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dürst«. — U ber dir WährungSsrage im Allgemeinen sprach sich der StaatSs-kcetär Fv ster in einer Unterredung folgendermaßen a»S: „U sere Regierung hegt den Wunsch, ein internationales U.berei« kommen zu stände zu bringen, durch das ein festes Verhältnis: zwischen Silber und Gold ewjpfüht wird und die Münzen aller Nationen dem Silber ebenso e öffnet werden, wie st- es j'tzt für Gold sind." Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 30. Mai 1892. — Wie wir neulich bereits berichteten, findet in Riesa am Mittwoch, den 1. Juni die diesjährige Hauptversammlung des landwi'thschaftlichen Kreisvereins statt. Da hierzu eine bedeutende Anzahl angesehener auswärtiger Landwuthe mit Bestimmtheit zu erwarte», hat der Stadt,ath beschlösse», zu Ehren der Gäste die städtischen Gebäude mit Flaggenschmuck zu versehen und so de» Gästen ein Zeichen der Freude und deS Willkomm'S zu geben. Auch die Bürgerschaft wird gebeten, die Flaggen zu hissen zu Ehren dieser Gäste. Welch' angenehmes, »ohlthuendes Gefühl ist eS, wenn man nach einer Stadt kommt, um an dem betr. Tage io derselbe» mit anderen, auS allen Gegend n Zusammengekommenen irgend einer Vereins-, Verbands oder sonstigen Versammlung, oder einem Jubiläum, einer Fahnenweihe oder einer sonstigen Festlichkeit beizuwohnen und man findet die sauber vorgerichtete« Straßen prangend irr Fahnen- und Flaggenschmock, und dazu die freundlichen Ge sichter der Bürger und Bürgerinnen, der Reichen und Armen, des Alters und der Jugend, wahrlich, eS macht dies auf jeden fremden Theilnehmer «inen erhebenden Eindruck und ein solcher Tag bleibt ihm lange in freundlicher Erinnerung. Darum bitte» auch wir, die Bürgerschaft Riesa's wolle am nächsten Mittwoch, den 1. Juni unsere werthen Gäste durch recht zahlreiche» Flaggenschmuck freundlichst „Willkommen" heißen, damit dieselben von unserer Stadt einen guten Eindruck mit nach Haufe bringen und sich zu recht baldiger Wiederkehr bewog«» fühle». — Nach der sibirischen Kälte in den erste» Woche» deS Mai «ine wahrhaft tropische Hitz« jetzt Ausgangs deS Monats — 24 Grad R.. und darüber Wärme im Schatten, an 40 Grad in der Sonne. Dazu bei der sengenden Gluth ein tief blauer, wolkenloser Himmel, während zu anderer Zeit bei nur halbenwegS steigender Temperatur sich sofort Wolken bilden und jede Wolke regnet. Allgemein »urde schon vorgestern und gestern ein Gewitter prophezeiht und erwartet, welches die Tempe ratur mäßigen sollte, jedoch ist dasselbe bisßheute ausgeblieben, doch hatte sich wenigstens i« vergangener Nacht di« Atmosphäre einigermaßen abgekühlt und heute morgen war der Himmel bedeckt, indeß hellte sich derselbe alsbald wieder auf und aufS Reue sendet die Sonne heiße Strahlen herab. Die abnorme Wärme wirkt erschlaffend auf Körper und Geist und macht den Mensche» nicht bloS unlustig, sonder» auch unfähig zu jeder andauernden regen Thätigkeit. Dabei klagt alle Welt über Appetitlosigkeit uad nur der immer wiederkehrende, nicht zu löschende Durst, verursacht jetzt einen Konsum v» Bier, mit dem die Herren Brauer recht