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Arbeiterstimme : 01.02.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494480041-192702013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494480041-19270201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494480041-19270201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Arbeiterstimme
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-02
- Tag 1927-02-01
-
Monat
1927-02
-
Jahr
1927
- Titel
- Arbeiterstimme : 01.02.1927
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Akkeikeisellslkijg 2. Grundsätz·iches zur Atheitszejfrage Die Arbeitszeitfrage und dainit ffczkell M- Fmiili VCS Acht-« stundentages ist infolge der iapiialikti chen RAUMMMEIMM UUD M koßen Arbeitslosigkeit zum Mittelpunkt dersGFgenwariæ pkthcme der Arbeiteibeimsgungd geworden Zu dir Regel wird lepkzch über diese Frage unter er Arbeiters aft nur dielutiert » Hand der rpn ket vorliesknvea Tetlaaxen wLe Kundigung »Der Ablchluszleines neuen rheitszeittaräke Stellungnahme zum YOU-B- rbeiiezeinNotgefetzeg unv. ·Icht«sti Itt XII-ek- daß »He-e Genossen und loininunistiichen·Funtiionar»e bei der Be- Hskxoiung vie er Frage etwas tiefer schritten sich nicht immer nur » die im Moment ausgeworfen-: Fragestellung halten« sondern Aitmeisters Karl Mars und anderer großer revolutionarer The pxetiier einerseits und anderseits die ussassung der Nesormiften tenneniernen. Karl Mark hat die Arbeitszeitfrage immer als eine poli tische Mqchtskage zwischen Kapital und Arbeit aufgefaßt Jii der billigen und jedem Genossen zuganglichen Brofchiire »Lohn. Preis und Profit« tdieier Tage wie er neu erschienen iin Pina- Berlag) fagt Mars auf Seite 58: »Die geit ist der Raum für die menschliche Entwicklung Ein Meni der keine freie Zeit zur Verfügung -hat, dessen anzp Lebenszeit, abgesehen don den bloß physischen Unter grechnngen durch Schlaf Mahlzeit usw.. durch seine Arbeit für den Kapitalisten in Anspruch genommen wird. ist weniger als ein Lalttier. Er ist eine bloße Maschine zur Erzeugung von fremdem Reichtum, iorperiich gebrochen und geistig verliert. Und doch zeigt die ganze Geschichte der modernen Industrie, daß das Kapital. wenn ihm nicht Einhalt geboten wird. rück sichtslos und unbarmherzig darauf hi·narbeite»i. die ganze Ar beitertlafse aus dieses Niveau der tiefsten Erniedrigung herab zudrücken.« tVergL dort auch S. 57—-59.) Mai-, zeigt hier ganz eindeutig und ilar·. daß die Frage der Arbeitszeit für die Unternehmer nicht lediglich eine , rage der Wirtschaftlichieii ihrer Betriebe. sondern auch ein Problem der politiichen Beherrschung unt-Unterdrückung der Arbeiterilasie ist. Die Nesorniiiten fchalten diese Seite des Problems seit Jahr zehnten vollkommen aug. und soweit fietheoretifch zum Achtstun dentag Stellung nehmen« versuchen sie iramvfbaft die ilrierneh mer zu belehren. dan die Einführung und Aufrechterhaltung des Achtstundentages auch im Interesse des Kapitals selbft liege. weil der Arbeiter bei achtstündiger Arbcijsieit geniigend Zeit zur Ruhe und Erholung hätte und dadurch in der Laae wäre. in acht Stunden nicht nur dasselbe. sondern mehr als in g, 10. 