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ES zeigt sich jetzt schon immer deutlicher, daß die Art und Weise, in welcher Kaiser Wilhelm auf den Konferenz festlichkeiten mit den Vertretern Frankreich-, vor Allem mit Jule- Simon, verkehrt hat, auf di« Fianzosen einkn außerordentlich günstigen Eindruck erzielte. — Ueberschwenglich in ihren Gefühlen, wie e» unsere leicht blütigen Nachbarn jenseits der Vogesen einmal sind, träumen sie plötzlich von intimen Beziehungen Deutsch land- zu Frankreich, welche ein Besuch «inleiten soll, den Kaiser Wilhelm seiner Großmutter auf französischem Loden, in Aix-leS-bain-, abzustatten di« Absicht habe. Selbstverständlich ist dieser Besuch nie in Frage ge kommen. Da- Zusammentreffen der englischen Königin mit dem deutschen Kaiser wird vielmehr, wie schon seit langem bestimmt ist, in Darmstadt stattfinden, von wo au- der Kaiser einen AuSflnz nach den Vogesen zur Auerhahnjagd machen dürft?. Bei dieser Gelegen heit wird Kaiser Wilhelm der französischen Grenze sehr naht sein und wenn Frankreich seine sprichwörtliche Höflichkeit noch nicht verlernt hat, so ist ihm hier Ge legenheit zur Uebung derselben gegeben. — Unver kennbar ist seit der Rückkehr der Delegirten von der Berliner Konferenz die französische Stimmung gegen Deutschland minder verbittert als früher. DieS be stätigt auch ein interessanter Artikel des konservativen „Matin", welcher sagt: „Man weiß nicht, welche wirth- schaftliche» und sozialen Folgen die Berliner Konferenz haben wird. Aber sie hat jedenfalls ein nicht zu unterschätzendes politisches Ecgebniß gehabt; sie hat eine moralische Abwiegelung zwischen Frankreich und Deutschland bewirkt. DaS französische Nationalbe wußtsein wurde geschmeichelt durch die besondere Zu vorkommenheit, mit der unsere Vertreter behandelt wurden. Der Kaiser hat zu verstehen gegeben, daß er in guten Beziehungen zu Frankreich stehen wolle, und Frankreich ist nicht taub. Die Jugend und die militärischen Gewohnheiten des Kaisers berechtigten Frankreich zum Mißtrauen. Aber die Offenherzigkeit, die Geradheit des jungen Kaisers, haben einen unge heuren Eindruck auf die öffentliche Meinung hervor gerufen. Im Grunde war Frankreich, gewiß mit Un recht, seit dem Tode deS Kaisers Friedrich besorgt, man »erde mit ihm Händel suchen. Seit der Ber liner Konferenz ist diese Befürchtung geschwunden. Wenn diese Konferenz auch nur dieses einzige Ergebniß haben sollte, wird man sie nicht als unfruchtbar oder überflüssig bezeichnen dürfen." — DaS Blatt hat recht, wenn eS in der Berliner Konferenz rine FriedenSthat erblickt und nichts ist direkt beweiskräftiger al- eine That. Man kann daher wohl sagen, daß die Berliner Konferenz die Besorgnisse sofort wieder zerstreut hat, die der gleichzeitig erfolgte Rück tritt des Fürsten Bismarck Hervorrufen mußte, in welchem sich seit Jahrzehnten die deutsche. Friedens politik verkörperte. DaS mannhafte, entschlossene, that- krästige Auftreten Kaiser Wilhelms verfehlt bei den Franzosen seinen Eindruck nicht. Deutsches Reich. Aus Wiesbaden, 12. April liegen folgende Nachrichten vor: Se. Majestät der Kaiser empfing heute vormittag 10^ Uhr die Prinzessin Christian von GchleSwig-Holstem-Sonder- burg-Augustenburgmitdrn Piinzessinnen-Töchtern, welche einen prachtvollen Theeroseastrauß überreichten. Se. Majestät geleitete die hohen Herrschaften bis in- Vestibül und verabschiedete sich von denselben auf- Herzlichste. Eine tausendköpfige Volksmenge umsteht das Schloß und jubelt Sr. Majestät dem Kaiser, welcher vsterS am Fenster erscheint, begeistert zu. Mittag 1»/. Uhr stattete Se. Majestät vom Schlöffe auS der Kaiserin von Oesterreich in der Villa Langen- beck einen Besuch ab. Um 12 Uhr war Se. Maje stät zur Prinzessin Christian von SchleSwig-Holstein- Soaderburg-Augusteoburg gefahren und Ham sodann Ihrer K. Hoheit der Prinzessin Louise von Preußen eine» Vesach gemacht. Der Kaiser trug bei dem Be suche der Kaiserin Elisabeth von Oesterreich die Uni form seine- ungarisch«« Husarru-R«gim«ot» Nr 7. Dir Kaiserin, drc Erzherzogin Valerie und der C:z- hnzoz Franz Salvator klingen di" Kaiser m ibe«. hl die Irsrr