wohl zufrieden sein können. UebrigenS find Bier und Wasser nicht die besten durststillenden Mittel, — Wasser mit etwa« gutem Essig vermischt und nament lich kalter schwarzer Kaffee thun viel bessere Dienste. Weiter empfiehlt eS sich, die Straßen fleißig zu sprengen, um nicht nur den lästigen, für die Lunge und die übrigen AthmungS- orgone so schädlichen Staub möglichst zu unterdrücken, sondern auch die herrschende, durch den Lichtreflex an den Häusern nur noch erhöhte Hitze abzumindern, da durch die Verdunstung deS WasserS Kälte erzeugt wird. AuS dem gleichen Grunde be sprenge man die Stuben rc. mit Wasser und lasse es sich an gelegen sein, die Wohn- und Schlafräume deS Morgens und deS AbrndS gehörig zu lüften. — Man hat schon seit mehreren Jahre« die Wahrnehmung gemacht — und Heuer scheint sich dieselbe von neuem zu bestätigen — daß die Witterung im Sommer sich fortwährend in Extremen bewegt. Entweder haben wir viel Wärme und dabei anhaltende Trockenheit, oder aber Kält» und dabei trotz der niedrigen Temperatur viel Regen. Eine normale, mit Sonnenschein und Regen regelmäßig abwechselnde Witterung, wie sie für daS Gedeihen der Pflanzen und das Wohlbefinden der Thiere und Menschen so ersprießlich ist, und die den Sommer zur schönen, angenehmen Jahreszeit macht, haben wir schon seit einer Reihe von Jahren nicht mehr zu verzeichnen gehabt. Die Ursache dieser anormalen Erscheinung dürfte noch nicht hinreichend erklärt sei». Biele Meteorologen und Naturforscher suchen dieselbe bekanntlich mit und haupt sächlich in der immer «ehr um sich greifenden Ausrottung der Wälder, wie sie hierin der,» auch den Hauptgrund zu d.n immer zahlreicher auftretenden heftigen Gewittern und Wolken brüchen zu finden vermeinen. — Die Flottille der Elbdampfer ist abermals um ein neuerbautrs Paffagierschiff vermehrt worben. Am Sonn abend Nachmittag wurde ber von der Sächsisch-Böhmischen Dampsschifffahrte-GesMchost erbaute Dampfer „Letschen", welcher »eben einer äußerst eleganten Einrichtung auch elektrische Beleuchtung erhalte« hat, von der Werft zu Blasewitz in'S Wasser gelassen. Die Probefahrten des schmucken Schiffes sollen aber erst in ca. 14 Tagen erfolgen. — Laut erfolgter Anzeige wird am 3. Pfingstfeiertage der Eewerbeverein zu Döbeln unsere Stadt besuchen. Derselbe will das Eisenwerk Giöba und den Haken besichtigen. Alsdann findet Konzert im hiesigen Stadtpark statt. Mit glieder deS hiesigen Gewerbevereins seien an dieser Stelle schon darauf aufmerksam gemacht und ersucht, sich namentlich an dem Kouzert zu beth-iligen und dem Brudervereint den Aufenthalt i» den Mauern unserer Stadt möglichst angenehm zu machen zu suchen. — Auf dem Wege vom Bahnhof nach jNeu-Weida ist gestern Abend eine Frau durch zwei junge, bi« zu zwanzig Jahren alte Bursche» arg belästigt wordrn, insbesondere haben die netten „Herrchen" der Frau ein weiße» Eoncerttuch, da« sie trug, vom Arme gerissen, find damit ei» Stück weiter gegangen, habe« »« auf di» Straße geworfen und dabei stehe» bleibeud, die Frau ersucht, eS zu holen. Dieselbe ist natürlich diesem Ansinnen nicht nachgekommen, ist