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verwischtes I» einem Kaisrrwoit soll man nicht dreh«« und deuteln. An diese» Wort eine» alte» Kaiser» erinnerte neuerdings Kaiser Wilhelm II. in seiner Rede am Bord der „Fulva". „Der alt« Kaiser", von de« die Rede ist, ist Konrad III., der nach dem in der Riihe der Stadt W.inSberg im Jahre 1140 über den Grafen Welf erfochtenen Siege, bei welchem zum ersten Male da» Feldgeschrei: „Hie Waiblingen" und ,.Hie Wels" erschollen sein soll, WeiuSberg belagerte und aber den hartnäckigen Widerstand erbittert bei der endlich erzwungenen Uebergabe nach der Sage die Männer zum Tode verurtheilte, den Frauen aber mit allen Kostbarkeiten, welche sie tragen könnten, freien Abzug gestattete, welche Eilaubniß sie benutzten, um ihre Männer auf dem Röcken h-rauSzutragrn und zu retten. Man drang in den Kaiser, diese Arglist zu ahnden. Er aber entgegnete (nach Zivcgraf „Teutsch-r Nation Apophthegmata", Straßburg 1626): „Eines Kaiser» Wort will sich nicht gebühren zu drehen oder zu deuteln." Bürger verarbeitete diese Anekdote zu seiner Ballade „Die Weiber von Weinsberg", in wacher er den Ausspruch in die Form gießt, in welcher er -um geflügelten Worte geworden ist: „Ein Kaiserwort soll mau nicht drehn noch deuteln." Reis- Patente. Bericht des Patent-Bureau von Gerson L Sachse, Berti» 8VV. Die Firma crthcilt «lsonnenien Auskünfte über Patent-, Muster- und Markenschutz gratis! Das zusammenlegbare Cchaukelzelt (Pat. 51 104) von B. Forbrig« in Schömfeld bei Leipzig soll als Ersatz für Strandkvrbe und ähnlichen Zwecken dienen. Dasselbe besteht au» Bvge, stücken, welche sich um zwei gemeinsame Zapfe» drehen lasten und zum Transport auf einander geklappt werden. Stellt man zwei Bozen- pücke mittels Streben fest, so bilden dieselben Kufen, auf denen sich da» von den übrigen Bogenstücken ge stützte Zelt in schaukelnde Bewegung versetzen läßt. Der Hosenträger (Pat. 50830) von F. L. Gerber in Hamburg kann durch einen einzigen Griff jeder Hand von dem Beinkleide gelöst werde». Dies wird dadurch erreicht, daß Vie Knopfschnüre durch eine federnde Zange lösbar verbunden sind, deren Maul mittels Zuges an «iner Schnur gelöst werde» kann. Um Gewebe und andere Stoffe zu schützen und wasserdicht zu machen, wendet CH. F. Hime in Camden Lown folgendes Verfahren (Pat. 50S36) an. Durch Zusatz von Zink zu einer Lösung aus Cuprammon und vegetabilischen Fasern wird eine Flüssigkeit hergestellt, in welche man daS Gewebe eintaucht. Hierauf preßt man die überschüssige Flüssigkeit aus und trocknet daS Gewebe. An Satinn- und anderen Walzwerken bringt F. Erdt in Berlin, Georgenkirchstr. 15 eine Schutzvorrichtung (Pat. 51484) an, welche verhindern soll, daß Arbeiter beim Bedienen des Walzwerkes mit der Hand zwischen die Walzen gerathen. Sie besteht im Wesentlichen aus zwei Schutzblechen, welche an Bügeln, die über die Walzenenden greifen, so befestigt sind, daß sie etwa tangential zur unteren Walzenkante stehen. Die Walze nimmt die noch mit Jedem angedrückten Bügel stets im Sinne ihrer Drehung mit und stellt dadurch auf der Einzugsseite da» eine Schutzblech nach unten, während da» andere angehoben wird. Reueste Nachrichten und Telegramme. Darmstadt, 25. April. Se. Majestät der Kaiser ist um 7 Uhr hier eingetroffen und vom Groß herzog, den sämmtlichen Prinzen, den Spitzen der Civil- und Militärbehörden am Bahnhofe empfangen worden. Nach erfolgter sehr herzlicher Begrüßung schritt Se. Majestät die auf dem Perron ausgestellte Ehrenwache ab, welche von der reitenden Batterie des Großherzoglich Hessischen Fcldarkillerie - Regiments Nr. LS gestellt war, und nahm sodann den Parade marsch der Ehrenwache ab. Se. Majestät, welcher die Uniform de» 1. Garde-Dragoner-RegimentS Königin von Großbritannien und Irland trug, bestieg darauf mit dem Großherzog einen offenen vierspännigen Wagen und fuhr unter Eskorte einer Schwadron deS Hessischen Leibdrazoner - Regiment», begleitet von dem begeisterten Jubel der nach Tausenden zählenden Volks menge nach dem Neuen Palai» zur Begrüßung der Königin Victoria und begab sich von da in fein Ab steigequartier in» Großherzvgliche