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Arbeiterstimme : 07.08.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-192808071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19280807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19280807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Arbeiterstimme
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-08
- Tag 1928-08-07
-
Monat
1928-08
-
Jahr
1928
- Titel
- Arbeiterstimme : 07.08.1928
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54OSIUUHSUOSPIIUH Uu Mit-u m vcihiudtich »mit- Zu der Arbeiter-instanzen- dep weitiächnichcu Textil industrie ist der Schktdssuruch vorn 24. Juli lqu vorn Reichs arheitswinister siir verbindlich eriliirt worden. Die siir die Knienrbeitrorgelchtaqeue unserm-g in jedoch m ver Verbind liGeitserllarung ausgenommen worden. « Die Berbitrdlsichlieitserkliirung dieses Schiedsspruches über rascht nicht. Wir haben schon vor einigen Tagen darauf hinge wiesen- daß lauch der sozialdemokratische Neichsarbeitsminister -Wlisell den un Interesse der Unternehmer gelegenen Schieds sprsuch fur verbindlich erklären würde. Selbst das Organ des Textclarbeiterverbandes mußte in seiner Ausgabe Nr. 31 vom 81. August die Arbeiterfeindlichkeit des Schiedsspruches zugeben- Der ..Textilarbeiter« schrieb: »Der Schiedsspruch ist in seiner ganzen Tendenz realiioniir. Er liißt auch nicht den leisesten Hauch von sozialem Geist und Erkenntnis der sozialen Röte der Ar ptktetzmassenversniirem obwohl der Herr Neichsarbeiisminifter in seiner Amtsfiihrung den sozialen Grfordernissen der Massen gerecht zu werden in Aussicht gestellt hat. Rtiklsichtslos werden durch den Schiedsspruch die Rechte der sächsischen Textilardeiter zerteetetu Dafür wird der Schiedsspruch allen reaktionären For derungen der sächsischen Textislunternehmer gerecht. Selbst wich twge juristische Bedenken der Arbeitnehmer in der Frage der Kurzarheit. die durch das Gesetz geregelt und somit nicht Gegen stand eines Arbeitszeitabkommens werden sollten, wurden bei seite geschoben« Diese Aeußerung des »Textilarbeiter« wurde unterstrichen durch eine Notiz des sozialdemokratischen Presse drenstes. der unter dem Druck der Textilarbeiter über den Schiedsspruch folgendes sagte: »Der ganze Schiedssthch charak- EUMPU sich but-h Niicksichtslosigleit gegen die sächsische Textil arbeiierschttst und durch weiteres Entgegen-kommen gegenüber den sächsischen Textsilunternehmern. .« « Soweit die Aeußerusnsgen der Gewerkschaftszeitung und der SPD-Presfe· Die Textilarbeiter werden setzt wieder einmal sehen. wie viel sie von solchen Reden zu halten haben. Der so zialdemokratische Neichsarbeitsminister Wissell erfüllt die For derungen der Ynternehmer genau so wie sein realtionärer Vor gänger, der Zentrums-maan Brauns. Er unterscheidet sich in nichts, aber auch in gar nichts von ihm. Auch für den sozial demokratischen Minister stehen die Interessen der Text-ilbarone höher als die Interessen der Arbeiter. Die Textilarbeiter aber erhalten eine drastische Illustration fiir die ~Erfolge« sozialdemo kratischer Koal«itionspoliti«l. Die Lehre. die die Textilarbeiter aus diesem Vorfall zu ziehen haben. darf leine andere sein alg die Grlenntnis.