aber auch noch nicht wieder in den Bisitz des TucheS gelangt. Auch deS Weiteren haben sich die Bürschchen wenig schicklich benommen. Anscheinend haben sie sich in der Person getäuscht, nichtsdestoweniger aber wäre es, um ihnen „moros" zu lehren, erwünscht, daß sie ausfindig gemacht würden und ist zu erwarten, daß dies ge lingt, du daS Signalement gegeben werden kann. — Am 13. Juni firdet im Tivoli in Dresden ein Parteitag der sächsischen Co. servativen statt. Verhandlungs gegenstand ist: „Die Revision deS konservativen Programms, besonders in Bezug auf die soziale und Judenfrage." Den eiuleiteuden Vortrag wird Herr Reichstags-Abgeordneter Frei herr von Friesen-Rötha halten. Die Versammlung wird von Herrn ReichStagS-Abgeordneten Geh. Hofrath Ackermann» ge leitet werden. Am Vorabend findet gesellige Bereinigung auf dem Belvedere statt, wobei Herr Dr. Mehnert die Begrüßungs- Ansprache hält. Nach den Verhandlungen wird ein gemein samer Ausflug nach der Bastei unternommen. — Der „Sächsische JnnungS-Berband", welchem gegen wärtig 252 Innungen mit gegen 11000 Mitgliedern angrhören, hält am 26. und 27. Juni seinen V. BerbandStag in Freiberg ab. — Bei dem jetzige» «armen Wetter bietet unser Stadt park eine» prächtigen Aufenthalt und war auS Anlaß dessen auch da» gestrige Concert daselbst sehr gut besucht. Auch a» den letzten Abenden war der Verkehr im Park ein reger und und viel« erholte» sich nach de» Tage» Last und Hitze unter dem grünen Blätterdach. Mehrfach Aufmerksamkeit erregte eine mit Reflektor versehene neu« Laterne, in welcher Gasäther brannte; dii Flamme gab eia hübsche» Helle» Licht. Ei» »ummlizeS Dunkel herrscht« aber an der Jahnabrücke und an der Albertreppe und vielfach wurde dec berechtigte Wunsch geäußert, daß wenig sten» eine der auf letzterer stehende» Laternen ihr „Licht leuchten" lasten möchte. Strehla. Bon der 5. Strafkammer de» kgl. Landgericht» Dresden »urde der wegen EigenthumSvergehen vorbestrafte Töpfergeselle Ernst Bruno Schwarze au» Zschorna, welcher am 2. d. M. Hierselbst sei»em damaligen ArbeitSgenoffe», dem Zeugen Leupold, au« einem unveischloffenen Koffer 10 Mark baareS Geld stahl, auf Grund der Rückfallsbestimmangen, «ine bmonatige Sefä»gnißstrafe und EhrenrechtSveclust auf die Dauer von zwei Jahren zuerkaunt. Oschatz. Vor dem königl. Schwurgericht in Leipzig stand jetzt i» der Person deS 1873 in «erkwitz geborene» Fabrikschlossers Karig, eia elender Messerheld, der »ach einem in der Nacht vom 24. zum 25. April im „Deutschen Hause" hierselbst au-gebrochenen und auf die Straße verpflanzten Streit mit Dienstknechten dem ganz uubetheiligten Kothnrr «inen Stich versetzt«, an dessen Folgen dieser alsbald verstarb. Der Wahr spruch der Geschworenen lautete «egen Todtschlag» auf 8 Jahr« Zuchthaus. Rochlitz, 27. Mai. Biele Theilnahme erweckt hier da» verschwinden deS Kaufmann» Max Schuman», der seit Diens tag Abend vermißt wird. Er begab sich an diesem Abend gegen 10 Uhr von RenvertS Schloßauen-Restauratiou «eg, um nach dem Bahnhof zu gehe«, wo er seine Gattin abholen wollte. Auf dem Bahnhöfe ist er jedoch nicht angekommen, vielmehr