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d IdLsmtMU rt eugex. MU l» rr«. April, nlnng. t. 2. Neuwahlen. -rschiedencS. uf tz 10 der Sta- r Vorstand. Sterbeküffe . w. achmittazs 3 Uhr ung . Das Erscheinen lie »rtsvemaitml^ frische gefüllte frische GaÜert- Ziere. Es ladet adert Gstler. aurant. or. Quitzsch. irk. unseres lieben, :rs, des Bäcker- m, suhlen wir !ten, Nachbarn -olle, zahlreiche -eichen Blumen- unfern Herz- Der himmlische hen Schicksals. SSO. ie Hofmmur. Ulk. Rath und Willen eliebte Gattin und ,eb Ruhland, lter von 48 Jahren friedens ein. Des , die wir in ihrem d durch ihre herz- Mit tiefem Weh enken! Herzlichen nten von Nah und hmuck und für die . Dank auch dem trostreichen Worte schullehrer Lindner besondere herzlichen siittergutsherrschast, sr Schmalz für die ihrend der schwer« n Allen ein reicher en wir ein „Ruhe nach. geschloffen, t mm nicht mehr, schnell verflossen, m Herzen schwer, ik Lieben, sre Land ; eblieben, i ihrer Hand. 1890. ,mitte Hiller. vröSAPp zuiu „vvv^mamav «uv . 62.Sonnabend, den 2S. April 1800. 48. Jahr«. Lage-geschichte. Nach MUtheiluogen, welche anderweit über den Inhalt der gegenwärtig den VuudeSraihSauSschüffe« zur vordrrathung vorliegenden Novelle zur Gewerbeordnung vellautbait sind, liegt »S auch in der Absicht, die bis herigen Bestimmungen über den Schutz der in den Fabriken beschäftigten Kinder zu erweitern. Di« Be schäftigung der Kinder in den Fabriken hat bei »n« seit den 70er Jahren eine absteigende und eine auf steigende Richtung gezeigt. Nach den Zahlen, welche hierüber in den Berichte« der FabrikaufstchtSbeamten und an anderen amtlichen Stellen voiliegen, waren während deS Jahres 1875 im deutschen Reiche ohne Elsaß-Lothringen 21,098 Kinder von 12—14 Jahren i» Fabriken beschäftigt. Davon entfielen 8284 auf Sachsen und 7076 auf Preußen. 1882 war diese Zahl auf 14.600 gesunken. Von da an begann jedoch du aufsteigenke Richtung. Die Zahl stieg 1883 auf 18,395, in 1884 auf 18.895, in 1886 auf 21,035 und in 1888 auf 22,913. Von den Letzteren kamen 11,474 auf Sachsen und 6225 aus Preußen. Die Kinderarbeit in Preußen war demnach auch noch in dem letzten Jahre, über welches nach dieser Seite amt liche Mittheilungen vorlicgeu, geringfügiger als im Jahre 1875. Don den im Jahre 1888 in Fabriken beschäftigten Kindern entfielen 8004 auf die Textil industrie, 5278 auf die Industrie der NahrunzS- und Kenußmittel, 2416 auf die Industrie d.r Steine und E den, 1275 auf die Metallverarbeitung, 1229 auf die Industrie der Holz- und Schnitzstosse, 1012 auf die Papier- und Lederindustrie, 904 auf die Industrie der Bekleidung und Reinigung, 811 auf die Anfertigung von Maschinen, Werkzeugen und Instrumenten, 889 auf den Bergbau, daS Hütten- und Salinenwesen, 563 auf die polygraphischen Gewerbe und der Rest aus andere BcschäftigungSzweige. Die Textilindustrie unv die Industrie der NahrungS- und Genußmittel würden demnach diejenigen sein, die in erster Linie von einer Erweiterung deS Kinderschuhes betroffen würben. In welcher Werse diese Erweiterung geplant ist, ist nicht bekannt. Sollte sie so beabsichtigt werden, wie sie der Reichstag mehrmals beschlossen hat, also so, daß di« Kinder erst nach vollendetem 13. Lebensjahr und absol- virter Schulpflicht zurLabrikarbeit zugelaffen werden, so würden auch die verschiedenen Landestheile Deutschlands in verschiedener Weise von derselben berührt werden. ES ist ja bekannt, daß während im größten Theile Nord- i deutscklands die Schulpflicht 8 Jahre dauert und der Regel nach mit dem vollenveten 14. Lebensjahre erlischt, sie in Bayern nur 7 Jahre währt und schon mit dem 13. Jahre ertdet. Jedoch giebt es innerhalb