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Schützrnstraße noch im Laue begriffen, während der ältere, westliche Trakt gegenwärtig mit Granitbord be legt wird, von den Quer- und Nebenstraße« habe« die Panfitzer-Straße Pflaster von bosfirten Steinen, die Schnlstraße (der obere Theil derselben wird zur Zeit auSgeschachtet), di» Parkstraße, die Schloßftraße, die Kirchstraße, die Echätzenstraße und die Poppitzer- straße gewöhnliches Steinpflaster erhalten. Die Nieder- lagSstraße ist im oberen Theile gepflastert, im übrigen Theile neuchausstrt worden, auf der Elbstraße wird gegenwärtig der Granitbord gelegt. Die Fußwege der Nebenstraßen erhalten, soweit ein Belag derselben vor gesehen, Mosaikpflaster in Stein oder Cement. Die Einfahrten an ven Straßen werden je nach Wunsch in glattbosfirten Pflastersteinen (ir 15 Mark) oder in gerieften Granitplatten (ä. s^in 17 Mark) hergestellt; im vorigen Jahre vor Inkrafttreten der neuen Bauordnung sind sie leider vielfach aus ge wöhnlicherem Steinmaterial «usgeführt worden. Der Albertplatz ist schon in» vorigen Jahre chaussirt worden und hat eine Einfassung von Granitbord erhalten; die an demselben hinlaufenden Fußwege haben Cement- Trottoir. Der Kaiser Wilhelm-Platz, der nach seiner Vollendung, unstreitig der schönste Platz unserer Stadt sein wird, ist gegenwärtig erst zur Hälfte fertig. Um denselben laufen Fußwege von Mosaikpflaster in Cement, durch denselben Kieswege. Im Nebligen deckt den Platz grüner Rasen, der durch Gruppen von Zier sträuchern und Zierbäumen nach dem Muster englischer Parkanlagen unterbrochen wird. Rundherum ist der Platz mit hochstämmigen Linden eingefaßt. Da die Einpflanzung der Sträucher im Frühjahre wegen zu weit vorgerückter Jahreszeit nicht vollständig erfolgen konnte, so ist diese Arbeit auf den unbepflanzt ge bliebenen Rabatten gegenwärtig nachgeholt worden. Es darf wohl die Erwartung ausgesprochen werden, daß die Anlegung der anderen Hälfte des Platzes, wenn irgend thunlich, im nächsten Frühjahre in An griff genommen werden wird. Durch die Straßen- regulirungen und namentlich durch die Herstellung von schönen Fußwegen hat unsere Elbstadt eine ganz andere, viel schönere Physiognomie erhalten und von Fremden ist uns wiederholt versichert worden, daß sie daS frühere Riesa gar nicht wiedererkennen. Selbstredend tragen zu diesem veränderten Aussehen der Stadt auch die vielen schönen Neubauten wesentlich bei und es ist ge gründete Aussicht varhanden, daß die Bauthätigkeit in unserer Stadt auch in der nächsten Zeit eine rege bleiben wird. Die Straßenbauten, an denen noch jetzt flott gearbeitet wird, dürften, wenigstens in der Haupt sache, noch in diesem Jahre zu Ende geführt werden können. Schön waren die letzten beiden Jahre für die Bewohnerschaft nicht und der Verkehr wurde durch diese Bauten vielfach gar sehr gehemmt und gestört, aber um so schöner und bequemer wird es nun sein und Riesa wird sich dieser neueren Errungenschaft, sowie auch der anderen damit verbundenen Schöpfungen, der Beschleußung und der Wasserleitung, in Zukunft nur freuen können. Freilich kostet daS Alles viel Geld, aber auch der Kosten punkt wird mit der Zeit überwunden werden, und dann hat die Stadt das Bewußtsein, etwasGanzes, nichts Halbes, geschaffen zu haben. — Wie uns von competenter Seite mit- getheilt wird, kommt die jetzt in Freiberg liegende Artillerie definitiv nach Riesa in Garnison. Der Einzug derselben soll sofvrt nach Fertigstellung des zu erbauenden Caserne- ments erfolgen. — Heute waren es 30 Jahre, seitdem in der Feilmsabnk der Firma C. G. Ulbricht hier, der Feilenhauer Carl Heinrich Langer, ein braver, treuer, fleißiger und geschätzter Arbeiter, beschäftigt ist, in Folge besten dem Genannten von seinem Chef, so wie seinen Mitarbeitern, Freunden und Bekannten mehrfache Auszeichnungen