12 Oder 14 Stunden 511 leisten. In dem von Richard Seidel als visi zicllen Theoretiker des ADGV 1925 herausaeaebenm Buch »Die Gemeilichasten nach dem Krieae« wird von Seite 68 bis 85 des lanren und breiten nur diese ·W«irtiitsaitlichkeit« des Ach«itiindeii taneg im Interesse des kapitalistischen Profits nachzuweisen ver sucht. Mit keinem Wort gehen Seidel und alle ADGB-Fiih·rer darauf ein« daß der Kampf um die Arbeitszeit eine politische Macbifrage ist. Die Unternehmer sind jedoch fo ..dumrn«. die guten Nat schlaue der Nesormisten nicht zu befolgen und ganz fo. ivie es Marx darstellt. trotz Anwendung der modernster Technik in der Produktion die Arbeiter zu immer längerer Arbeitszeit Zu Ziniiigen Die Unternehmer neigen damit daii sie die mai-hindu tiiche Bedeutung der Arbeitsieit von jeher sehr giit begriffen haben und - von ihrem Standpunkt selbstverständlich ——- dabei gez nicht io ~riickstiindig" find wie das die Neforiniften von ihnen t’ NUUicli Soweit die Resormisten als Koalitiongvolitllet austreten. seit-en sic- cinrch weitqeiscndcg Ensacnenfommcn den kapitalisti schen Parteien daß sie an ihre schöne Theorie der .Wlttsrbnftlich rest« selbst nicht olanbcn. Als im Herbst 1923 der Sieg der Vourpcnssse ssber die Arbeitertlnssc seinen markantesten Ausdruck fand sn der Veskitsauna des Achtstundentages waren es die END- und KATER-Führen die sich berilt—en, auch auf dsensm Ge biet der Voumeoisse behilflich zu sein« Der Vorwärtg vom s Oktober 1923 schriebt »Die Gewerkschaften sind bereit, ihren gen-en Einfluß nustiiiideii. damit notwendige Ueberstnndenarbeit im Vernbait und in anderen Industrie-meinen aeleistet werde» .·. Die so zialdemokratische Fraltion bat während der zipeitnaigen Lins einandersenitnaen iiber die Arbeitgieit keinen ztpeisel darulier Massen, daii sie ihre ganze moralische Autoritat einietsen werde. um überall dort zur Melirleisttinn. zur Mehrerieueung zu kommen. wo es im Interesse der deutschen Wirtschaft er forderlich ist« Man siebt. diese Stellungnahme des Borwiirts bin-. der ALTE-V - END-Führen die ausdrücklich betonten, dast bei Verlanqek tung der Arbeitszeit eine ..Mehrleistung nnd Mehretzeuninia’ enielt werde. steht in schroffeni Widerspruch mit der ebenfalls von den Reformisten vertretenen Auffassung daß der qusgeruhte Zitgeizer in acht Stunden mehr leisten könne als bei langcrer Te eitsieiL » Wke erklärt sich dieser Widerspruch? Jst deshalb»etwa Hm cthn tm Lager der Reformisten selbst entbrannt? Nem. Beide Zlufsasstkztgen entstammen der qrund olschen Stellupnxzabkne der Kespkmllkkn zu dem Gesamtpwblem überhaupt. weil ne fzch pon VVMMM auf den Boden der gegenwärtigen, d h. kapitalisti- DER sPITZEL Von Maxim Gortt t7. Forttenunat . »Sollte ich etwas derartiges in diesem« Sinne bemerken, D.Ub.ekgebc ich ihn dem Gericht. Heutzutagc verurtetlt man MMMJ Auch Minderjährige. ja man hat sogen Um fis Abzu skinecteth eine-is für sie-ein Gefängnis errichtet. die s»ogenannte klch für minderjäbrige Verbrechen Für kleine Ttebe V - . . . . .« Fkinc griesgrämlichem langgezogenen Worte umstrickt-en Jrwnel förmlich und erweckten in ihm das ichüchterne Ber langen- sich bei dem Alten recht beliebt zu machen und ihm zu gefallen Ame-Itzt nehmt Abschied voneinander, der Knabe muß an die Der Schmied erhob sich und ließ einen Seufzer hören . ssNUm Waise. .. . . also leb’ wohl! Gehorche deinem Verm - . Er wird dein Unglück nicht wollen Datum Ivll k« VII sucht E: wird di: närrische Kreidung rauer .. .. Ia - - - . Gram dich nichtp »Nee doch,« sagte Jewssci. . V - »Es heißt: nein doch, und nicht nee doch,« verbesserte der ragtqu DREI doch,« wiederholte Jewssei. m jiiLEb denn wohl.