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8 ;en Fällen holen. :ziehentlich Herbergen sollen, go Schädigung ition ver- die fort- der Zahl aS Nähere l soll die Nachton ig kommt. Ar welche > befindet, zukommen forderten n können: lung von oersamm- nung von Oederan. n Grund- Mügeln l889, be- 11. Ok- Sachsen >er 1889, chlmann). l Grund- )er Flur 19. No- Bekannt- öetriebes auf der 25. No- Lrbauunz üglitzthal 5. Mai nd sorst- rr 1889. 8 Reichs ruf und m. Be- eichsbank S. sind bis r Kaiser, ^Minister befanden, Sonder- stät trug nd begab hrt durch sölkerunz General !-Ulanen- rps zum esetzt be- Cannes Werin in weitere Die in ge Ein- isl noch daß der sich noch en wird, stät der t Herrn schreiben r Infor- ser nur cht hat, I Kartell Monarch besten Zusammenstehe» gegen die Umsturzelemente al» eiaen Grund — neben anderen — zum Uebergang in ein den Verhältnissen bester entsprechende» Parteilrben, al« da» bisherige, ansieht. In diesem Sinne kennt der Monarch nur zwei Parteien: eine monarchische Partei und eine annmonarchische Umsturzpartei." vom Reichstag. Am Freitag fand die zweite Bnathung der Anträge der Abgg. Ackermann, Aich- bühler und v. Kardorst »egen Abänderung der Ge werbeordnung (Befähigungsnachweis) statt. Die Abgjp Biehl und Ackermann befürworteten ihre Anträge, du Abgg. Goldschmidt und Kröber bekämpften dieselben. Sbg. Rickert stellt« einen vertagungSantrag. Redner bezweifelte vor der Beschlußfassung darüber die Be schlußfähigkeit de» Hause». Di« Auszählung ergab 200 Anwesende, also Beschlußfähigkeit. Das Hau» beschloß Schluß der Discussio» und nahm unter Ab lehnung aller anderen Anträge die Anträge der Abgg. Aichbühler und Ackermannn an. — Nächste Sitzung 8. Januar. Oesterreich. Der Erzherzog Franz Ferdinand ist heute in Begleitung de» Grafen Wurm brand nach Berlin zu den Hosjogden abgereist. Großbritannien. Die „World" schreibt: „Die große Niedergeschlagenheit, an welcher der Prinz von Wale» gegenwärtig leidet, blieb seinen Besuchern in der letzten Woche nicht unbemerkt. Er sprach be ständig von seiner wankenden Gesundheit, und obwohl er mannhaft gegen die zunehmende Schwäche ankämpft, ist cs unmöglich, die Thatsache zu verhehlen, daß er sich in den letzten 12 Monaten völlig verändert hat." Spanier». Nachrichten zufolge, welche die „Magdeb. Ztg." aus Madrid erhalten hat, nahm ein Volksauflauf in der Ortschaft Ardisa bei Saragossa einen bedeutenden Umfang an. Der Bürgermeister, sowie vier Gemeinderäthe wurden tödtlich verwundet; erst das Erscheinen eines Bataillons Infanterie aus Saragossa stellte die Ordnung wieder her. Es wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Portugal. Zwischen Dom Pedro, dem früheren Kaiser von Brasilien und seinem Schwiegersöhne, dem Grafen En, herrscht ein arges Zerwürsniß Der Graf wicst dem Kaiser vor, daß besten Unlhätigkeit die Revolution zum Siege geführt habe; er will Dom Pedro nunmehr dazu bewegen, wenigstens eine Kund gebung zu «lasten, worin er feine Rechte aufrecht hält; der Kaiser weigert sich besten jedoch. Derselbe nahm bereits wieder seine wissenschaftlichen Arbeiten auf und scheint sich um die brasilianischen Vorgänge nicht weiter kümmern zu wollen. — Für Dom Pedro wurden Zimmer im Hotel „Beau Sejour" in Cannes bestellt. Nach neueren Meldungen beabsichtigt der Kaiser seinen ständigen Aufenthalt in Barcelona nehmen zu wollen. Der „Alagoas" kehrte nach Brasilien zurück. Dom Pedro erhielt auS Rio die Nachricht, sämmtliche Juwelen der Kaiserin seien gestohlen. Der Kaiser ist dadurch hart betroffen. Rußland. In Rußland sind die leitenden Per sonen sehr verstimmt darüber, daß dem Prinzen Ferdinand von Coburg