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Vermischtes. Zeh« Persvuen vom Blitze getroffen. Wühlend eines Gewitters, das vor einigen Tagen über Wittingau in Böhmen sich rntluv, schlug ein Blitz in «ine» auf den Feldern nächst dem fürstlich Schwarzen- -erg'schen Meierhofe „Bcrghos" stehenden Getreide schober, setzte denselben in Flammen und tvdtete drei von den zehn Arbeitern, die darin beschäftigt waren. Die übrigen sieben Arbeiter wurden mehr oder weniger schwer, aber nicht tödtlich verletzt. Großer Diebstahl. In dem bekannten Sedlmasrschen Grundstück in der Friedrichstraße in Berlin ist am 24. August Nachmittags ein größerer Diebstahl an Geld und Werthpapieren verübt worden. Man hat dem Restaurateur au« seiner im vierten Stock gelegenen Wohnung mittelst gewaltsanuir Oefsnens des kylinderbureaus 60000 Mark, 6000 Mark baar, das Uebrige in Werthpapieren, darunter namenlich ungarische Goldrente, gestohlen. Die Corridorthür scheint mit einem Nachschlüssel geöffnet worden zu sein. Zum Brand in Tokay. Aus Budapest, 27. August, schreibt man: Von dem verheerenden Brand in Tokay liegen erst jetzt ausführliche Berichte vor. Das Feuer kam in der Wattfabrik zum Aus bruch und verbreitete sich mit solcher Schnelligkeit, daß binnen einer Stunde beinahe die ganze Stadt in Flammen stand. Angesichts der Brandkatastrophe ge bildete sich die Bevölkerung wie rasend. Hab und Gut verlassend, dachte Jeder nur an die Rettung seines eigenen Lebens. Männer, Frauen und Kinder liefen in den Gaffen umher, händeringend um Hilfe rufend. Da die Flammen der brennenden Häuserreihen die engen Gaffen vollständig einhüllten, wurden die Kleider zahlreicher in den Gaffen verzweifelt umherirrender Menschen vom Feuer ergriffen. Die nächst der Eisen bahnstation gelegenen 40 brs 50 Häuser ausgenommen, ist die ganze Stadt niedergebrannt. Sämmtlichc Kirchen und Schulen, die Synagoge, das große Gast haus und andere größere Etablissements sind ein Raub der Flammen geworden. Zahlreiche Kaufleute haben bedeutenden Schaden erlitten, manche sind sogar völlig zu Grunde gerichtet, da auch der ganze Inhalt vieler Geschäftsleute zu Schutt und Asche geworden ist. Auch der größte Theil der Bahnholzlagcr, ja sogar das auf der Tbeiß befindliche Flößholz ist niederge- brannt. Leider sind auch 5 Menschen in den Flammen umgekommen. Das Elend in der Stadt, wo es jetzt noch brennt, ist entsetzlich. Warnung. Häufig kann man beobachten, daß Strohhalme zum Reinigen der Zähne von Speiseresten benutzt werden oder auch zum Zeitvertreib auf einem Stroyhalme gekaut wird. Es ist dies aber gefährlich; wenn es sich um Gerstenstroh handelt, so kann schon eine geringe Verletzung des Zahnfleisches Anlaß zur Strahlenpilzkrankheit geben, denn Gerstenstroh ist nur zu häufig mit Strahlenpilzen in großer Menge befallen. Gelangen diese in eine Wunde, so leben sie hier weiter und rufen Beulen hervor, welche sich über den ganzen Körper verbreiten und allmählich in Eiterung übergehen. EinSchnellzug wurde vor einigen Tagen von einem Herrn gleich hinter dem Bahnhofe Wittenberg durch Auslösung der Carpcnterbremse angehalten. Der Herr entschuldigte sein Thun damit, daß er nur hätte sehen wollen, ob und wie schnell die Carpenterbrewse wirke. Der Versuch hat dem neugierigen Reisenden 100 Mk. gekostet; er weiß aber nun auch, daß der Zug noch etwa 400 Meter lief. Junggesellensteuer. Aus Wien berichtet das dortige „Fremdenblatt": Die schon vor längerer Zeit und mehrfach angeregte Frage der Einführung emer Junggesellensteuer" ist durchaus nicht eingeschlafen; im Gegentheil, diese Frage wurde in mehreren Wähler- treisen des 3. und 8. Bezirks seither eingehend besprochen und eine einschlägige Petition an die beiten Häuser des Reichsrathes, sowie an die Negierung ist bereits ausgearbeitet. Die Motive sind die brkannten: Hin weis darauf, wie schwer die Familienväter durch die Kosten für die Erziehung der Kinder belastet sind; welche Sorgen ihnen hieraus erwachsen; wie so manche Entbehrungen sie sich diesfalls auferlegen müssen u. s. w. Ferner wird ausgesührt, daß die herangcwachsenen Söhne, wenn sie eine Stütze der