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sächsisch-böhmische« DawpfschifffahrtS-Scsillschaft werd«« bri Beginn der Saison die Dampfschiffe unsere Stadt täglich 3 Mal und Mühlberg täglich 2 Mal passiven. Dresden. Nach eine» Briefe Sr. kgl. Hvheit d«S Prinzen Friedrich August befand sich derselbe mit seiner Begleitung am 6. Februar in Esneh in Ober- äghpten und hoffte am IS. Februar in Assuan, dem südlichsten Ziele seiner Studienreise, zu sein. Die Fahrt emk dem von Segelbooten und zahlreichem Wasserge flügel belebten Nilstrome war bei beständig heiterem Wetter und gutem Wohlsein auf der mit asten Be quemlichkeiten auSgestatteten Dahabieh von fistelnder und entzückender Schönheit. Anhaltende südliche Luft strömungen schränkten allerdings den Gebrauch deS großen Segels ein und verzögerten daS auf die Ruder angewiesen« BorwärtSkornmen, welches indeß nur ein mal durch Einsatz eines neuen Steuerruders eine un freiwillige Unterbrechung erfuhr. DaS flache, rechts und links von fernen, aber scharf am Horizonte sich abhebenden Berglinien begrenzte, wohlangebaute Ufer gelände ist sehr dicht bewohnt und bot in seinen palmen umsäumten Ortschaften und gewaltigen Trümmerstädten Bilder von ganz eigenartiger Schönheit und überaus reichen Stoff von Studien aller Art. ESneh ist ein lebhafter Handelsplatz mit etwa 4 - 5000 Bewohnern, liegt am linken Ufer des Stromes, etwas nördlich vom 25. Grade nördlicher Breite und bildet den Knoten punkt wichtiger Karawanenstraßen, die theilS nach den westlicher gelegenen Oasen Chargeh (Kardschä) und Dachel, theils südlich nach den Landschaften Darfur und Ennedi gehen. Die Unruhen im Sudan haben auch hier im Handel einen Rückschlag herbeigesührt. Kurz vor Esneh segelte die Dahabieh an den Ruinen Thebens vorüber, die auf der Rückreise eingehend be sichtigt werden sollen. Der Aufenthalt in Luksor war kurz. Schandau, 25. Februar. Da fast den ganzen Winter hindurch die Arbeiten in den Steinbrüchen und Forstrevieren anhielten, haben sich jetzt bedeutende Holz- und Steinmaffen jeder Art angesammelt, die mit Er öffnung der Schifffahrt auf längere Zeit hinaus hin reichende Befrachtung geben. Pirna. Die Stichwahl zwischen Grumbt (cons.) und Eysoldt (freis.) findet nächsten Fieitag statt. Zwickau, 25. Februar. Der Verband sächsischer Berg- und Hüttenarbeiter richtete eine Petition an den Landtag, betreffend die Einführung eines Rechtsmittels gegen die Entscheidungen des Bergschiedsgerichts. In der Petition wird ausgeführt, das bloße Vorhandensein einer Berufungsinstanz werde das Rechtsbewußtsein stärken und eine gleichmäßige Auslegung der seriellen Berg rechtssätze schaffen. Auerbach i. V., 24. Februar. Vergangenen Sonn abend früh gegen 3 Uhr brach in dem 2 Treppen hoch gelegenen Spinnsaal deS Fabrikbesitzers August Häberer in Rodewisch Feuer aus, und das ganze Fabrikgebäude brannte bis auf die Umfassungsmauern nieder. Die Entstehungsursache ist bis jetzt noch nicht aufgeklärt. AuS dem Vogtlande. Ein schwerer Verbrecher wurde am Sonntag Mittag, gefesselt und unter Be gleitung eines Gendarmen und Polizeidieners, mit der Eisenbahn durch Reichenbach befördert. Derselbe hatte den vor 2 Jahren in Weiden verübten Doppel mord begangen, welcher