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ckrochenen St.jne werden ia kowrieS. mittelst AufzugcS nach obrn h.sörd«t, hier dreht «an die Wage» auf Schienen nach de» sozenannten „Brechmäulern." Da find steinerne Schleie, in welche die Steine hineiuge- worfen und wie Pfifferkuchen zermalmt werden, die klargedrückten Strinmaffen fallen nun in zwei Trichter, werden in einer Siebtrommel vom Staube befreit und fallen dann ia zwei bereitsteheode Wagen. Diese werden nach dem Kahne gefahren, hier umgeschüttet und dann leer wieder herauftransportirt. DaS Füllen eine- WaqenS erfordert 4 Minuten Zeit, der Wagen enthält Kubikmeter Steine, in einem Tage macht das Werk 300 Kubikmeter klar. DaS Brechen der Steine im Bruck geschieht mittelst Dynamits, eS werden 20—25 Löcher gebohrt, mit Dynamit geladen, durch rlekt'ische Leitung verbunden und dann gleich zeitig abgeschossen. Der Bruch an der Straße und die angrenzenden Brüche werden elektrisch beleuchtet und zwar durch 8 Bogenlampen zu 1200 Normal kerzen und 10 Glühlampen für das noch zu errichtende Eontor. Ferner beabsichtigt man eine elektrische Bahn nach dem Oswaldschen Bruch zu erbauen. Die ganze großartige Einrichtung ist seit zwei Tagen im Gange, doch noch nicht vollend.t. Dresden, 24. März. Se. Exzellenz der Herr Kriegsminister und General der Kavallerie Graf von Fabiice befindet sich seit heute Morgen in unver ändertem Zustande, der um so besorgnißerregender scheint, als keine K-äftezunabme zu bemerken ist. Die ernste Erkrankung findet natürlich in den allerhöchsten und hohen Kreisen, im Militär- und Beamtenstand, sowie in weilen Schichten unserer B völkerung eine überaus rege «ntheilnahme. Das Bulletin vom heutigen Tage lautet: „Se. Exzellenz fühlt sich nach einer ziemlich gut verbrachten Nacht nicht wesentlich gekräftigt, Schlingbeschwerden einigermaßen gebessert; Fieber gering. Hofrath Dr. Faust, Obermedinalrath Dr. Stelzner, Hofralh Dr. Beschorner." Im Laufe des Tages erschienen wieder zahlreiche Damen und Herren und trugen ihre Namen in die ausliegenden Kondolenzbogen ein. Gegen 4 Uhr fuhren Ihre Ma jestäten der Köniz und die Königin vor der Wohnung Sr. ExMenz in der Seestraße vor. Ihre Majestät die Königin verblieb im Wagen, Se. Majestät der König begab sich in die Ministerwohnung und ver weilte einige Zeit bei Ihrer Exzellenz der Frau Gräfin von Fabrice. In den Abendstunden war noch nicht die geringste Besserung zu bemerken, im Gegentheil, es zeigte sich eher eine Kräfteabnahme, daS Fieber wurde als mäßig bezeichnet. Die Herren Hofräthe Dc. Faust und Dr. Beschorner weilten zu dieser Zeit am Bette Sr. Exz-llenz. Kurz vor 9 Uhr traf Sanitätsrath Gerhardt aus Berlin hier ein und erklärte nach ge meinsamer Berathung mit obengenannten Aerzten den Zustand Sr. Exzellenz nach dem „Dr. Anz." für h ossnungsloS. Dresden. Am Freitag siüh hat sich ein Arbeiter in den Zwingeranlaze» auf einer Einfriedigung auf gespießt und konnte erst durch andere Arbeiter befreit werden. Er hatte die Schlüssel vergessen und wollte übersteigen, wobei er sich auf die Spitzen der eisernen Einfriedigung setzte, welche in den Schenkcl und das Gesäß wenigstens 10 cm tief eindrangen. Potschoppel. Im Rittergutssteinbruche zu Pot- schappel ist am 23. d. Nachmittags 2 Uhr der 30 Jahre alte Fuhrwerksbesitzer Karl Gustav Ryfsel in Neucoschütz, vecheirathet und Vater zweier Kinder, beim Aufladen von Steinen dadurch tödtlich verunglückt, daß derselbe die scheu gewordenen