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Arbeiterstimme : 17.10.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-192810174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19281017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19281017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Arbeiterstimme
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-10
- Tag 1928-10-17
-
Monat
1928-10
-
Jahr
1928
- Titel
- Arbeiterstimme : 17.10.1928
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ÆGBs nnd Schlichtungskouferem II U. Oktober besinnt die von Wissell einberufene Schlich- Wkdskswnz. Die nternehmer erscheinen mit FVorschlafzem ge arg ein direkteg Streikverbot Pinauslaufem Der christ iche euts e Gewerkschastsbund hat so gende Punkte aufgestellt: a) Abmachungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern dahingehend, daß, bevor die staatliche Schlichtung in An sprnchcgenommen wird, in der Regel durch die Par eien oder tartflt e oder selbst vereinbarte chlichtungsinstanzen ernst haste Etnigunggversuche gemacht sein müssen. b) Ledigäich auf Agitation berechnete Forderungen. Anträge und ngebote sind von allen Seiten zu unterlassen c) Berbindlich erklärte Schiedssprüche müssen von allen Par teien respektiert und durchgeführt werden« Æhherdem verlangen die Christen Einführung der eidlichen Ver ne mung bei den Schlichtunggverhandlungen Die drei Punkte der Cäxisten liegen auch im Interesse des Unternehmertuan denn esonders die Punkte b und c bedeuten. daß die Arbeiter auf berechtigte Forderungen verzichten sollen. « Born ADGB ist bis jetzt nur bekannt, daß Nörp»el die Fivilrechtlicge Fastbarmachung der Gewerkschaften ordert und der am urger ADGVOrtSausschuse ein geletzlicheg Ver-bot der »milden« Streiks propagiert. Der Bundegvorstand hat sich offiziell noch nichkt dazu geäußert Es Tat aber den An schein, das?l die ADGBH ührer den Wünschen er Ilnternebtner meitgehen entgegenkontmen wollen und daß in der Schlich tunkswnjxerenz VorLchläß ausgebriitet werden« die eine noch star- ere nebelung er rbeiierschaft als bisher bedeuten. · ,Es gilt, auf Her Hut zu sein und den Kampf um die Ve seiiigung des Schltchtunggwefeng zu verstärkm Handelskammer fordert Streikvetbot Vorbereitung der Schlichtungskouferenz Die Bolloeriammlung der Handelskommer Arnssberg schie(solgende»Gnrfchließuirg zur Reform des Schlichtungw Freiens- Leitjatze: »Der Vorsitzende des Schlichtunggangfchufes muß die Befahigun Pum Nichteramt haben. Die Stellung ist hauptamtlich zu geska ten. Zu Veisitzern sollen nur Manche kundi e Peigonlichteiten gewählt werden. Die allzuvielen Schliigtnngs ehörden find abzufchaffen und nur einige wirt schaft-lich zusammenhängende Schlichteribezirte zu bilden. —— Das Peweisverfahren ioll durch das Gutachten Sachverständiger er ganzt werden. Die Kosten des Verfahrens sind beiden Parteien cgfzuerlegem - Verbindlicherllärungen müssen einem unab hangisgen richterlichen Organ, einer Reichgschiedgstelle übertragen werden. Sie dürfen nur eingeleitet und durchgeführt werden, wenn wichtige Gesamtinteressen bedroht find. Solange ein Schlichtunggverfthen schwebt, haben Kampfmasznahnien hier« unterbleiben und sind unter Strafe zu stellen. Die o lichkeit der Verbindlicherklärnng muß davon abhängig ge wagt wer-dem daß eine Aenderung des allgemeinen Preigniveaucs feststellbar ist-« An- dieien