Familie sein könnten, zur Fahne herangezogen werden. Daß die Sorge für die Töchter gleichfalls eine schwere ist, wird unter Hinweis aus die höchst ungünstigen Verhältnisse de« Frauener- werbes besonders betont. Da es doch zumeist egoistische Gründe sind, welche die heirathSfähigen jungen Leute abhalten, eine Familie zu gründen, so sagen die Petenten, sei es nicht mehr als billig, daß sie zu einer dem all gemeinen Besten zu* Gute kommenden besonderen Bei- tragsleistung herangezogen werden. Als Minimal-Ein- kammen wird dec Betrag von 1500 Gulden inö Auge gefaßt. Die Steuer soll progressiv sein und das Er- Irägniß derselbe» zur Errichtung und Erhaltung von Waisenhäusern, unentgeltlichen Fortbildung«- und Fach schulen verwendet werten. Neueste Nachrichten und Telegramme. Kaiserslautern, 28. August. Bei der heute im 6. pfälzischen ReichStagSwahlkreise stattgehabten Stich wahl zwischen dem Gutsbesitzer Brünck in Kirchheim bolanden (nat.) und dem Gutsbesitzer G> ohe in Hambach tBolkSpartei) ist Ersterer mit mehr als 500 St. Mehr heit gewählt worden. Pest, 28. August. Der Abgeordnete Emil Abraryi hat sein Mandat zum ungarischen Reichstage nieder gelegt. * Athen, 28. August. Ihre Majestät die Kaiserin Friedrich und I. K. H. die Prinzessinnen Viktoria und Margarethe sind heute nach Korinth abgercist, wo fick dieselben auf dem Aviso „Suiprise" einschifsten. Die Weiterreise erfolgt über Korfu und Venedig nach Berlin. Madrid, 28. August. Gestern sind in den Pro vinzen Alicante, Badajoz, Tarragona, Toledo und Valencia insgesammt 100 Cholera-Erkrankungen mit 47 Todesfällen vorgekommen. Petersburg, 28. Äugust. Der größte Theil von Kineshma, einer Stadt von 4000 Einwohnern im Gouvernement Kostroma, ist durch eine Feuersbrunst zerstö t worden. Der Schaden wird aus drei Millionen Rubel geschätzt. Die obdachlos gewordenen Einwohner leiden überdies an Nahrungsmangel. — In Orel wurden ferner zwanzig Gebäude, darunter ein Hanf speicher und in einer Vorstadt von Kursk 150 kleinere Gebäude durch Femr zerstört. Mons, 28. August. Heute Nachmittag durch zogen etwa 300 Ausständische die Straßen von Quaregnon. Dabei sind einige gewaltthätige Scenen vorgesallen, indem Vorübergehende beschimpft und nicht am Ausstande teilnehmende Arbeiter ausge- pfissen wurden. Melbourne, 28. August. Eine Vermittlung zwischen den Rhedern und den Ausständischen wird eifrig betrieben. Infolge des Ausstandes der Gasarbeiter mangelt das Gas und ein Theil der Straßen ist nicht beleuchtet. Die Ausstandischm v.rsuchbn hier und in Newcastle, wohin eine Batterie Artillerie geschickt wurde, Nichtunionisten am Arbeiten zu verhindern. Die Lage rst augenblicklich ruhiger. Paris, 29. August. Den Morgenblättern zufolge vermehren sich die Gerüchte, daß Flourens von der Linken und Piou von der Rechten gemeinsam den Plan verfolgen, nach dem Zusammentritt der Kammer das Kabinet zu stürzen. Kiew, 29. August. Im Mühlen- und Holzhof- Vierlel am Dniepr brach in der vergangenen Nacht Feuer aus, welches zwei Dampf-Sägemühlen und eine Dampf-Kornmühle mit ihr n Borräthen vernichtete. Der Sltaden wird auf 200000 Rubel geschätzt. Baku, 28. August. Ein Löschplatz für Naphta und ein mit Naphta befrachtetes Schiss geriethen in Brand, der Kapitän des Schiff s erlitt tödtliche Brandwunden, zwei Matrosen scheinen in den Flammen umgekommen zu sein, der materielle Schaden ist be trächtlich. > Kirchcnnachrichten von Gröba. Dom. 13. p. Trin. früh ^^8 Uhr heil. Beichte; 8 Uhr Predigt. Nach 1V Uhr versammelt sich der Jünßlingsverei» zum Kreisver- bandSfeste. Abfahrt 11 Uhr Der anonyme Brief vom 26. ohne Unterschrift? Bitte um genaue Angabe. Möbl. Zimmer zu vermiethen Kastauitnstr?78. MöblirteS Zimmer mit Schlafstube ist zu vermiethen * Hauptstraße S8. Ein einfach möbl. sep. Zimmer gesucht für' einen Herrn. Off. mit Preisaufg. an W. KöningS, Schulstraße 5. En» kleines Logis, sowie eine große Werkstatt find zu vermiethen und Michaeli zu beziehen Sanvtstraße Nr. S1. M8O 2 krästtge Arbeiter, "MW zum Lehmkarren, werden bei hohem Lohn sofort ge sucht. ** Ziegelei Zeithain. 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