fehlt seit dem Verlassen der genannten Restauration jede Spur von ihn«. Döbel». Lom Kgl. Ministerium deS Innern wurden de« hiesigen Vorstand deS Sächs. Schuhmacher-JanungS-Ber- bantes 200 Mark mit der Bestimmung überwiesen, dieselben zu der gelegentlich de» BerbandStagcS in Zwickau stattfindende» Ausstellung von Erzeugnisten deS Fachz-ichnen-UaterrichtS in den Fach- und Fortbildungsschulen für Schuhmacher al« Prämien mit zu verwenden. Chemnitz, 28. Mai. In einem Hause an der Berns- dorferstraße goß ein 15 Jahre alte» Mädchen wieder einmal auS einem Gefäß Mass r in den Ofen, um da» darin befind lich« Feuer schneller anzufachen. Kaum war dies geschehen, so schlug die Flamme zurück, da» Gefäß explodirte uud daS Mädchen stand in Flammen. Die Unglücklich«, fast am ganzen Körper mit Brandwunden bedeckt, wurde in daS Stadtkranken haus gebracht. — Ein gleiche» schweres Unglück wird au» Aue gemeldet. Dort ist die erst vor einiger Zeit verheirathete Frau Nedbal ein Opfer der Unvorsichtigkeit geworden. Die selbe goß ebenfalls Petroleum in den Ofen, in dem schon Feuer brannte; hierbei explodirte die Flasche und im N« stand die Frau in Hellen Flammen. Die beklagenSwerthe Frau lief in ihrer Angst aus der Stube und die Treppe hinab, wo hin- zuzekommene Hausbewohner die Flamme erstickten. Nach un säglichen Schmerzen erlag die Unglückliche noch an demselben Abende ihren Leiden. (Möchte man sich diese schrecklichen Un fälle doch endlich zur Warnung dienen lasten.) Eibenstock, 28. Mai. Der „Konfektionär" vom 19. d. M. schreibt: „Eibenstock macht eine große Saison, da» ist in wenig Worten auszedrückt die Signatur unseres Markte». Wir halten in de» vergangenen Wochen und bi« jetzt so viele unserer amerikanischen und auch einige englische Freunde hier, auch weilen zur Stunde deren noch ein« so beträchtliche Zahl in dem unS geschäftlich nahestehenden Snnaberg, daß man sagen kann, die bisher ertheilten Aufträge befriedigen nicht nur allgemein ihrer Größe nach, sondern es wird auch bei dem Nußenstehen noch verschiedener bestimmt zu erwartender Aufträge und durch die Nachbestellungen ein Steigen der Arbeitslöhne herbeigesührt «erden, — immer die Begleiterscheinung einer flotten Saison." Der Bericht beklagt dann ferner daS Unterbiete» deS gewrssen- lose« MitbewerbS und der schlimmen Folgen desselben. Schellenberg. An Blutvergiftung starb in der Nacht zum Donnerstag der 22 Jahre alte Sohn eine» Fabrikanten in Hennersdorf. Der junge Man» hatte «in auf der Backe entstandenes Blülhchen aufgekratzt und dann wahrscheinlich die Stelle mit Abfallwolle abgewischt. Unter gräßliche» Schmerzen mußte nach einige» Tagen der lebenslustige Man» seiue» Leide« erliege». Au» dem vogtlaude. I» diesem Jahre vollendet sich ei« Vie,teljah,hundert, daß der erst« «echanisch« Webstuhl i» «reiz ausgestellt warb. Durch ih» hat die -letderstoffia- dustrie eine ungeahnte Ausdehnung gewonnen. Heute stehe,, gegen 20000 solcher Stühle im Logtlaude. Auerbach. Zwei Insassen des hiesigen GerichtSge» fängnist s hatten bereits Anfang voriger Woche den Versuch gemacht, die Rückwand des Gefängnisses