckzüttet ämksh liche Anlagen der Gru en wurden zerstört. So ort eingesetzt- Nettunggmannschagten sind noch damit beschäftigt die einge schlossenen Bergar eiter aus ihrer La e zu befreien, doch ist es bisher nicht möglich gewesen, mit diesenjrgendwie in Verbin dung zu gelangen. AkVesisgebict Racebekg Mittwoch den 5. Dezember 19 Uhr im »Gdelweiß«, Rades-eng , Sitzung dek Gewerkschaiisabteiiuug mit den Gewerkschaftsfunttioniireu des Arbeit-gebietes waedingt vertreten sein müssen alle Gewerkschaftgs funiktionäre von Rad-eberg miit den Gewerkschaft-leimt: der Zellen. Dazu die Pol-. Org- uwd Gewerkschaftgleistier der Orts gruppen Leppersdorf, Lawgøbrüch Kante-W Mein- uswd Groß röhrgdorf. Die wichtige Tugegovdnung erfordert das Erscheinen aller Funktionäre. - Noferen·t: Genosse Werner. Dresden. »W»--,, Verantwortl. Redakteu:e: Für Poliin Bku n o Goldha m m e t; Dresden; für choetklchaftliches: WI ll o Schnei s e t . Freitalx fäk Lebte-. Sport und Feuilletom R(ch a r d Sveng l e k, Dresden-; für Hadern-: Utt h u ! Butl e t t . Dresden Verlag: Dteodnct Verlag-ge cllichaft - Druck: Beut-an. Druckekelsiliale Dresden
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