Leiriätzen können die Arbeiter ersehen. wie die Unternehmer das Proletariat tnebeln wollen. Die ADGBsFührer gehen zur Schlid)tungskonx;ereitz mit dem Psächlsg die Ggwetkskpcgten für Verstöße gegen « manggfchieds - ssptkkche zwtlrechti haftbar zu machen. Die Arbeiterschaft muß antworten mit dem verstärkten Kampf um Befeittzzung des Schlichttlngswesens, um die Wieder herstellung der S reikfreiheit. Die Ansichlnßvraxis im Fabritarbeiterverbqnd Dei können sich die Mitglieder nicht mehr gefallen lassen Der Hauptvorftand des Deutsckeen Fabrikarbeiterverbandeg Ihn Letzt ohne Bei-fasten· den oppoitionellen Genossen Dekl hiqger der 2. etrtobsratgoorgtzender der J. G. Far en, LudwtgshafemOppau ist. auggcschlo en. Den ~Auslchlußgrund« konstruierte man auf ebenso ein fQlPe wie niederträchtige Weise. Man hielt dem Genossen Oehls s äget einen Artikel er lommuniftischen Presse vor und fragte i n. ob er ihn billige. Als Genosse Oehlschlager es selbstverständ- Llich ablehnte, sich gegen diesen Artikel auszusprechen» wurde er aus dem Verband ausgeschlossen Dieuzilluer desKahrikarbeiteroeribandeg,die in offigiellen zur bl« rn des D V und mit Fu und Recht des treiks kurze- befcguldigt werden, können aus oben geschilderte Weise geben unlie kamen Genossen aus dem Verband hinaugwerfen ie Loztaldemokratiljchen Gewerkschaftgfiihrer treten ja alle Grundjatze der pro etarischen Demokratie mit Füßen. Nur eine acht kann sie» hindern, ihr verbandzerftörendes Werk weiterziztreiben das lind die Massen der Fabrikarbeiter, der Ver handgimtgliedcr sellnt. die dem Treiben der Sozialdemokraten Einfalt fselneten Znilssem indem ge überall geåen die politischen Aug elzlü e protefiieren und den ,ruck auf die erbandginstanzen mit a er Kraft oerftcirken Angst-errang in der Bremcr Jutcfabrit. Die Velegfchaft der Bremer Jutefabrik hat Lohnforderungen gestellt. Darauf hat die Firma sämtliche Arbeiter auggefpertt 1600 Textil proletcn liegen auf der Straße. Die Aussperrung hängt zu sammen mit der Augsperrunagoffensive der Teztilinduftrielleu Durch diese Taktik werden die Textilbarone ni )t erreichen. die Arbeiter davon abzuhalten, Lohnfordcrungen zu stellen und zu erkämpfen Die Spaltung der polnischen Gewerkschaften. Der pilsudflis freundliche Warfchauer Gewerkschakftgmh der sich im Gegensatz zu der okpofitionellen Sozialdemo ratijchen Partei (PPS) ge bildet ha , Bat den von den Sozialdemokraten an ihn gerichteten Auflösungs efehl nicht befolFt Die neue Gruppe hat eine Kon ferenz einberufen und befch offen, den iteu·.e-bildeten Gewerk schaftsrat aufrechtzuerhnlten und bei den Vegörden die Statut-en des neuen Rates einznreichen Eine Klärung der endgültigen Vase in der Warfchauer Sozialdemokratie erwartet man allge me n von dem am 1. November angesetzten Parteitag- . s sym sitt-I Dcutsohlsso und Ccm nsusn - « www u RusssndvonkcnstsnnnPsdsn Jtzz Ist-Ist- sutoklstsns Ussksstsuns su- P ; dem usslsohon womit-U Ums-isten , f sonst-m ds- Usllsovsclsss 111-un " · « (79. Fortsetzung) Dann stieg sie die Tuppe hinab und besestigte dieses Schild Is- PFIII He-»sss««gswg·- , , Und als sich die Soldaten rings um den Tisch setzten und zu berechnen begannen, wieviel Deputierte die in Bischofsbetg nntexgebmchten Militärktäfte in den Rat zu entsenden hätten, fund Narie am Fenster in der Ecke des Solang, lautlos wie ein Schatten · Und mit jeder Minute. die von