« sagte der Schmied. legte dem Knaben Hm rauh-d Hand aus die Schulter und ging. nachdem er thun neunpschakmch die Hand geschüttelt hatte, rasch davon, als set plötzltchder irgend etwas erschrocken , ·. . sin Frwssek Mit zusammen - eine frostige Traurigkeit über zmw has Ek ging nach der Tür zu nnd heitere fragend seine drehten Augen auf das gelbe Gesicht dee Hausherrnz Der Alte wob? mit den Fingern das graue Büschel an seinem Kinn, als « er Jepssei von oben herab ansah. Diesem schien es letzt, set sehe er m ein großes tritt-schwarzes Aussenpaar Mehrere undufden IMWM sie da. als erwarteten sie etwas voneinander, m n der Vkat des Knaben begann ein ibm unbekannter-« Ge- Ye du Flucht sich zu regen. Der Alte nahm ein Buch vom M- WS mit dem Finger ans den Umschlag und fragte: sgev Wirtschaft stellen und daher das Problem nur vom wirt s ans-technischen Standpunkt nicht vom qtondpuntt des Klassen kamt-les als eine politische Machtiraae. die nur durch den Sturz der kapitalistischen Herrschaft entschieden rperden kann. hetrochten Es ist notwendig. daß Unsere Genossen das Arbeit-nonpro inetn überall. wo die Möglichkeit dazu geboten ist. von der grund- Wilkchen politischen Seite aufrollen. Das beste Material wird ihnen geboten in der schon erwähnten Broschüre ..Lolm» Szzreig und Profit« wie auch »Lohiiarbeit und Kapital« pon Karl kurz- Zur aanz gründlich-in Behexkschung der Materie ist die Abschnitt bandluna über den Arbeitstag im ersten Bandtdes ..Kjaprtalg« von Marx nachzulesen Ausnczeichneteg Material speziell aber die neuere Geschichte des Kampfes um den Achtstundentag bietet uuckz die 1924 im FühkckVequg erschienene Broschüre »Der Ach stunveuiaq - Sozialrcsorm oder soirale·Reyolniion!« von Z. Leder. Die Broschüre ist durch alle ArbeiterlnYhandlungen oder direkt durch den Verlag. Berlin NW. 6, Charti traße 7. zum Preis von 0,60 Mi- zu beziehen. A. E. Die Mino-ver Senior-Regierung sucht »illeauleg Material Uns liegt folgendes oerttauliche Schreiben des Thüringer Jnnenministeriumg nor: ~Weirnar. Thürinaisches Ministerium fiir Innere-g nnd Wirtschaft, Abteilung: Jnnereg - Nochrrchtendienlt Vertrnulichi Betr. Die Broschüre »Der Proletarier als Zchöfie nnd Geschworener«. Nach einem Hiitndirlireiben dec- ZK der Note-l Hilfe beabsichtigt dao 3K. eine Broschüre die den Titel träoi »Der qsroletarier ols Schöfse und Geschwirr-ener« berangznaeben Das Manniirivt zu dieser Broschüre soll bereits sertigoestellt und von Felix Halle, der als Leiter der juristischen Rentrolstelle der KNTI belastntswworden ist. vctkat sein- Die Broschüre ist jedoch bis jetir onaeblich aus Man-Esel an Mitteln noch nicht in Druck gerieben worden. Sie soll eine Eroiimung an der Vroschiire »Wie verteidigt sich der Proletarier« vorstellen. « Die beabsiklrliyte Herausgabe dieser Broschüre ist ein neuer Beweis fiir die nrone Bedeutuan der Roten Hilfe. insbesondere fiir ihre Rechtsschutz-Eineronst Wir erinchem auf die nene Schrift zu achten nnd failo sie ro» bekannt wird, unbedingt an uns einniienden J. V. Guyet.« Die Vrosslsiirc ist bereits im Nurkisanisel erhältlich nnd über all. in der Ain sowie allen Parteizeimnnen öffentlich anne: kündigt. Die Behörden versuchen setzt. die Broschüre ais ..ille: gales Material« Zu siemoeln Mir eine-n Seins-en siiachriclstens dienst, der noch nicht einmal weise wo Vroicisiiren die in oilen Zeitungen oneciiindmr sind. erbrilrliclr sind. werden Riesens snrmnen aus- Ssieuergeldern ocrschlendert sesbmancks Hafertcakao W Vlllngij M. Wut-Testam- dek KPD Tag Zentraliomitec der KPD denkst den U, Reiches-urtei iaq der Kotnmnniilischen Partei Deutschlands Section der Komnmnistischen Jniernntionale) für den ts. bis 7. März 1927 nach Essen a. d. Ruhe Sanldain ein. Tagesordnung 1. Bericht doe- Rentsnlkomiteew « a) die Arbeit der Partei seit dem 10. Parteitag, Ne screni: Genosse Dei-geh b) die politische ane nnd die Ausgaben der Partei, Nesetenh Genosse Tiefsten-ann 2. Ergebnis-e der Narteidiqtnstsan und innetpatteiliche Aas gaben. Resekcnt Genosse Ewert. 