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Di« »«lag«« de- Norddeutsche« Lloyd ia Vremerh«ve«. Wie mitgethrilt, ist dem „Aryd" die Eh« zu Theil geworden von Gr. Maj. dem Kaiser, bei Seiner Anwesenheit in Bremerhaven mit besucht zu »erden »ud dtksten deshalb sol lende Notizen über die «»lagen dieser Gesrllschaft von allgemeinem Jvtrrefse sein. Die alt» Hansestadt Bremen liegt 60 km von der Nords« entfernt an der Weser, Mich« für die neueren großen Flußdampfer nicht genügende Wastertief« defitzt. US hat deshalb im Jahre 1827 der Freistaat auf Veranlassung seines Bürgermeisters Smidt von Hannover und bei Vergrößerung später von Pieußen an der Ein mündung der Geeste ia die Weser bez. an der Mündung der Weser in da» Meer ein großes Areal erworben, auf welchem sich die jetzt gegen 20,000 Einwohner zählende Stadt Bremerhaven entwickelt hat, indeß am linken Ufer de» GeesteflusseS die Stadt Geestemünde als Konkurrenz entstanden ist. In den Jahren 1827 —30 wurde der alte Hafen in 730 m Länge und 84—115 nr Breite, 1847—51 der neue Hafen 840 nr lang und 87—115 m breit, 1872—76 der Kaiserhafen mit 600 rrr Länge, 115 m Breite und 7,60 m Tiefe angelegt, auch durch entsprechende Zweigleisanlage» mit der Eisenbahn Bremen-Bremer haven in Verbindung gebracht. Da die großen Seeschiffe und insbesondere die Dampfer in dresen Häfen auS- und einlaufen, so mußte der 1857 gegründete Norddeutsche Lloyd auch hier ein« Agentur «inrichten und ist für dieselbe ein Gebäude in der Stadt erbaut worden. An der Grelle bildet ein alteS abgetakelte» Segelschiff den Anleger für die zwischen Bremen und Bremerhaven verkehrenden Lokaldawpfer, indeß am neuen Hafen die genannte SchifffahrtSgesell- schaft ihre Hauptanlagen errichtet hat. Dem groß artigen GeschästSumfang der Gesellschaft entsprechend, sind die Anlagen auch so bedeutend, daß eine Beschrei bung derselben nicht ohne Interesse ist; wir folgen hierbei einer GelegenheitSschrift, welche die Direktion deS Lleyd 188S herauSgegeben hat und in dem Kunstinstitut von Julius Klinkhardt in Leipzig mit instruktiven detaillirten Zeichnungen hergestellt worden ist. Zu den im Jahre 1857 beschafften 7 Seedampf schiffen hat der Norddeutsche Lloyd bis jetzt weitere 67 Dampfer beschafft, hiervon wurden 11 verkauft, 8 gingen durch Strandung bez. Feuer verloren, indeß eine Flotte von 55 Schiffen für die transatlantischen Fahrten zum Dienst steht, darunter Schiffe, welche durch ihre ausgezeichnete Konstruktion, ihre dadurch erlangte große Fahrgeschwindigkeit und ihre eleganten Einrichtungen nicht nur in Deutschland, sondern in allen große» Hafenstädten der Welt als mustergiltig bekannt, ja berühmt find. 6 Schiffe hat 1886 die Schiffsbauanstalt Vulkan ia Stettin geliefert; au« demselben Werk wird bekanntlich für die australische, vom Reich subventionirte Postdampfschifflinie das größte Schiff mit 137 m Länge, 15,5 in Breite und 10,8 m Tiefe fertiggestellt werde». Zu diesen Seedampfern, welche nebenbei bemerkt 300,000 cdin Raumgehalt besitzen und 44,000 Passa giere befördern können, in 24stündiger Fahrt aber auch 2900 t Kohlen konsumiren, gehört noch eine Flottille von 19 Flußdampfern und 66 eisernen Schleppkähnen. ES bedarf diese große Anzahl Schiffe naturgemäß geräumiger Anlage» zur Be- und Entladung nebst großen Magazinen, welche sich an allen 3 Hafenbassin» befinden, nicht minder aber auch großer Werkstätten zur Instandhaltung sowie zur Reparatur bei Eintreffen von längeren Seefahrten. Für die Passagiere ist am neuen Hafen eine ge räumige Wartehalle mit Restauration erbaut und nahe dabei wird seit 15. Oktober 1888, wo das Bremische Freigebiet dem Zollverein angeschloffen wurde, die Zoll revision vorgenommen, wie auch die Station der Eisen bahn und der Anlegeplatz der Unterweserdampfer hier befindlich ist. Die Reparaturwerkstatt für die Schiffe wurde 1857 ia Bremen selbst errichtet, bereit« 1863 aber eine Filiale nach Bremerhaven verlegt und dort aSmälig erweitert, so daß dieselben jetzt ziemlich umfänglicher Art sind. Da die alte Reparaturwerkstatt nur für Reparatur der Dampfmaschinen selbst bestimmt war, so mußte für die eigentliche Instandsetzung der Schiff fremde Hilfe in Anspruch genommen werden, auch er folgte daS zeitweiS erforderliche