durch Notirung der neuesten bulgarischen Anleihe an der Wiener Börse von Oestereich gewisser maßen eine Bertrauenskundgebung zu Theil geworden ist. Denn wenn man nicht auf die Dauerhaftigkeit und Sicherheit seines Regiments baute, würde man die bulgarische Anleihe nicht zugelasten haben. Das Mißvergnügen hierüber wird in einer Besprechung des amtlichen „Journal de St. PeterSbourg" in sehr deut lichen Wendungen verkündet. Das Blatt meint, der Prinz Ferdinand von Coburg und die Mitglieder der bulgarischen Regierung verfügen nach Belieben über die Güter der Fürstenthümer; trotz ihrer eigenen un regelmäßigen Stellung schalteten sie gänzlich unbe zwungen mit den finanziellen Hilfsquellen des Landes unter Mißachtung deS Reiches und ohne Rücksicht zu nehmen auf die früheren, seit Jahren nicht erfüllten Verbindlichkeiten: „Wir glauben, diese augenfällige Ab weichung von dem Berliner Vertrag konstatiren zu müssen." Aegypten. Den auS Aegypten angelangten Nachrichten zufolge ist die Gefahr nicht ausgeschlossen, daß von Seite der Derwische nicht nur ein Vorstoß nördlich gegen daS Nilthal, sonder» auch im Oste» gegen Suakm hin erfolge, besten neuerliche Bedrohung sehr gefürchtet wird. In Folge besten sollen die Truppen im Nilthale in nächster Zeit verstärkt werden und haben, um allen Ereignissen Trotz bieten zu können, zwei englische Infanterie-Regimenter in Cypern Marschbereit schaft zur Einschiffung nach Alexandrien erhalten. Gleichzeitig wird von Seite des englischen Cabinet» eine Cooperation italienischer Truppen mit jenen Meneliks gegen die gegen Abessinien dcbouchirenden Derwisch-Schaaren wärmstens befürwortet. OertlicheS und Sächsisches. Riesa, den 14. Dccember 188». — Bei der gestern auf Riesaer Flur abgehalteuen Treibjagd find 102 Hasen geschossen »ordrn. — In einem gestern in hiesiger Stadt geschlachtete» Schweine wurde» d»rch Herrn Thierarzt Schlipp Trichine» aufgefuuden und iu Folg« dessen da» Fleisch de» Lhiere« polizeilich beschlagnahmt. Ein kurz darauf geschlachtete» zweite« Schwein, welche» mit dem ersteren zugleich von einem Besitzer (Rittergut Grödel) gekauft worden war, erwies sich trichiuenfrei. Unser» Misten ist e» da« erste Mal, daß in hier geschlachteten und untersuchten Schweinen Trichinen gefunden worden sind. — Nach tz 110 des Strafgesetzbuches wird die öffentliche Aufforderung zum Ungehorsam gegen Ge setze oder rcchtSgiltige Verordnungen oder von der Obrigkeit innerhalb ihrer Zuständigkeit getroffene An- o-dnungen mit Geldstrafe bis zu 600 Mark oder mit Gefängniß bis zu zwei Jahren bestraft. DaS Reichs gericht hat nun diese Bestimmung dahin ausgelegt, daß dieselbe auf Personen Anwendung finden kann, w.lche in der bezeichneten Weise zur Einstellung der Arbeit aufsordern. Der Ungehorsam gegen die Gesetze wird seitens des Gerichtshofes darin erblickt, daß daS bürgerliche Recht die Erfüllung des übernommenen Dienstvertrages zur Pflicht macht, während die Auf forderung die Nichterfüllung zum Gegenstände hat, ferner darin, daß durch die Gewerbegesetze die Kündigung des Arbeitsvertrage« nur unter Einhaltung einer be stimmte» Kündigungsfrist gestattet, durch die Aufforderung aber die Nichtbeachtung derselben begehrt wird. DaS Reichsgericht ist also der Ansicht, daß der 8 UV auch auf civrlrechtliche Gesetze Anwendung erleiden kann, was in der bisherigen Praxis des Reichsstrafrechts nicht angenommen wurde. Die Gründe des reichsge richtlichen Unheils wieder zu geben, würde hier zu weit führen, der Wortlaut des Gesetzes spricht ent schieden für die Ansicht des Reichsgerichts, da ganz allgemein von Gesetzen die Rede ist und zwischen civil- rechtlichen und