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Urschet» »»gs- Urntag^vt'Uwoib, onnaa und vonn- obcnd Abend« vezugsprei«: k^NNjühUich I vlt rr W. Elbtblall und Anzeiger. Telegramm-Adresse: HH» 6 Fcrnsorechftekle: „Elbeblatt", Riesa. ^11 Nr. Lu. »l^w.'Eln- p«»e: -für dir Nummer »«s Nuevavei-aik« bi« «crni. v Mr obnc »««ätz'. lllntetnenvrei«: «^Ku^Wüinl- oder Raum l" P'. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — ^chü-Melle: «-b-nienftraße »s. — Für die Redaktion verantwortlich: T. Langer in Riesa. Riesa, DmmerStag, 24. Tecember 1881, AbenbS. 4- 201 44. Jahr,. sRachtr. v. Birf. r-id.s Wonne in des Kindes Augen, Freude in der Eltern Blick, Selb» das Herz des Greise« träumet Heul' den Jugendtraum vom Glück. Jubelnd tönen rings die Glocken Und mit ihrem Hellen Ton Schwingen tansend Dankes-Lieder Sich empor zu Gottes Thron. Jener Liebe, die den Aermsten, Den Geringsten nicht vergißt Die da kündet, daß da« Geben Seliger denn Rehmen ist! Läutet denn, ihr Weihnachtsglocken, Freude in der Menschen Herz, Lindert mit dem trauten Klange Jede Sorge, jeden Schmerz. Geb' de» Menschen aller Zonen Weihnachtsfrieden, W ihnachiSz lück! ZUM Weihnachtsfeste 18S1 Bon Julius Diehl. Im Palast und in der Hütte Strahlt die Christnacht wunderbar, Die den Menschen Gaben spenden Auf der Liebe Hochaltar. Denn es ist ein Fest der Liebe, Jener Liebe, die so traut, Die so innig aus den Augen Jedes echten Deutschen schaut. Tönt hinaus in alle Lande, Und ein gütiges Geschick ie>' in ü- t- macht de« Lhristeuthum«, davon ja da« Wrih»»cht«fest mit all de» Segensstiöme», di« vo» ihm auSzehen, mit all der Lieb«, di« e« weckt, mit all der Fr«ude, di« «« »«reitet, mit all de« Trost und Friede», de» e« spe»d«t. Da« Geburt-fest de« Welterlöser« ist zum wiedergeburts fest der Menschheit geworden. Auf den Trümmern der alten, > eliziöS verkomme»«» und i» sittliche Fänlniß versunkene» Welt ist eine n«ue Welt erstanden, getragen und durchweht »oa dem Geist« beste», »em j«tzt auf« neue die ganze Ch,iste»h«it al« ihr«« Herrn und König huldigt. — Voll prophetisch«» Geiste« sprach einst dir greise Simeon über dem Christu«kindlein: „Siehe, dieser werd gesetzt zu einem Fall und Auferstehen vieler in Israel und zu ei»«m Zeiten, dem widersprochen wird." Und wie dieser F omme J-rael« geweiSsagt, s» ist« gekommen, und so ist- ge blieben bi« auf dies« Zeit. An Christo scheiden sich die Christen. Ihn verwerfen, heißt sich selbst verwerfe». Ihn verliere», heißt zurilckverfinken in die Nacht de« H-identhum«. Aber auch um gekehrt, wer ihn erwählt, der erwählt mit ihm eine« Schatz un veräußerlichen Heil« und Lebcnsgüten. va« gilt van dem Einzel nen so gut wi, von den Völk«»». Die Menschen- und Welt geschichte liefert drn Venen« dazu. Möchte unser deusche« Volk b«i all de« berichtigte» Ring«», u»ter den Ratio»«» »er Erde «ine Ehrenstelle einsunehmen, bei all der gewiffenhaften Fürsorge für de« Reicht-Wohl und Sicher heit »ach innen wie nach außen, e« ni« vergess«», worin vor alle» sein« Kraft uud die Garantie für sein« Zukauft liegt, nämlich in» unverbrüchliche» Festhalten an den von den Vätern ererbten sittlichen Leben-Mächte», au Glaube und