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f-i MbeblaN md Anzeiger. AwtsStatt der Kvnigl. Amtshauptmannschast Großenhain, des Kvnigl. Amtsgerichts und de- Stadtraths zu Riesa. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Für die Redaction verantwortlich; T. Langer in Riesa. SL. Dienstag, den 17. Juni 1890. 48. Jahrg. Erscheint in Riesa wöchentlich vieemal: vtenstag, DonNer-tag, Sonnabend und Sonntag. — «bonnement-prei« vierteliShrlich l »art 2s Pfg. — Bestellungen nehmen ave «aiserl. Poftanftatten. Postboten, die Expeditionen in Riesa und Strehla (S. Schön), sowie alle Boten entaegen, — Inserat«, welche bet dem ausgebreitrten Leserkreise eine wirksame Veröfsent- lichung finden, erbitten wir un- bis Montag, reip. Mittwoch, Freitag oder Sonnabend Vormittag- 9 Nir. —InsertionSpreis die dreigespaitene LorpuSjeile oder deren Raum lv Psg. Bekanntmachung, die Revision der Landtagswahllisten betreffend. Nach ß 24 Lids. 2 des Gesetzes, die Wahlen sür den Lanorag betreffend, vom 3. December 1868 — Seite 136S flgl. des Gesetz- und Berordnungs- blattes — sind die von den Gemeindevorslänven zu hallenden LandtaMvahl-- listen im Juni jeden Jahres einer Revision zu unterziehen. Den Herren Gemeineevorsiändcn des Verwaltungsbezirks der unterzeich neten Königlichen Amtshaupimannschaft wird Lolches, unter Hinweis auf Ab schnitt VI. No. 7 der Anleitung zur Geschäftsführung für die Gemeindcvorslände vom 26. November 1875, mir dem Veranlassen in Erinnerung gebracht, diese Revisionen, soweit sie noch nicht geschahen sein sollten, sofort vorzunehmen und die Betheiligten gemäß 8 11 der Ausführungsverordnung zu dem obge dachten Gesetze vom 4. December 1868 — Gelte 1378 flgl. des Gesetz- und Verordnungsblattes — auf das ihnen zusteh nde Recht der Einsichtnahme von den Listen und ans die Nolhwencigkeit, elwaige Einsprüche gegen den Inhalt rechtzeitig anzubringen, öffentlich auimcrksam zu machen. Großenhain, am 13 Ium 1890. Die Königliche Amtshauptmannschaft. 1452 L. I. A.: von Gruven, Bez-Ass. B. i Freiwillige Versteigerung. Auf Antrag der Erben der Frau Emilie Ernestine verehel. Reisti- vcrw. gewes. Klunker geb. Grellmann in Laubach sollen die zu deren Nachlaß gehörigen Grundstücke und zwar das Anderthalbhufengut Fol. 20 und die Feld- und Wiesengrundstücke Fol. 67 des Grundbuchs für Laubach, welche zusammen 40 Heck. 70,0 Ar — 73 Acker 162 lHRuthen enthalten, mit 1268,,, Steuer einheiten belegt und ortsgerichtlich ohne Inventar auf 95,433 M. — Pf. geschätzt worden sind, mit dem in ein besonderes Verzeichniß gebrachten Inventar und der anstehenden Ernte von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgericht freiwilliger Weise Mittwoch, den SS. Juni 18V«, Nachmittags 1 Uhr irk^dem zu Laubach unter No. 1v des Brd.-Bers.-Cat. gelegene« Rachlastgute versteigert werden, was unter Bezugnahme auf die an hiesiger Gcrichtstasel und im Gasthofe zu Laubach aushängenden Anschläge, welchen ein Verzeichniß des Inventars beigesügt ist, hierdurch bekannt gemacht wird. Großenhain, am 24. Mai 1890. Das Königliche Amtsgericht. Estler. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 16. Juni 1890. — Tagesordnung für die öffentliche Stadt verordnetensitz UN., vrm 17. Juni, Nach mittag« 6 Uhr. 1. Beschlußfassung über Wafserabgabe auS der städtischen Waffelleitung an die hiesige Schloß brauerei und an die Kleinkinderbewahranstalt. 2. Ver trag zwischen der Stadtzemeinde Riesa und den Herren Mühlenbesitzern Röhrborn und Wustlich daselbst über Einführung einer unterirdischen Schleuß- in den soge nannten Kunstgraben. 3. Verträge zwischen der Stadt gemeinde Riesa und den Herren Rische, Ziechner und Heinrich August Schuster hier über Landabtretungen zu Straßenbauzwecken. 