nun an in der neuen Ge schichte Bischofs-bergi- abiief. klangen die Stimmen der Sol daten sichere-r und die Worte kürzer und ihr Sinn einfacher. Da öffnete sich langsam die Tür. und ein Bürger in schwarzem Mantel. den fest zufamnkengerollten Schirm in der sank-, trat in den Solon. Er legte den steifen Hut ab. mustern die Wände, die Vorhänge und die Fensterf Dann trat or, un beugsamzwie er war, zum Tij«ch. blieb aber in einer gewissen Entfernung non ihm stehen, wie es seiner offenkundigen Würde mehr entsprach. Es war nicht zu erkennen, wohin er blickte. . »Sind Sie..».. der Rats-« sprachen seine hölzernen Lippen. »Ja,«. folgte. die Antwort. ’ "- »Sei-Land hat« beim Rathaus Soldatenpoiten aufgestellt. die von den Einlaßbogehrenden Passierscheine verlangen. Niemand in der Stadt weiß aber,««ivo sich dieser Nat befindet. Jch suchte ihn eine ganze Stunde lang. Daraus schließe ich. daß dem Rot administrative Erfahrung fehlt. »Der Rat hat sich eben erst organisiert-« - ~Folglich hat es zur Zeit, da im Rathaus Paiiierfcheine ver langt wurden, noch -gar keinen Rat gegeben.«. - -- s »Die Soldaten ergreifen die revolutionäre Initiative-" » »Aber ihr seid der Rat?«' . , « »Ja-« » . · . v « · "- « »Gebt mir einen Passierschein ins Rath-mer«- . « « Die Soldaten blickten einander an. Der Bürger blieb regungslos, und feine Augen blickten ins Ungewisse J Da löste fich im Winkel des Salong oonts Fenster ein laut leier Schatten 10-. - . . - Riefengewinne der Schwerändustrie Jm gleichen Augenblick, wo die Eisenindustriellen die Ge samtaugsperrung der rheinischkwestsälischen Metallarbeiter be schlossen haben. wird bekannt. das; der deutsche Stahltrust der sugoslawischen Regierung eine Anleihe von 100 Millionen Mark gewährt. Seit Monaten singen die Stahlionzerne herzzerreißende Klagelieder-: bei den heutigen Löhnen und Sozialkosten können sie mit den Preisen kaum austonnnen, die Gewinne seien nicht der Rede wert und iniisscn immer wieder abgeschrieben werden; die neue Tariferhöhung der Neichsbahn werde sie. die Industriel len, vollends auf den Hund bringen. usw« welcher Arbeiter kennt das Gefammer nicht schon auswendig? Und nun ist der Stahltrust mosteriöserweise auf einmal in der Lage, der aus ländischen Regierung eine Summe oorzuschießen, die sage und schreibe fast doppelt so hoch ist wie sein letztjähriger Reingewinn (53 Millionen Marl). Und es wird ja nicht allein mit Jugos slawien über ähnliche Kredite verhandelt! Aber das ist noch nicht alles. Die deutschen Unternehmer berufen sich immer darauf, daß sie an das Jnternationale Roh stahlkartell gewaltige »Strasgelder« fiir Ueberschreitung der Produktionsquoten abfuhren müssen. Für jede Tonne Ueber schreitnng sollten 16.8 Mart Strafe gezahlt werden. Nun ist aber für Deutschland im vorigen Jahre eine Sonderregelung ge troffen worden, wonach die deutschen Konzerne für die Ueber schreitung ihrer Jnlandsquote fortan nur 4.2 M. zu zahlen haben - den vierten Teil des früheren Betrages. Außerdem aber verschweigen die deutschen Unternehmer, daß die Straf gelder, die in die Kasse des Jnternationalen Kartells fließen. von dieser vierteljährlich nach einem bestimmten Schlüssel wieder unter den Mitgliedern des Kartellg aufgeteilt werden« Auf diese Weise hat sich nun die w i rklich e Strafbelastung der deutschen Produktion durch das Jnternationale Kartell wie folgt ent wickelt: Im l. Quattal 1927 2.82 RM im 2.