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meist« Klötzer daS Wort, «ahm Bezug auf seine bis herige AmtSthätigkeit, insbesondere auf die in den letzten Jahren auSgesührten größeren städtischen Bauten, und gab daS feierliche Versprechen ab, daß er jederzeit mit allem Fleiß bestrebt sein werde, in einmüthizem Zusammenwirken mit den städtischen Kollegien daS Wohl der Stadt Riesa zu fördern und zu heben. — Heute feierte der RathSdiener Theodor Müller sein 25jähriges AmtSjubiläum, aus Anlaß dessen sich heute morgen */,9 Uhr die städtischen Beamten und die Schutzmannschast in der Expedition des Herrn Bürgermeisters Klötzer versammelten, woselbst der Chef der städtischen Verwaltung den Jubilar unter ent sprechender Ansprache beglückwünschte und demselben im Namen der beiden städtischen Kollegien eia Ehren geschenk überreichte. Hierauf beglückwünschte den Jubilar im Namen der städtischen Beamten Herr Stadlkassirer Eulitz und überreichte demselben als JubiläumSgabe eine Remontoir-Uhr, während die Schutzleute ihre Photographie in einem Gruppenbild unter Glas und Rahmen dem Jubilar widmeten. — Tie Diebe, welche in der Nacht von Freitag zum Sonnabend den gewaltsamen Einbruchsdiebstahl bei Herrn Fleischer meister Fischer hier verübt haben, find in den Personen des Fleischers Ernst Otto Lorenz, eines früheren Lehrlings Fischers, welcher aber nach einjähriger Lehrzeit wegen Unterscheifen entlasten wurde, sowie des Schlossers Reinert in Kötzschenbroda noch am Sonnabend verhaftet und an das köaigl. Amtsgericht in Dresden abzeliefert worden. Wie wir erfahren, sollen die beiden sauberen Gesellen hier logirt haben, am Dienstag in das Kleisermagoz n des Herrn A. Kamp gekommen sein, um sich Anzüge auszusuchen, da sie aber Zahlung nicht leisten konnten, so wurden ihnen die Kleidungsstücke nicht ausgehändigt. Der Eine aber, Lorenz, lreß seine Legitimationspapierc zurück, mit dem Bemerken, daß sie Parkstraße bei der Waschfrau K. wohnten, und wollten das Geld holen. Dem Inhaber des KleidermagazinS ist dies verdächtig vorgckommen und er hat den Sachverhalt einem Schutz mann mitgetheilt. Nach den einzezogenen Erkundigungen hatte es sich nun herausgestcllt, daß die Wohnungsangaben falsch waren.Der Schutzmann ersuchte den Geschäftsinhaber, beim Wieberkommen der Leute, diesen die Kleidungs stücke nicht auszuhändrgen, sondern dieselben aufzuhalten und sofort der Polizeibehörde Nachricht zu geben. Nachts in der 2. Stunde wurde nun der Inhaber des Kleidermagazins von den beiden Dieben herausgeklingelt, um die Kleidungsstücke zu bezahlen und in Empfang zu nehmen und sind die Einbrecher dann früh mit dem ersten Zuge nach Kötzschenbroda gefahren, da es leider Herr K. verabsäumt hatte, der Polizei Nachricht von der Anwesenheit der verdächtigen Käufer zu geben. In Kötzschenbroda haben sich die Diebe jeder eine Uhr, Ringe und Ketten, Hüte, Regenschirme, Stiefeln rc. gekauft. Durch diese,Ausgaben haben sich dieselben ver dächtig gemacht und sind in Folge besten festzehallen worden, sollen auch sofort geständig gewesen sein. An Geld wurden über 429 Mark noch vorzefunden, außerdem fand man noch bei denselben einen Nachschlüssel und fünf ande-e Schlüss.l. — Den Weg in das Einbruchslokal haben die Hiebe von der Garten seite durch das Nachbargrundstück genommen, sind durch die Thür, welche sie gespälten, um die Haspen aus zuhängen, durch die Vorkammer in das Fleischzewölbe gelangt. Hier haben sie das Fenster der Slubenthür abgedrängt, die