he euer. ager- Hem. großer n die irr ist seine» großenMhrwertes und vorzüg. lichen Geschmus wegen in den weitesten Kreisen rüümchst bekannt. Jede Büchse ist mit de» Fabrikmarke -Anker" versehen. - RMmindrr beliebt ist die Anker-Choroiade, welche sich durch hochfeine» Geschmack vor teilhaft auSzcichnct. '/? Kilo von Mk.t-20 an. Vorrätig in den bekannten Niederlagen. -L. A>. Nicht" 8 Gte., K. K. Hoflieferanten Niirn»er», »Im, «otter»«m, VlM, (Schweiz!, Offenbar ist Emin engagirt worden, um dabei zu helfens neue Gebiete für Deutschland zu «werbe». Da- kaa» nicht bqwrifelt «erde». Diese Erwerbungen werden dazu dienen, England den Weg von der Küke »ach dem Jonrra abzuschneide«. England und Deutsch land stad allerdings übereiogekomme», sich nicht gegenseitig vom Hinterland abzuschneide»; da- scheiaen aber die Deutschen gerade thun zu wollen. ES ist richtig, daß ich geheime Instruktionen hatte, Emin, wenn er e- wollte, in eine andere Provinz als Gouverneur riozuführen. Wo, darf ich nicht sagen. Der Plan wurde mit Emin eingehend besprochen, von " ihm aber abgelehnt. Ich zweifle nicht, daß Emin seine neuen Dieastgeber in diesen Plan eiugeweiht hat, und daß Deutschland auf Grund diese- Plane- handelt. Wenn sich die Deutschen mit dem Bau einer Eisenbahn von Bagamoyo au- beeilen, so fällt da- Seengebiet ihnen von selbst zu, und der ganze Werth der b itffchen Besitzungen an der Osttüste ist vernichtet. Die Deutschen werden dann diesen Theil der Küste auch an sich bringen. Ihre Abfichten gehen aber weiter ; sie g lten dem Herzen deS Sudan, und daß der Sudan von der A>qaatorialprovioz auS zu ' erringen ist und damit der Einfluß bis zur Nil mündung gewonnen werden kann, ist meine feste Ueberzeugung. Ein blutiger Krieg ist dazu nicht er forderlich, nur Energie und Geld, mit drei Millionen L Pfund läßt sich Alle- richten, ist der Sudun der Zivilisation zu erschließen; ich zweifle aber daran, daß eine europäische Regierung den Muth hat, diese Sache aan» durchzufübren." Kassel, 11. April. Die städtischen Kö> perschaften , verliehen dem Fürsten BiSma>ck das Ehrenbürgerrecht. Dänemark. Der StaatSrath ermächtigte de» X Kriegsminister, in Uebereinstimmung mit dem provi- X syrischen Fi-anzgesetze, im laufenden Etatjahre S*/> Millionen Kronen zur Befestigung Kopenhagens von der Seeseite zu ve,wenden; hierfür sind ivsgesammt 9 Millionen veranschlagt und soll die Befestigung in X 3 Jahren vollendet sein. - tk tthland. Die Petersburger Studentin kommen noch immer nicht zur Ruhe. Sie werden jedoch meisten- nur dann arretirt, wenn sie eS selbst darauf abgesehen haben, und dieses scheint in der That ihre Absicht zu sein. Sie geben sich nämlich der Hoffnung hin, daß ihre Wünsche vom Kaiser erfüllt werden, wen» recht viele, womöglich alle Studenten unter Schloß «ad Riegel sitze», und deshalb herrscht jetzt unter ihnen die Manie, sich rinsperren zu lassen, vor einlge» Tagen fand vor dem Hause deS Stadthauptmann» eine Kundgebung von etwa ISO Studenten statt, fle ruhten nicht eher, bis man sie Alle festnahm. Beim Abziehen sangen sie erst das bLuclenmus und darauf die Kaiser-Hymne: „Gott schütze den Zaren!" Den Stu denten der Forstakademie wollte eS in dem weitab von der Stadt gelegenen Institut nicht gelingen, sich ein sperren zu lassen, bis sie schließlich in Hellen Haufen und mit großem Halloh vor die Kaserne deS Moskauer Garde-RegimentS zogen und dort endlich ihren Zweck erreichten. Revolutionäre oder nihilistische Regungen sind, wie man der „Münch. Sllg. Ltg." versichert, nicht vorhanden, All.