und Glückwünsche zugingen. Herr Carl Ulbricht überreichte dem Jubilar die großen Photographien des früheren, verstorbenen Besitzers des Geschäfts und seiner Gemahlin unter Glas und Rahmen, während die Mitarbeiter des Jubilars besten Arbeits platz sinnig geschmückt hatten. — Unserem letzten Bericht über den Stadt park haben wir noch hinzuzufügen, daß von der Wasser strömung auch eine von den Blumenvasen, welche s. Z. die Gesellschaft „Eintracht" gestiftet chatte, umgerissen und zerbrochen worden ist. Es ist sehr fraglich, ob eine Reparatur des ohnehin defekten Stückes noch mög lich ist. — Die Zahl der Einjährig-Freiwilligen bei unserer Garnison hat stetig zugenommen; denn während in den ersten Jahren cr. 6 Mann als Ein jährig-Freiwillige hier eingestellt wurden, betrug die Zahl derselben im letzten Jahre 13. Heute sind bei der leitenden Abteilung und der morgen von Dresden hier e'mtreffenden Abheilung Feldartillerie zusammen 25 Einjährig-Freiwillig« eingetreten. — Gestern Abend in der Zeit von 8 bis */,9 Uhr »ar, »i« man unS mittheilt, der Mond mit einem auffälligen, blauen Ring umgeben. — Bei der Sparkasse zu Riesa wurden im Monate September 1890 744 Einzahlungen im Betrage von 73,886 Mark 58 Pfg. geleistet, dagegen erfolgten 308 Rückzahlungen im Betrage von 71,858 Maik 28 Pfg. An Sparkarten gingen 37 Stück ein. Neue Einlagebücher wurden 93 Stück ausgestellt. 68 Bücher wurden kasflrt. Die G-sammt - Einnahme betrug 101,224 Maik 62 Pfg. und die Gesammt-Ausgabe 126,526 Mark 31 Pfg. — Bei der Sparkasse zu Riesa wurde gestern bei einer Einzahlung ein falsches Zweimarkstück ange halten und beschlagnahmt Dasselbe machte sich er kenntlich durch bläulichen Schein und griff sich „fettig" an. Das Stück trug das Münzzeichen 8 und die Jahreszahl 1876, die Prägung war ziemlich gut. — Von heute, den 1. October an, ist das Post amt sowohl am Bahnhof als im „Wettiner Hof" erst von früh 8 Uhr geöffnet. — Bei den Staatsbahnen trat mit heute der Winterfahrplan in Kraft. — Heute am 1. October erfüllte sich ein Zeitraum von 40 Jahren, daß in Leipzig daS erste sächsische Telegraphenamt dem Publicum zugänglrch ge macht wurde. — Nach königl. sächs. Jagdgesetz nimmt mit dem heutigen 1. Oktober die Hasenjagd, welche in Oester reich bereits seit dem 1. August, in Preußen aber seit 14 Tagen im Gange ist, ihren Anfang. In Böhmen und Mähren, nicht minder in Schlesien, in der Provinz Sachsen, in Brandenburg, Pommern rc. giebt es ziem lich viel Hasen, wenigstens erheblich mehr als in den letzten beiden Jahren. Auch bei uns in Sachsen sind die Aussichten auf die Hasenjagd wesentlich bessere, da Heuer viel Märzhasen durchgekommen sind, welche bekanntlich hauptsächlich vermitteln, daß der alte Jäger spruch: „Im Frühlinge ziehen die Hasen selbander zu Felde und kehren im Herbste zu sechzehn zurück" wahr bleibe. Aus alledem läßt sich erfreulicher Weise er warten, daß Freund Lampe während der heurigen Saison nicht eine Küchcnrarität sein werde, wie im letzten Jahrzehnt wiederholt. Auch die Preise werden sich sicher niedriger stellen als z. B. im Herbste 1886, 88 und 89, wenn auch auf besondere Billigkeit schon deshalb nicht zu rechnen sein wird, weil das wildreiche Oesterreich wegen des so hohen Eingangszolles von 30 Mk. pro 100 Kilo auf den deutschen Wilkpret- märkten nicht mehr erfolgreich zu concurriren vermag. Schließlich möge zugleich bemerkt sein, daß am 1. Oktober in Sachsen auch die Jagd auf Fasanen außerhalb der Fasanerien aufgeht, während in Preußen die Abschuß zeit für Dachse und in Oesterreich für alle Drossel arten beginnt. — Die Fahrgeschwindigkeit der deutschen Schnell züge ist in letzter Zeit erheblich gesteigert worden, so daß dieselben mit denen anderer Länder wohl einen Vergleich aushalten. Der schnellste Zug ist der eng lisch-schottische Schnellzug, London-Eeinburg, welcher 