3. Bericht non der 7. Erweiteeten Exeintivc der KI» Re ferent: Genosse Thälmanm is. Unsere Genieekisfzgitgakbeit Referent: Genosse Bessern 5. Narieinebeit nnd Tugenden-band Nein-ent- Gen. Geschle. 6. unsere Arbeit in den iibewarteilichen Massenorganisntio nen. Referen« Genosse Schnelle-. 7. Anträge nnd Wahlen. Antrissw sum Neichgvartcinm mission bis bis-estian Es. Fe bruar diese-z Jahre-J beim Zentralkomitce schriftlich ein-gereicht werden« Der Wabsmodus der Dele-«ierien zum Parteiqu auf den Ve- Zirssrisssirieitapem sowie die Numbl der den Vesitken zustehenden Delenier4ell. ist den Bezirkchitnngen durch Rund-schreiben mit getei« worden. Die Koswn der Delcomionen Mamgesncx Zmo Speien) find von i«en Nesirken zn trauen. Die Nssmen der «e"««s«en Deswiessssn fsowie die annen der Ersakdeleqicrten sind sofort nach der Wahl durch die Bezirke part-ita» dem Zentralkomitee initxuteilcn Presieknriem sowie Gastlarien find beim Zentrawmkxcc on zufosspm Die politiieisen Sekretäte der Bezirke-. soin die politischen Nedaksense der Parteizcitungen können alcs Gäste am Parteitag ieilneHnen Veexin. den 37. Januar 1927. Zentralsomitee der Kommunistischen Partei Deutschlands CSetfion der Kommuni«tischeu Internationale), »Wie heißt diese Zahl?« · »1873,« antwortete Sen-sich den Kopf tief über das Buch neigend. »Richtig.« zwaer Haushetr berührte Jcwisej Kinn mit feinem knochig-en · »Sieh mich ant« Der Knabe hob den Kopf und murmeltc hastig. mit ge schlossenen Augen: «L)nkclchcn« ich werde immer gehorchen . . . . Man 111-Zucht mich nicht zu schlagen . . . .« Wie erstarrt stand er da, ohne die Augen aufzuschlagen »Komm hierher . · .« Der Alte saß auf dem Stuhl, die Handflächekl Auf NO Knie gestützt Er nahm sein Käppchen vom Kopfe und wischte sich mit dem Taschentuchc die Glatze ab. Seine Vrillc war auf die quknspitze heruntergeruticht, und er fah darüber hinweg- thsski gerade ins Gesicht Es schien nun. als habe er zwei AULMPICTE die wirklichen Augen waren klein, unbeweglich- VM VUUUA Farbe mit roten Lidem So ohne Brille wurde das Gesicht des Prinzipals magern und runzliger, eg erschien Nicht Mth so streng. sondern nur gereizt. und in den Atmen W MchtsE Un heimlicheg mehr; nur die Beule auf dem Kopr schien Akößkt . Man hat dich wohl oft geschlagen9« I . . ~Ja.« lang Jewssej leise. »Wer tat est-« »Die Jungen . . .·« ~A--ahl« . E·r dchpb die Brille über die Augen, schwatzte mit den dank-- len Lippen und sagtezs . . , « · , » « »Die Junpen sind an hier ftkcitiüchtia Verkehr« mit D nicht, hörst« dass-« .ch . . ««W« »Ich hüte-« ’ - · « « - Nimm dich vor ihswn i«s ach» Sie Fud Raufbold · · U « s «. - « IX UND Dieb-. Hier ·bet nnr sollst du nichts Schicchi-IS lernen, laß bi: dgs gesagthuri Plrauchst per mir keine Aner zu habm Ich bin em guter Mean den man« lican muss « Wenn dirmich Ichb haft, wirst du eg·kehr gut bei mir haben. Hast du verstanden?« »Ja. Ich wxll alles tun .. .« . . Gequ den Ausschlußin KV Schwarzen-Tiers Die Demonstrationsoersauilnlung. disk am 2:2·.