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Riesa, Donnerstag, 24. Deeencker 1891, Abends 44. Jatzrg. 291 <> ir. ts. zut !Ns 1^0),^ er ec- > >« ix Itt DE' Unsere Geschäftsstelle ist morgen am 1. Feier, taz, zu Auskunftsertheilung rc. von 1t bts KL Uhr Bor«, geöffnet Glbeblatt und Anzeiger. >l- >ch ch n, >» hst Beilage zum „Elbeblatt und A«reiger" Reuefte Nachrichte« «ad Telegramme. f R om, 24. Dezember. De« „Moniteur de Rom" wird aus Paris dtpffchirt, »aß die französische Regierung ihren Botschaf ter beauftragt habe, dem Papst zu erklären, daß Frankreich zu einer versöhnlichen Kirchenpolitik geneigt sei. s London, 24. Dezember. Nu» Pari» eingetrofsene D p scheu bringen das Gerübt, daß der Exkönig Milan sich mit seiner geschiedenen Gemahlin auSsöhnen wolle. Berlin, 24. Dezember. Nm 15. Januar wird der deutsche Handelstag in eine Plena-sitzang in Berlin znsammentreten. — Der preußische Lauotag wird am 14 Januar eröffnet. Die Eröffnungsrede wird der Kaiser nicht persönlich halten. Warschau, 24. Dezember. Im Gouvernement Lublin nehmen die SicherheitSzustLnde eine arge Verfassung an. Die Ranbmordattentate mehren sich in erschreckender Werse. und der Zähn« ist deshalb eine hygienische Maßregel von großer Bebtutunafür Jedermann, insbesondere aberfllrde» Magenkranke»; soll voa Kindesbeinen an mit Peinlichkeit geübt »erde», den« überall dort, wo Wirme und Aäuchtigkeit zusammentreffe», ist eia günstiger Boden für Zersetzung und Fäalniß vorhanden. Die Mundhöhle ist ein solcher O<t par sxcsllsncs, wo beide Be dingungen sich vereinige». In unserer Zeit, welche mau die bakteriologisch« nenne» könnte, wird es vielleicht nicht ohne In te, esse sein, zu erfahren, daß alle Glihrungs- und Flinlnißp o- zeffe nur durchsvakteiie» hervorgerufeu werden. — All« diese Gährungt- und Fäulnißprozesse können jekoch nur, wie a'sagt, unter zwei Bedingungen zu Stande kommen: es muß Wä-rne und Feuchtigkeit zu gleicher Zeit voihaaden sei»; zu groß, Hitz« <Si«dhitze und darüber) und zu niedere Temperaturen vernichten bi se O ganismeo. Da wir wissen, daß in der Mundhöhle Wärme und Feuchtigkeit gleichzeitig vorhanden stad, so werden »ir es natürlich finden, daß dort «ine Unzahl von Bakterien gedeihe», sich wohlfühleu und vermehren, und 'es ist da» Verdienst eine» deutschen Gelehrte», Miller, un» mit denselben durch Beschrei bung und Abbildungen b-kauat gemacht zu haben. Indem ich von denjenigen Bakterie», die »ir durch Speisen und Getränke in unseren Mund einzuführe« pflegen, so z. B. durch rohes Obst, Trauben, Trinkwasser, verdorbenen Wein u. s. w , ganz absehe, will ich nur erwähnen, daß Miller in der Mundhvhle konstant zroei Gruppen von Bakterien gefunden hat, »elch« Gährungen heroorgeiufea, und zwar verursacht die eine sauere, die ardere alkalische Gährung. Nun kommen noch andere schädliche Momente hinzu. Wie selten sind bei Erwachsenen gänzlich unversehrte Zähne! Maa denke an die Speisereste, welche theil» in, theils zwischen den lückenhaften Zähnen verbleiben, bei sehr viel« durch 24 Stunden, und man wird begreifen, daß eS in der Muntfläche sehr leicht zur Zersetzung, zur Fäulniß kommen muß. Deshalb genügt eS auch nicht, den Mund nur einmal des TageS zur Morgenstunde zu reinigen, sondern das muß zu mindestens zweimal, des Morgen» und des Abends geschehen. Uebe,Haupt finde ich e» eigenthümlich, daß derjenige Theil der Menschheit, der