Schloß. Um 8'/» Uhr «ahm Se. Majestät mst der Königin und der Groß herzoglichen Familie in deren Palais da» Diner ein. Darmstadt, 26. April. Ihre Maj. die Kaiserin ist um 10 Uhr Bormittag» hier «»getroffen. Spandau, 86. April. Die Säurearbeiter der hiesigen Pulverfabrik streiken wegen Nichtbewilligung ihrer Forderung auf Lohnerhöhung von 1 Mark pro Tag. Die Militärmacht ist verstärkt worden. Straßburg i. Els., 25. April. Ja der heutigen letzten Sitzung de» LaadeSauSschuss:» kam al» erster Gegenstand der Antrag Grad und Genoffen auf Auf hebung des Paßzwange» zur Debatte. Der Antrag steller sowie andere Redner, darunter Dr. Petri, er kannten die Milde der Praxis der Regierung bei Aus führung der Maßregel an. Vom Negierungstische wurde in die Debatte nicht eingegriffen. Wien, 25. April. Die österreichisch-ungarische Staatsbahn th-ilt unt: G-stern Abend sind vor dem Eintreffen des Wien-Pester PersonenzuzeS von unbe kannten Personen große Steine auf das Geleise nächst der Stalioa Raasdorf gelegt worden. Der Persvlien- zug konnte erst noch genauer Untersuchung der Strecke expedirt werden. Aus der Station Srebenbrunn wurden 2 verdächtige Individuen verhaftet. Der Zug ist mit einer Verspätung von 1^ Stunden eingetrcff n. Die Behörden wurden von dem Thalb.stände verständigt. Die unzarrschen Mrnister Szapary, W-kerle sowie der Staatssekretär Trnkovics sind hier eingetroffen. London, 26. Ap il. In einer Besprechung der Reise Kaiser Wilhelms nach Darmstadt sagt die „Times", es sei nicht ohne Bedeutung, daß der Kaiser den im vorigen Jahre durch den Besuch in Osborne mit der Königin von England begonnenen freundschaftlichen Verkehr jetzt erneuere. Die beabsichtigte Beteiligung des englischen Kanalgeschwaders bei den d utschen Flottenma öoern werde dazu dienen, die ganze Welt formell davon in Kenntniß zu setzen, daß zwischen Deutschland und England ein Einvernehmen b.st he, das enger und herzlicher sei als je. London, 26. April. Der „Times" wird aus Zanzibar von gestern gemeldet, daß Emin mit 5 deutschen Offizieren, einer starken Abtheilung Kubischer Soldaten und etwa 600 Lastträgern von Bazamcyo nach dem Innern aufgeb.ochen sei. London, 26. April. Stanley wird heute in Dover durch Lord Wolsel-Y, General Brackenburg, Sir Francis de Winton, Rustem Pascha, Baron Worms, Clement Hill als Vertreter des Auswärtigen Amtes, und zahlreiche Parlamentsmitglieder, die sich mittels Sonderzuges nach Dover begeben, empfangen werden. Dublin, 25. April. Der Streik der Eisenbahn- Bediensteten, welcher von Cork seinen AuSgang nahm, hat sich inzwischen auf die Hauptstationen der Süt- und West-E.senbahn ausgedehnt. Der Betrieb auf der Linie Simerick-Fermoy ruht theilweise ebenfalls. Paris, 26. April. Präsident Can ot traf gestern Abend 9 Uhr in Digne ein und wurde von der auf dem Bahnhofe und in den Straßen versammelten Be völkerung mit lebhaften Kundgebungen begrüßt. Die in Aussicht genommene Illumination mußte wegen des eingetretenen Regenwetters unterbleiben. Auf ver schiedenen Stationen, welche der Präsident auf der Fahrt nach Digne passirte, wurden ihm ebenfalls Ooationen dargebracht. Die Rückkehr des Präsidenten nach Paris erfolgt morgen Vormittag. Petersburg, 26. April. Der „Regierungsbole" dementirt die Gerüchte über angeblich bevorstehende Emissionen von Prämien-Anleihen und erklärt dieselben für vollständig unbegründet. New-Aork, 25. April. Nach einer Meldung aus Montcvidrv vom 24. d. Mts. ist daselbst von dem „Telegrafo Maritimo" eine Depesche aus Rio de Janeiro veröffentlicht worden, welche meldet, es sei in Rio eine Ministerkrisc zum Ausbruch gekommen; der Finanzminister Barbosa und der Minister des Aeußern Bccayura würden demissioniren. Sachs.-Böhm. Dampfschifffahrt. Abfahrt von Strehla nach Riesa 8,45, 8,10 Bcrm. und i.SO Nachm.: von Riesa nach Dresden 7, IS, I I Bonn, und 2,40 Nachm. Abfahrt von Riesa nach Strehla 10,20 Norm. 4,1s (bis Mühlberg) und 6,55 Nachm. Der heutigen Nr. d. Bl. liegt, mit Ausnahme der Postauflage, eine Sonderbeilage des Manufaktur- waaren-Hauses Adolph Renuer in Dresden bei. 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