( Januar -1927 in Schwarzenberg zum Gedächtnis der O fer der Reuolution auf dem Maritplati stattfand. und un der sitz über 1500 A rbeiter, nor allem ans dem Verbreitung-» bezirk desKonsninvereing Schwarzenberg beteiligten nahm gw- Eutschließuug an den Vorstand den Zentraluerbaudes deutscher Konsumvereine an. die lich gegen die aus Ausschluß des Konsum uerelno Schwarzenberg aus dein Zentralucrband gerichteten Ve sttebnugen wendet und die Zurücknahme des Ausschluszantragcs fordert. Die Masscnlundgebung legte in dieser Entschließng gleichzeitig ein Belenntnio zur Arbeckt des Konsumvereins Schwarzenberg ab und forderte alle Proletarier aus. sofern sie noch abseits stehen, dem Konsumverein Schwargenbetg beizu treten. Am gleichen Tage nachmittagg tagte- eine gutbefurhte Ge neralversammlung der Ortogruppc Schwarzenberg deo Zentrals verbandes der Angestellten; in dieser Generalversammlung wurde folgende Entschließung eingebracht: »Die am 23. Januar tagende Generalversammlung der Ortsgruppe Schwarzenberg des ZdA fordert die Leitung des Verbandcg sächsischer Konsumvereine ans den auf ihrem dies jährigen Verbandsta c beabsichtigten Äussclslusiantrnog gegen den Konsumverein ähwargenbetg Juriiklzrtsichem ic Ge neralversammlung erblickt in dem beabsichtigten Vorgehen einen Vorstosz gegen die Einheit und Geschlosscnhcit der Ar beiterbeweaung und deren Vesicimigakatwps gegen die privat wirtslbastliche ..Ordnung«. Die Gencralueriammlung dea ZDA gelobt alle-;- zu tun. was in ihren Kräften steht· zur lluterstibtiun deo Konsumver eins Schwarzenberg und der dort tätigen Eierbandolollechn Sie wird ferner Sorge tragen. das-, der llasfenbewustte Geist im Schwttzeitbekger Konsumverein reitst bald Gemeingut nllcr Arbeiterorganisationen wird.« Die Versammlung stellte sich einmütig auf den Boden dieser Entschließung und beschloss. sie gemäß einer Anregung des an wesenden Vertreters des ZdA, der Gnuleituna Zur weiteren Ver solgung zu überweisen Der Konjunktutichwindel der Satubfabrllanteu Vor wenigen Wachen wurde in der Schubindustrie ein ficr die Arbeiter ungünstiger Wassenstillstand geschlossen. weil die Unternehmer die Lohnerhiilsuug der- Scbiedssprucheg ala »Wir-ag bar« ablehnten. Man erinnert sich noch. wie die Schuhiabrii lauten damals Stein und Bein klagten über den flink-knien Ges sclsiiftsganu und iiber den bevorstehenden Nuin der ganzen Ins dustrie. Seitdem sind gar nicht so sehr viel Tage vergangen- Aber es sind inzwischen die Wirtschaftsberichte vom Januar au-.- der Sthnhindnstrie erschienen und mein ersieht daraus mit einigem Erstaunen die toloifale ilnverfrorenheitv mit der die Unternehmer ihre Klagen in die Welt geletzt haben, durch die ec- ihncn io leicht gelang. das Herz des Neitisgarbeitoministera zu erweichen: « »Die erste Hälfte dec- Manato Januar unlan im From furter Bezirk einen günstigen Verlauf. Der Schuhhandel ging iibcr alle Erwartngcn gut. so daß auch die Schuhsabrilen reich lich mit Aufträgen versehen sind. Auch die Geldcinnänge sind dementsprechend befriedigend.« So beginnt der Bericht aus der Schuhindnstrie. Dann geht es weiter. die Lage in Berlin hätte sich besser angelassenx in Erfurt eine leichte Besserung, im Kölncr Bezirk liegen bin-- reichende Aufträge vor. in der Stuttgatter Schuhindustric sind alle Betriebe siir ein bis zwei Monate voll beschäftigt, in Rothenfels wird wieder voll gearbeitet nnd allentbalben in der deutschen Schubinduitric wird die Zukunft giinstig beurteilt- ES zeigt sich aliu. dass die Begründnugen mit denen die Unternehmer die im Snyiedsspmch Zugestandenen Lobnerhiibnugen z abgelehnt«haben. glatte