- Quartal 1927 1.11 RM im l. Quairtal 1928s 0,64 RM im 2,. Quartat 1928 0.47 NM. Die Belastung der deutschen Roystahlprodultion durch die inter nationalen Kartelltosten hat also um 2.35 Mart oder um 83 Pro zent abgenommen! Aber die deutschen Unternehmer fordern dennoch eine Preis-erhöhung um 2 bis 3 Mark. » » Immerhin. aus eine bestimmte «MehtlJelAstU-JS« sonnen IW itch scheinbar immer noch berufen - auf die Tatkferhvhung der Wachse-ihn Es ist bekannt, daß als Preis für diese Erhöhung die Neichsbahn der Schwer-industrie vor kurzem einen Auftrag auf 550000 Tonnen Oberbaumaterial gegeben hat. Und nun hat das europäische Schienenlartell vor einigen Tagen Auf femek Pariser Sitzung unter Teilnahme der Herren P oe n S g e n vorn Stahltrust und Klotzbach von Krupp beschlossen, die Schienenpreise uin 2,5 Mart pro Tonne zu erhöhen! Just in dem Augenblick. wo die Neichgdahn den Ruhrtonzernen einen Riesen auftrag vergibt! Der Beschluß des Jnternationalen Schienen tartells wird für die Reichsbahn eine Mehrbelastung und für Stahltrust und Krupp einen Mehrerlös in Höhe von Ungefähr 1 375 000 Mart bringen. Die Franzosen. Belgier und Englänsder, die diesem Beschluß zustimmten, haben natürlich nichts dagegen, daß ihre deutschen Kollegen die deutschen Eisen-bahnen aus plündern und helfen gern mit. Die deutschen Eisenindustriellen, die Hunderte von Millionen an Profiten scheffeln und natürlich die Haupttreiber für den Bau von Panzerkreuzern und für die imperialistifche Aufriistung sind, verweigern den Metallarbeitern die geforderte Lohn erhöhung und sperren Hunderttausende aus. Auf diese Prove tation gilt es durch Einsetzung aller Mittel für den Sieg der Metallarbeiter zu antworten. Der auftmljfche Hafenqtbeiierstreäk Das Streikkomitee des auitraliichen Hafenarbeiterstreilo in Melbourne hat in feiner Sitzung vom Montag die Wiederauf nahme der Arbeit beschlossen. Das Komitee war sich jedoch voll kommen darüber klar, daß die örtlichen Vereinigungen in Mel bourne und Boigbane es nach wie vor ablehnen, einem solchen Beschluß Folge zu leisten. Die Lage innerhalb der Gewerkschaften iit außerordentlich kompliziert Die Neformiften versuchen, den Streif abzuwiitgeir. Die Arbeiterinaffe lehnt die Wiederauf nahme der Arbeit ab. Die Lage ist noch ungeiliirt Der Streit wird noch fortgesetzt Die Verluste fär die australifchen Unter nehmer iind sehr groß. Die 6. Streiiwokhe hat begonnen. Der Sieben-Stunden-Tng in ver tin-fischen Metallinvuftrie , Trud, das große Organ der russischen Gewerkschaften, be richtet am 29. September 1928: » Jm Gouvernement Moskau wird der Siebewftundentag in weiteren 6 Metallbetrieben eingeführt In den Werken »Im retz« Mämpferj erfolgt der Uebergang Mitte Oktober, in den übrigen großen Werken (Luberetzk nnd kodolsg tm April « Die Podolsker Werke werden mit ern ebergang zum Siebenftnndentag durch technische Neorgsanisation nnd Neu-ruf riiftung die Produktion um 44 Prozent erhöpen nnd daniit zur Jahresprodu tion von 400 000 Nähmaskhinen ommen. Die Zahl der Arbeiter wird um 37 Prozent vermehrt werden, der Arbeitg lohn um weitere 6 Wozent erhöht. Die Luberetzker erte werden die Produktion um 28 Pro zent erhöhen, die Velegschnft wird von 2600 auf 3275 Mann ver größert . Der »Boretz« erhöht die Produktion um 34 Prozent und die Zahl der Arbeiter um 28 Prozent- Die Einführung des