durchgehenden Pferde an den Zügeln erfaßt hat, wobei derselbe jedoch gefallen und -von den Thieren an den Kopf geschlagen worden ist. Der Tod trat sofort ein. Döbeln, 24. März. Die sür Sonnabend Abend nach dem Saale des Schützenhauses vom Städtischen Verein einberufene öffentliche Versammlung zur Fest setzung einer Gründungscommisfion sür die hier geplante Straßenbahn war von ca. 400 Personen auS Stadt und Land besucht, welche sich sämmtlich dem Projekt geneigt zeigten. Nachdem man zur Wahl eineS er weiterten GiündungscommiteeS ve,schritten war, traten die in dasselbe gewählten Herren sofort ihr Amt an, indem sie unter den Anwesenden Zeichnungsscheine zur Bertheilung brachten. Von den benöthigten 550 Aktien wurden sofort über die Hälfte gezeichnet und die doppelt auSgefertigten Zeichnungsscheine dem Eomitee abgegeben. Die weiteren Anmeldungea a»S der Bürgerschaft werden vor auk sichtlich bald eingehen, so daß das Anlagekapital von 110000 Mark voll gezeichnet sein wird. Pirna. In einer Grsindcstube deS Rittergutes Zuschendorf belustigten sich in diesen Tagen nach dem Mittagessen zwei Knechte mit allerhand Späßen, wobei -sie in sehr unangebrachter Weise auch ihre eben ge brauchten Messer mit verwendeten. Unversehens rutschte dabei der Lin» mit dem Ellbogen von der Tischkante ab und traf den Anderen so unglücklich mit dem Messer ia daß rechte Auge, daß diese» schwer verletzt wurde und jedenfalls für immer verlöre» sein dürfte. Stolpen. Tin Vertreter der Staatsanwaltschaft zu Bautzen traf am 21. März hier ein, um da» Dunkel zu lichten, daS sich über den so rasch erfolgten Tod «ine» bei dem Thierarzt Scheunpflug in Diensten gestandenen Mädchen» gebreitet hatte. E» erfolgte die Ueberführung de» Genannten in Untersuchungshaft. Wittenberg, 22. März. Eine der unangenehme» Nachwehen deS sitzt vergangenen strengen WinterS wird süc diesiS und sür nächste» Jahr eine große Fischarmuth sein. Bei der Zahnaer Frschzüchteni deS Herrn Otto Friedrich treffen jetzt täglich Klagen über völlig ausgefrorene Teiche ein, und die Firma ist nicht im Stande, auch nur den zehnten Theil der damit verbundenen Aufträge auf Edel- und Sotzfische auszusühren. Von den 28 Teichen, w-lche die Zahnaer Fisckzüchterei zu eigen oder in Pacht hat, sind 20 ebenfalls gänzlich auSgefroren und aus dem Teich in Danna wurden kürzlich nicht weniger als zehn Zentner der schönsten erfrorenen Fische gezogen und vergraben. Heidelberg, 24 März. Heidelberg war vor gestern der Schauplatz einer Kundgebung, welche unsere friedliebende Bevölkerung aufs Heftigste erregt hat: Der hiesige deutsch-freisinnige Verein hatte durch Anschlag auf den 22. März eine öffentliche Versammlung ausgeschrieben, in welcher der Reichs tags-Abgeordnete Dr. Harmening aus Jena einen Vortrag „Ueber den Zusammensturz d<s Systems Bismarck" halten würde. Der Versuch, den Geburtstag Kaiser Wilhelms durch eine Verun glimpfung seines Kanzlers zu begehen, ist a» dem Auftreten patriotisch gesinnter Männer gescheitert, welche die in der Wahl des Tages und dem T.tel des Vor trags liegende Provokation nicht unbeantwortet lassen wollten. Die überaus lange Rede des Jenenser Rechts anwalts entpuppte sich, dem Titel entsprechend, als eine jener allbekannten Versuche, die ganze Bismarcksche Aera als eine Zeit der Reaktion und der Versumpfung des öffentlichen Lebens hinzustellen. Die gehässigen persönlichen Angriffe und Verdächtigungen rieken Ent rüstung hervor. Nur mit Mühe gelang