« daß ihre Forderungen auf Verkürzung der Ar beitszeit. die Erreichung der 46-Stundenarbeitswoche nur durch den Kampf geschehen kann. Dafiir müssen sie rüsten, müssen ihre Organisation augbauen und dafür sorgen, daß der Textil arlieiterverbansd mit dem Geist des Klassenkampfes erfüllt wird. »Die am Sonntag stsattgefundenen Nachwahlen zum Gewerkschasts kongreß lassen trotz der außerordentlich schwachen Beteiligung die starke Mißstimmung der Textilarbeiter gegen die reformistische Berbawdsleitung erkennen« Hier ist der Opposition ein breites Feld zur Betätigung freigelegt. Durch ihr unermüdliches Ar lheiten wird es gelingen. auch in den Reihen der Textilarheiter den -reformi·stischen Einfluß zu brechen untd dannit die Voraus setzunig zu schaffen fiir einen erfolgreichen Kampf der Arbeiter urn bessere Löhne unsd veriiirzte Arbeitszeit »Seit 9 Jahren kein Bericht vom Roten Direktor« Ein erheiternder Briefwechfel Wie »Trud". die russische Gewerkschafigzeijung berichtet. erhielt vor kurzem die Direktion der Lederfabril von Ostaschkowo Gouvernement Twer) einen erheiternden Brief vom ehemaligen Besitzer Positur-n Dieser Herr, ein estländischer Gute-besitzen beklagt sich. daß er seit 9 Jahren keinen Bericht und keine Profite von der Direktion »seiner« Fabril erhalten habe. Er verlangte ..soforiige Erledigung« der Angelegenheit Die Arbeiter der Lesderfasbrik nahmen in einer Versammlung zu die-sein Brief Stellung und sandten dem alten »Herrn« fol gende Antwort: »An der Stelle Ihrer Trümmer haben wir mir unseren russischen Händen große, helle Fabrikräume errichtet. Mittels- Arbeiiererfindung haben wir große Erfolge erzielen können, Die Gewinns-. die unsere Fabrik einbringt, werden für den Bau von bequemen Arbeiterwohnungen verwandt Neben der Fabrik selbst steht ein großer Klub und dicht dabei ein großes Theater. Un weit von der Fabrik haben wir ein spezielles Erholungsheim , Vom Seslretarisat des ZK wird uns geschrieben: Die Tatsache, daß fich das Proletariat in den verschiedenen Massenorganisationen immer bewußter zum Klassenkamvi he kennt im Gegensatz zu der Koalitionspolitilder fozialdemokrati schen Führer. veranlaßt den sozialdemokratischen Parteivorftansd in letzter Zeit. immer offener und brutaler der Reihe nach in den einzeln-en Organisationen zu den schärfsten Spaltungsmaß nahmen überzugehen Nach den zahlreichen Ausfchliifsen in der proletarifchen Sportbewegunsg hat auch die Generalversammlung des Berbandes flir- Freidentertum und Feuekbeikatlunth die vom lit, bis 16. Juli in Frankfurt getagt hat, dieselben provokatori schen Augschliifse vorgenommen auf Kommando des völligaus Sozialdemokraten zufammengeietzten Verbandgvorftandeg Alle bisherigen statutenwidrig vollzogenen Ausfchliisse linker Frei denker wurden bestätigt und dazu sieben andere Augichliisse. darunter vier Delegierte· vollzogen; einzig und allein auf Gran-d ihrer lommunsistischen Betätigung Die Möglichkeit zu diesen Auslchliisfen wurde dadurch erreicht. daß durch statutenwidrige Machsinationen eine SPD-Mehrheit fiir die Generalversammlung zusammengeschoben worden war. So waren allein von Berlin sämtliche 42 Delegierte. fast die Hälfte aller Delegierten des Reiches, Sozialdemokraten obgleich in Berlin die letzten Ur ivahlen eine zahlenmiißige Mehrheit der Opposition ergeben hasben Die Ausschlüsse waren begleitet von den ungeheuerlichften Beschimpfung-In und Verleumdungen der Kommuniftiichen Par tei, einzig und allein zu dem Zweck, um die nötige Pogmmfiim man-g für die Ausschliissc zu schaffen. Die Kotnmunistische Partei stellt vor der Arbeiterössentlich teit fest, daß die Beschimpfung und Maßregeln-m marxistischer