Thür dann aufgeschlossen und sind zum Sekretär gekommen, welcher aufgebrochen wurde. Bei dem Einbruch benutzte Werkzeuge wurden vorgefunden 1 Beil, Stemmeisen, 2 starke Latten und Kohlenhaken. — Wie wir noch höre», haben die Einbrecher vorige Woche auch in Görzig bei Strehla einen freche- Diebstahl ausgeführt. — Am Sonnabend konnte ein Handwerksgeselle in einer hiesigen Fabrik leicht sein Leben einbüßen, indem demselben ein cis rner Träger auf den Kopf fi:l und ihm eine tiefe, klaffende Wunde beibrachte; nur der Zufall wendete größeres Unglück dadurch noch ab, daß zu beiden Seiten des Verunglückten ein Geräth stand, auf das der Träger mit seiner Hauptwucht fiel. — Vergangene Rocht bratnte in Grvba eine dem Gutsbesitzer Greulich daselbst gehörige Hafer-, Grummet- und Strohfeime nieder. Das hiesige freiwillige Rettungs corps wurde allarmirt und rückte nach dem Brandplatzc ab, brauchte aber nicht in Thätigkeit zu treten. — Vorgestern Mittag führte der nach Dresden fahrende Güterzug einen mit Stroh beladenen Wagen, dem „Winds Junge" wohl arg mitgespielt haben mochte, denn b.im Passiren hiesiger Elbbrücke streifte derselbe an und wu-de seiner Plane beraub'. — Zur Geschäftslage auf der Elbe berichtet da- ,,S<chfs': Die Verhält»ist. am Frachtmarkt in Hamburg haben sich noch nicht gebessert. Frachten bleibe» ge drückt und eS fehlt an Massengut zur Beladung des ziemlich reichlich vorhandenen Laderaumes. Auch im Verkehre zu Thal ist eine Abschwächung bemerkbar. Ar. den böhmischen verschifsungsplätzen geht die Kohlen verfrachtung schwach, aber nicht etwa auS Mangel an Aufträgen zur Verschiffung, welche im Gegentheil zahlreich vorliegen, sondern auS Mangel an Kohlen. In Zucker und Getreide ist die Ausfuhr noch nrcht besonders lebhaft. Der Wafserstand dürfte in nächster Zeit zurückgehen und damit eine Ausbesserung der Frachten zu erwarten sein. — Im Monat Juli d. I. wurden auf den Köaigl. Sächs. Staatseisenbahnen 3 380 777 Personen und 132 952 71b Kilo Güter befördert und eine Gesammt- Einnahme von 7 233 275 M. erzielt. — Die Kölner Ausstellung für Kriegskunst, Armee bedarf und Landwirthschaft wird am 5. Oktober ge schloffen. Die frachtfreie Rückbeförderung der Aus stellungsgüter auf den Eisenbahnen ist bis zum 15. November d. I. ausgedehnt worden. — Jedem, der vor Gericht als Zeuge erscheinen soll, ist es dringend anzurathen, sich den tz 138 des Reichsstrafgesetzbuches recht genau einzuprägen, welcher lautet: „Wer als Zeuge, Geschworener oder Schöffe berufen, eine unwahre Thalsache als Entschuldig ung vorschützt, wird mit Gefängniß bis zu 2 Monaten bestraft." Daß diese Strafandrohung nicht nur auf dem Papier steht, sondern gelegentlich auch in An wendung kommt, hat ein junger Kaufmann erfahren, welcher sich vor einigen Tagen wegen Uebertretung dieser Bestimmung vor dem Schöffengericht zu Berlin zu verantworten hatte. Derselbe war zu einem gericht lichen Termin als Zeuge geladen, aber nicht erschienen, sondern hatte eine Benachrichtigung an den Gerichtshof gelangen lassen, wonach er durch den Antritt einer Reise und den dadurch veranlaßten zu späten Empfang der gerichtlicben Vorladung am Erscheinen verhindert sei. Der Gerichtshof hielt es für angemessen, diese Entschuldigung näher zu prüfen, und durch die Zu- st.llungsurkunde der Postbehörde wurde erwiesen, daß der Zeuge unbedingt vor Antritt seiner Reise die Vor ladung in Händen gehabt haben müsse. Seine spätere Behauptung, daß er die Eisenbahnfahrscheine bereits gelöst