Sieben-Stundeu-Tages m der Sowietsutraisue Trud· das große russifche Gewerkschaft-blatt, bringt am 29. September 1928 folgenden Bericht aus Eber-ko- : Die Negierungskommission der Ukrainischen Sowjetsrekous bliken beschlosk in folgenden Betrieben den Siebenstundenag einzufücärem en«»Kommunar« in Saporoschie. wo landwirt schaftli ve Maschinen hergestellt werden, eine Lederåiszrik m Kiew. eine Fabrrsadfabrik in Eharkow, die chemgchen etrowskb Werke» sämtliche Unternehmungen deg Ulrainis en Tabaktruists nnd eine Reihe anderer Betriebe Unter den Tabalfabriken sind miteinbeariffenl die l. staatliche Tabakfabrik intOsessch die Zi. Fabrik in Kretnentschug, die 4. Fabrik in Neu-, die 5. und S. in Charlow ebenso die staatliche Hisgarettenfabrik in Lies. Anfierdem fordern die Gewerkschaf en den Uebergang zum Siebenstnndentag in den Fabriken »Sichel und Hammer« und »Kommunar« in Charkoux Jn einer großen Anzahl von Fa brklen wird die Beleigschaft wesentlich vergrößert Man baut Arbeiterwohnungen jn der Sowietmciou Wie die Prawda vom 28. September 1928 mitteilt, hat der Oberste Volkswirtschaftgtat für das Wirtschafts-saht 1928X29 sum Zwecke des Wohnungsbaues 138,7 Millionen Nubel bewil igt, und zwar außerhalb des Bauplaneg für die Rüstungg- und Elek trizitatsindustrie Die Genossenschaften werden ebenflallg 23 Mil lionen Rubel für das Baumeer zur Verfügung fte en. sitDittis-lIOOIOOIOOOOOOOIOOOst-olstslts-cost Its-sssoosivssvssosssacsvssossss .-- Achtung! Erwerbsswfe wwweæwenosfeus Donnerstag den 18. Oktober, 15 Uhr, findet im Partei bureau, Columbugstraße 9, eine äußerst wichtige Be iprerhung aller Drcgdner ermerbglosen KPD-Mitglieder statt. Pflicht jedes erwerbslofen Genossen ist es, an dieser Versammlung teilzunehmen Gewerkschaftsabteilung der Vezirkøleitung. »Ich weiß. wer das ift!« jagte Marie. »Das ist der Herr Stint-trat Jch glaube, daß man ihm einen Passierschein ausfolgcu kann, wenn er uns jagt, wag er im Rathaus zu tun hat.« - Die hölzernen Lippen sagten: »Wie zur Abänderung der Verfassung bleibt die städtische Verwaltung dem Stadtrat anvertraut Selbst nach einer ge waltsamen Grgreifung der Macht bleibt die städtifche Wirtschaft unter meiner Verantwortung Ich muß im Rathaus sein: abends pflege ich mich mit den Papieren der Mirtschaftsabteilung zu belchäftigen.« »Ich schreibe schon .. " jagte ein Soldat. Er risz ein Stück von einem Bogen Papier ab und schrieb einige Worte nieder und besiegelte sie mit einer fetten Unter schrift. Der Paffierschein machte die Runde um den Tisch und bedeckte sich mit immer mehr Unterschriften Nachdem die letzte datan gesetzt worden war, meinte der Verfasser des ZettelsJ »Es wäre gut - irgendeinen Stempel beizusetzen.« ~Ginen Stempelsm rief Marie und lief aus dem Satori, Sie kehrte zurück. nahm den Passierichein. schlug mit einem Holzgriff links von den Unterschriften auf das Papier Auf dem Passierschein prägten sich vier lilafarbene Worte aus: - . - « «Gx librig Marie Urbach.« « . « Der Herr Stadtrat nahm den Passierschein für Dem eigey nes Arbeitszimmer aus den Händen Maries in Entzüan ging ebenso unbeugfam zur Türe und setzte-dort den stecken Hut auf. . - - « - Marie lief ihm mit kleinen Schritten nach. wie ein. kleines Mädchen mit den Füßen trippelnd. Sie wyklte .seh«en,«wie er nun di«e»·Treppe hinabsteigen werde. Aber im Vörzimmer er-. blickte sie hinter der Türe ihren Vater. Sie blieb stehen« Herr Urbach blickte sie an, als erkenne er sie nicht. - - « ’ , , »Ah-willst du?