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»sch- v « W Bezugspkew monarL nei Haus« Mo M. eholbmonatL 1,25 111. ), Durch die Bose bezog en man Mo M. i ohne Zustenungogkblldm Verlag: Dresdnek Venagogesellschait m. b. H« Dresden-U - Geschäftsstelle uckpedltiom Outekbahnhosstk. 2 - Femipkeckketx 17 UO - Postichecskomm Dresden Nr. 18690. Dkeedncr Verlugsgesellschust SchrifileWUSl DkksdekkUs GUMDCVNDOML 2 -Femfpr. Amt Dresden Nr. 17 Ue - Drahmnschristz Arbeiter— stimme Dresden - Sprechstunden der Redamonx Wochentogo 4—-(«) Uhr laußet Dienstag u. Donat-komm W-» Uttketgenpkem Dtc neunmat gemalte-ne Nonpukejltezette oder Orten Raum ast- RM» fllk Familien— Juzeigen 0,«20 AMI. fttr dle Rettamezetle anschltehend an den drelspottjqen Teil etner Textselte 1.310 RM Ameisen-Annahme wordentogu bis 0 Lle oomttttago m dek predttion Drwdm-1U» Olltnbühvbdfs strafze 2 - Dte .Urbeitekittmme« erthetnt manch außer an Sonn- und Feiertagen - Jn Fällen hohem Den-alt besteht tetn Anspruch auf Liefenmq der Zeitung oder out Zurtktzahltmg des Bezugsptelses 4. Jahrgang Dresden, Donnerstag den 28. Juni 1028 Nummer 149 Schiffbmch m Koalitivnsiiikebes Ginheitsftont Hindenburg, Deutsche Volkspartei und Sozialdemokratie - Dan Truftkapital gegen eånen Bizekanzler Hermann Müller will seinen Auftrag an Hindenburg zurückgeben Die gcpkågesåæ END Berlin, 28. Juni. (Eig. Drahtbericht.) Det Negierungslnhhandel Hermann Mllllers, der, wie es schlen, gestern endlich seinen Abschluß smden sollte, hat einen Schiffbruch erlitten. Das Zentrum versteifte sich aus die Uebeelassung des Vlzelanzlcrposlens an Dr. erlh. Ent sprechend den Verhandlungen mit der Deutschen Volkspartei lehnte Her-wann Mllllcr diese Forderung al« Nachdem das Zenttnm in einer neuen Fralltongkitznng beschlossen halte, ans der Schussnng und Besctznng des Postens des Vlzelanzlets zu del-arten, begab sich Hermann Müller zu Hinden bn vg, nnd, wie das Berliner Tageblatt berichtet, gab der Neichsnräsident zu verstehen, daiz er nicht gewillt sei, sich von einer Partei Votschrcslen machen zu lassen nnd den Viselanzlerposten ablehne nnd Hermanu Müller das Zenit-um hiervon In Kenntnis setzen solle. Das Zenit-um aber. dem Hee mann Müller dies mittelte nnd dem er noch die Besetznng des Finanzmintsierimns anbot, hielt seinen Standpunkt vollkommen aufrecht- Das Auftreten des Zentrums Ist nicht zuletzt die Folge der Politik der Sozialdemotraterk Nachdem diese fast sif mt l i chc Forderungen der Volkspartei berücksichtigt haben, wtll auch ietzt das Zentrum, daß seine Forderungen er siillt werden. Wie der heutige Vorwätte mitteilt, kam Her-wann Müller in den Besprechungen mit dem sent-um sogar neben dem Angebot des Fcnanzmintsteriums auch ohne Widerspruch ihrem Verlangen nach dem Vizetanzlerpostcn entgegen. nur der Reichs priisident und die Volkspartei würden sich dagegen stellen. Der Vorwärtg schreibt dazu: »Man muß schon iagctn daß demnach dtc Sozialdemo kratie mehr als das Mögliche getan hat, um mit Wirth und feiner Fraktton zu einer Verständigung zu gelangen Es hat aber alles nichts genagt-· Das Zenit-um wird sich heute darüber fchliissig werden. ob es angesichts der Einheitgitoni Händen-barg- Deutiihc VolkspartenSozlaldcmottatie seine Forderungen nach dem Vlzekanzlctpostcn oder dem Innen mtnditekiam fallen läßt oder darauf behaer Die Frage des Zustandekommeng der Negierunggbildung ist demnach wieder völlig ungestört