habe, konnte eine Anklage auf Grund des § 138 nickt verhindern, und so wurde er denn zu 2 Lagen Gefängniß verurtheilt. Dieser Fall möge umsomehr zur Warnung dienen, als der § 138 nur Gefängniß kennt, ein solcher Verstoß sich also nicht mit Geld ab machen läßt. — Ueber den Werth deS Apfels schreibt der königl. Gartcninsp ctor David Cassel in Hirschberg: Es ist nicht allgemein bekannt, welchen hohen Werth der Apfel als Nahrungsmittel hat und er steht in dieser Beziehung der Kartoffel nicht nach. Wenn letztere mißrathen, dann ist eine allgemeine Klage zu hören, w lche auch berechtigt ist; sind aber wenig Nepfel ge wachsen, so wird dies im Ganzen als ein großer Ver lust nicht betrachtet. Der Apfel ist gesünder als die Kartoffel, ec enthält milde und angenehme Säuern, welche dem menschlichen Organismus sehr dienlich sind. Ein Apfeleffer wird selten an Verdauungsbeschwerdcn oder an HalSkcankheiteu leiden. Der Apfel nährt und erfrischt Geist und Körper, er besitzt noch außerdem vorzügliche Eigenschaften, welche durch eine andere Frucht gar nicht ersetzt werden können; er ist in vielen Fällen ein zu wenig gekanntes und geschätztes Haus mittel für gewisse Krankheiten, daher ist die Anpflanzung von Apfelbäumen, welche in bestimmten Sorten selbst im rauhen Klima vorzüglich gedeihen, nur zu empfehlen. Es ist nur U- kenntniß, wenn der hohe Werth eines Apfelbaumes nicht gewürdigt wird, da der Baum selbst durch seine späteren Erträge nicht allein nichts kostet, sondern durch de» Werth der Frucht mehr als bezahlt wird. Die Fruchtbüume bieten während der Blülhe einen herrlichen Anblick; nicht minder schön ist eine Baumk.one mit Aepfcln, die in verschiedenen Farben leuchten. Oederan, 3. Oktober. Seit einigen Tagen haben die Arbeiten zur Legung eines unterirdischen Kabels zwischen Dresden und Hof auch in der Rahe unserer Stadt und in derselben auf der Freiberger Straße und dem Markt begonnen. Sticht weniger als cira 800 Mann sind hierbei thätiz und liefert dieses Arbeiterheer täglich 2000 in Leitung. Es ist hoch interessant, die emsige Thätigkeit der Leute zu be obachten. Trotz der großen Ausdehnung des Arbeits feldes klappt doch Alles und selbst die schwierigsten Hindernisse, als FelSsprengungen, Wasscrabsperrungrn rc., werden schlank überwunden. Chemnitz, 30. September. Die Wnkwaarcn- iodustrie ist durch die Unsicherheit über die schließ liche Gestaltung der Mac Kinley-Bill fast härter be troffen worden, als durch die plötzliche Jukrafts tznnz derselben, »»durch wenigsten» dem Hangen und Bange» in schwebender Pein aus einmal «in Ende bereitet wird. Freilich stad zur Zeit große Sendungen vo» Maaren »ach den Vereinigten Staaten unterwegs, die vor dem 6. Oktober, dem Tage deS JnkcafttretenS der Bill, nicht drüben eintrefsen können, und so werd.» es gerade die Amerikaner zuerst fühlen, welch eine Ruthe ihnen mit der Bill aufgebunden worde» ist. Aber es wird auch den Baumwollpflanzern der Union mit der Zeit fühlbar werden, daß die Bill ihre Spitze auch gegen sie kehrt; denn wenn wir keine Baumwollwaaren mehr nach Amerika senden könne», werden unsere Spinnereien weniger amerikanische Baumwolle verbrauchen, und so muß ein Ausfall im Bezüge derselben entstehen. Strumpf- und Handschuh industrie gehen sehr schwach, und dre Tncotfablikatiou hat schon seit langer Zeit wenig zu thu». Wie der „Leipziger Monatsschrift für Textilindustrie" auS Berlin geschrieben wird, ist auch für nächstes Frühjahr nur besserer Tricotstoff