Der Kampf Des Traurens, des Trostes, und der hohen Verrichtungen, Wird an dem ... Hrn. Caspar Christian Seligmann, ... Als die Brüderliche Liebe, Durch den Hochschmertzlichen und unverhofften Verlust, Des ... Herrn Gottlob Friedrich Seligmannes, solte getrennet, oder verdunckelt werden; ... Vorgestellet
Titel
Der Kampf Des Traurens, des Trostes, und der hohen Verrichtungen, Wird an dem ... Hrn. Caspar Christian Seligmann, ... Als die Brüderliche Liebe, Durch den Hochschmertzlichen und unverhofften Verlust, Des ... Herrn Gottlob Friedrich Seligmannes, solte getrennet, oder verdunckelt werden; ... Vorgestellet
Untertitel
Von Einigen getreuen und verbundensten Dienern aus dem Raths-Collegio der Stadt Zittau
Er hat alles überwunden: auch was Ihm zur Rechnung fehlt/ Dieses wird mit vollen Maste/ durch den Heiland abgezehlt. Er hat einen lichten Platz bey den Lehrern eingenommen/ Welche nun durch Licht und Recht zu der Lebens-Sonne kommen. Ja wer sich bey diesem Wechsel nicht in IEsu mit erfreut/ Der beklagt des Höchsten Willen/ und den Laust zur Seligkeit. Auch in Wien ist keine Zeit vielen Kummer nachzudencken: Weil sich alle Thranen gleich in dasselbe Meer versincken/ Welches bey den Staats-Emiren solche Fluten mit sich führt/ Daß ein Mann in vollen Segeln kernen Sturm von aussen spürt. Wer sich in die Sorgen theilt/ der berechnet alle Stunden : NiemahlS aber wird ein Rath zu vergebner Angst gefunden. Sieht er auch wie Zeit und Glücke nochmahlS in einander gehn/ Fragt er nicht ob seine Sachen auf dem alten Grunde stehn. So darff unsre Traurigkeit Sein Gemüthe nicht beschämen: Wenn wir auch den besten Trost überall zu Hülste nehmen. Den M AötW hatS geboten Dem gehört die gantze Zeit: Er wil ein Gedächtnis haben/ sonsten die Vergessenheit. Aber was vergessen wir? Treue Liebe kan nicht schweigen. Was einmahl im Hertzen liegt/ muß empor zum Munde steigen. Und wer weiß wie viel Personen gleichsam auf der Warte stehn/ Ob wir auch im Vaterlande diesen Trauerdienst begehn. Denn ob gleich die Haupt Person uns in allen nicht begleitet: Weil der ungemeine Sinn höher als die Klage schreitet: Wird Er uns die Frcyheit lassen/ daß wir andern ähnlich seyn/ Welche Myrten und Zypressen auch zu' diesem Grabe streun. In den Kirchen haben wir keine Schuldigkeit vergessen/ Und wir haben unsre Pflicht nach der Sehnsucht abgemessen. Auch der Garten der die Pflantzen nach dem Werthe schätzen kan/ Hat den Zuspruch nach Vermögen löblich/ oder bald/ gethan. Jetzo kömt der gute Wunsch/ der aus reinen Hertzen qvittet: GOtt der alle Seligkeit auch im Glauben hier erfüllet/ Schaue die geliebte Gegend/ als ein treuer Vater an/ Und behalt uns in viel Jahren blNtN wehrten SeligMlMN. Er verberge Seinen Schmertz/und wohin Er sich verpflichtet/ Solches werde/ wie Er pflegt/ unözum Nutzen ausgerichtet. Was wir selbst nicht wissen können/ werde frölich abgelegt: Gnung daß Er an Seinen Zweigen offenbahre Früchte trägt. Er sey alt dem Geiste nach / jung an zugeseßten Krästten/ Unverdrossen bey der Last/ glücklich in den StaatS-Geschäfften. Er empfange die Viliten/ schicke sich in alle Zeit/ Er bestelle Seine Posten/ mit gervohnterFreudigkeit.