Gesetzen andern Inhalts ein Unter schied nicht gemacht wird. Das diese Auslegung des 8 110 den Führern von Ausstandsbewegungen gegen über als scharfe Waffe dienen kann, ist nicht zu be zweifeln; nach der reichsgerechtlichen Auffassung können fämmtlrche Personen, welche in den Versammlungen der Bergarbeiter zum Ausstand aufgesordert haben, nach 8 HO bestraft werden. Die Entscheidung des Reichsgerichts kann deshalb namentlich für die muth- willige und bösartige Anzettelung von Ausständen eine große Bedeutung gewinnen, und da der Gerichtshof in zwei verschiedenen Sachen die auf der entgegengesetzten An sicht beruhenden Urtheile der Gerichte erster Instanz aufgehoben hat, so dürfte als sicher anzunehmen sein, daß er bei dieser Rechtsauslegung verharren wird. Vom Landtage. Die Erste Kammer begann in ihrer Sitzung am Freitag mit der Etatberathung. In der allgemeine Debatte besprach Frhr. v. Friesen den vorgelegten Etat, äußerte seine Freude über die sich aus demselben ergebenden glücklichen Finanzver hältnisse, hob die vorsichtige Verwaltung rühmend hervor, mahnte jedoch, mit Bezug auf die Einnahmen aus den Uederweisungen Seiten des Reichs und aus der Einkommensteuer, auf dieselben nicht als sicher für die Zukunft zu bauen. Die Kammer genehmigte hiernach einstimmig und ohne weitere Debatte in Ueber- emstimmung mit den Beschlüssen der Zweiten Kammer, die Gewährung von transitorischen Beihilfen an die festangestellten Bureau-, Ausstchts- Vollziehungs- und Bctriebsbeamten, deren Bezüge den Betrag von 3150 Mark nicht erreichen, und das kgl. Dekret Nr. 13, den Entwurf eines Gesetzes über den Wegfall der Pensions beiträge der Zivilstaatsdiener betr., hierdurch die von den Seiten der kgl. sächs. Regierung angestellten Be amten der ReichSpostverwaltung eingegangenen Petitionen für erledigt erklärend. Schließlich bewilligte die Kammer, ebenfalls einstimmig und ohne Debatte, die mittels kgl. Dekrets Sir. 3 zu Titel 21 im Kap. 46 Land stallamt zu Moritzburg, eingcbrachte Nachtragsforderung von 12,116 M. In der Sitzung der Zweiten Kammer gelangte vor Eintritt in die Tagesordnung ein Schreiben deS Abg. Kürzel zur Verlesung, in welchem derselbe um die Erlaubnis bat, sein Mandat für den 16. städtischen Wahlkreis niederlegen zu dürfen. Die Kamm-r ertheilte einstimmig diese Genehmigung und bewilligte sodann, der R gierungzvorlage und den An trägen der Finanzdeputation L entsprechend, für Er weiterung der Produktenladegleise, der Ladeplätze und des Lagerraumes im Versandtgüterschuppen, sowie Er richtung eines GüterexpeditionSgebäudes auf Bahnhof Zwickau 110,500 M., zum Umbau des Bahnhofs Aue nachträglich 90,000 M., zu Grunderwerb für künftige Erweiterung de» Bahnhof» Kappel 97,000 M. «ob zum Ankauf de» städtischen NiederlazSgebäude» «« Bahnhof Zittau 117,000 M. Großenhain, IS. December. Heute vormittag bot sich zum erste» Male da» in Großenhai» aaoz neue Schauspiel, eine größer« geschloffene Tbtheilung hiesigen Regiment» mit de» seit Oktober diese» Jahre» «„geführten Lanze» zu einer Feldbie«st-Uebung <m»- rücken zu sehen. Stolz flatterte» die grtmveißeo Kähulei» i« Winde u»d »achte di« ganze Abtheilung eine» un gemein frischen «nd lebhaften Eindruck. Auch die Unteroffijiere trugen Lanzen »it einer weißen Flagge, in welcher «in Löwe, da» sächsische Wappen haltend, dargestellt ist. Merße«. In welch' hohem Ansehen die land' wirthschaftlichen Schulen SachsenS im Ausland« stehen, davon liefert auf» Reue eine» Beweis die Zuschrift deS fürstlich bulgarischen Unterrichtsminister» George» Jivkoff an den Direktor der Meißner landwirthschaft- lichen Lehranstalt, in welcher derselbe Letzteren