begehrt, Tricotlaillen sind nicht mehr belrebt. Zwickau, 3. Oktober. Nachdem im Monat Mai durch die hi-sige Stadtgemeinde von dem Verein für Gasbeleuchtung der Stadt Zwickau die hiesige Gasanstalt mit etwa 1*/, Millionen Mark Aufwand käuflich übernommen worden ist, hat sich schon jetzt die Unzulänglichkeit dieses Gaswerks für piefige Staat herausgestcllt und es hat der Rath beschlossen, mit thunlichster Beschleunigung ein zw.ites Gaswerk mit einem Grundraum von mindestens' 3 Ku Größe zu bauen, auch unbeschadet der Wahl des Platzes, für welchen die Gegend des proj.ctirteu Schlacht- und Viehhofes in Fra. e kommt, für das zweite GaSwerk einen freistehenden Gasbehälter mit 6000 cbm Faffungsraum zu bestellen. Bei Behandlung dieser Angelegenheit im Schooß: der Stadtverordneten gab sich eine entschiedene Meinung für Beschaffung der elektrischen Beleuchtung kund, und zwar in viel leb hafterer Weise, als dies im Frühjahr beim Ankauf der jetzigen Gasanstalt der Kall war. Die Stadtver ordneten haben daher auch, trotz der Dringlichkeit der Sache, der Rathsentschließung nicht zugcstimmt und vorerst die Einholung eines umfassenden Gutachtens eines Elektrotechnikers gefordert. In der hiesigen Ein wohnerschaft findet die elektrische Beleuchtung viel! Anhänger und demgemäß auch das Vorgehen der Stadl verordneten lebhaften Beifall. Plauen, 4. Ocrober. Am Vorabend des 25 jährigen Amtsjubiläums unseres Oberbürgermeisters Herrn Kuntzc wurde demselben heute voa den ver einigten Turnern, dem Plauer,scheu Sängerbund und der gesammten freiwilligen Bürger feuerwehr ein groß artiger Fackel- und Lampionzug gebracht. Glauchau, 4. Oktober. Ein bedauerlicher Ua- glücksfall ereignete sich heute Vormittag auf hiesigem Bahnhof. Der Aufwärter Schwind auS Reinholdshain versuchte vor einem herannahenden Rarrgirwagen noch das Geleis zu überschreiten, wurde aber von den Puffer» erfaßt und so unglücklich auf die Schienen geworfen, daß ihm die Näder den linken Unterschenkel zermalm ten. Dem Bedauernswerlhen, welcher ca. 26 Jahre alt und verheiralhet ist, mußte das verletzte Glied dicht unter dem Knie ab,,«löst werden. Reichenbach im Voztl. Durch verschiedener!« Einflüsse dazu bestimmt, hat die hiesige Braukommune in einer vorbe-athenden Sitzung am 2. Oktober de» Beschluß gefaßt, die Braukommune aufzulösen und dat Brauhaus zu veräußern. Den endziltigen Beschloß wird eine demnächst einzuberufende Generalversammlung zu fassen haben, doch kann daS Loos der Brau kommune, das LooS deS Reiheschanks und des «rltni Brauhauses schon als besiegelt angesehen werden. Eingesandt. In der Bürgerschaft suhl man mit begreiflich« I Spannung den Beschlüssen der Stadtvertretunz hin- I sichtlich der Platzfrage der neuen Kaserne entgegen. I Die Ansichten der Bürger sind hierin sehr geihrilt. I Als ein folgenschwerer Fehler dürfte eS sich heraus- I stellen, die Neubauten an den einen oder andern End- I punkt der Stadt zu verlegcn, beide- würde Unzu- I friedenheit unter den Bürgern erregen. Der richtige« I Weg, der mit nur unwesentlich höheren Kosten ver- I knüpft wäre, ist, den Mittelpunkt der Stadt z» I wählen, der südlich vom Kaiser Wrlh.-lm - Platze biS I zur Knabenschule hinreichend Raum zur Errichtung der I Kaserne bietet. Mit dieser Lösung der Frage dürfte I auch der g'ößte Theil der Bürgerschaft einverstau- I den sein. * Vermischtes. In München wohnten am Sonntag dem sitzt stattfiudenden Octobersest 100000 Personen bei. 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