kommunistischer Freidenker nichts anderes ist. als der Versuch dsie Vertretung einer ireoolutionär-proletarischen Politik inner halb der proletarischen Freidenterbewegung zu unterdrücken Die Massenausschliisse sollen der Sozialdemokratie auf kulturpoliti schem Gebiet die Durchführung der Großen Koalition erleichtern Sie sollen die Ausnutzung der fast 600 000 organisierten Frei denler im Verband für Freidenkerturn und Fenerbestattung siir den Kampf gegen die Kultnrrealtion die unter der Regierung der Großen Koaslition nichts anderes sein wird. wie unter der Regierung des verflossenen Viirgerblocks. erschweren unsd"fchließ lich unmöglich mach-en, Die Ausschliisse sind nichts anderes, als eine Hilseleistung fiir die tleritalen Kreise-· die als Erfolg der Koalitionspolitsik fitr sich das Preußenkonskordat,« die allgemeine konfessionelle Schulefl bei ganz wenigen weltlichen Konzessions schielen die Weiterbewilligung von Millionen von Kirchen-gelbem in den Etats der Länder. die Verschärfung der Gottesläster—nngs bestimmungen im neuen Strafgesetzbuch die Auslieferung der Jugendlichen selbst in den Fortsbildunsgsschulen an einen p·fiiffi schen Unterricht usw« zu erreichen hoffen- wusfgebaut, wo die Arbeiter mit den Familien ihren jährlich Urlaub verleben. Demnächft gehen wir zum Siebenitundentag über. anstatt den 18 Stunden, die wir unter Ihnen ichuften mußten. Laffen Sie uns bitte Herr Boftwon, in Ruhe; wir haben ernstere Ding-e. womit wir uns beschäftigen Iniissen.« Diese Antwort wird dem Herrn Boftwon wenig Hoffnung machen, seine frühere Profitquetfche wiederzuerlansgen. Ortsausschuzsz des ADGB Löbau. Kollege Schwakge eröff nete 20 Uhr die ersamnrluirg»ulld gab bekannt. dasz die einer-las losen an ihn herangetreten seien mit der Bitte. der Orte-aus schuß möge eine Person zur Verfügung stellen. welche mit den Bestimmungen des Erwerbglosenversicherrings-gesetzes vertraut und in der Lake sei. den Erwerbslosenrat in seiner Arbeit zu unterstützen i) ach eingehen-der Erkundigung hat sich aber her ausgestellt. daß dieser Wunsch niicht der Wille einer voraus geganxlzenen Erwerbs-losenversammlung. sondern des SPD-Er rverbqosenratez stadtrrerorljnerer czchrtstep any-per SPD-Pgt- teiversammlung ist. die auch den Redakteur Richter dazu be- Eimmte Die Versammlung stimmte dann auch Dem Vorschlag es Vorsitzenden Schwarz zu und wählte den Redakteur Richter- Jin Verwaltungsaugschufz und Arbeits-am Löbau ist an Stelle l des bisherigen 1. Vorjitzeyden Noitfch Schulz (Dresden) uwd als 2. Votfitzender Dr. Sah-mkg (Bautzens. bürgerlich. gewählt wor- Gegen die sozialdemokratischen Spaltungodrovoiaiionen « Darüber hinaus bedeuten aber auch die Aueschliisse gerade der tätigsten und grundsätzlichsten pwleiarischen Freisdenler ein direktes Verbrechen an der Arbeiterbewgung überhaupt. inso fern. als sie der Gefahr der Spaltung und damit der Schwächnug der proletarijchen Freidenierbewegsuna in sich tragen. Gerade der Verband für Freidenkertum und Feuerbestattnng aslg der stärkste Freisdeukewerbansd in Deutschland-. iit nach seiner Ver schmelzung mit der Gemeinschaft Ptoleiatsschet Freidenier he kllfen. als Konzentrationspunstt unsd Sammelbecken aller prote tarischen Freidenier Deutschlands zu dienen, um die eine und einzige große proletarische Freidenkerorgunsifutivn gegen die Vonrgeoisie zu werden« Die setzt vollzogenen Ausschlüsse behin dern nicht nur die Propagansdamiialichkeiten für