zu durchbrechen und die Freiheit wieder zu erlangen. Nachdem dieser Versuch mrß- lungen war, hatten die verwegenen Kerle den eisernen Fuß des Ofens herausgrwuchtet und sich verabredet, am Abend den revidirenden Amtswachtmeist^r damit niederzuschlazen, ihm die Schlüssel abzunehmen und hiernach zu entfliehe». Im letzten Augenblicke wurde der verbrecherische Plan entdeckt "und beide Verbrecher nunmehr in daS Landgerichtsgesängniß nach Plauen verbracht. Schneeberg, 28. Mai. Heute früh 1 Uhr sind 6 Wohn häuser uud 5 Scheunen in der Mitte der Stadt Neustädte! abgebrannt. 12 Familien sind obdachlos. Di« herrschende Windstille begünstigte die Löscharbeiten, sonst wäre das Unglück ein unabsehbares gewesen, da da» neue RathhauS schon bald von den Flammen ergriffen wurde. Vermischtes. Kuchenstreik in Serbien. Man schreibt auS Belgrad, 22. Mai: Da« Neueste auf dem Gebiete der Politik ist, daß alle serbische» Kranz!« streiken. Im ganzen Königreiche ist eS seit gestern uruvöglrch, sich eia Stückchen Kuchen oder Torte zu kaufen. Die böse Regierung hat diese Noth all der süßen Lecker mäuler auf de« Gewissen. Der Finanzminister kam nämlich i» Ermangelung anderer Einnahmen auf den genialen Einfall, eine LuxaSsteuer auf Kuchen zu setzen, von welcher er sich bei i dem großen Konsum desselben — kein Scherz! — einen nicht unbedeutenden E folg für den Staatssäckel versprach. Die klug« Rechnung war nur in der einen Beziehung fehlerhaft, daß sie ohne dir Konditoren deS Landes ausgestellt worden. Die KuchenluxnSsteuer de» Finanzministers beantwortete» die ha» Leben versüßenden Herren Meister mit schleunigster Sperrung idrer Geschäfte. Und da stehen wir noch heute. Marktberichte. Großenhain, 28. Mai. 8S »il, Weizen Mk. 17,so bis 18,-. 80 Sil, Som M. IS.20 bis 15,40. 70 Silo Gerste M. 11,50 bi- 12,—. so Ml, Hafer Mk. 7,40 bis 7,vo. 7L Kit, Heidtkorn Mk. 12,80 bis IS,-. 1 »ito Butter R. 2,20 bis 2,48. Leipzig- 28. Mat. Produktenbörse. Weizen l»« Mk. 2»»—204, fremder MK >82-212, befestigt. Rogan, loc, Mk. —, fremder Mk. 18»—198, fester. Spiritus loc» Mk. —, 50er w« Mk. 59,80 7»er l,co S8.80. Rübdl loco Mk. b«.—, ruhig. Hofer loc, «. —. Tremnitz, 28. Mai Pro Sv Kilo Wetzen rusfifche Sotten Mk. 10.10 bis 10,80. weiß und bunt M. —, bi« —, sächsischer gelb und weiß Mk. 10 Sv bi« 10.50. Weizen M. —. Roa«n, preussischer M. 9.85 bi« 10 25, sächsischer R. 9,Sb bis lO.Ob, russische» M. tO,-bl« l0,40, türkischer N. —s— bi« . Braugerste M. 7,75 bis S.lb. stuttergerste «. 7,— bi« 7.75. Hafer, sächsischer, R. 7.— bi« 7.25. Koch-Erbsen M. l0,50 bi« ll.50. Mahl- und Futter- Erbsen R. 8.75 bi« S,-, Heu M. S.30 bi« 4,—. Stroh M. 2,80 bis s.lS. «artostrln Mk. 3,50 bl« 4,-. l Kilo Butter M. 2,2» bi» 2,70. Wetteraussichten. Am 31. Mai. Wechselnd bewölkte», meist trockene» Wetter mit wenig »e,ändelter Temperatur. Am 1. Juni. Ziemlich heiter und etwa» wärmer. Briefkasten. K. ^V., Riesa. Wenn Sie persönlich bei un» vor sprechen, wollen wir Ihnen gern Vorschläge betr. geeigneter Berwerthung machen. 