- ist ziemlich harmlos und beschränk sich mehr oder minder auf jugendlichen Uebermuth. Die uniformirtsn Studenten, welche sich auf der Straße blicken lassen, werden häufig von vorübergehenden an geredet, man ersucht sie, von ihren Thorheiten abzu lassen. Sonntag, dm 13. April 18S0. Vestibül. Der Kais« überreicht« den hohe» Damen einen prachtvollen, von Berlin mitgebrachte» Blumen korb. Da- Diner fand im engsten Familienkreise statt. — Nachmittag- um 4 Uhr alarmirk S«. Majestät dir Garnison zu einer Gefechtsübung auf dem Exer- zinplatzr. Die „Berliner Politischen Nachrichten" wollen wissen, daß, abgesehen von den parteitendenzivsen Spekulationen üb« die Einrichtung verantwortlicher Reich-Ministerien, doch andererseits Gründe für die Annahme vorliegen, daß Erwägungen darüber statt finden, wie ohne Beeinträchtigung der Stellung de- BundeSratheS den ReichSLmteru eine größere Selbst ständigkeit und verstärkte Verantwortlichkeit gegeben werden könne. Graf Herbert BiSmarck'S Abreise von Berlin er folgte am Donnerstag Nachmittag mit dem sah,plan-, mäßige» Schnellzuge 5 Uhr 40 Minuten vom Lehrter Bahnhofe. Etwa 25 Herren de» Auswärtigen Amt- ' gaben ihrem scheidenden Staatssekretär daS Geleit. Der Graf verabschiedete sich von jedem Einzelnen aus'- Herzlichste durch Händedruck. Graf Bismarck nimmt seinen Wohnsitz in FriedrichSruh an der Seite seines VaterS. In den sozialdemokratischen Blättern dauert der Streit darüber, wie die Arbeiter-Demonstrationen am I. Mai inszenirt werden sollen, fort. — Die sozial demokratische ReichStagSfraktion wird Sonntag in Dresden über die Frage der Feier deS 1. Mai ver handeln. Die „Berl. P. N." schreiben: Ein Theil der Presse gefällt sich in Andeutungen üb« die dem Reichs tage zu machende Militärvorlage in dem Sinne, als ob ei heblicht Mehraufwendungen für Heereszwecke in Aussicht ständen. Man geht sogar soweit, eine Zahl von Millionen zu nennen, um welche angeblich die dauernden Ausgaben im Militäretat sich ei höhen sollen. Zugleich wird die L eckungöfrage in den Bereich der Erörterung gezogen und dabei eine ZukunftSauSsicht auf daS Tabaksmonopvl eröffnet. Die Absicht bei diesem Vorgehen erscheint klar. ES gilt im Voraus Beunruhigung und Mißtrauen hervorzurufen. Die Ab sicht, die öffentliche Meinung nicht sowohl aufzuklären, als zu verwirren, und Stimmung gegen die Regierungen zu machen, tritt um so deutlicher zu Tage, als nicht entfernt in der Absicht liegt, in der nächsten ReichS- tagSsesston Militärvorlagen von solch« Bedeutung zu machen. Mau darf vielmehrlnit Sicherheit aanehmen, daß Das, was nach dieser Richtung beabsichtigt ist, sich in Grenzen halte» wird, welche auch die Zustimmung der Mehrheit der außerhalb deS CartellS stehenden Parteien erwarten lassen. Nachdem di« Nachwahlen zum Reichstage beendet sind, hat sich folgende Zusammensetzung desselben durch die Wahlen von 1890 ergeben: Konservative 72, Reichspartei 19, Nationalliberale 43, Deutschfreiflnnige 67, volkspartei 10, Zentrum 107, Polen 16, Welfen II, Sozialdemokraten 35, Antisemiten 5, Däne 1, Elsässer 10, Wild 1. In den Nachwahlen haben die Freisinnigen 2, das Zentrum 1 Mandat verloren; die Konservativen, Nationalliberalen und Antisemiten je 1 Mandat gewonnen; die übrigen 6 Nachwahlen haben am Bestand der Partei nichts geändert. Stanley ist nach sein« Ankunft in Brindisi zum so und so vielten Male von einem englischen Journalisten auSgehorcht worden. Der große Afrika- Durchquerer hat sich bei dies« Gelegenheit zum ersten Mal, wenn auch nur andeutungsweise, über seine Ver handlungen mit Emin ausgelassen und gleichzeitig seine Ansicht über die Expedition ausgesprochen, als deren Führer Emin Pascha in wenigen Tagen von Bagamoyo aufbrechen wird. Wie dem „Berl. Tagebl." ein Privat telegramm auS London meldet, erklärte Stanley etwa Folgendes: „Die Aequatorialprovwz ist von Emin auf gegeben und jedenfalls lange von den Mahdistrn er obert; Niemand war da, um ihnen Widerstand ent- gegenzusetzen. Die von uns zurückgelaffencn Leute dürften, soweit sie nicht getödtet sind, rn Gruppen zer sprengt sei». Bon Emin'S zehnjährigem Werk ist nicht übrig. Wenn ich aber eine Macht hätte, wie er sie besessen hat, so will ich Alle- binnen einem Monat zurück gewinnen. Di« Behauptung meiner Feinde, daß Emin da» Land hätte halten und di« Regierung weiterfahren können, ist einfach absurd. Hätte ich ihn gelassen, wo ich ihn fand, so wäre er heute al- Sklave in Khartum; seine Leute wollte» nicht» mehr von ihm wissen, waS am Besten dadurch bewiesen ist, daß fle nicht mit ihm gezogm sind. Daß Emiu jetzt io deutsch« Dienste ge- " '. 5 Ist „nr nc!1rliÄ. Während - Krankheit ist er stark gegen mich beeinflußt «orte» - Beilage zum „Elbeblatt und Anzeiger 48. Jahrs