4. Mrttheilung deS Stadtraths über Anstellung und Verpflichtung Herrn Friedrich Georg Wols'S au« Friepeburg als Rathsvollzieher und Revisor bei genannter Behörde. — Auf dem Schießplatz bei Zeithain finden morgen und übermorgen, Dienstag und Mittwoch, di- Vorstellungen de« 1, Feldartillerie-Regiments Nr. 12 mit der reitenden Lbtheilung statt. Bermuthlich wird diesen Vorstellungen am 1. Tage Se. Majestät der König und am 2. Tage der kommandirende General Se. königl. Hoheit Prinz Georg beiwohnen. — Nächsten Mittwoch, den 18. d. M, wird der Gwrrbeverein zu Großenhain einen Aus flug nach Riesa veranstalten und werden die Theil- nehmer an demselben mit dem 12 Uhr 47 Min. auf dery hiesigen Bahnhofe ankommenden Personenzuge cinjreffen und vou einer Deputation des hiesigen Brsldervereins empfange« und begrüßt werden. Man beabsichtigt alsdann dir HasenaNlagen zu besichtigen und deren Einrichtungen näher kennen zu lernen; ebenso hat auch die Direktion deS Eisenwerke« Riesa die Besichtigung de« Etablissements in zuvorkommender Weise gestattet. Nach Inaugenscheinnahme dieser An lagen wird man einen Gang durch die Stadt an treten, wobei die hiesigen Bauten nnd Reuanlazen be sichtigt werden sollen. Nach beendeter Fußwanderung wird in der „Elbterraffe" ein gesellige« Beisammensein Mit Mitgliedern de« hiesigen Gewtrbevereins statt finden und danach auch vielleicht noch drm „Hotel Münch" eia kurzer Besuch abgestattet werden. — * Die diesjährige Bezirksversammlung von Ver tretern der Militärvereine de« Bezirk« Großenhain, eines Glied«« von Sachsen« MilitärvereinSbund, fand Sonntag, den 15. Juni, im Hotel zum Gesellschaftshause in Großenhain statt. Der Bezirksvorsteher, Herr Zinn- gießeruuister Wilke-Großenhain, eröffnete, die Er schienenen kameradschaftlich begrüßend, die Versammlung, hieß zunächst im Namen der Versammlung den könig lichen Amtshauptmann, Herrn Oberregierungsrath vr. Waentig, der die Versammlung durch s.ine An wesenheit beehrte, herzlichst willkommen und brachte darauf ein dreimaliges Hoch auf den hohen Protektor von Sachsens MilitärvereinSbund, unfern allergnädigsten König Albert, aus, in welches die Versammlung mit voller Begeisterung einstimmte. Der Herr Bezirks Vor steher gedachte hierauf des betrübenden Umstandes, daß in neuerer Zeit sich leider auch Mitglieder sächsischer Militärvereine hätten dazu hinreißen lassen, der Svcialdemvkeatie.förderlich zu sein; derartige Mitglieder dürften unfern Militärvereinen nicht angehören und es sei streng darauf zu sehen, daß letztere derartige Mit glieder in ihrer Mitte nicht dulden. Se. Majestät, der König Albert, habe schon wiederholt seinen Dank für die gut- Gesinnung der Militärvereine ausgesprochen und es sei Pflicht aller Mitglieder, auch ferner düse Gesinnung kräftigst zu hegen und zu pflegen. Es wurde Nunmehr in die Tagescrdnung eingetreten und zwar wurden zunächst einige Mitteilungen aus dem zur Veitheilung gebrachten Jahresberichte von Sachsens MilitärvereinSbund für 1888/89 gegeben, aus denen ersichtlich ist, daß das Präsidium des genannten Bundes mit aller Sorgfalt und Umsicht wirthschaftet. Es sind aus der Bundeskaffe und der Wilhelm-Sugusta-Stiftung im verflossenen Jahre im Bezirke G.oß-rchain 140 M. Unterstützung an arme, hilfsbedürftige Kameraden und Wittwen von solchen ausgezahlt worden. Nachdem dem stellvertretenden Bezirksvorsteher, Herrn Tittmann, Be amter bei der königlichen Amtshaupimannschaft Großen hain, auch Vorsteher deS dortigen KriegervereinS Eichen kranz, das Wort ertheilt worden war, brachte derselbe ein dreimaliges, mit echt deutscher Gesinnung aufge