seiner Zeit großes Aufsehen erregte. Der Mörder war damals geflüchtet und ent kam glücklich nach Amerika. Dort hatte sich derselbe unbehelligt aufgehalten, war in bessere Verhältnisse ge kommen und beabsichtigte, sich zu verheirathen. Za diesem Zwecke suchte er eine frühere Verbindung wieder auf und legte seiner ehemaligen Geliebten in Weiden seine Absicht brieflich dar. Diese aber übergab den Brief der Behörde, und dadurch gelang es, den ge fährlichen Verbrecher drüben aufzugreifen und seiner Bestrafung zuzusühren. Der Doppelmörder trug eine ziemlich gleichgiltige Miene zur Schau. — In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag ereignete sich auf der Lehmgrube zu Greiz ein recht bedauerliches Unglück. Ein junger, kaum 20 Jahre alter Mann besuchle seine dort wohnende Geliebte, wurde dabei aber vom HauSwirth, der dies nicht dulden wollte, ertappt und sprang in Folge dessen zum Dachfenster vier Stock herunter. Der Sprung fiel leider sehr unglücklich aus; der junge Mann stürzte zuerst auf einen Gartenzaun und dann auf den Boden, wo er schwer verletzt liegen blieb. DaS linke Bein ist mehr mals gebrochen und so zerschmettert, daß die Knochen splitter durch daS Fleisch hindurchstießen. An dem Auskommen deS verunglückten wird gezweifelt. Schön Heide, 24. Februar. Die im Laufe voriger Woche wegen MünzverbnchenS verhafteten Personen, 4 an der Zahl, haben in ihre» Wohnung gemeinschaftlich Fünfzigpfennig-, Lin- und Dreimark stücke mittelst Zinn- und ZinnabgusseS und Beimischung von ganz feinem Formsand angefertigt und diese Falsch stücke in 7 Fällen als echte» Geld verausgabt und in weiteren Fällen auSzugeben versucht. Roßwein. Die zur Beobachtung nach Leipzig überführte Kindesmörderin Böhmer auS Gertitzsch ist für unheilbar wahnsinnig erklärt worden. Wie die Beobachtung ergeben hat, war sie bereits damals, als sie vier ihrer Kinder ermordete, vom Irrsinn befallen. Sie wird demnächst einer Irrenanstalt übergeben werden. Waldheim. Im ersten Stockwerk der hiesigen Cigarrenfabrik von Ludwig u. Hönnecke ist am Morgen des 24. Februar auf »och unermittelte Weise Feuer auSgebrochen; der Schaden dürfte gegen 20—25000Mk. betragen. Leipzig, 24. Februar. Einen originellen Fang machte am gestrigen Tage die hiesige Criminalpalizei. Ein zufällig anwesender Zwenkauer Einwohner machte einen hiesigen Schutzmann auf der Straße auf eine Persönlichkeit aufmerksam, welche sich vor Kurzem in Zwenkau habe trauen lassen «ollen, auf dem Standes amt aber ohne jeden Grund plötzlich davon gelaufen sei. Der Schutzmann examinirte den Betreffenden, nahm ihn, da er die Flucht ergreifen wollte, fest, und nun entpuppte sich der Festgenvmmene als ei« Deserteur eines hessischen Regimentes, welcher fast seit Jahresfrist steckbrieflich verfolgt wird. Zuletzt hatte er sich in Zwenkau niedergelassen und, wie erwähnt, beabsichtigt, sich dort zu verheirathen. Connewitz bei Leipzig, 24. Februar. Von den Tumultuanten, die sich bei der Wahl in so roher Weise betrugen, sind jene drei ermittelt worden, welche die Studenten geschlagen haben. Dieselben sind heute Vormittag verhaftet worden. Wittenberge, 23. Februar. Ein schreckliches Brandunglück hat sich in der Nacht zum Donnerstag hierselbst