644 km in 8*/z Stunde, also 75,9 km in einer Stunde zurücklegt. Ihm kommt am nächsten der seit Juni verkehrende Schnellzug Berlin-Hamburg, der (unter Berücksichtigung des Zeitunterschieds von 14 Minuten) 286 km in 3 Stunden 56 Minuten, d. i. stündlich 72,7 km durchläuft. Ihm folgt dec irische Schnellzug Dublin-Cork, 266 km, mit 66,5 km und Berlin-Hannover, 255 km, mit 64,4 km in der Stunde. Auf der 585 km langen Streck- Bordeaux- Paris legt der Schnellzug 60,2 km, auf der 583 km langen Strecke Berlin-Cöln 59,3 km, auf der 1467 km langen Strecke New-S)ork-Chicago 58,6 km, auf der 528 km langen Strecke Wien-Bodenbach 57,7 km in der Stunde zurück, einschließlich des Anfenthalts auf den Stationen. Ohne Stations aufenthalt legt z. B. der Berlin-Cölner Schnellzug die Strecke Oebisfelde - Lehrte, 72 km, in 61 Minuten zurück. Auf der Strecke Leipzig-Dresden wird die 48 km lange Strecke Riesa-Dresden ohne Aufenthalt in 48 Minuten zurückgelegt; auf der Strecke Leipzig-Hof, 164 km, legt der Schnellzug 3 Stunden 20 Minuten, d. i. mit Aufenthalt 47,5 km in der Stunde, da gegen ohne Aufenthalt die 38 km betragende Ent fernung Leipzig-Altenburg in 41 Minuten zurück, was einer Leistung von 55,5 km in der Stunde entspricht. — Der Postdampfer „Wieland" sollte noch einer Meldung des Reuter'schen Bureaus auS New-Dork ge strandet sein. Glücklicherweise bestätigt sich diese Sensations-Nachricht nicht. Der „Wieland" ist, wie unS die Direktion mittheilt, am Donnerstag nach einer schnellen Reise von 9 Tagen 10 Stunden in New- Uork angekommeu und hat seine 650 Passagiere im besten Wohlsein dort gelandet. — Tine jedenfalls auS Berlin stammende Korre spondenz, welche sich mit der Beschaffung der Beitrags marken und Quittungskarten für die Zwecke der In» validitüts- und Altersversicherung beschäftigt, ist neuer dings auch in sächsische Blätter übergegangen. So richtig die Ausführungen im Allgemeinen und für die jenigen Theile Deutschlands sind, in welchen Anord nungen auf Grund von 8 112 des Gesetzes nicht ge troffen werden, so sind sie doch geeignet, anderwärts und insbesondere in Sachsen Mißverständnisse hervor zurufen. Bekanntlich ist in Sachsen — wie dies dem Vernehmen nach auch in Württemberg, Baden, Hessen, den Hansestädten, der Provinz Hannover u. s. w. ge schehen ist oder noch geschehen soll — von der Be- fugniß des tz 112 Gebrauch gemacht und durch die Landeszentralbehörde die Einziehung der Beiträge, so wie die Verwendung der Marke» den Krankenkassen und Gemeindebehörden an Stelle der Arbeitgeber über tragen worden. Die Arbeitgeber werden daher in Sachsen keine Veranlassang haben, für ihre Arbeiter Beitragsmarken anzuschoffen, die Versicherten selbst nur ausnahmsweise im Falle der Selbstversicherung oder der freiwilligen Fortsetzung des Versichcrungsverhält- niffes. Auch die Ausstellung der Quittungskarten haben die Krankenkassen und Gemeindebehörden in Sachsen von Amts wegen und ohne daß ein besonderer Antrag des Versicherten oder seines Arbeitgebers abge wartet wird, vorzunehmen. Selbstverständlich befreit dies die Arbeitgeber nicht von der Pflicht, ihre Arbeiter nach den hierfür geltenden Bestimmungen, deren Ueber- tretung mit Geld- bez. Haftstrafe geahndet wird, zum Zwecke der Versicherung anzumelden. Auch wird es Sache sowohl der Versicherten als auch ihrer Arbeit geber sein, sich nöthigenfalls darum zu kümmern, daß die Ausstellung der QuittungSkarle nicht etwa aus Jrrthum oder Versehen unterlassen wird. Entstehen dabei zwischen der Krankenkasse oder Gemeindebehörde einerseits und dem Versicherten oder seinem Arbeit geber andererseits Meinungsverschiedenheiten, so ent scheidet hierüber nach § 122 des Gesetzes die Amts hauptmannschaft oder der Sladtrath in erster Instanz und in zweiter Instanz endgiltig die Kreishauplmannschaft. — Noch für eine