den Freidenlev verhand, sondern bieten niodissziplinierten und kurzsichtigen Frei denlerelementen eine billige Handhabe. ihrerseits A·hsplitteriings versuche zu unternehmen - In dem Bewußtsein der Bedeutung eines großen starken, aus dem Boden der materialistischien Geschichtsauffassnng sie-heu den prosleiarisrhen Freidenlerverbansdeg für die Erziehung und Mobilisierung der Massen gegen die bürgerliche Kulturreaktsion erhebt die Kominnnistische Partei warnend ihre Stimme, pro testiert gegen die Maszregelryigen und Beschimpfungen der kom inunistischen unsd oppositionellen Freidenker und erklärt daß sie alle ihre Mitglieder im Freidenlewerbanid verpflichtet. sich nicht von dein sozialdemokratischen Verhawdgvorstand zur direkten oder indirekten Unterstützung von Ahsplittserungen nnid Spaltungen provozieren zu lassen. Wir appellieren an alle proletarissrhen Freidenler. den schärfsten Protest gegen die statutenwidrigen Maß nahmen der zusammengeschobenen Generalversammlung einzu legen die Zurücknahme der Ausschliifse und die Vorbereitung ein-er neuen Generalversammlung nach den Grundsätzen der pro letarischen Demokrat-le zu fordern. Jnsdem die Koinmunistisehe Partei die Schuld des sozialdemokratischen Berhandsvorstandeg an der Spaltiingggesahr vor der breitesten Arbeitseröffentlichieit feststellt. fordert sie alle ihre Mitglieder nnd alle oppositionellen entschiedenen Freidenler aus« setzt erst recht fiir die Einheit des Perhandes für Freidenkertsum und F-euerbesdattuirg einzutreten und erst recht zu kämpfen dafür. daß ohne Rücksicht ans die sozial demokratische Koalitionspolitik mit dem Zentrum, ohne Rücksicht auf den religiösen Sozialiigmus unsd ohne Rücksicht asuf die ver schiedensten biirgerlith-philosophischen Strömungen in der So zialdemokratie der Verband gewonnen wird für ein mai-risik srhes Kulturprogramm unid siir eine Praxis der Frei-deiner orgianisation. die den Kampf gegen die Kulturreattion dem grossen allgemeinen Klassenkampf des revolutsionären Prole tariat-z einordnei. Es lebe die Einheit des Verbandeg für Freisdenlerium und Fenerbestaitnngi " - Nieder mit den sozialdemokratischen Spaltunggprsovobas teuren! M—" den. Der jetzige Vorsitzende Peitsch win nach Dippoldigwalde versetth Einige Beschwerden über Angestellte des« Arbeits-mach weises sollen schriftlich an den· Berwaltmxgsausschuß ·leichtet werden« Dann wird ein Schreiben der A ettersamarc r net lesen. in dem um die Gewährung eines Geldbeitraqeg zur An schasfun einer saht-baten Trzasge gebeten wir-d- Die Traske Eos nn Konsum, Neustadt, ein-gestellt wenden. Am 26. Augut 01l im Löbauer Volkspark ein Kinder-fest stattfinden Unter dem letzten Punkt nahm Genosse Baldan Gelegenheit, auf me Vor kommnisse bei der Metallarbetterszl m Lobau hinpzuweisew Anstatt die Stimmzettel in einer ahluxne zu sammejm hat der Vorsitzende des DMV. Lausen. wie beobachtet werden konnte, ein-e Zigarrentiste ohne Boden genommen. legen diese Me thode nahmen ogsat die SPD-Deleäise-cten Ste sung, Fu Zu kunft werden die Metallarbeiterfuns ionäre diesen Herr chaften etwas besser auf die Finger sehen. Ortsausschuß Nwlglergdotf des ADGV Die für Donners tag den 9. August fä ige Sitzung findest umständehalber nicht statt. Der Termin der nächsten Sitziuwg wird rechtzeitig an iseser Stelle bekanntgegesben werden. Vetantwortltche Redakteum für Jnnens und Auscnäolitm N U d · l QHI o u n e t: 11l- Lokaleg. Gewerkschaftliches. Sport und