Die Haltung der fo zialdemokratifchen Führer in ihrem Bestreben, u nb ed i ngt die Große Koalition zustande zu bringen, wird immer jämmerlicher und blamabler, sie enthüllen sich immer mehr als die Schildlnappen der Deutschen Volkspartei, der Vertretcrin des deutschen Trustkapitals und des neudeutschen Jmperialismus. « Jn den bürgerlichen Parteien find gestern die Cliqu e n - kämpfe mit etneuter Heftigkeit entbrannt. Jn der Frattion der Volkspartei gab es einen ordentlichen Krach. Der bekannte Scharfmacher Schatz gibt sich nicht geschlagen- Demonstmtiv legte er den Vorsitz seiner Fraktion nieder und will ihn nur wieder ausnehmen, wenn in Zukunft alle selbstherrlichen Ent scheidungen des Herrn Streseinann über die Frattion hinweg ausgeschlossen sein sollen. Seine Fraltion sprach ihm dennoch mit großer Mehrheit das Vertrauen aug. anderseits fügt sie sirh aber Herrn Stresentnnn und wird dem Persönlichteithiobinett falls es doch noch in irgendeiner Form Zustande kommen sollte, eine oorliinsige Ditldung angedeihen lassen Nicht minder stnrl ist der Konflikt im Zentrutn Nachdem die T)iiidenbttrg-Cliglle den Vorschlag Herrn Wirth zum 2. Ansienminister mit den Vesttgitisien eines Vizetanzlerg zu machen, abgelehnt hat, haben im Zentrum die Wirth-Gegner wieder Oberwasser bekommen nnd sie selbst präsentieren jetzt zur Abwechslung den Weinslaschen-Hermeg ais Kabi nettgmitglied Herrn Wirth sind seine Jugendiiinden nicht vergessen. ans der Zeit. wo er erklärte, im Ernstsolle würde er an die Seite der Arbeiter treten Man hat ihm das ietzt noch nicht verziehen. obwohl inzwischen aus der jungen Hure eine alte Betschwester geworden ist Wie aus der gestrigen Nach mittaggpresse zu ersehen ist« verlangte das Zentrum von den bestiirzten Sozialdemokraten als Ersatz fiir den abgelehnten Vizekanzler dag J n n e n in i nist e ri n m und wor dasiir be reit, das zweiselhnfte Vergnügen desz Schlichtunggministerininsz das Herr Braung übernehmen sollte, den Sozialdemokraten zu überlassen Wie mitgeteilt wird. hat sich die SPD in letzter Stunde bereits noch einem geeigneten Arbeitgminister in den eigenen Reihen umgesehen nnd ihre Wahl ist wie nicht anders zn erwarten war. aus den Streilohtviirger Wissell gefallen Das sind die letzten Nachrichten iiber die Kombina tionen bei diesem unbeschreiblichen KnhhondeL Inzwischen wird gemeldet, daß Hermann Müller heute 9,30 Uhr wieder zu Hindenburg gehen wird. um ihm Be richt zu erstatten. Nach Aensiernnaen aus lozialdemoltatischen Zeitungen ist zu erlennea das; Herinanu Müller dein Ne i ch S - präsidenten seinen Auftragzuritckgeben werde. In der sozialdemolratisclsen Presse herrscht über dass Diltat und die unnachgiebige Haltung der bürgerlichen Parteien grosse Niebergescislagenheit Der sonst so geiclnniitziaen linkssoziali demokratischen Presse in Sachsen ist die Pulte ausgegangen. Die Leipziger Ujioltozeitnng bezeichnet dass Resultat der Verhand lungen zweier Wochen als die mit o m ii die d e r J r r u n g e n« nnd den Plan des Kabinetto der Persönlitlsleiten als die »Grossc Koalition in nersrhlcititerter Auslage«. Dac- aber ist alles. Die Clscmnitzer Voltcsltinime das Oraan Paul Levis-L dass Sächsiselie Volksblatt und die Tante vom Lisettinerplatz drucken willfährig die Jnforinationen des Parteinorstandeg ab. Sonst haben sie nichts zu sagen. Db Herniann Müller noch lange schriterzliche Stunden er leben wird, bis er