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iterzkichnekr ", «öffn« alle. D. O. :ch das höflichst ge- im Saale mzlehrer. ratze. ienstr. 60 fine Ber> 48. Iahrg. Donnerstag, den IS. October 1SSO. Amtsötatt der König!. Amtshauptinannschaft Großenhain, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa — Für die Redaction verantwortlich: T. Langer in Riesa. Lrlchcnit m Riesa wöchentlich viermal: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend und Sonntag. — Aöoimemcntsprcir vierteljährlich l Mark 25 Pfg. — Bestellungen nehmen all« Salserl. Manstaltcn, Postboten, die Expeditionen in Riesa und Strehla (E. Schon), sonne alle Boten entgcgcn. — Inserate, welche bei dem ausgebreiteten Leserkreise eine wirksame veröffent- llSmng finden, crbttkcn wir uns bis Montag, resp. Mittwoch, Freitag oder Tonnabcnd Vormittags 8 Uhr. — InsertivnSpreiS die dreigespaltene CorpuSzeile oder deren Raum 10 Psg. Telegramm-Adresse: „Elbeblatt", Riesa- Geschäftsstelle: Kastanienstraße 38. —- -—i—n— . u — Bekanntmachung. Von dem letzten Elbhochwasscr ist im Orte Leutewitz ein Faß mit Harz md auf Zeithainer Flur cm Stamm, i l Meter 75 Centimeter lang und 22 Cenrimeter stark, gezeichnet: 300 Mgeschwemmt und geborgen worden. Es wird dieser Fund mit der an den beziehentlich die Eigenthiimer ge- Meicn Aufforderung hierdurch veröffentlicht, sich unter Nachweis des Eigenthmnsrechtss binnen Jahresfrist, vom Tage der Veröffentlichung dieser Bekanntmachung an gerechnet, zu melden, da beim Unterbinden einer selchen Meldung nach Ablauf dieser Frist nach tz 239 Les bürgerlichen Gesetz buchs verfahren werden wird. Großenhain, am 13. October 1890. rödk Die Königliche Amtshanptmannschaft. Vl— Bekanntmachung. Eingegangen sind folgende Gesetze, welche bei uns eingesehen werden löimn: Bekanntmachung vom IL. September 1890, betreffend die technische Einheit im Eisenbahnwesen. Allerhöchster Erlaß vom l 7. September 1890, betreffend die Festsitzung des Zinsfußes für die zufolge der Allerhöchsten Er lasse vom 17. Dezember 1888, 7. September 1889 und 17. März 1890 noch zu begebenden Anleihebeträge. Verordnung vom 5. September 1890, die polizeiliche Beaufsichtigung der Dampfkessel betreffend. Verordnung vom 5. September 1890, den Verkehr von Skraßenlokomotive» auf öffentlichen Wegen betreffend. Verordnung vom 5. «September 1890, die Aufhebung der Verordnung vom 3. Mai 1850 über das Verfahren bei der polizeilichen Beaufsichtigung der zu militärischen Zwecken bestimmten Dampfkessel betreffend. Verordnung vom 6. September 1890, die Enteignung von Grundeigenlhum für Erweiterung der Eisenbahnstrccke zwischen den Haltestellen Böhla und Wuenhain der Bahnlinie Dresden-Elsterwerda betreffend. ^Bekanntmachung vom 11. September 1890, die Eröffnung des Betriebes aus der normalspurigen Secundärcisenbahn Großpostwitz-Cunewalde betreffend. Riesa, am 13. Oktober 1890. Der Stadtrath. Klötzer. S. Bekanntmachung, Jahrmartt betreffend. Für den bevorstehenden Jahrmarkt werden folgende Bestimmungen be kannt gemacht: 1. Der Jahrmarkt findet Montag, den 20. Oktober und Dienstag, den 21. Oktober statt. 2 Händler, welche in Buden oder auf Bockständen feilhalten, haben auf . dem Aloertplatze Ausstellung zu nehmen. Hiervon sind ausgenommen: 1. Korbmacher, Böttcher, Klempner und Eisenwaarenhändler, welche auf der Großenhainerstraße, 2. Schuhmacher, sowie Händler mit Schuh- und Filzwaaren, welche auf der Albertstraße und dem unteren Theile des Albertplatzes, an der Parkireppe, Aufstellung zu nehmen haben, 3. Händler mit Fischwaaren, Semmeln und Kuchen in Buden und auf Tischen, welche angemessen auf verschiedene Plätze vertheilt werden. Alles Weitere bestimmt der diensthabende Polizeiwachtmeister oder dessen Stellvertreter, deren Weisung unbedingt Folge zu leisten ist. Dies nigen, welche öffentliche Schaustellungen darbieten wollen, bedürfen bezüglich ihrer Plätze der Erlaubniß des unterzeichneten Rathes. