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Tageszeitung der KPD l» Sektion der Kommuniftisehen Jnternationate J Bezirk Oftsachsen Beilagenk Der rote Stern-Der kommunistifche Genossenschaften Wirtschaftliche Rundschau, Kunst nnd Wtsseny Für unsere Frauen , Die Gnergte Bezuxepnw monath frei hau- 250M Oawmonott.l,von.). durch due Post bezogen main-u. 2,20:1n.(0hne sufte angegebuhwveklagtDrwdnekßtklagsgeiellichaftnxdD. Dresden-A - Geschäftsstelle cl.Expedition: Ometbahnhofstr. 2 - Fernfptechekx 17250 - Postsheckkontoc Dresden Ntkjsdoa DkeodnerVerlagsgefcllfchaft Schnfllkiiungx Dresden-A- Gucerbahnhofftt.2- emspr. Amt Dresden Nr. 17 259 - Drahmnschkifn Arbeiten stimme Dresden - Sprechitunden der Redattion:· Mittwoch· its-IS Uhr, Sonnabends IS—l4 tm- Llnzelgenpkewe Mc- neunmal geipaltene Nonpaktmezeue oder der-n Raum ass M» für Familien anzeigen 0.20 KIN. iuk die Reklamtzelle anschllesend an den dkawaltigkn Teil MI- quselle 1.50M Ameisen-Annahme wochentags bw 9 Uhr vormittags In du Wlnon Dresden-A» CHORUpr make 2 - Die ,Akbelterstlmme« erscheint tägllch außer an Sonn· und Felektagen - In Fällen hohem «)3ew(ili besteht kein Anspmch auf Meinung der Zeitung oder auf smvckzahlung des Bezugwa 4. Jahrgang Dresden, Mittwoch den 12. September 1928 Nummer 214 Einftimmig fårpunzerkreuzer Der Beschluß des Parteiaugschusses der SJZD l Wüste Kommunistenhstze J Keine Entscheidung über die 2. Rate l Die sächsischen CARL-Führer in der Panzerkkeuzerfront des Parteivorstondpo Sestos-u noch brachte die Orest-net Volksdeitung einen Ar tikel Ströbels, ln dem dieser zwar sehr sorgfältig vermied, eine klare Schlußfolgerung zu ziehen, in dem cr aber das Betrags manöver des Patlelausschusseg im Votwäkto ausdeckte. Sttölwl sagt-. Mundspltzen genügt nicht; auch nicht, daß man daraus spekuliertl überstimmt zu werden. nnd dennoch im Kabinett verbleibt Die Parteigenossen würden schwerlich zufrieden lein. »G- geullst deshalb nicht. dass etwa Im Potieiaugschusz am U. September die Zusicherung gibt, daß die Fraktion und die sozialdemokratischen Minister vie zweite Rate nicht bewilligen werde-IX gehrcn ins Auge gefaßt haben. Dass sie davon abgelotnnien sind. ist nicht das Gegcbnig einer iiüchtetnen Prüfung der technischen Erfolgs möglickzleiten des L olkgbegehreiis. Es ist der Erkennen s zuzuschreiben dass das kommunistilche Volks begegien nur eine grosszügine Bei-lieunidungskamxmgnc gegen die ozialdeniocmgiks darstellt- Jn der Diskussion innerhalb der Partei igt eindringlich auf die tiefen Ursachen der Panz-cr kreuzeklrise inzirwiescn worden: Der Mangel an prin zipiell« Klarheit über die Stellung zum Wehrnrogmuiin iin Qgsmofratischen Staat innerhalb disk Sozialdeinottatischen Partei. mangelnde Verständigung über das Problem, welche Konse quenzen aus der Bildung vcø Wesens des Staates und demzu- folge afuo ver veränderten Stellung der Sozialdemofmiie Im Staat gezogen werden müsse-U Ob ein Volkgcntfcheib Erfolg hoben könnte, spielt also keine vix-ist Darüber braucht man sich nicht zu unterhalten; der Voltsenticheid richte sich gegen die SPD. deswegen werde er abgelehnt. Wir haben schon einmal die- Frnge aufgeworfen, weshalb sich ein Volksentscheid gegen die SPD wende-. Wir stellten fest, nur deswegen und dann, wenn die SPD im Lager der Panzcrktcnzerimpccinlistcn steht. Dann verkündet des Prelkedienft der SPTU daß is der Wmanch-kapitalistischen Re publik die SPD die Ministecsise besehe, die Geschäfte ds- Kni taliftm übernehme und deswegen auch vie Rimsingen m Livi- Die Massen werden sich