lange Reihe von Jahren wird nur ein kleiner Theil Derjenigen, die heute Philologie, Mathematik, Naturwissenschaften, Geschichte u. s. f. studiren, an einer öffentlichen höheren Schule Sachsens eine Anstellung finden können. In der Zeit vom 1. Dezember 1888 bis zum 2. Dezember 1889 wurden an den 17 Gymnasien, den 10 Realgymnasien, den 21 Realschulen und den 19 Lehrerseminaren, an den zusammen über 1100 Lehrer angestellt sind, nur 30 Stellen frei: 7 Lehrer starben, 14 wurden emeritirt und 9 gingen freiwillig ab. Auch in den nächsten Jahren wird die Zahl der freiwerdenden Stellen nicht viel größer sein, weil wohl aller Lehrer sich in dem Alter von 30—50 Jahren befinden. Neue Gymnasien werden im laufenden Jahrzehnt kaum er richtet werden, neue Realgymnasien gewrß auch nicht, und für die in der Entwickelung begriffenen neuen Realschulen zu Dresden und Chemnitz und für ein sich etwa nothwcndig machendes neues Seminar sind noch genug ältere Lehrkräfte vorhanden. Erst im neuen Jahrhundert wird für die Crndidaten des höheren Schulamts eine bessere Zeit kommen. In Preußen und anderen deutschen Bundesstaaten liegen die Ver hältnisse ganz ähnlich wie in Sachsen. Meißen. Am Sonnabend Abend erhielt die Gendarmerie zu Cölln telegraphisch die Nachricht, daß sich in dem von Nossen kommenden Zuge ein Hoch stapler befände. Der junge, sehr fein gekleidete Mann hatte in Nossen und anderen Städten unter falschem Namen Betrügereien ausgeführt und wurde auch von der Dresdner Polizei gesucht. Einem Nossener Kauf mann hatte er 300 Mk. abgeschwindelt. Die Gendarmerie befand sich in Civilkleidung am Zuge, als der Herr „Gullo v. Klopfer" — so nannte sich der Schwirrt!» — in zweiter Claffe in den Bahnhof einfuhr. Dem scharfen Auge der Nemesis entging natürlich der junge Herr nicht; er leugnete erst, gab aber dann seiae Schwindeleien zu und wurde verhaftet. DaS Geld deS Nossener Kaufmanns befand sich noch in seinen Hände». Dresden, 30. September. Der Erfinder des Phonographen, Herr Edison in New-Dor k, dessen einzige Tochter im Spätherbste vorigen JahreS in Dresden an den schwarzen Blattern erkrankte und im hiesigen Stadtkrankenhause Aufnahme fand, hat jetzt dem Oberarzt des Letzteren, Herrn Geh. Medicinal- rath Dr. Fiedler; in dankbarer Anerkennung de: seiner Tochter hier zu Theil gewordenen sorgfältigen Be handlung die Summe von 4000 Mk. übersendet, mit der Bestimmung, dieselbe zum Besten von Dresdner Lohlthätigkeit Fiedler hat di Dresden. tanitunddenE Herr kgl. Hof, Garteninspectoi Garten), daS i directar bez. „Kl-ra, Gesell, auS diesem 1 S Uhr zu Eh Belvedere der anstolten. AuS den Gori- und Pe Frauen und l wird nur zu < ,ud ruht in t und dann an SuSwahl gesan der Besatzstoffe die nach dem die, je nach E der Perlen, r In den letzten Berwendung g ohne Perlen si Metall- und tz verschiedenen D gekommen. Fr olle Metallfäbe nannten Bouill dir Posamenter gedrehte Golds, als beste Neuh Aus der gewordenen Fr Fallissement ni sein bei dem C gebüßt, der Ma bringung in e machte. Am ! am Mittwoch diesem Tage zrr der Todtgeglau greisircher Weis- Scheintod!, Beobachtung u mörlich, den i dersilbe ist nc Aus der 1 Steinindustrie l herrscht in den Twbigau, Biscl sind Lieferungen erledigen, die t b.-stehen. Berli schleifereien mi Im Laufe dies» befindlichen Arb solche für Grabr Beweis dafür, find, nur gütest stellen zu Schn erfolgen allwöch Theilen unseres Zwickau, öffentlichen Kas silbernen Fünfm dem Münzzeicher Karl von Würtl Leipzig, l rvallung deS R schlüge über Stei bis Uber 72000- Leistungsfähigster gezogen. Wie di schlag dieser Arbe veil man sich welchem Materic man den Vorzu hierbei vor allen und schöne Farbe süchsischen Elbsar Theil über ein lv schasten vollständi tage anderen St- ist. DaS Versetze Frühjahr beginne, ttnspruch nehmen. Leipzig, 2r Vir haben leider deutschen AuSwär