ereignet. Es war gegen 3 Uhr, als die Stille der Rächt plötzlich durch Sturmgeläut unter brochen wurde. Die Woll- und Tuchfabrik von Naylor u. Comp. stand in Hellen Flammen. Leider kamen 4 Arbeiter in den Flammen um. In der Fabrik wurde auch des NachtS gearbeitet; die Arbeiter waren gerade in dem zerstörten Ranme beschäftigt, als das Feuer ausbrach. Daffelbe muß mit einer großen Schnellig keit um sich gegriffen und den Arbeitern jeden Rettungs weg abgeschnitten haben. Vermischtes. Explosion. Aus Dortmund wird gemeldet, daß auf der Zeche „Sieben Planeten" am 24. d. eine Explosion schlagender Wetter stattfand. 5 Bergleute erhrelten Biandwunden; eine Betriebsstörung wurde nicht verursacht. Nähere Nachrichten über die Katastrophe in Anzona besagen, daß eine ungeheure Wafferwoge am Sonnabend den Hassaynpaflnß hinuntertrieb und 34 am Damm beschäftigte Arbeiter ertränkte. Den ersten Meldungen entgegen ist die Stadt Wickenburg gerettet. Die Zahl der zwischen Wickenburg und am Damm verunglückten Menschen dürfte 40 nicht übersteigen. Unfall. Aus Metz, 23. Februar, schreibt man: Bei einer heute abgehaltenen Feuerwehrübung brach eine RettungsKiter, wobei sechs Mann verunglückten. Einer ist todt, zwei sind schwer und drei leichter verletzt. Marktberichte. Riesa, 26. Februar. Butter pr. Kilo M. 2,—, bis 2,20. Käse pr. Schock M. 2.—. bis 2,40. Sier pr. Schock M. 3,30 bis 3,60. Kartoffeln pr. Tcntncr M. 2,—. bis 2,50. Aepfcl pr. 5 Liter M. I. Möhren pr. 5 Liter 30 Pf. Zwiebeln pr. 5 Liter M. l. Dresden, 24. Februar. Schlachtvieh markt. Rindvieh hatte heute ein sehr langsames, zu Hinterlassung von Ueber- stand führendes Geschäft zu verzeichnen. Es erzielten Rinder erster Qualität SO—63, Mittclwäare mit Einschluß guter Kühe 53—5? und geringe Sorte 30—40 Mk. pro 50 Kilo Schlacht gewicht. Bullen wurden zwischen 50 und vo Mk. die gleiche Qualität Schlachtgewicht gehandelt. Hammel entwickelten einen recht leidlichen Beikehr. Bezahlt wurden englische Lämmer mit 60—63, Landhammel erster Sorte mit 52 - 55 und Land hammel zweiter Sorte mit 44—48 Mk. pro Paar zu 50 Kilo Fleischgewicht. Schweine waren nur mittelmäßig begehrt, so daß in geringen Qualitäten Ueberstand verblieb. SS kosteten Landschweine erster Gorte 62—66 Mk. und zum Theil auch noch mehr, Landschweine zweiter Gorte dagegen 58—60 Mk. pro 50 Kilo Flcischgcwicht. Für I3o hier ausgeschlachlete «akonicr und ebensoviel auSgeschlachtct eingesührte galizische Landschweine wurden 55—56 Mk. pro 50 Kilo Fleischgewichl gezahlt. Kälber sanden zu 95—120 Pf. das Kilogramm Fleisch, theilweise auch noch mehr Abgang. Leipzig, 25. Februar. Productenbörse. Weizen loco Mk. 180—198, sremder Mk. 205—210, matt. Roggen loco Mk. 178—182, matt. — Spiritus loco Mk. - , 50er 25,80, 70er 33,40, nominell. — Rüböl loco Mk. 70, fest. Kirchennachrichten Nr Riesa. Dom ReminiSc. predigt vorm. >/,9 Uhr?. Führer. Nachm. >/,2 Uhr MissivnSstunde: Diac. Trübenbach- s»üh '/,8 Uhr Beichte u. Privatcommunion: Derselbe' Freitag, dea »8. Februar Ab. 7 Uh, I. PasfionsgotteSdienst: Diac. Trübenbach.