einzelner Staaten beifpielS- r weise in Preußen auch für die verschiedenen Provinzen s verschiedene Bestimmungen über die Beendigung der I Schulzeit. So währt in Schleswig-Holstein die Schul pflicht bis zur Konfirmation, in den übrigen Provinzen bezw. Regierungsbezirken theils biS zu dem auf das r 14. L.bentjahr folgenden, theils bis zu dem dem voll endeten 14. Lebensjahre nächstliegenden Entlaffungstermin. In der Rheinprovinz können Kinder schon 6 Monate vor dem 14. Lebensjahre entlasse« werden, wenn sie die Schulreif« haben , und dringende häusliche Verhält nisse eS erfordern. — Diesen Verhältnissen entsprechend - würde, falls die Erweiterung deS Kinder schutzes in der ; vom Reichstage beschlossenen Form vorgenommen werden t sollte, derselbe für verschieden« Gegenden eine wenn auch nicht sehr verschiedene Gestalt aufweisen. Wie immer aber auch die Ausdehnung deS Kinderschuhes ausfallen möge, eS besteht nirgends ein Zweifel darüber, daß danach, wenn nicht andere gesetzliche Vorschriften erlassen r würden, viele Kinder in der Hausindustrie noch zu an- i strengender« Arbeit verwendet werden würden. ES ist dkmnach anzunehmen, daß in der Novelle Vorkehrungen auch nach dieser Richtung getroffen werden. Deutsches Reich. Der Kaiser traf in der Nacht zum Donnerstag um 1 Uhr in Hagenau eia und wurde auf dem Bahnhofe von dem Statthalter Fürsten von Hohenlohe, welcher auS Straßburg herüber gekommen war, begrüßt. Gleich darauf fuhr Se. Maje stät zum JagdhäoSchen in den Hagenauer Wald und begab sich um 3'/i Uhr auf die Auerhahnbalz. Bei der Rückkehr von der Jagd, auf welcher er der stürmischen Witterung wegen nicht zu Schuß gekommen war, fuhr der hohe Herr durch dir festlich geschmückte Stadt. Dir Vereine mit dem Bürgermeister und Gemeinderathe an der Spitze bildeten Spalier. Trotz der frühen Stunde war eine zahlreiche Menschenmenge, die de« Herrscher jubelnd begrüßte, erschienen. Um 7Uhr früh traf der kaiserliche Sonderzug darauf in Straßburg ein. Dort sand ein amtlicher Empfang nicht statt. Die Stadt »ar reich beflaggt. Der Kaiser begrüßt« im Kaiser- Polaste die dort versammelte« Generale. Nachmittags sollte rin größeres Manöver stattfinde«, zu welchem die Garnisonen au» Zaber«, Pfalzburg und Saarburg in die Nähe von Straßburg gerückt waren. — Auf der Fahrt von Wilhelmshaven nach Hagenau hielt sich der Kaiser zwei Stunden in Oldenburq auf. Gr kam dort am Mittwoch vormittag um 10 Uhr an, begleitet vom Erbgroßherzoze, und wurde auf dcm Bahnhöfe vom Grobherzog empfangen. Nach herzlicher Begrüßung fuhr der Kaiser unter Glockengeläut« durch dir mit Flaggen geschmückten Straßen zum Schlosse, wo er bi» halb 12 Uhr verweilte. Nach so-ben eingetrvffenen Ansagen steht für die ersten Tage deS Mo, atS Mai der Besuch de» Kaiser» von Oesterreich am Hoflager in Potsdam bevor, woselbst auch daS Erntnssm tes aus Indien zur Mehrenden herzoglichen Paares von Connaught — die Herzogin rst eine Schwester des Prinzen Friedrich Leopold — erwartet wird. Der „Reichs-Anzeiger" veröffentlicht die kaiserliche Ertheilung der nachgesuchten Dienstentlassung deS Staatssekretärs HeuSncr. Contre-Admiral Hollmann wurde zum Staatssekretär des Marineamtes ernannt. Die britische Admiralität ließ die Mrttheilung er gehen, daß dem im Srptember stattfindenden deutschen Flottenmanöver dal Kanalgeschwadcr, bestehend au» vier Schlachtschiffen und zwei erstklassigen Kreuzern, als Vertreter dec großbritannischen Marine bei wohnen soll. Einige Blätter gcfallen sich darin, jetzt sensationelle Melsungen weiter zu tragen, welche versteckt allerlei Konflikte zwischen dem Fürsten Bismarck und dem Kaiser ankündigen. Es ist nicht daran zu