es, den drohenden Sturm bis zum Ende des VortrageS zu beschwichtigen. Sodann ergriff der nationalliberale Professor ErdmannLdörffer das Wort, um in kräftigen Worten gegen das ganze Vorgehen der freisinnigen Partei, besonders aber gegen die eben gehörte Rede, welche eine sachliche Erwiderung zur Unmöglichkeit machte, zu protestiren, und den Gefühlen der Beschämung Ausdruck zu geben, daß Deutsche in dieser Weise das Wirken und den Charakter eines Mannes in den Schmutz zu ziehen suchten, dessen Verdienste um das Reich unser Kaiser, der ihn entlassen, selbst als unver geßliche hingestellt hat. Ja einem donnernden Hoch auf den Einiger Deutschlands fand dieser Protest feiten» der zahlreich erschienenen Parteigenossen des Redners einen stürmischen Ausdruck. Ein allgemeiner Aufbruch war die Folge. Vermischtes. Aus Berlin, 24. März, wird berichtet: Eine Explosion von furchtbarer Gewalt und verherendstcn Folgen hatte heute Vormittag das benachbarte Stralau in Schrecken und Aufregung versetzt. In der Dorf straße Nr. 7/8 befindet sich die Palmkernöl-Fabrik von Rengert und Co. Das Fabrikgebäude liegt dir,kl am Wasser, es ist ein großer mit Wellblech bedeckter Bau. Während die Fabrik in voller Thätigkeit war, soll, wie es heißt, ein Arbeiter einen Hahn falsch ge stellt haben; plötzlich ertönte ein wahrhaft donnerähn licher Krach, das ganze Wellblechdach wurde abgehoben und mit lautem Geprassel stürzte daS Mauerwerk der Giebelwand in der vertikalen Ausdehnung von 2 rn in sich zusammen. Der zur Fabrikation b-nölhigte Schwefelkohlenstoff war zur Explosion gekommen und hatte zugleich den Ausbruch eines Feuer» bewirkt. Die Aufregung die der Katastrophe folgte, war eine furchtbare, zumal da man sehr bald erkannte, daß auch Menschenleben dabei betroffen waren. Man alarmirte sofort die Berliner Feuerwehr, welche auch alsbald eintraf und an die Rettung der unter den Trümmern Begrabenen, sowie an die Erstickung der mächtig lodernden Flammen ging. Erst sitzt übersah man die Schwere der Katastrophe. Der Arbeiter Töbert, ein unverheiratheter junger Mann, wurde furchtbar verstümmelt und verbrannt al» Leiche her- auSgeholt. Der Arbeiter Wuttme, gleichfalls unver- heirathet, hat so schwere Brandwunden erlitten, daß der baldige Tod für ihn die Erlösung von nnsägliche« Leiden bilden würde. Gleichfalls sehr schwere Brand wunden erhielt der Arbeiter Friedrich Loloth, verheirathet und Vater von 5 Kindern, und endlich ist . noch schwer verletzt der Arbeiter Gustav Hofert, gleichfalls »er- heirathet und Vater eine» Kinde«. Di« verunglückte« wurden sofort nach dem Krankenhause am Friedrichs hain überführt. Zur Ablvschuna de« Feuer» griff die Berliner Feuerwehr mit 2 Spritzen ein. Große Diebstähle. Hamburg, 24. März. Eine Beraubung kaufmännischer Lager, wie sie hier noch nicht vorgekomutrn ist, wurde vor etwa vier Wochen von einem großen KaufmannShaus« auf dem RöoingSmarkt entdeckt. Kommt dort ein Bäuerlein, um sich nach dem Preise einer Wringmaschine zu er kundigen. „Dreenntwintig Mark?" fragt der erstaunte Flurbewohner geringschätzig, „de kann ick „op'n Lager" veel billiger köpen — doar kost' se blo» fofteiu!" Auf die Frage deS Kaufmanns, wo denn da» Lager sei, nannte der Bauer eine benachbarte Straße. 