« fragte Marie. · » » . v« · »Weißt »du; Marie, Mutter- ist schwer erkrankt "sSie ist gelähmt-« ( « « · - J Mut-je schwieg» · "Z· « « —" " «· »Und dein Bruder-ist gefallen ....« " · « « . »Ja." antwortete Marie, »das Dienstmädchen hat mit davon .erzählt.« « " "- Sie blieb einen Augen-pack :egungs«ws." dein-n wandte sie sich um» stxat in «d'en Salpy und» schxoß die Tür fest hinter- sich zu Ein. finnisckjck Polftsvjtamm ( Hier folgen einige de·r Notian des Qhextzxutmth du Wissen Armee, Martgtaf von Itzt Mllhxewchzmms die n während seiner Gefangenschaft in Russland machte. Das aus einandergefallene Heft mit diesen Notizen wurde erst lange Zeit nach den Semidoler Ereignissen aufgefunden. Die schlechte, wahrscheinlich selbstverfertigte Tinte war zerflossen, das Papier durchnäszt. Die·übriggebliebenen Seiten konnten jedoch wieder lzeffgestellt werden, und es gelang, sie fast vollständig zu ent z: ern. Ip. Februar- Die Samen des Wegetichs, die durch künstliche Befruchtung gezogen waren, gaben die ersten Spriißlinge. Fren geht stolz und glücklich umher. » 27. Februar. Heute ist es ein Jahr. Während der ganzen Zeit habe ich keinen einzigen Brief aus der Heimat erhalten. Jch habe allen. an die ich mich nur erinnern konnte. geschrieben- Jetztk da Marie so hoffnunslos fern von mir ist, preßt mir der Gedanke an sie sehnsüchtig das Herz zusammen. An Ver Front gab es nichts dergleichen Dort schien alles ganz einfach: der Krieg geht zu Ende. ich lehre nach Schönau zurück Und heirate sie. Ich denke an mein Geschlecht. an sein Schick sal, und sdie Heirat mit Marie wird mir zur Notwendigkeit Dies seltsame Geschöpsbrachte mir zum Bewußtsein, daß in ihr die Rettung meines Geschlechts liegt. Wir hatten fünf aus-» schließlich männliche Linien, vier von ihnen starbennoch zu— meiner Zeit aus. Jch bin;der"letzte.z,·Jch. empfinde, daß mich jetzt nur der Wille erfüllt, mein Geschlecht zu erhalten. Jch Müßte -nicht,.swozu ich-sonst leben sollte. · · Ren-hört nicht aus,i von Physiologie zu sprechen. Es ist mir nnnngenehin an Mariezu denken. wenn im Gedächtnis solche Termini umherschrbirren.- Meine Ahnen liebten zuerst nach dem ius. primae noctis und dann um Geldes willen. E rst-kaum anzunehmen.« daß einer von ihnen seine Frau geliebt hat. Die Frauen warens nebensächlich Ihnen oblag die Pflicht det, Fettnilanzunades ".Geschlechts. Härten meine Ahnen ihxe Frauen geliebt-»so wär-einein Stamm start geworden. nnd ich zkennte jetzt Jahrhunderte weiterlebenz anstatt zu Ende zu vegetiieren » .· « - Jery spricht darüber in den sgleichen Worten:"män muß einen Menschen-liebgewan ihn heiraten, Kinder zeugen, und dann wird alles von selbst. verständlich werden. ( Maries trägt in sich. den Willen,·sich zu wiederholen, sich fortzusetzen. Jch schließe meine Augen und sehe sie. wie-Fe das letztemal. in Schönau war. Ich könnte fast schreien, leicht er regt es mich. , « - Entsetzung fptky Verantwortliche Nevakteutec iükäsnnens und Aufenpslitih R u d · le R c n s e t; für Lake-les Gewerkschaftlicheg, part und Feui let-m Rich s r d He ns l er: gu- den Jniekatentcilt Art h u t Burk e I t . sämtlich tu regt-en. —- erlagt Dresdner Verlansqefellschaft - Druckt Peuvag, Drucketelfiliale Dresden.
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