zweifeln, daß diese Ausstreuungen Klatschbasereien sind, die gar nicht der Erwähnung werth erscheinen. Eine davon, die sich als eine solche gleich von vornherein kennzeichnete, hat aber ein sehr zähes Leben bewiesen und läuft noch in den Blättern um. Sie lautet: „Ueber die Aus lieferung gewisser Dokumente, welche der jetzige Kaiser als Kronprinz dem Fürsten Bismarck zur Einsicht mit- getheilt hat, sollen sehr lebhafte Verhandlungen zwischen Berlin und Friedrichsiuh schweben. ES scheint sich dabei um Dokumente in Betreff der Einsetzung einer Regentschaft zu handeln." Die Nachricht stammt auS Paris und ist zuerst in der Londoner „Morningpost" aufgetaucht Was von den Sensationsmeldungen eng lischer Blätter zu halten ist, ist genügend bekannt. Trotzdem wird sie eifrig weiter getragen, obschon sie gänzlich erfunden ist. In Kreisen, die davon etwas wissen könnten, ist von einer solchen Thatsache auch nicht das Mindeste bekannt. Es handelt sich also nur um eine englische Sensationslüge, eigens erfunden, um dir Beziehungen des Kaisers zu Bismarck in ein falsches Licht zu rücken. Wilhelm II. ist bei seiner soldatischen Schneidigkeit überhaupt nicht der Mann, welcher sich solche intime Dokumente vo-enthalten ließe, und Fürst Bismarck andererseits würde sich wohl hüten, Schrift stücke zu behalten, die ihm nicht zustehen. Die ganze Dokumentevgeschichte ist lediglich eine ungeschickte Auf wärmung jener phantastischen Legenden auS der letzten Rezentschaftskrisis. In einigen Blättern findet sich die Mittheilung, daß dec Kaiser dem Major Wißmann acht leichte Feld geschütze zum Gl schenk gemacht habe; jedenfalls doch wohl nicht zum persönlichen Angebinde, sondern für seine Truppe. Die Geschütze sollen bei erster Gelegenheit verschifft werden. Der Kaiser benachrichtigte Wißmann hiervon telegraphisch. Eine höchst bemerkenswerthe Mittheilung enthalten die „Hamb. Nachr": „Die freisinnige Presse versucht, unbeirrt durch unser neuliches klares und unzwei deutiges Dementi, den Anschein zu erwecken, als ob Fürst Bismarck dem neuen Reichskanzler drnch die „Hamburger Nachrichten" Schwierigkeiten bereiten lasse. Dem gegenüber konstatire« wir, daß unS Fürst Bis marck vielmehr den Wunsch anSgedrückt hat, Herr von Caprivi, den er wegen seiner persönlichen Eigenschaften hoch schätze, möge seinem Charakter und der Schwierig keit seiner Aufgabe entsprechend mit Rücksicht behandelt «erden. Er, der Fürst, sei mit Henn v. Caprivi be freundet und wünsche e» zu bleiben." Bekanntlich hatten die „Hamb. R." von dem „ohnehin recht schwachen Prestige der Männer de» neuen Regime»" gesprochen und dadurch den verdacht erweckt, al» ob diese» Ur- theil «icht au» Eigenem geschöpft sei. Dies wird nun durch den Fürsten widerlegt, und r» ist recht dankrnSwerth, daß eS in so bündiger Form geschieht. Laut einer nach Rom gelangten Berliner Meldung wird Fürstbischof Kopp, w-lchcr iu diesen Tagen in «oa, eiotrrffe« wird; «« dem Papst die Resultat« der Berliner Konferenz zu unterbreit««, in nächster Zeit den Kardinalshut erhalte«, und zwar ans de« a«»p" sprochene« Wuufch der preußische« Negierung. Die Novelle zur Gewerbeordnuna, welch« de« BuudeSrath vor liegt, soll nach de« „Hamb. Korresp." auch Vorschläge gegen Kontraktbruch enthalten. Der „Köln. Ztg." zufolge beträgt dir Gehaltser höhung der unter» und mittlere« Neich»post- u«V Telegraphenbeamteu, welche in de« zn erwartende« Nachtragsetat schon für da» gegenwärtige Etatsjahr de« Reichstage vorgeschlagrn wird, armähernd IS MiÄ. Mark. Oesterreich. In Oesterreich habe« die Wog-« der Arbeiterbewegung, die bereit« seit länger dvrn einer Woche eine sehr bedenkliche Höhe angenomm i hatten, wieder zu offenen GewaltSauSbrüchen geführt, wo rüber auS Wien folgende Mittheilungen vorlregen: Nach hiesigen Zeitungen zugeganzenen Meldungen haben gester n. Abend in Biala schwere Exzesse stattgefnnden. Gezr^ 4000 Arbeiter durchzogen die Straßen, indem s.e Fensterscheiben zertrümmerten und Branatweinfchänke* drmolirten. Die Lumultuante« leistete» dem ein schreitenden Militär Widerstand, welches in Folge dessen von der Feuerwaffe Gebrauch machte. Mehrere Personen wurden getöbtet, viele verwundet. DaS „K. K. Telegraphen-Korresp.