'Nun wurden etwa 3 Wochen lang Nachforschungen im Ge heimen angeflellt, woher denn die „billigen Maaren" stammten und das überraschende Ergebniß war, daß eine ganze Reihe Kaufleute systematisch von ihren Hausknechten bestohlen wurde. Die feinsten LuxuS- waaren, Hausstandssachen, Eßwaaren, Handwertsge- schirre, kurz alle möglichen Maaren waren in dem Lager, das sogar eine große Filiale auf dem Landgc- bietc unterhielt, die als „Verkaufsstelle" diente. Bor etwa 8 Tagen erfolgten die ersten Verhaftungen in dieser Sache; bis zum Sonnabend waren bereit» 21 Commis und Hausknechte verhaftet. Die Untersuchung nimmt großen Umfang an, da es sich um Verun treuungen im Werthe von mehreren hunderttausend Mark handelt. Ein traurige» Licht auf die Sache wirst der Umstand, daß die Commis mit ihren Unter gebenen geweinsames Spiel getrieben haben, sowie daß die meisten der Verhafteten Familienväter sind, die Wochenlöhne von 15 bis 20 Mark erhielten. Aus Ortelsburg wurde am Dienstag dem „B. T." gemeldet: G< steril Abend 9 Uhr 10 Min. kollidirten zwei Personenzüge der Allenstein- Lycker Bahn bei Station Olschienen. Ein Maschinist ist schwer, ein Heizer und drei Passagiere find leicht verwundet. Neueste Nachrichten und Telegramme. Dresden, 25. März. Staatsminister Graf von Fabrice ist heute Vormittag 10 Uhr gestorben. Brüssel, 24. März. Nachrichten zufolge, welche mit dem Postdampfer vom Congo hier eingetroffen sind, haben die arabischen Sklavenhändler, da sie die Fahrt auf dem Aruwimi durch bewaffnete Macht ge sperrt fanden, den Rubi-Fluß überschritten. Dieselben bedrohten Djabba am Quelle und der StationSchef von Djobbir sei aufgebrochen, um ihnen entgegenzu treten. Der belgische Kapitän Banzele bisher in yokama, sei ebenfalls nach Djabba aufgebrochen. Brüssel, 24 März. Die Brüsseler Metall arbeiter haben sich dem Vorhaben, einen allgemeinen Ausstand herbeizuführen, angeschlossen. Brüssel, 24. März. Boulanger ist heute Vor mittag nach London abgereist. Marktberichte. Riela, 2b. März, vutter pr. Kilo 1». 2,32 bis 2.20, Sier pr. Schock M. 3,3o bis —. Säle pr. Schock M. 2,40, Kartoffeln pr. Ctr. 2,50 bis 3,—. Zwiebeln L 5 Ltr. 70 Ps. bis M. 1,-. Dresden, 23. März. Schlachtviehmarkt. Kinder erster Qualität erzielten heute K- bis 68 M., vereinzelt auch erheblich mehr, Mittelwaare und gute Kühe 58 bis 62 und Rinder dritter Qualität 45—55 M. pr» 50 Kilo Schlachtge wicht. Bullen wurde» zwischen 60 und »3 M. die gleiche Quantität Schlachtgcwicht gehandelt. Der SeschäslSgang ge staltete sich leidlich. — Von Hammeln kosteten englische Lämmer 60—63, Landhammel erster Sorte 57-5S und Landhammcl zweiter Qualität 48—55 M. pro Paar zu 53 Kt'o Fleischge- wicht. Osterlämmer sanden zwischen 15 und 22 M. das Stück Käufer. Dar HandelSgeschäsk nahm auch hier einen leidlichen Verlauf. Landschweine erster Qualität wurden mit 57-60 und solche zweiter Qualität mit 52—56 M. pro 50 Kilo Fleischgcwicht bezahlt, wo. egen 180 «»gekommene sremde Land schweine 55 57 M. pro 5a Kilo Lebendgewicht, neben 20 Kit, Tara aus das Stück, erreichten, und 40 hier ausgeschlachtete Bakonier zu 57 M. pro 50 Kilo Kleischgewicht abgenommen wurden. Hier war wegen zu starken Austriebe- ein Stocken des Geschäftes und wesentlicher Uebcrftund zu verzeichnen. Kälber mußten je nach Qualität mit 120—135 Pf. das Kilo gramm Kleischgewicht bezahlt werden, und zwar trotz des starken Austriebes, weil die Händler theueren Linkous gehabt hatten. Leipzig, 24. März. Productenbdrse. Weizen loco Mk. 198-202, sremder W. 210 bi« 223, besser. Roggen loco Mk. -, sremder Mk. 176 bis 18». behauptet. Spiritus kco Mk. —. 50er loco Mk. 7l,—, 7ver loco 51,30. Rllböl loco Mk. 60,—, besser. Hascr loco —.