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 30 M. oder ent sprechender Haststrase geahndet. Außerdem kann Wegweisung vom Markte erfolgen. Das Vudenbaucn am Sonntag ist gesetzlich nicht gestattet. Der Sonnabend, den 18. Oktober stattfindende Viehmarkt wird wieder, wie früher, auf der Meißnerstraße abgehalten. Riesa, den 13. Oktober 1890. Der Stadtrath. Klötzer. S. Bekanntmachung. Die in der hiesigen Rittergutsflur gelegenen, in den letzten Jahren von dem Wirthschaflsbesitzer Herrn Stendte in Zeithain erpachteten beiden Wiesen, die sogenannte Wehrwicse (1 Acker 165 ^Ruthen) und die Brückenwiese (2 Acker 296 LURuthen) sollen, nach Befinden einzeln, anderweit verpachtet werden. Pachtlustige werden ersucht, Donnerstag, den 16. Oktober d. I., Borm. 10 Uhr im Rathhause hiers. zu erscheinen und nach Bekanntmachung der Bedingungen ihre Gebote abzugeben. Auswahl unter den Bewerbern ist Vorbehalten. Riesa, den 8. Oktober 1890. Der Stadtrath. - Klötzer. Sch. Bekanntmachung. Nach § 8 dei^Bauordnung für die Sradt Riesa haften Verpflichtungen, welche durch diese Bauordnung unmittelbar, oder auf Grund derselben von der Baupolizeibehörde gewissen Grundstücken auferlegt oder welche von Grund stücksbesitzern als solchen der Baupolizeibehörde gegenüber übernommen werden, den Grundstücken als solchen an und gehen ohne Weiteres auf jeden Nachbe sitzer über. Gleiches gilt auch von Berechtigungen, welche durch diese Bauordnung oder auf Grund derselben erworben werden. Uebcr Leistungen in Geld zur Stadtcassc der obenbezeichneten Art, welche auf den Nachbesitzer übergehen sollen, hat die Baupolizeibehörde ein Verzeich nis zu halten, welches von Jedermann eingeschcn werden kann. Nachdem nun dieses Verzcichniß angelegt worden ist, liegt dasselbe von heute an in der hiesigen Stadtkassencxpedition öffentlich aus. Riesa, am iS. October 1890. Der Stadtrath. Klötzer. Eltz. öpetbetrieb rthsch.ff, Preise«, ckt! L md einzeln wmeister. md Sonn» rannbier Tagesgeschichte. Tie internationale Politik weist zwei besonders mächtige Faktoren auf, von denen sie sich beeinflussen W: das Nationalitätsprinzip und die Handelsvor- ihnle. Während in den fünfziger und sechziger Jahren diffes Jahrhunderts mehr das erstere in den Vorder- graad trat, nehmen gegenwärtig die letzteren eine her vorragende Stellung ein. — Die Großmächte haben die Erde unter sich getheilt. Kaum cxistirt hier und la roch ein wüstes Fleckchen, eine unwirthlichc Insel, moseldst nicht die Hohertsflagge irgend einer der euro päischen seefahrenden Nationen wehte. Wenngleich die vkiien Kolonien vorerst nur dem Namen nach in Besitz zminmen worden sind, Verspricht man sich doch für Üe Zukunft von ihnen Erträgnisse, deren Berechnung zullmleu ins Phantastische geht. Aber auch unter mander verkehren die Großmächte fast wie Großkauf- hllte und in den internationalen Verhandlungen nehmen dir Handele- und Schifsiahrtsverträge den breitesten Raum ein. — Napoleon III. war Freihändler vom reinsten Wasser und erst die Republik k.hrte zum Schutz zollsystem zurück, das jetzt für Frankreich ein vollkommen durchgkbildeieS ist. Rußland hat seit den 20-r Jahren sein« ursprünglich als Finanzzölle gedacht« Einfuhrbe- lastungeu immer mehr zu Schutzzöllen ausgebildet und auch Deutschlands Handelspolitik ist seit 1880 eine stark schutzzöllnerische. Die Frage, ob Schutzzoll, ob Freihandel ist eine s» eminent praktlsche, daß sie nur b-diagteiwrise in den rein politischen Programmen der einzelnen Parteien festgelegt werden kann. Es braucht in dieser Beziehung nur daran erinnert zu werden, daß die einst so mächtige natioualliberale Partei durch diese Frage gespalten wurde. — Gegenwärtig liegen die Dinge in Europa so, daß die Schutzzollpolttik offen bar ihren höchsten Stand erreicht hat; die meisten Staaten haben sich gegen die Konkurrenz ihrer Nach barn durch so Hobe Zölle zu schützen versucht, daß ein Weiterfortschreiten auf diesem Gebiete fast einem Ein fuhrverbot glüchkommen würde. Auch Nordamerika hat seit 15 Jahren hohe Schutzzölle und konnte mit dcn Erttägvüssen derselben seine kolossale Staatsschuld, die sich ans dem großen Sezessionskrieg herschrieb, decken. NeuerdingS haben die Ber. Staaten aber durch die sattsam bekannte Moe Kiulcy-Bill eine Einrichtung getroffen, die von keinem anderen Lande erreicht, ge schweige denn überboten würde. Denn so unvernünf tig hoch auch die russishen Einfuhrzölle sein mögen, so fehlen bei ihrer Erhebung doch diejenigen vexatorischen Bestimmungen, welche gleichzeitig mit der Mac Kinley- Bill von der amerikanischen Volksvertretung angenommen wurden. — Während sich die europäischen Industrie staaten auf Anregung Deutschlands zusammenthun, um durch gemeinsame Schritte die Schädigungen des internationalen Handelsverkehrs, die von jenseits des großen WafserS drohen, nach Möglictküt hintanzuhalten, ist wiederum der Plan ausgetaucht, zwischen dem