Docken i» fremden Trockendocks, wofür in dem Jahre 1869 allein 50,000 Thal« ausschließlich der Kosten an Arbeitslöhnen zu zahlen waren. Dieser bedeutende Betrag, wie nicht Minder der Umstaad, daß die Schnelligkeit in Expedirunz der Schiff- nicht von fremden Einrichtungen abhängig zn lassen sei, bewog die rührige Direktion de« Nord deutschen Llryd, an die Erbauung einer eigenen Dock- Eiarichtung zu gehen und sie erwarb 1870 vom Bremischen Staat ein sehr günstig gelegene», ea. 2 lr» große» Areal, auf welchem »eaeWertstäNeanlagra und der Bau eine» Trockendocks auSgeführt und br» Januar 1872 vollendet wurden. Auch diese Anlage« wurden für den besonders seit 1886 durch Errrchtuu, der fubventioairten vstastatifche« und australischen Post dampfe,linien gesteigerten Verkehr al« unzureichend erkannt und wurden 1885 auf einen weiteren erpachtetea Areal von ca. 66 » neue Anlagen errichtet, so daß jetzt da« Befltzthu« der genannten Gesellschaft in Bremerhaven sich zusammensetzt au» dem Agenturge bäude bez. einem in Ausführung brgriff.nen Neubau für dieselbe, 4 Schuppen an der Geeste, dem alten, neuen und Kaiserhäfen, der Wartehalle, der alten Reparaturwerkstatt, der Trockendockanlage und neue» Reparaturwerkstätten, sowie einem Proviantamt. Betreff» dieser Reparaturwerkstätten selbst ist zu erwähnen, daß 8 Tampsk.ffel mit 638 cznr Heizfläche für 11 Dampfmaschinen von zusammen 765 ird'clrten Pferdekiästen vorhanden sind und daß neben einer trans portablen Dampfwinde für 3000 kx Tragkraft ein großer Drehkahn von 20000 kx Tragfähigkeit vor handen ist. 1886 waren bereits über 1000 Arbeiter ia de» Werkstätten beschäftigt. Da« Trockendock selbst ist ein Doppeldvck, dessen einer Theil 140, der andere Th-il 121 m lang, zusammen 30,5 m breit und 8,4 in tief; Wafserstand über Schleußenschwelle 5,95 m, welcher für die größten Dampfer im unbeladenen Zustande auSreicht. Für daS Füllen der Docks durch Canäle auS dem Hafenbasstn ist '/, Stunde, für daS Auspumpea 1 Stunde bei Vollbesetzung, 1—2 Stunden ohne Besetzung erforderlich, wozu 3 große Centrifugal- Pumpen vorhanden sind. Gedockt wurden in den Jahren 1872-1888: 50, 50. 53, 40, 57, 56, 50, 52,43, 55, 60, 61, 72, 68, 78, 94, 65 Fahrzeug«, außerdem 16 Fahrzeuge in fremden Docks. Die Beleuchtung der Werkstättenanlage nebst Dock erfvlat durch 14 an 10 m hohen Masten angebrachte elektrische Differeazial- lampen von je 2000 Normalkerzen Helligkeit, im Innern sind noch 380 Glühlichter und 21 Bogenlampen von je 900 Normalkerzen Helligkeit angebracht, doch ist auch GaSeinrichtung al« R-servebeleuchtung vorhanden. So bedeutend auch der Schiffsverkehr des Nord deutschen Lloyd ist, s» find doch die in den Werkstätten und in de» Dock« zu leistenden Arbeiten nicht so um fangreiche und ccnstante wie in großen Maschinenfabriken, Eisenbahnwerkstätten oder anderen technischen Etablisse ments, da ein Arbeiten auf Borrath nur in geringem Umfang thunlich iß, die Arbeiten aber bei Eintreffen selbst vollständig seetüchtiger Schiffe, noch mehr aber bei Eintreffen defekter oder beschädigter sich so anhäufen und unter Beschleunigung erforderlich machen, daß dann viele fremde Aushilfskräfte angenommen werden müssen. Für die Gesellschaft bildet daS Personal auf den Schiffen, die anerkannt tüchtigen Beamten und Capitäne, in Summe gegen 5000 Mann den Hauptpunkt der Für sorge, doch auch in den großen Werkstätten ist unver kennbar große Ordnung. daS Bestreben, zur Verhütung von Unfällen und zur Hebung der sozialen Lage, wie die Anstrengung sich vom Ausland unabhängig zu machen und auS dem Wettstreit um beste und schnellste Beförderung deutscher Güter in das ferne Absatzgebiet siegreich hervorzugehen. Kirchennachrichten von Gröba. Dom. Jubilate früh 8 Uhr Predigt, Mitfeier von König« Geburtstag. Der JünglinqSverein versammelt sich ^211 Uhr zur Theilnahme an dem KreiSfeste in DieSbar, im Pfarrgarten. Kirchennachrichten für Zeithain und Rüderau. Dom. Jubilate Mitfeier des Geburtstages Er. Majestät deS Königs. Zeithain: Spätkirche '/, l 1 Uhr. Im Anschluß an die Spätkirche Unterredung mit der konfirmirten Jugend. — Röderau: Frühkirche 8 Uhr mit Feier de« heil. Abendmahls. Beginn der Beichte »/,8 Uhr. 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