Feui mu: NIF c e Sve n g - et· sitt den Jnlekatentelh Art h u r Bn·t e r t . iämt Its tu Druden. Bei-Haku Dresdnek Verlaqggelelllchaft Druc: ..Peuvaa". Druckete fillalo Die-dei- gas- sus sit- sltsn Dom-onlan und dem neuen Rast-nd von Kot-st- nU n Poe-In Lin-is susoklslsnsudskssnunq su gsm onst-etwa worum-is Ums-ums com-right m- Mallksvsklsm Simn ils. FortsetzungJ Wann der Krieg eigentlich begann Kurt und Andrej überließen sich schaukelnd und wiegend der Menge. ihrer Sorglosigieit und ihren Launen. während sie zwischen Buden und Schauieln hin und her schlenderten. Als der Strom die beiden Freunde aus einen freien Platz trieb. wo man sich nach Herzenslust ergehen und frei atmen konnte, sahen sie einander an und lachten· Erhitzt und zerdrückt. glichen sie Menschen« die von einem Regenguß überrascht worden waren. Kurt rief begeistert: -..Schau hin. Andreii Diese Schnurrbiirtigen, sa selbst die Grautiipse, diese Väter, Mütter, vielleicht schon Großvater und Großmütter. sie sind doch wie verspielte Kinderi Welch ein Feiertag welch naioe Fröhlichkeit ...i« » » »Hör- ntai.««hielt ihn Andrej zurück, »was ist das? Kurt, ·wae-isi«das hist.u . .. - «- " - «..Eine Schießbude;«« « «- .Andrei"eislte nach vorn,"packte Kaki bei der Hand, als suche er-;Schutz«und Deckung bei ihm. "- Eber-ist dir wag hast du«-w . Vor einerniedrigen Bude herrschte undurchdringlicher Lärm Eine.se"stsgzeschlosiene Menge von Männern wich bald vor der .Barriere.de·a« Zeltee zurück. bald drängte sie sich wieder vor. " Achtbie neun Schritte von der Barrieres entfernt steckten aus eisernen Pfählen zerzauste. zerschlagene Menschenlöpse. Ueber Use-dem waren Schilder befestigt mit den Namen der Verbrecher, dueant-se die Justiz abgeschlagen hatte und die ein Baden besitzer hatte nachbilden lassen. « » , - " Das Spiel wars sehr einfach. «Man mußtebloß mit einem großen. aus·La«penveriertigtenßall den Kopf treffen. Wenn der Ball den« Xops traf. verlor er das Gleichgewicht und ver schwand hinter einem leinenbespannten Kasten. -.Ein magerer, . btqqer Junge, der dahinter aus und-ab lies, stellte die Zielscheibe sogleich wieder zurecht und warf den Ball dem Pestker hin,- der sporn. laisierte " Das Spiel ging ohne Unterbrechung, die Bälle flogen von der Barriere hinter die Reihe der Zielscheiben und wieder zurück; der Mann wechselte die Martstücke, reichte die Bälle den Kunden, schrie öfters den Jungen an und tat einen Schluck aus feinem Bierkrugx das Publikum schwatzte und plapperie, munterte die Spieler auf oder verspottete sie, wich zurück. wenn einer dieser Sportsleute zum Wurfe aus-holte und drängte vor, wenn der Ball getroffen hatte. " Der Kopf. der in der Mitte der Schießscheibe steckte mit einer schlecht vernähten Naht auf der Stirn. hervorquellenden braunen Augen in dein dunklen blauen Gesicht. mit kurz isolier ten Haaren dieser Kopf erfreute sich besonderer Sympathie des Publikum-T und gegen ihn flog ein Ball nach dem andern- Der Kopf überfchlug fich. verschwand tauchte immer wieder auf seiner federnden Eisenstange empor und heitere stumpfsinnig seinen braunen leblosen Blick in die grölende, schwitzende Menge Der Kopf wurde mit freundlichem famxliärcty vertraulichen Zukuer bedacht: ..Karl, Kerlchen, he, Karit« und oberhalb war ein Brett befestigt: Der gefürchtete Vagabund. Straßenkäuber us berühmte r . Luitmötdep Karl Glutin-Q- - -· DerUnhold « wurde zu Nürnberg geköpft." »Was ist das?