Lügen gewesen sind·« und sie iiihlen ftcb f start genug diesen Schwindel nach einigen Wochen bereits selber » zu enthüllen Leider kein Schwindel waren dagegen die siandalös niedrigen Löhne der Schuh-arbeiten aber die biirgerr lirlicn Regierungginstanzen haben selbstverständlich den schwindet haften Klagen ihrer Anftraggebets mehr Glauben geschenkt, als der wirklichen Nat und dem Elend der Arbeiterschaft Für Mastz wird dem Schnhmachernerlmnd aber Gelegenheit gearbeit, dieie Schatte wieder auaznwetzen Dazu gilt or- die Vorbe reitungen schau ietzt zu treiicn Vor allem Stärlun des Ver-« banden restlasc Organisiernng und innerhalb des Verstande-r- den Geist des Klassenkampfes gegen jede- nnnötige Konipromißlerei hocltgehalteni An unsere Arbeiterkorretvondenien! Wir verweifm nochmals mtf folgende Notwendixxleiten M Berichterstauungt - J. Alle Berichte müssen wirkliche Tatsachen enthalten L. Es muß mit T i ntc geschrieben werden. U. Das Papier darf nur einseitig beschrieben sein. —l. Schreibe möglichst kurz, aber setze niemals vorausz. Haß alle anderen Leutewissen. was du meme sondexn schreibe dag, was du treffen willst, wirklich in dem Berichc. Die Rest-Aktion- Das Gesicht des Hausherrn nahm wieder den früheren Aus druck an. Er stand aus« nahm Jewssej bei der Hand, führte ihn tiefer in den Laden hinein und sagte dabei: . »Hier ist zunächst Arbeit für dich: du siehst diese Bücher du. Auf jedem ist das Jahr angegeben, und jeder Jahrgang hat zwdlf Bände. Ordne sie der Reihe nach wie wirst du das machen?« « »Ich weiß nicht . . ." »Und ich sage es dir sicht« Du tannst lesen und schreiben und mußt es selbst erraten .. . Geh an die Arbeitss- Die trockene, gleichfötmlge Stimme des Alten war wie eine Peitsche die über Jewssej schwebte. Sie verscheuchte das schmerz liche Gefühl der Trennung vom Onkel und setzte an dessen Stelle den lebhaften Wunsch, so schnell wie möglich mit der Arbeit ans anfangen· Die Tränen zurückdrängend. begann der Knabe rasch und geräuichlog die Paieie aufzubinden., JedesmaL wenn ein Buch klatschend aus den Boden fiel, znckie er zusammen und sah sich ängstlich-um --De-i«-Haijghertiilß ein Tisch und schrieb· »Die Feder kratzte leise. An der Tür gingen eilig die Leute vorbei. Füßs tauchten Clif Bild Ipclschqudens und ihre- Schatten fielen in den Laden und huschjendnrinzanf nnd ab.; Aug chsseig Augen rollte Träne auf Träne; eizexschrnk darüber, fuhr mit den, ständigen Händen hastig über dag— Gesicht und begann, von« düstererFurkjsi ersiillt,·emsig die Büchersnugeinander »in nehmen. Aniangs sie ihm das schwer, aber schon nach wenigen Minuten sank et wieder in den gewohnten Zustandsder Gedankenlosigtcii. der geistig-n Leere zurück, der ihn jedesmal unwidersteliisch uni iing, wenn «er nach Schiägen oder Kränknngcn einsam in einein Winkel saß. Die Augen iuchlen die Jahreszahien nnd Mannig nainen. die Hände aber stellten mechanisch die Bücher in Reihe und Glied; auf dem Fußbdden sitzend, wicgtc er ictnen Körper hin und her uind versank immer tiefer in den Abgrund einer halt-bewußten Verneinung dir.Wirklichkeii. »Und wie immer in solchen Momenten, ergimnm tief ist-seinem Innern eine unbes itimmre Hoffnung auf irgendein Etwa-z des dem, was er iqu und was ihn umgab, ganz und gar iiniikjnlicii wäre-. Bicswcilen znckie in seinem Bewußtsein wie ein irostreicheg, niiichs Licht doc vieisapende Wort aus: ’ »Wird alles vergehen! . . . ,« Entsetzung folgt)
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