mit einem zur Not besetzten Ministerium bei Hindenburg aniwarteu kann, bleibt noch sehr zweifelhaft, obwohl er alles getan hat« um als Schildknappe der Volkspartei den Forderungen des neudeuvschen Jmperia ligmus bei der Negieruugsbildung Rechnung zu tragen. Das Ganze nennt sich »Lintsregierringgbildung« Und voll zieht sich vor den Augen von ist«-; Millionen Linkswählerm zum Sp olt und Hohn ihrer antilapitalistischcn Entscheidung oom 20. Mai. Wenn diese Zaunengeburt Hermann Müllers doch noch glücklich perfelt werden sollte. dann werden so manche sozialdemokratische Arbeiter am Ende doch einsehen. welchem Vankeri sie Zum Leben verhelfen hoben. Um so entschlossener und energischer aber muß die Sammlung zum Kampf um die Forderungen der Werltiitigen einsetzen Vor den Massen und mit den suiafien muß der ichonunggloie Kampf um den Sturz dieser Schandregierung deiz parlamentarischen Schwindelg unter der Herrschaft des Truitlapitals aufgenommen werden. Zu diesem Kam-se die breiten Schichten der Massen su gewinnen das ist unsere Ausgabe- Nach dem Bandes-Mag Kampf den spaltet-n her Akbeiierspokwewegung Von Fritz Wirst. Berlin Der Leipziger Bandes-Lag des Arbeiter-Tum- und iSpotts bund-es ist zu Ende Die sozialdemokratische Presse triumphiert. Ihre Spalten find ausgefüllt mit Berleumdungen der sei-positiv nellen Delegierten auf dem Bundestag- Der Verlauf und das Ergebnis des Bundestags-Z wird zum Anlaß genommen. die Helte gegen die Knmmunistiiche Partei und gegen die oppofitio nellen Arbeiteriportler fortzusetzen. um hinter dieser Hetze ihre bürgerliche Orientierung zu verdecken Wohl noch nie fand in der Geschichte der deutschen Arbeiter sportbewegung eine Vundestaaung statt, wo ein ähnlicher Druck der Vureautratie auf die Delegierten ausgeübt wurde und wo unter brutoler Anwendung der Geschäftsordnung die ein«-fixie nellen Delegierten zum S ch w e i g e n zu bringen versucht wurde. Dennoch brachte dieser Vunsdegiaa keine besondere Ueberraschung. Die Delegierten standen schon Wochen und Monate, bevor sie ihre Reise nach Leipzig antreten unter dem Eindruck, daß in Leipzig iich ungewöhnliche Ereignisse abspielen wer den. Die Hetze in der sozialdemokratischen Presse ging so weit, daß es eine Reihe iozialdentokrastiiciter Delegierter aus dem Bun- VSSWS gab, die vor Beginn der Tagung der Meinung waren, dieser Bandes-Lag wiirde eine nenerelle Entscheidung zwischen Sozialdemokraten und Koniniunjsten bringen Anderspiis WMM sirls die oppositionellen Genossen« besonders die ans Berlin. Rheinland. Westsolen und Halle bewußt daß in Leip zig eine scharfe Anat-Znandersctzung zn erwarten ist, daß die so zialdemokratischen Führer bereits zu Beginn der Tagung die Opposition mundtot machen werden. daß vor den oppositionellen Delegierten die Aufgabe steht ihren Standpunkt sachlich und mit aller Schärfe zu vertreten und dabei die Epaltunggpolitik der Bureaulratie im Arbeiter-Turm und isportbunsd ju entlarven. Es ist den reformistiirlisn Führern gelungen. mit den n e u n zehntel sozialdemokratischen Delegierten eine Politik durchzu ietzen, wie sie der Parteioorstand der SPD vornezeichnet hat. Bekenntnis zur Sozialdemokratie Herauswurf oppoiitioneller Funktionäre zur Herabminderung des kominunistischen Einflusses beionderg in den industriellen Bezirlen Weqriiurnnng aller po litischen Hindernisse um den Weg zur Herbeiiiihrung einer Ar beitgniemeinschaft mit den