durch eingebjldcte Ueberlegenbeit nicht imponiersn lassen, erklärte Ströbet »Die Wall-u haben das richtige Gefühl sitt die drohenden Gefahr«-, wenn sie qui them grundsätzlichen nnd mit aller inneren Leidenschaft gelährten Kampfe sogen den Nimms mio kein Vandelsgcfchäft gemacht willen wollen-« Drute abend atm wird Ogtar Edel, einer ver Raditallten unter den Nimin soweit es flch um Worte handelt. vor die Funk tionäre treten und erklärer daß der Patieiauskchuß nicht oiuumt den Beschluß sefqht hat. »das di- Funktion Und däe loziqlpetuotmttschcn Minister die zweite Rate nicht bewilligen werden«- Mkij eines solchen Beschlusses-, der nach Ströbel abso lut ungenllggnd sei, wird Ede( den Funttwmären nur eine verschätfte Hetze gegen die Kommunisten bringen. Nur nach dieser Richtung faßte der Parteiauglchuß einen p o f i t l v e n Beschluß. Bezeichnend für die sächsischen SPDsFUhter ist, daß sie den betrügerischem sich aber im Grunde auf den Pariser krcuzerban festlcgcnden Beschlüssen zuftimmth. Zum Volkgentfcheid nahm der Parieiausschuß folgende Ent schließung efnsttmmig an: »Der von den Koanuuiitcu ein errichte Vollgcntscheid ist nicht geeignet, die Sttcttftagec des Hanzekschissbaues zur Ent scheidung u bringen. Die ommnniiteu erstreben mit ihrem Bottvbesesten eingeftqudenetmaßeu auch gar nicht vie Bek diadenmg ve- Punzetfchkffbaumöde erblicken in ihm nur eine Ecke onheit. die Sozialdemokrath e Partei zu verleumvcn und zu bzchimpfem Für die Partei ergibt sich daraus von selber die Pflicht. sdielek gegen die Sozialdemokratiiche Partei ge richteten Aktion qui pas entfchiedeaste entgegenzutreten-« Die im Augenblick einzige wirklich positiue Illiaimnlnnc gegen den Bollgentscheid wurde abgelehnt Die sächsischen Maul sirategen haben vollständig lapituliett. Sie gliedern sich in vollem Umfange ein ist-die Pan.zerkreuzeritont. sie gehen, wie wir das den Arbeitern gesagt haben« mit den imperialistiichen Kuts. Um die Jrrefühtung gegen die Arbeiterschaft weiter aufrechtzuerhaltem wurde zur E i n b e r u i u n g d e g P a r i e i tageg, ebenfalls einstimmig, folgende Entschließung gefaßt: »Der Parteiaueichuß stellt vie einmütige Ablehnung des Pauzårlreuzeebaun duktlkdie Partei seit. Er erwartet vor der eeabschieduug des eithietati site das Jaläik 1929 die genahsaglithe Stellungnahme zum ehe-peo aeaium durch eines rechtzeitig hie a eialieeuieam Partei .ag. Der Parteivotstand wird alqu diese Stellungnahme durch Einst-eng einerseofeammkoumifsiau gietk«znbetei ea. die dem atte tqg Bericht zu erstatten a Herr Gdei, die sozialdemokratischen Zeitungen werde ves kiinden, daß die «Demokratte« in der SPD gesiegt habe. Es wird geschehen, was Ströbel gefordert: es wird der Gesamt partei die Möglichkeit gegeben, selbst zu entscheiden Die Lüge ist-in dieser Partei schon se konventionell geworden, daß man sich über einen Betrug mehr oder weniger nicht zu wundern braucht. Die Frage ist nur, daß die sozialdemokratischen-Ar beiter und Wöhler diese Lüge erkennen Der Parteitag soll zu sammentreten aber der Beschluß dieses Parteitageg steht heute schon sest. Der Hakteivorstnnd wird die imperiaktstische Aqu riistuug iu- Progrannn vernakenr. Die Zusammensetzung des larteitagee siir eine Mehrheit zu diesem Beschluß wird sich der Parteivorstandsschon verschaffen Vorläufig heißt ee fiir die sozialdemokratischen Führerl «ltnke« wie rechte, Zeit zu ge winnen, um der konkreten Kampsausrollung durch den Volks entscheid zu entgehen Das soll durch die Beschlüsse des Faktolaupschusses streicht Indem Du praktische