seinen Mund uur einmal täglich reinigt, diese» brr der Morgentoilette bewerkstelligt, eS wäre weit vernünftiger und entspräche auch der Hygiene »eit bester, dies am Abend vor dem Schlafengehen zu thun, da ja gerade während des Schlafes die Zersetzung der in der Mundhöhle verbliebenen Ep-isr-fte i» ungestörter Weise vor sich geht. Also Acht geben! Du Rp nigung deS Mundes mit weicher Zahnbürste und irgend einem zweckdienlichen Zahnpulver, Pasta »der Mundwasser muß tätlich zweimal, Früh und AbendS geschehe». Schadhafte Zähne «assen pkombirt, Stümpfe und Zahnwurzeln ««tfernt, schmerz haftes, leicht blutendes gahnfl-isch mit zusammen»! heuden Mitteln ärztlich behandelt werden, sonst stellt sich »eben schlechtem Magen auch »och übler Geruch aus dem Munde ein. Zurückkehrend auf unser» Ausgangspunkt, wie «an essen soll, ist es wichtig, sich stet» vor Augen zu hüllen, daß »in« rationelle Mundpflege die erste Bedingung für eine richtig« B rdauung ist; nicht minder wichtig ist e», bedächtig und lang sam zu essen, stets n»r kleine Bisten in den Mund zu nehmen und diese gut zu kauen. Achte stets darauf, daß die Speisen nicht zu heiß, aber noch mehr, daß das Getränk nicht zu kalt sei; wenn Du ißt, sei stets bei der Sache, laste Deine Ge danken weder durch Lckiüre »och durch Berufsgeschäfte in An spruch nehmen, ärgere und rege Dich während des EffenS nicht auf, denn G-mitlhsb-wegungk» haben einen störenden Einfluß auf die Speichel- und Magensaftabsonderung, sei vielmehr während dieses, für Dein Leben und Deine Gesundheit so wichtigen Geschäftes ruhigen und heiteren GemütheS, würze Deine Mahlzeiten mit der Gegenwart eines oter zweier be freundeter Gäste — nie mehr — durch anregendes Gespräch und Du wirst lange leben auf Erden. (Pcster Lloyd") suu,^ n ssmuv hnznso-o usp,i,»u, r s, 61-, Nli -YW°rung orurzvrr»^- usanoririv Wit soll der Mensch essen? voa Dr. Johann Esäri. Vir nehmen Nahrung zu u»S, um den fortwährenden chselverbrauch, der in unserem Körper ftattfindet, genügend tzen, in der Jugend, um auch unser Wach-thu« zu unter- i« reiferen Alter, um unsere Muskelkraft zu erhalten, tuell auch etwas aufzusp-icher», mit einem Worte, wir essen, tkörper und Geist gesund zu erhalten. Und wie wird im ,meinen gegen dieses Grundprinzip gesündigt! Das richtige «n, um zu leben" ist durchaus kein roher Instinkt, wie man Sllgemtimn anniwmt, sondern eine Kunst, die anerzvzen gelernt werden muß, und die sich »ach diei Haupt- ngen charakterisier, läßt: 1. wie, 2. was und 3. wie viel der Mensch iffen- Jch habe einen gute» Bekannten, «inen sehr beschäftigten an, der die Essenszeit regelmäßig dazu benützt, um seine ll»g zu lesen. Die Suppe verschlingt er gleichzeitig mit Leitartikel, mit de« Braten würgt er da» Feuilleton hin- r und biS zum Dessert ist er auch mit den Tages zeiten und den Verlobungs-Anzeigen fertig. — Er weiß waS er gegessen hat. Der gute Mann klagt allerdings : über ein Unbehagen nach den Mahlzeiten, über Völle und ühl im Magen, ist manchmal mißmuthig und gereizter amung, aber er hat keine Zeit, sich mit diese» kleinen Stör en näher zu beschäftigen, — eine kleine Badereise im Sommer d die Sache schon in Odnuvg bringen meint er. Soll der nsch so essen? — Andere wieder habm die üble Gewohnheit, gere Bisten aas einmal in den Mund zu nehmen und ohne recht zu kauen, gleich hastig hinunter zu würgen. — Soll Mensch so