-Bureau" meldet über die gestrigen Ausschreitungen in Biala: Gestern Ab«ad sammelten sich am Ringplatz in Biala etwa taufe» -, exzedirende Arbeiter, durchzogen die Vorstadt Lipnü, drangen in die Schankhäufer ein und beraubten die selben. Ein Detachement Kavallerie und eine Lvmpaag Infanterie schritten ein. Als gezen den rommandirenvt^ Rittmeister 2 Revolverschüffe fielen, griffen di« Trupen an, die Menge widersetzte sich, worauf die Jnfanter mit dem Bajonett einschritt und, als die» erfolglo? blieb, zwei scharfe Salven abzab. Hierauf ging d Menge auseinander. Drei der Exzedenten wurden g tvdtet, zwölf verwundet, darunter zehn lebensgefährlrc,. Die Ausschreitungen traten vollständig unverhofft ei Di« Ursache ist bisher nicht ermittelt. Den scharfe' Salven, dir daS Militär abgab, gingen erfolglose blink« voran. Militär- sowie Gendarmerie-PatroutSe« durch kreisten die Stadt und Umgebung. Gegen zehn Rädelt- ührer ist die gerichtliche Untersuchung «ingeleitet worden. Belgien. Der Congostaat soll zu ei« : belgische« Kolonie gemacht werben. In der Deputirtei kammer erklärte Finanzministec Beernaert, der Kö« habe bei dem im Börsevpalaste zu Brüssel verai talteten Festbanket eine sehr deutliche Anspielung au! einen Plan gemacht, Belgien den Congostaat zu ver machen. Der Finanzminister betonte ferner, daß eil Congo-Anleihe der Kammer nicht vorgelegt werde-, würde, daß die Regierung aber im geeigneten Momei der Kammer sehr klare und äußerst genaue Vorlagen machen werde. Durch die Tokumentendiebstahlsangelegenheit in Belgien wird auch der seiner Zeit vielbesprochen Briefwechsel der Gräfin von Flandern mit dem Prinz«. Ferdinand von Bulgarien in Erinnerung gebracht indem sich der des Dokumentendiebstahls beschuldige Nieter — ein harter Schlag für daS Kabinet Beernae — als der damalige Fälscher entpuppen soll. Der Justizminister Lejeune, welcher schon die b dingte Verurtheilung und dir bedingte Haftentlassui^ in Belgien eingeführt hat, will jetzt auch gesetzgeberisch den zu Unrecht Verfolgten, gefangen Gehaltene« unr durch die Gerichte Freigesprochenen eine Entschädig»» g sichern. Unter Theilnahme deS Ministers traten dah.c in Brüssel die Advokaten Belgiens zusammen ur' stellten noch langen Debatten al» Grundlage dieses Gesetzes folgende Bestimmungen auf: Dem zu Unret t verfolgten und in G.wahrsam gehaltenen Bürger i,c eine Entschädigung, und zwar von Rechtswegen zr- bewilligen. Bei Abmessung derselben ist sowohl a/> die moralische Entschädigung wie auch auf.de« materielle!-. Schaden Rücksicht zu nehmen. Da» Gericht ist nic gebunden, in allen Fällen eine Entschädigung zuzuerkenne Nufflaad. Der ReichSrath nahm einen Sefe^ entwurf an, der die Arbeit von Kindern rrntc- zwölf Jahren verbietet und die Frauenarbeit in d u Fabriken beschränkt. Amerika. Der Senat der ver. Staaten v> Nordamerika nahm die Vorlage über Abhaltung ei« Weltausstellung in Chicago im Jahre 189,3 mit eine- Zusatze an, e» solle im April 1893 i» Rew-Yor! Hafen eine Flottrnschaü stattfinden, zu der die au ländischen Mächte eingeladen werden, Kriegsschiffe entsenden. DaS Repräsentantenhaus genehmigte t Zusatz.