6. Ll. DaS Inserat ist bei uns überhaupt nicht «ingegangen. Neueste Nachrichten und Telegramme. s Berlin, 30. Mai. Die Trauerfeier für den Ober bürgermeister Dr. Foickenbeck findet am Montag vormittag 10 Uhr im RathhauS statt, dieselbe wird durch einen Choral eröffnet, welche» der Domchor singt. Sodan» erfolgt eine An sprache deS Bürgermeisters Zelle, und hierauf ein Nachruf, «reichen der Stadtverordneten-Borsteher Dr. Stitzck dem Dahin geschiedenen widmen wird. Der Sarg wird von 12 Stadt- räthen, dem Syndikus und dem Kämmerer durch den schwarz ausgeschlageoen Sitzungssaal de» Stadtverordneten »nd die große Halle zur Freitreppe getragen, dann von 12 Magistrats dienern die Haupttreppe hinab und an de« Leichewagen. Die Beerdigung erfolgt auf dem evangelischen Friedhof der Marieu- Nicolai-Gemeinde, da der Fürstbischofs Kopp, zu drssen Sprengel auch Berlin gehört, die katholische kirchliche Einsegnung ver weigerte. D« protestantische Pastor Horrbach wird infolgedessen die geistliche» Handlungen übernehmen. Forckenbeck war be kanntlich als Katholck in den 70 er Jahren Präsident d-s geist lichen Gerichtshöfe», der eine Anzahl Bischöfe »egen Widerstands gegen die Staatsgesctze absetzte. * Antwerpen, 30. Mai. Bei einem Wettsegeln auf der Schelde kentert« der Bergnügungsdampfer „Admiral de Nutzster", in welchem sich 5 Personen befanden. Drei davon wurden gerettet, die beiden andere», der Advokat HoefnagelS und ein Bootsmann, ertranken. f-Kopenhagen, 30. Mai. Der gestern zu Ehre» deS KönigSpaareS stattgehabte Festzug wurde von ungefähr 30000 Personen mit einigen tausend Fahnen und uad hundert Orchestern auSgeführt. Sämmtliche Kriege»vereine und Postillone defilirteo vor dem KönigSpaar, welches vou den verwandten und fürst lichen Gästen umgeben »ar. DaS Borüberdrfiliren deS Fcst- zugS währte drei Stunden lang. Am Abend fand im Konzertsaal d«S PalaiS ein großer Ball statt, an welchem die königliche Familie und alle Gäste vollzählig theilnahme». SS verlautet hier, daß ber Zar fich auf den Rath de« König» vou Dänemark entschlossen hab«, »ach Berlin zu kommen. * London, 30. Mai. (Meldung de» Neutsch«» Bureaus.) Nach eiaem über Bombay eiagegaageaen Telegramm auS Srinagar i» Kaschmir hat daselbst di« Choleraepidemie erheblich zugenommen. In 4 Tage» wurde» 1781 Lholerafälle koasta- tirih v»n denen SSO tödllich endete». Wie der „Ti««»" au» Lehna» gemeldet wird, werde» die Todesfälle bei der Erkraukur -f Pari licht > in Inter mit d » Für Letzterer erk!ä Rom" sei ein den Ji halt f dreitct labe. abhar de» geko die denselben selbiaen im <8 <8ir» '4>«r v l Juni cm Wohn Küche und Au s erhält Terjeni: auf meinem , Caserne entlai ich dieselbe g kl Alle Dieje Arbeiten mei leisten haben, gefordert, dies begleichen, an ziehen lasse. Frau G. vr Gestern S 2 Stuben, Ka von einem Br Off, unk. 6.1 Eine nei kaufen K Kupfer; sucht sofort Kuri Wir sack tüchtii Erv gedienter- U «et Meihuer den 4. Juni schöner Küh Kälber», rv> bulle, 1'/, 5 Ssfthos r« t«ti Lieb trifft Fre zichtenser. Ko 4. Juni, stellen besten Older im Horel S, zum Verkauf. Fichtenberg Grai Die Grcii Oppitzsch soll a. e., Nachmi unter den vor! 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