essen? — Es giebt f rner viele, welche Speisen Getränke nur recht heiß verzehren, während Andere beson- S zur Sommerszeit, eine» wahren Sport treiben mit dem ich von Gefrorenem, EiSwaffer und iu ElS gekühlten Ge llten. Noch Andere pflegen mit den Speisen und Getränken Luft zu schlucken und sich dadurch den Magen künstlich aus- lähen, eine Gewohnheit, die sie so lange unbewußt vollführen, sie darauf aufmerksam gewacht werden. Endlich könnte ich von Jenen sprechen, welche während deS Essens gegen die mitivsten Aastandsregeln verfloßen, wozu ich auch die braven le rechne, die zwischen einer Speise und der anderen zu chen pflegen, — denn auch solche Käatze giebt es. Und wahrlich, es ist für die Gesundheit de» Menschen chau» nicht gleichgiltig, wie er ißt, insbesondere, wenn «an okt, daß die Vertäuung eigentlich schon in der Mundhöhle mvt. Unsere Mundhöhle ist ein wahres Sabinetftück der pfunz. Sie ist ksi» einfacher Schlauch, wie bei vielen nieber- msirten Thierev, der »ur dazu da ist, um dem zugeführte» k» al» Sin- und Durchgangspforte für deste» BeftimmuogS- , den Mage», zu diene», ste ist vielmehr eine mit viele» für spätere Verdauung höchst wichtige» Organe« ausgestattete nkstätte, in welcher di« zu uns grvommen« Nahrung ziemlich «henden Veränderungen unterworfen wird. Die äußere Einfassung der Mundhöhle bilden die Lippen, re bilden als Pförtner der Mundhöhle bei Aufnahme sp.ciell sfizer Nahrung den äußeren beweglichen Verschluß — de» rreren bilden die Zähne, — abgesehen davon, daß sie der« HanS htzeitig davor warnen, daß der Brei für den Maze» noch zu ß sei. Zieht mau die Lrppen auseinander, sieht man zwei eihen Zähne, die mit einander korrespondiren und dem Ober- d Unterkiefer entspreche», lieber ihren Zw ck sind dre Mein zen verschieden: cie Einen, insbesondere die Damen, notabme, nn sie schöne weiß« Zähne besitzen, glauben, daß die lten dazu da sind, um ste aller Welt zu zeigen, die Andere» »gegen halten dafür, daß sie eigentlich die eminent wichtige Auf- be zu erfüllen haben, den Aist.a zu verkleinern, sei-e Be- vdtheile mechanisch auseinander zu bringen, seine Konsistenz erweichen, damit die LerdauungSsäfte eine größere Aagrisfa- äch« »orfiudeo und so die Verdauung erleichtern. Und während « diese Arbeit verrichten, hat die so oft unschuldiger Weise nläfterle Zunge es schon längst weg, ob der >m Munde be- »dliche Brffen sauer, süß, bitter oder fad fchm-ckt. Eine jede Lser Geschmacksempfindungen übt einen Reiz auf die am Boden j- Mundhöhle sich btfindendeo Speichel- und Schleimdrüsen as, welcher sich darin äußert, daß diese ein von ihnen bereitetes Sekret entleeren, welche« »ir Muudspeichel nennen. Der Speichel ü eine klebrige, zähe und durchscheinend« Flüssigkeit, welche sich eäbrend de» Kauen- mit dem Bisten innig vermischt, ihn dünn- lSsstg unv schlüpfrig macht, damit er leichter durch den Schlund » die Speiseröhre und vc» da in den Magen gelange. Äußer em Hit aber der Speichel auch noch «ine andere nicht minder richtige Aufgabe, und diese besteht darin, daß er bereits im ^nnde die Verdauung einleitet, indem er die sogenannten lärkeinehlhaltigen Nahrungsmittel in Traubenzucker umwandelt, ilfo in diejenige chemische Form b singt, welche nvthwendig ist, kmit diese im Körper zur Aussaugung gelangen. Ans alldem ist eisichilich, w-lch großen Ei: stoß die Mund- öhle und oie in ihr sich befindenden Organe auf