Sinn du Bcsch üsse ist aber der vollkommene Sieg der anzetkreuzewolmk. Der Sozialdemokratjjche Pressedienjt verkündet den Sieg dcg Parteivorftandes und der Lufrsstunsspollttk über die sächsischen Maulheldcn triumphierekw folgendermaßen-. . ..Die Beschlüsse des Parteitag-g sindseitxstimmiä ge faßt worden. Es jerm GeheimnigJaP spaße at ej-, or anUationem namentlich n Such en. in erse- ufwallungdikTeilnahmeandemvon den Kommuniften ernst-leiteten Volk-be- Tags-Aug der Finanzkönige Das Parlament der Bankiers tagt in Köln l ~Arbeite und fparel« »Arbeile und spare!« « das ist die einfache Formel, die Jakob Goldschin i d t, der Geschiifieiinhader der Darinstädter und Nationalbank und der Neserent auf dem Kölnet Baitkiertan, der deutschen Wirtschaft siir Jahre hinaus gibt. Die nierltätiaen Massen sollen atbeitch und die Kapitalisten sparen. Das ist die Formel der Arbeitg teiliinki, wie- sie einsaclier nicht aufgestellt werden inmi. Aktuniuliercnl Alluniulierenl so lautet die Lesung Goldsclunith Und Jakob Goldichniidt ist nicht irgendein Bankdireltor unter den vielen, sondern der. F i - nanzicr der großen Kreuze-tue der Teilst banlier, der Leiter der Datnistädter und Natio n a lb an k. die iin Gegensatz zu der Deutschen Bank den ..nationalen« neudentsklien Jinperialigmns vertritt» Die Dakmstädtet und Nationalbant kontrah liert rund 400 Aktiengesellschaften mit einem Attientapital von iiber 7 Milliarden RM, das bei einem Gesaintaktienkapilal von etwa 16 Milliarden NM in Deuticlsland iilier ito Prozent dieser Kapital snmme ausmacht Der gewaltigen ökonomischen Einfluß sphiire der Darnisiiidtcr und Nationallmnl nnd der anderen Ernst-ankern in deren Nennen Goldfckem i d t, H age n, M e r z b a ch usw. in Köln sprachen. ent pricht ihr politischer Einfluß iin Reiche-takiJ in den Ministerien in Preußen So sind die Aensierungen der Bankiers nicht nur als pro rammatifche Erklärungen einer Schicht des Kapitals, Sondern der einflußreichsten und auglchlaggebenden Teile der deuthhcn Vourgcoisie, nämlich alg P rogramme r klärung des Finanzknpitalg zu verstehen. Ei wäre ein «Jr7tlun, zu glauben, daß in Köln nur die Inter essen der Bauten vertreten worden wären. Die Losung Kapitalbildung. d. h. vergiirtte beschleunigter Akkumulation, Anhäufung von Milliar enprofitem ist die Lofuns des deutschen Fiiianzkapitalcs. d. h. der Verschuldqu von vvemi- und JudustrickapitaL wie sie neben Amerika gerade in Deutschland in klassischcr Form verwirklicht ist. L o u i s H a g en hat das atbeiterseindliche Programm des deutschen Kapitals durch einen Angrifs aus die »Dan Löhne« deutlich zum Ausdruck gebracht Jn diesem n griff war nicht nur ein Protest gegen weitere Lohn-erhöhun aeiy sondern auch eine Tendenz zum Abbau der jetzigen Löhne enthalten. Hagcng Referat aber bildete nur en Anstatt zu den Aussijhrunxim Jakob Goldschmith s wabrlich eine Programmrcde der Wirtschafts dittatur der Fiiiaiizkijiiige. Im Mittelpunkte des Referates stand die Verherrlichuim der kapitalistischen Nationalisierung. Die tiiatioualisierung muß weiter Ye trieben werden und Zugleich einen »gcisiigen Lebensiuha t« erhalten. Was verseht Herr isjaidschmidt unter scYeistigetn Lebenginhalt der NationalisietuaamZ Allem Aus zein nach die Arbeits-gemeinschaft und die Wirtschastgdeinolratie, das ist das Programm des- Hamburger LIDtSV-Kongtesses! Die bürgerliche Prezlse fetert Goldschmtdts Reffcmt als ein »indivtdualiftiLchee« ekenntnts«. Darunter text otgendes Zu verstehe-It Gol schmidt verkündete die kerrs ende Stel un des privaten