Treu«, an Frömmigkeit uud Gotte-furcht. Möchte e« auch jetzt in de» festlichen weihnacht-tage» auf- neu« bezeuge», daß «« ein christ lich Volk ist u»d bleiben will, da« in Stadt nud Land de» R»f der Weihnacht-glocken freudig folgt und Kampfuud Unruhe»«« Alltazslebea« »erg-ffend an d«r Wiege de« Christu-kiadlein- i» vieltausendstimmigem Chor« preiset: „Ehre sei Gott in der Höhe!" ststKs»1ssts»stst bas „Glbeblatt uud Anzeiger" erbitten uns bis WAD »A vsta spätestens Vormittag- v Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Isti« Zum Weihnachtsfeste. t Kein andere« Fest giebt e» im Kreislauf de« Kirchenjahres, las mit seinen Sittrn «id Gebräuche», mit seiner christlichen mdelltuug und kirchlichen A«ier so tief in unser Volk-- und nmilienlcben eingereift, als da- Weihnacht-fest. C« ist «in nnilieafest im schönst«» Sinne deS Worte«. In der schlichten wohnung de» Armen sowohl, al» in den Prunkgemächern der wichen »ereilt e- di« Gatten, die Eltern und Kinder, die müder uad Schwestern und «iaes suchet da« andere durch Haben m Liebe zu erfreuen. In jedem Hause strahlet da« Licht d«S ntoaendetl W-ihnachttbanme-, sei er eine stolze, hvchg«wachsene leone, sei e» auch »ur ei»e b.scheidene Fichte oder Ki frr. Mter und Mutter, die wilig die G schäfte de» geheimnißvoll Mch's Laad ziehenden ChriftkmdleinS übernommen, führen dr« Ntelnden Kleinen zum W-ihnachtStisch und in der Freude, die P bereiten, freue« sie sich selbst wie di« Kinder. Uad di« tioder, die seit Wochen sich bemüht, Vater und Mutter eine» mtlingswunsch abzulausche» — sie können- kaum erwarten, Mt kleine S"eih»acht«gabe in die treu: Elternhand zu legen, üerade da- Weihnacht-fest ist uns ei» Beweis, daß, wen» auch » »nsereu Tage» vou dem gesunden, christlichen Familienleben M »erloren gegangen, und die Familie auf Kosten de« ruhe- Mw, öffentlich«» Leb«»« schw«r geschädigt worden ist, doch noch d» gut Stück «chten Familiensinn«« unserem Volk geblieben ist; hß bei allen Schäden, die un« täglich unter die Augen tret««, »och ein gesunder Kern vorhanden. Da« Werhnachtäfkst, wie wir e« im häuslichen Kreise zu Pflegen, ist «in deutsch nationale« Fest, entstanden zu Mr Zeit, da unsere vorfahren noch von der Nacht de« Hriden- umfangen, aber verklärt uud vertieft, al- der Morgen- Mz de« Eoangelium« übrr ihnen zu leuchten anfing. Di« Mm weihnacht-glocken erklingen auf der ganzen Erde. Dir Mfie weihnachtsthatsach« wird v«rkündet in allen Welttheilen. liebliche» Weihnacht-lieder werden gesungen in den ver- Wedensten Zungen. Aber bei keine« anderen Volke ist das Im Gasthofe zum „Stern" in Zeithain sollen Mittwoch, Len 30. Dezember 1891, von Vormittags 1» Uhr an, 2 Roßhaarmatrazen, 1 Ballen graue Leinwand, 1 Kleiderschcank, 1 im Rohbau fertiger halbverdeckter Kutschwagen, 1 Nähmaschine für Sattler, über 100 Meter Wagentuche und Sophabezüge, 2 Stücken Wagenborden, 3 Stück Rindsleder zu Wagenverdecke», 2 Glocken spiele mit Haarstutzen, 1 Sophagestelle und 1 Roßhaarzupfmaschinc gegen sofortige Be zahlung meistbietend versteigert werden. Riesa, 23. Dezember 18S1. Der Ger.