biirgerliktzen Organisationen freizu legen " Damit hat der Bundestags nach außen hin deutlich erkennbar den Arbeiter-Turn- und -Sportbund zu einer von der EPD »be treutcn« Organisation geitempelt und sie der Koalitionspolitik der SPDsFiihrer mit der Vonrgenisie dienstbar gemacht Der Arbeiter-Tum- und -S«portbitnd ioll letzten Endes ais Volks iportbewegung« die Arbeitermassen für die Interessen des neu deutschen Jmperinlismug einspannen Der größte Teil der De legierten war sich zweifellos der Tragweite der- gefaßten Be schlüsse nicht bewußt, Jn itärtftetn Maße wurden die SICH-Dele gierten unter Parteidiiziplin»nefiellt Nicht nur» die Anwesen heit Crispiens als Vertreter des Parteivoritandes der SPD, der dei- Tagitng ihren Stempel akifdriickte sondern auch die Negie fes Vundecsiiocstaiides blicb ans die END-Delegierten nicht ohne Wirkung Die dxttatoriicixe Anwenan ver Geschäftsordnung. der offensichtliche Druck Des 9".«sirecsoo:iit;eiidcn Geilett auf eine Reihe inzinincmutratiicher Telenierter konnte nicht enthehrt n tr« Dck Kriegshctzek JEAN über die Risftnngsbestrebungen des neudeutichen Fmvcriatismus München. 27. Juni. (Gig. Drahtbericht.) Der General Steckt ließ sich gestern über die impekialts Micheli Ziele Deutschlands hören. Er propugieete eine Miti ukakekung des ganzen Volkes nach dem Muster des Paul Bon stkscheu französischen Militätgeietzes. Beim letzten Krieges —- iühkte der Kriegshesetssseeckt aus habe sich eine unzuläng- Uihe organisatorischeswtheteituug heteuegeitellt. eine bitllige Vekkcchnung iibet den Umfang des Munitionebedatis. Daher Masse in Zukunft bie ganze Nation für den Kriegshienit vor bereitet wetden. Die Zeit der Maiienbeete sehe zu Ende. es besinnt - meiut See-: die Zeit ver Weinwagen-pure De uctk Krieg habe keine militiitifche Entscheidung gebtachi. ton betn nur eine völlige Erschöpfung. Die Lage in der Welt sei hUUe sp« daß kein Staat auf keine »Feiebens«-Aruiee, dic den Napel Mk die kommende Kriegsatmee abgebe. verzichten könne und bestimmte Vorbereitungen zur »Wkteidigung-tkeiien müsse. Dk Masse Nüsse-durch Wette LPboggen und Schwarze Reichs- WSHTU »Mit- bem Material müsse der Geist labgezogen von StühlhslmsSeldte-Likörilafchen) gegenübetgtitellt werden. HAin Muktäkkschen West bebe nur ein Berufe-been fiir Ver teidigung iibct miter jeder Mffkiifähige vorbereitet fein. Nicht Beruisheer oder Volksheek sondern Beruf-lieu und Bockshekks Für das Berufoheer fallen internationale Be stimmungen (chckt entspricht mit dieser Forderung der augen blicklichen Lag-e. wo die Kriegsrüftung Deutschlang unter der Kontrolle der Völkerbundimpcrialistens vor sich geht) ungesucht werden. Das Heer der Zukunft iet: Be t. ufshre r mit mög lichst langer Dienstzett und vas System d« act gemelnen Wehrpflicht als mttuäktiche Ju gendausbildnng mit dem Ziel der- körpetlichen Erisich tigung. Stimmung der gesamten Industrie auf sWafienttefes tung im Kriegsfulle. -S«ckt. der Vater"der neuimperialistiichen Rüstun gen, zeigt hier mit zyniichcr Offenheit die n ächste Etappe der Militariiicrung Deutschlands und zugleich auch die Kriegs.ziele. Seite an Seite mit C h u r chj ll nnd-P o i n c a,x e« gegen die Soivjetnniotx an. Es wird die Aufgabe des Hernmnn-Miillcr-Kälsinettg-mit Hundsfott-Grosner fein, diöfe Ziele zu verwirklichen. Kampf bis aufs Ljußerftc gegen die impcricliitijche Kriegs qefahr und ihre lmuvwerantwortlichen :3utrciber.