Unternehmertunw kregentlber dein Staat. Frist das etwacgovteh daß das Bank apital sich der staats apttaliftischen ntwtcklun entgc enstellen will? Ketnegi falls. Das immer engere sterwacgsen von Staat und Trust soll aber eine Herrschaft der Trufte über den Staat und nicht ene Herrschaft des Staates über die Ttuste Hedeutetn Zynisch und brutal ist das arbeitetfetndlikhe Programm des- Fttranzkapitals. Der A b ba u de r leg r aleus tt r s sorge wird von Goldschmidt in unzweidenttgen arten verlangt Der hohe Reallohn verh·indert dte Kapira!b i ld u n g· Der Konium dar; nicht auf Kosten der Kapitalbtldung wachsen. Eine Ohr eige an dte Ge werkschaftgbureautraten vom Schlage Tarn o m o. «dte noch die berühmte Theorie von der Betetttgung der Krisen durch hohe Lbhne propagteren Bei alldem ist nicht zu vergessen« daß Jakob Goldschmwt durch seine engien Beziehungen zur Deutschen Volkspartei nicht nur in se nein eigenen Namen, nicht nur mz Namen der »Danatbank«, sondern auch im Namen der fasten den Koaliiionspartei der Vpurgeoi ie ge sprochen hat· Hat doch Jakob Goldschmidt das Leibotgan Streicmannss. die Tii g ich e Nundl ch a u, finan tut, ist doch der Auffichtstaxsvotsitzende der Damit-any Prof. Meint-, der auch die Kolner Bankiektagunk eröffnete, ein führender Mann in der Deutschen Volkspar ei. So ist das btutale Betenntnig der Kölnet Bankier iagung zur weiteren Nationalifiekung, zur Verschätxung und Beschleunigung der Profitbildung, der Akkumuta kon; zur uneingeschränkte-n Profitanhäufung auf Kosten der at beitenden Massen, das auch in einer eknderen Gntlckzlies Bung niedergelegt wurde, nicht nur ein to ramm des Fi nanzkapitalg, londerngleichzeitig das wahre ITProgramm des auszfühtenden Organs des deutschen Finanzkagiialh de Kabinett-»Der Kopfe, des Panzerkreuzetkabinetti. » · ’,, » ’ .!-» « - ’ Gifigose über Hatte Bestimmt-uns der Bevölkerung « Zaylreiche Ver gifxungscticheinungen » Die Einwohner ergreifen die Flucht Halle, 12. September. tGigene Drahtmeldung-) Das ichwefelhaltige Gas, dae aus der Gegend von Brutt vpkriibek vca sinnichkn Tkn von Haue zog, veraiitete die Lust derart· dass in den dortigen Schulen zahlreiche Kinder erkrankte-n 2 Schulen wurden vormittags 2 Stunden geschlossen- Die Gase itnmmen ans der neuen Branniahlengrnbe Albinr. Die Grube ist nach nicht iansieziern Im siidlichen Teil der Stadt hatte man in letzter Zeit unter heftigen Eva-wallen in leiden, die von der Grube Alhine hemnkainen nnd es der Bevdlleruns unmöglich tun-hien. sich bei aisenen Fenstern oder in den Gärten aufzuhalten In den letzten Tagen hatte die Bergaiung der Sllditudi einen besonders dedtahlichen Thamkier angenommen. Tausende anchriften wurden an die Behörden, an den Magiiirat nnd die Presse gesandt nnd sorderien vergeblich Abhilse. Gestein morgen waren die mächtigen Gaste-allein die nach-der Südstadt feinen, ia intensiv, dass die Bevöiternns in wohnten Sinne des Wortes die Flucht ergreifen mußte. Die Halleschen Nachrichten berichten, daß die Wirkung der Gase tntasiraphal war. se stellten sich Berichteimungen iat Halse, Tränenbildnng nnd Uebel ieit ein. Besonders ichiinnn wurden die Kinder heimgesucht Bei Hunderten-von ihnen machten sich bedenkliche Vergiftungs erscheinungen bemerkbar. Die Kinder erbrachen sich nnd hatten Augenbeschweedetn Der Bevölterung bemächtigte sich eine panits artige Stimmung. Die Lehrer derschnien erklärten. doch sich die Gnse san-oh( im Geruch als auch in ihrer Wirkung in nichts non den beriichtisten französischen Gasen an der Front unter scheiden. « . . .