-Bollz. des Königl. Amtsgerichts. Vida«. Weihnacht-fest so emgelebt und mit dem Volks- und Familieu- lebca verwachs«» al- bri unsrem deutsch«-,. Wo «S Deutfche giebt — wäre eS im eistzeo Norden oder im glühendheißen Süden, wäre «S drüben jrnseit de- OceanS oder wär« e« auf einem Schiff, das die brausenden Wagen deS MeereS durch- schneidet, da giebt eS auch eine Weihnachtsfeier in deutschem Sina und Geist. — Und wenn man in unseren Tagen auch unter anderen Nationen den W.ihnachtSbaum und die Weib- aachtsgaben kennt, so hat man dies« auf deutschem Boden er wachsene Sitte »ur von un- entnommen. — Aber «io deutsches Familienfest ist da« Weihnacht-fest i« letzten Grunde doch »ur darum, weil «S ern christliches Fest. Nur als solch:- hat es sein« Weltbedeutung, feier» wir eS ge meinsam mit der ganzen Christenheit auf Erden. ES führet uns nach Bethlehem im jüdischen Laude, jetzt ein ärmlicher und unbedeutender O.t, aber einst di« OffenbarunzSstätte der welt erlösenden Liebe; j-tzt das Reiseziel für so manchen um der heilige» Erinnerungen nullen, die sich daran knüpfen, einst der Au-gallgSpunkt jener Weltbewegung, jener Völkerwanderung, die mit dem Eintritt de« Christenthom« verbünde». — Zwar nur ei» Kindlei» finden wir in der alten DavidSstadt, schwach und hilflos, arm und niedrig. Aber welch' «ine Fülle göttlicher LebenSkräst« schlummert verborgen in ihm! Nacht lagert in weitem Umkreis über den Völkern der Erde; aber um dieses Kindlei»- willen strahlet ei» Heller Lichtglanz über Bethlehems Flure»; ja da» Kindlern selbst ist da- Lrcht der Welt, das alle Mensch«, „leuchten soll. In >i«f«n Schlaf versunken ruhen die Erden bewohn«; aber auS dem Mund der himmlischen Heer- schaaren ertönet über seiner Wieg« da« weihnachtSlied: „Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen." wa« au« de« Kindlei» geworden, wie die ganze Menschen gischicht« theil« vorwärt« w-isend, theil» rückwärts greifend in ihm gipfelt, wi« e« so mächtig io d«o Gang der völkerentwick- lung einzegriffe», davon zeugt laut »ud unzweideutig dal Dasein der christlich«» Kirche, die belebende nndfittlich erneuernd« Geistes Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmung werden mtt Geldstrafe bis zu 150 M. oder verhältnißmäßiger Haststrafe geahndet. Meißen, am 19 Decernber 1891. Königliche Amtshauptmannschaft als Elbstromamt. v. kirchbnch. Bekanntmachung, »le Schleppdaurpfschifffahrt durch die Meißener Fuhrt und die Meißener Elbbrücken betreffend. Die Wahrnehmung, daß du zu Berg gehenden Schleppzüge bei Passirung der Meißener Fuhrt einschließlich der Slromstrecke zwischen den hiesigen Elbbrücken häufig so dicht hinter einander herfahrcn, daß iür die zu Thal gehende Schifffahrt kein ausreichender Platz vor- wnden ist, und daturch Havarieen verursacht werden, veranlaßt die unterzeichnete Behörde in Ergänzung der unter Ziffer 2 der hiesigen Bekanntmachung vom itz. April 1887 ge rissenen Bestimmung Folgendes anzuordnen: „Auf der Stromstrecke zwischen der Kopprasch'schen Niederlage in Cölln und der staorre unterhalb Meißen haben hintereinander z« Berg fahrende Schleppzüge zwischen sich, und zwar zwischen dem letzten Kahne des vorausfahrcnden Zuges und dem Dampfer es folgenden Zuge« einen Abstand von mindesten« 1200 Meter zu halten."