« ttes Andtej wieder aug. « »Das ist Spott!« ertönte ruhig die Antwort. Er verstand nicht sofort, wer diese Worte gesagt hatte, und gab sich nicht Rechenschaft darüber, daß diese Worte russisch ge sprochejx worden waren- »Wollen wir uns tennenlernew Jch bin ein hiesiger Stu dent. mein Name - übrigeng, das ist ja gleichgültig Ich be obachte Sie und Ihren Freund schon lange wie Sie diese Mon trositiiten anstaunen.«« . « Zusammengetnifscne ein wenig müde Augen blickten tro nisch unsd ruhig. der Mund zuckte leicht in einem unentschloisenen Lächeln - - - · · - Der Student drückte Andrei und Kurt die Hände. « »Sie sind Deutscher.««' wandte er sich lebhaft an Knrt »Aus gezeichnet, wir werden also deutsch sprechen Ihr Freund sist derart bestürzt über die Belustigung in dieser Bude daß er ganz blaß geworden ·tst.« - » « « - Andres versüchte Kutt in die Augen zu scheuen und sagte: ~Jedenfalls belustigen sich Kinder nicht so —« Kurt berührte Andrej am Ellen-bogen, als wollte er ihn be ruhigen, und musterte den neuen Gefährten Der sagte, unbekümmert darum. ob man feine Stimme hörte oder nicht: ~Sport ist bekanntlich-körperliche Erziehung Aber wie viele Weisheit legte der Budenbesiizer an den Tag. als er das Nützliche mit dem Erhabenen verband. Wunderbar! Auf diese Art werden nicht nur die Muskeln det( schlaff gewordenen Land sturmtnänner durchgelnetet, sondern es wird auch ihr mora lisches Gefühl geschärft. ihr Rechtsbewußtsein gestärkt usw« Da mit dies nicht alles tödlich langweilig sei, oergoldet man die Pillen durch eine bekannte Beigabe: Ein Lusimörder und oben drein kein gewöhnlicher, sondern ein »ber—iihmter«. Das ist die Klugheit der Schlangen Welch ein weites Feld fiir die Phan tasie. Keine Pornographie vermag die Phantasie M gleichem Maße zu erhitzen wie dieser eine Begriff: be—-riihm—tet Lust mörderi Die Hauptsache ist aber. daß diese ganze Geschlchls von einer patriotischen Jdee erfüllt ist. der Jdee der Gröithw des Bürgers im staatserhaltenden Sinne.« isWUhthufiig. abscheulich!« bemerkte Andrei zusammen schauernd. »Ha, ha! Wenn ich nicht so gut ausgelegt wäre.« lachte Kurt.«»wiirde ich Sie verhauen. Kommilitone!« ~Wegwegen?«« ' » ~. . « »We en hrer ·Vernunftsschlusse! EIN Vchatmaq Uche eine Vase ejtk die einfältige-I Volk herbetlockt. und Sie tsden von Staatser altun "——"« · - · . Dck Eint-heut knxisz die Augen zusammen und zuckte die Ach ieln »Sie sehen gut aus Wahrscheinlich sind Sie ein Student, vielleicht ein Künstler. Mit einem Wart. von Ihnen kann man eben nach s anderes verlangen Ich will damitjagen daß Leute Ihrer Art Phantaften sind. Ich aber bin ein nuchterner Mensch, wenn ich auch nichts gegen einen guten Schluck habe. Gehen wir auf-den Berg. dort istesn G.asthaus. fund brechen Sie doch endlich einmal mit der Gewohnheit,- nur aus vorgeschriebenen Wegen zu gehen. Ueber die Wiese ist eg näher nnd-ungezwun gener· . Jch liebe Freunde habe fünf Universitäien besucht vvn vieren hat man mich weggejagL Uebrigens handelt es sich nicht nm die Universität, sondern darum, dasz ich »innerhalb kur zer Zeit in vier Ländern gelebt und aus alles haften gelernt W Mich kann man also kaum der Voreingenvmmenheit beschuldigen. Ich bin ein internationales Tier. Und wenn es Sie .jnckl. bin ich gerne bereit. meine Bernunstschlüsse auch weiter sattzusetzem um auf der ganzen Linie geschlagen zu werden. Ginvetstanden?" lFortsetzuna Mat) . -
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