nommenes Hoch auf unser thatkräftiges Reichsoberhaupt, Se. Majestät den Kaiser Wilhelm II., au« und ge dachte hierauf in einer Ansprache der wichtigsten Vor kommnisse im weiteren und im engeren Vaterland-, in Sachsen« Militärvereinsbund und im Bezirke Großen hain, al« z. B. des Wechsels in der Person des deutschen Reichskanzlers, der sächsischen Wettinfeier, der in Großenhain erfolgten Errichtung des Denkmals für den mit Ruhm gekrönten Kaiser Wilhelm I. und der Weihe des in Dresden errichteten Denkmals für den hochseligen König Johann. Für das laufende Jahr sei von Wichtigkeit, daß in demselben sich 20 Jahre nach dem großen Tage pon Sedan erfüllen. Was den Bezirk Großenhain betreffe, in welchem übrigens am 24. August eine Fahnenweihe in Nünchritz stattfinde, i so sei zu erwähnen, daß die Militärvereine desselben i nunmehr über 2000 Mitglieder zählen. Möge mit I der Zunahme derselben an Zahl auch der gute Kern s im Bezirke wachsen, dann könne man sich froher Hoff ¬ nung hingeben. Der Sinn für Ordnung, Recht und Gesetz und die Liebe zu Köniz und Vaterland, Kaiser und Reich müsse immer mehr gepflegt werden. Die Vereine möchten das Lesen guter Schriften, insbesondere d r Zeitung: „Der Kamerad", fördern und sich bestreben, Mitglieder zu gewinnen, die des Wortes mächtig sind und zu geeigneter Zeit reden, wie es einer wahrhaft patriotischen Gesinnung entspricht. ES sei dankbar an- zuertennen, daß einige der Herren Lehrer, die dem Militärstande angehöreu, in dieser Beziehung zweckent sprechend wirkten ; auch müsse eS mit großem Danke anerkannt werden, daß mehrere der Herren Geistlichen im Bezirke ihr Wohlwollen den Militärvereinen ange deihen lassen. Im Anschlüsse an diese Ansprache brachte Herr Tittmann ein dreimaliges Hoch auf daS engere und das weitere Vaterland au«. Auf den Wunsch deS Herrn Vorsitzenden gab hiereuf Herr AmtShauptmann Oberregierungsrath vr. Waentig eine Zuschrift von Sachsens Militärvereinsbund kund, durch welche dem Vorsteher des Vereins Eichenkranz in Großenhain, Herrn Tittmann, die wohlverdiente Anerkennung für sein rast- und selbstloses Bestreben, welches er seit einer Reihe von Jahren auf dem Gebiet der Militär vereine bethätigt hat, mit dem Wunsche ausgesprochen wurde, daß Herr Tittmann noch recht lange in voller Körper- und Geistcsfrische wirken möge und auch ferner als ein nachahmenswerthes Vorbild unerschütterlicher Königstreue gelten möge. Hierauf theilte der Herr Vorsitzende mit, daß auch dem MilitärvereinSbezirke Großenhain eine anläßlich der Wettinfeier geprägte Denkmünze, welche gezeigt wurde, vom Ministerium deS königlichen Hauses huldvollst übersandt worden sei. Sodann überreichte derselbe den Vereinsvorsteher» erne Drucksache, welche den Zweck der Militärvereine, die Aufnahmefähigkeit in dieselben und die Ausweisung von Mitgliedern, die zu der Annahme berechtigen, daß st« sich socialdemokratischen Bestrebungen hiageben, betrifft und zur Aufnahme in die Statuten jedes Militärvereines empfohlen wurde. Bei der mittel« Stimmzettel vor genommenen Wahl zweier Vereine, die je «inen Abge ordneten zu etwa einzuberufendcn Bezirksvorstands- Sitzungen zu entsenden haben, fiel die Wahl auf die Vereine Zabeltitz und Riesa I (Vorsteher: Herr Scheibe). Die vom Vorsitzenden vorgetrogene Jahresrechnuug wurde von einer in der Sitzung gewählten Kommission geprüft und auf deren Vorschlag von der Versammlung sür richtig erklärt. — Die Aushändigung der nach fremden Ländern bestimmte» Postsendungen wird nicht selten dadurch erheblich verzögert, daß die Adresse in deutscher Sprache abgesaßt ist. Bei Sendungen nach solchen Ländern, in denen die deutsche Sprache wenig oder gar nicht