den Gang der Verdauung »ehmen und wie emiueut wichtig es ist, aus diese b>sondere Sorgfalt zu verwenden. Die Pflege des Munde» Offerten unter Chiffre welche vermittelst kleiner, im täglichen Berkehrsleben vor- kommender Anzeigen, wie Stellengesuche und Angebote, «auf-, Verkauf-, Pacht- und Verpachtunzsgesuche, Betheiligungs und Theilhabergesuche, Kapitalsgesuche und -Angebote rc. ge- sucht werden, inserirt man am besten und vortheilhastesten durch Vermittelung der Annoncenexpedition Aadolf Moste. Die bei derselben einlaufcnden Offerten werden uneröffnet dem Auftraggeber täglich zugestellt und in allen Fällen strengste Diskretion gewahrt. Ferner ist Vorkehrung gegen unbe- rcchtigte Empfangsnahme der Offervn getroffen. Die Annoncenexpedition von Rudolf Masse berechnet ledig- lich die Orizinalzeilenpreise der Zeitungen und ertheilt g-wissenhasten Rath bei Wahl der für den jeweiligen Zweck geeignetsten Blätter. Die Annoncenexpedition von Rudolf Moste ist i. Riesa vertr. durch Ioh. Hoffman», Buchhdlg Arnika, dieses uralle Haus- und Heilmittel, hat sich auch in seiner Wirkung auf den Haarboden längst bewährt. — Kann es auch selbstverständlich auf einer tobten Glaze keinen Lockenwald hervorzaubern, so beseitigt es doch unfehlbar übermässigen Haarausfall, die Tchnppeudilduna und damit auch den oft nur hier von herrührenden Kopfschmerz, inSbsondere der Kraue» Md regt die Haarzwiebel zu neuem WachSlhum kräftig an. Wer solches aber erzielen will, achte darauf, daß er auch da» richtige Arnicapräparat erhält, nämlich das ächte triiMM s. 8. lM MM In Riesa allein ächt zu haben in Fläschchen zu so und 75 Pfg. bei Paul Roschel, Drogenhandlung. Bestellungen auf daS„Slbebkatt und Anzeiger"—wöchentlich 4 »al erscheinend — für da» 1. Quartal 1892 werde« von sämmtlicheu kaiserl. Poftaustalte« den Landbriefträgern, nuseru Expeditionen tu Riesa und Strehla, unser« KluSgadeftelle« bei Herren A. B. He »nicke <am Slbertplatz) und Paul ttoschel (Bahihofstraße). sowie unsere« Träger« zum Preise vo« l M. SC Pfg. augeuomwen. Das „Elbeblatt Md Anzeiger" hat einen stetigen und auch in dem ablauienden Quartal wieder einen bedeutenden Abonnenten - Zuwachs zu verzeichnen und rangirt bez. der Auflage unter den in Sachsen erscheinenden Wochenblättern überhaupt mit an erster Stelle. Vb VtsH VOVt finden durch das „Elbeblatt und Anzeiger", da dasselbe in seinem Amtsbezirk die bei Weitem ver breitetste und gelesen ste Zeitung, anerkannter, maßen die beste und zweckentsprechendste Ver breitung. Die Verlags-Expedition. Der Feiertage wegen gelangt die nächste Nr. d. M. erst Montag, den 28. d. zur Ausgabe. x 10berstube ALLL in Oelsitz Rr. S« Dienstmädchen, k- slnßig und ordnungsliebend, bei gutem Lohn I baldigst gesucht. Bon wem sagt die Expe dition d. Bl. zu L4S Mk, nahe am Kaiser Wilhelm- platz, den 1. Januar beziehbar, desgl. eine zu 3SO Mk., den 1. April beziehbar, sind zu vermiethen. Näheres in der Expedition dsS. Blattes. Zur tägliche» Reinigung dreier Zimme in den Morgenstunden wird für L. Jan«« eine saubere, ehrliche Aufwartung gesucht. Zu melde» in der Expedition d. Bl. Krtnsten Thürtng «lütdrnhontg, in »/, u. 1 Pfd -Släsero empfing Fells Priättzilch Per sofort wird ein« Parterre-Wohnung zu miethen gesucht. Offerten unter 0. 8. in die Expedition d. Bl. erb. .?leue Hou»«». Hertage, 4 Stück 15 Psg., empfiehlt Sr«ft Schäfer, Ries«, «lbertplatz.