auffordert, ihm Mittheilungen über die Organisation der sächsischen lanbwirthschaftlichen Schulen zu machen, damit die neu zu errichtenden lanbwirthschaftlichen Lehranstalten in Bulgarien sich daran ein Muster nehmen könnte». Dresden. In einer Bäckerei auf der Thalstraße waren zwei Arbeiter mit Reinigung der Backstube be schäftigt, und eS war zu der Arbeit eine Gasflamme angebrannt worden, über welcher einer der Arbeiter auf einer Leiter stand und Staub abkehrte. Plötzlich explodirte der auS Mehl und Kohlen bestehende feine Staub und — der Mann wurde von der Leiter ge schleudert, wobei er das besondere Unglück hatte, mit dem Oberschenkel in einen in der Wand befestigten Haken zu fallen und hängen zu bleiben. Er hat sich eine bedeutende Fleifchwunde zugezogen und wurde nach der Diakoniffenanstalt gebracht. — Bor etwa drei Wochen hatte eine hier wohnhafte Wirthschafterin, eine Frau, in einem hier «scheinenden Tageblatte ein Heirathsgesuch abdrucken lassen. Darauf hin meldet sich brieflich ein Mann, der sich „Bruno Zeidler" unter schrieb und um Gestattung der Annäherung mit der Versicherung bat, daß er von H«z und Gemüth so beschaffen sei, daß er ein edles treumeinendes Frauen herz glücklich machen könne. Ferner gab er an, daß er Beamter sei und ein jährliches Einkommen von 3600 Mark habe und im Besitze eines Vermögens von 25 000 Mk. sei. Auf diese günstigen Verhält nisse bauend, knüpfte die Wirthschafterin die persönliche Bekanntschaft mit dem Manne an, welcher sie so bald als möglich zu ehelichen versprach und diese Zu sage so oft und unter derartigen Betheuerungen wieder holte, daß kein Zweifel hierüber möglich erschien. Die Frau gestattete deshalb dem Bräutigam den Verkehr in ihrer Wohnung, so auch am verwichenen Sonntag Abend nach einem gemeinsamen Spaziergänge. Bei dieser Gelegenheit hat nun der Bräutigam nach der Versicherung der Wirthschafterin derselben auS einem Geldtäschchen ein Goldstück gestohlen. Infolge erstatteter Anzeige ist darauf vorgestern festgestellr worden, baß „Bruno Zeidler" ein ,untergeschobener, der wirkliche Name deS ManncS „Carl August Neukirchner", und daß derselbe ein verheiratheter Expedient ist, der wenig Verdienst hat. Pirna. Am 12. December stürzte auf dem Produktenbahnhofe der Wagenrücker Grützner auS Copitz beim Ausrangiren eines Güterzuges von der Bremse eines Güterwagens infolge des herrschenden Glatteises und wurde überfahren, wobei ihm da» linke Bein am Oberschenkel vollständig zerquetscht wurde. Der Unglückliche wurde, nachdem ihm vom hiesigen Bahnarzte der nöthige Verband angelegt worden war, in das Carolahaus zu Dresden überführt. Von der Oberelbe. Da seit Dienstag infolge deS sich bei Herrr.skretschen gebildeten EiSschutzeS die Schifffahrt auf dem Elbstrom eingestellt worden ist und auch keine Aussichten auf eine abermalige Er öffnung voilitgen, so sind unsere Schiffer nach hier zurückgekehrt und haben ihre HeimathSortschaften Ostrau, Postelwitz, Schmilka, Schöna, Reinhardtsdorf, Krippen, Kleinhennersdorf, Weudischfähre rc. ausgesucht, um sich nach fast ^/«jähriger Thätigkeit resp. Abwesenheit ihrer Familie und den häuslichen Arbeiten zu widmen. Dieser Tage galt eS noch die Steinzillen abzuräumen und den Postelwitz« Häfen einzuverleiben. Für die Steinschifffahrt kam der Winter immer noch zu zeitig, denn eS lagen noch nothwendige Verschiffungen für Pirna, Dresden und Riesa vor, von welchen Städten aus diese Maaren per Bahn ihren eigentlichen Be stimmungsorten zugeführt werden sollten. Im oberen Elbthale herrschte jetzt ein dichter Nebel bei 1 bis 2° Kälte, wonach ein Eisausbruch nicht bevorsteht. (gortsetzung aus Seite 6.)