« DaS Wochenamt vom 2. bi« 8. März hat Diac. Trübenbach. Ktrchennachrichten für Zeithain und Ribera,. . Dom. Reminisc. Zeithain: Frühkirche >/,s Uhr. — Röde rau: Gpätkirche 11 Uhr. Neueste Nachrichten und Telegramme. Berlin, 26. Februar. Der Kaiser fuhr heute Vormittag 11 Uhr io da« Gebäude deS Staats ministeriums zur Theilnahme an den AbtheilungS- sitzungen deS StaatsrathS. Paris, 25. Februar. Die Deputirtenkammer genehmigte in der heutigen Sitzung mit 277 gegen 236 St. eine Abänderung der Geschäftsordnung der Kammer, nach welcher eS fortan zulässig ist, Deputirte, welche den Anordnungen deS Präsidenten Gehorsam verweigern, während 30 Sitzungen auszuschließen, Täeoulsde hatte gegen diese Abänderung proteftirt wegen der beständigen Gefahr eines Mißbrauchs durch die Majorität. Konstantinopel, 25. Februar. Die „Agence de Constantinopel" bezeichnet die Meldung, daß die Cholera in Persien herrsche, auf Grund der Informationen des hiesigen Sanitätsrathes als unbegründet. Auf Ver langen Persiens, die Quarantäne aufzuheben, veranstaltete der Sanitätsrath eineEn q rete, welche ergab, daß die Cholera nicht in Persien herrsche, mithin auch keine Nothwendigkeit zu Maßregeln gegen die persischen Provenienzen vorliege. Rom, 25. Februar. Der Papst empfing anläß lich des Jahrestages seiner Thronbesteigung die diplo matischen Vertreter, darunter auch den preußischen Gesandten v. Schlözer, und nahm deren Glückwünsche entgegen. Rom, 26. Februar. Die „Agenzia Stefani" ver öffentlicht eine Note, in welcher die Nachricht eines neapolitanischen Blattes, daß König Menelik eine Protestnote gegen Italien an «die Mächte gerichtet habe, für unrichtig e?klärt wird. In Rocca di papa wurden vorgestern 8 Uhr 50 Min. wiederholte Erderschütterungen verspürt. London, 25. Februar. Unterhaus. Der Unter staatssekretär des Auswärtigen Ferguffon theilte mit, die Regierung habe ihre Bereitwilligkeit erklärt, an der von Sr. Majestät dem deutschen Kaiser vorgcschlagenen Konferenz zur Untersuchung der ernsten Fragen, betr. die Wohlfahrt der arbeitenden Klaffen, deren Lösung durch internationale Mitwirkung erleichtert werden könne, in Gemäßheit der in England acceptirte« Grund sätze der Gesetzgebung theilnehmen zu wollen. St. Etiene, 26. Februar. Wegen Entlassung eines bei den Arbeitern beliebten Ingenieurs fand gestern in den Gruben von Janon eine theilweise Ar beitseinstellung statt. Meinen herzlichen Dank den Mitgliedern des Rauch-Club zu Riesa für die 2malige Geld unterstützung während meiner schweren Krankheit. Möge der Verein zu guten Zwecken weiter fortge- deihen! Zmsilit Klillgllkk, Piks«, Großenhainerstr. 17. Ein Dienstmädchen wird in einen Gasthöf gesucht. Zu erfahren in der Expedition d. Bl. ** (AN Elches Kochen kann, auch Gartenarbeit versteht, zum 15. April oder später gesucht. Frau Director Tchürmann, Eisenwerk Ries«. Ich suche für 1. April ein mit guten Zeug nissen versehenes nicht unter 18 Jahren. Wilhelm Pinker. Mädchen von 15—17 Jahren sucht zum sofortigen Antritt ** Helene Münch, Wilhelmstr. Nr. 4. Gi» ordnungsliebendes Dienstmädchen wird zum 1. April gesucht von Frau Bernhard Müller, Hauptstr. 2. 12500 Mk. «LL leihen. Näheres in der Expedition d. Bl. ** Eine Partbie Väuferschmeiue, starkeund schwache, stehen von Donners tag an zum Berkaus bei Zieger in Grohrüqel«. Eine junge Kuh, worunter das Kalb saugt, steht zu verkaufen in Rüuchrlh, Gut Nr. I».