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223. 25. September 1909. Nichtamtlich er Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 11087 chule, Herrn Prof. vr. Adler. Sie werden wie bisher im Ge bäude der Öffentlichen Handelslehranstalt, Löhrstraße 3/5, ab gehalten, jedoch nur dann, wenn sich für jeden Kursus eine Mindestzahl von 20 Teilnehmern anmeldet. Junge Leute, die zurzeit noch die Öffentliche Handelslehranstalt oder eine andere Schule besuchen, sind ausgeschlossen. — Anmeldungen werden bis 1. Oktober d. I. auf der Kanzlei der Handelskammer, Neue Börse, Tr. 6, I., werktäglich in der Zeit von 9 bis 12 und 3 bis 6 Uhr, Sonnabends nur von 9 bis 1 Uhr entgegengenommen und sind persönlich zu bewirken. Der Teilnehmerbeitrag ist für jeden Kursus auf 3 festgesetzt. Leipzig, am 15. September 1909. Die Handelskammer. (gez.) Zweiniger, (gez.) vr. jur. Wendtland, Vorsitzender. Syndikus. »Deutsches Materialbuch.« — In Verfolg der Verwirk lichung seiner Anregung zur Herausgabe eines »Deutschen Ma terialbuches« hat der Kunstschriftsteller Herr Vr. Heinrich Pudor in Stötteritz (Leipzig) die erste Sitzung der zu diesem Zweck eingesetzten Kommission auf den 25. September, morgens 9 Uhr, in den Sitzungssaal des Rathauses in Weimar einberufen. Der Kommission sind korporativ die Gruppe der Kunstgewerbeschul männer des deutschen Gewerbeschulverbandes, die Schutzgemein schaft für Handel und Gewerbe, juristische Person, Sitz in Leipzig (über 10 000 Mitglieder), und der Fachverband für die wirtschaft lichen Interessen des Kunstgewerbes, E. V. (über 40 000 Mit glieder) beigetreten. Der Zweck der Kommission besteht darin, eine Materialkontrolle auszuüben und die Deklarationspflicht ein zuführen, wie sie bezüglich Goldes und Silbers zum Teil schon vorhanden ist. In dem deutschen Materialbuch sollen die Ma teriale der verschiedenen Zweige der Jndustriekunst und des Kunstgewerbes in ihrer chemotechnischen Beschaffenheit festgelegt werden, wieviel Verschnitt und Verschönung gestattet ist, welche Surrogate berechtigt sind, usw. Das weitere Ziel ist dabei, die Stellung des deutschen Gewerbes in der Richtung der Qualität und Gediegenheit zu heben. Paul Elders Buchladen in Lau Francisco. — Bücher in einem gotischen Scriptorium, Bücher in der Art von Raum, wo die Bücher geboren wurden und wo Nachdenklichkeit und Ge lehrsamkeit zu Hause waren«, sind, nach dem »San vranemeo Obroniele«, die Gabe, die dem neuen San Francisco in Paul Elders neuem Buchladen dargeboten wird. Eigentlich, meint das Blatt, ist es ein Unrecht, dabei überhaupt von einem Laden zu sprechen. »Seine Atmosphäre erinnert so wenig an Kaufen und Verkaufen, selbst an Bücherverkaufen, wie irgend etwas. In solchen Räumen illuminierten Kleriker Missalien zum Ruhme Gottes und schrieben aus Liebe zu den Menschen ihre frommen Betrachtungen nieder, und in solchen Räumen wurde in dunklen Jahrhunderten von weltabgeschiedenen Mönchen die Lampe des Wissens lebendig erhalten. Gotische Bogen kreuzen sich in der Höhe. Zwischen ihren tragenden Säulen steigen Wände von alten grauen Steinen an, an die sich Reihen und Reihen von Büchern lehnen. Längs der einen Seite, aber hoch oben, gibt eine Flucht farbiger Fenster das Licht alter Kirchen, jenes Licht, nach dem die Architekten stets als nach der schönsten Beleuchtung für Jnnenräume gestrebt haben. Treppen in tiefpaneelierten Einfassungen laufen an jedem Ende zu oberen Kammern empor, die am Treppenkopf durch Fenster von schwerer gotischer Schnitz arbeit, handgearbeitet und reich vergoldet, auf den Hauptsaal herabsehen. Die gleiche Arbeit ist bei einem überdeckten Sitz in der Mitte der Halle angewandt sowie bei einem großen gläsernen Ausstellungsschrein in der Mitte, der einige jener Schätze in Porzellan, Silber, Türkis, Nephrit oder Gold enthalten soll, die Elder von Zeit zu Zeit ausstellt. Die vorherrschende Farbe ist grau — nicht ein kaltes Grau, sondern jener feste und beruhigende Ton, den die Dinge allmählich etwas annehmen, wenn sie seit langer Zeit bestehen. Die Decke zeigt ein etwas lebendigeres Blau, und nahe am Eingang ist ein getrennter Sitz, der die wichtigste farbige Note hereinbringt — eine warme, kühne Masse von feurigem die Stimmung reifer Gelehrsamkeit und jenes Gefühl der Dauer und Ruhe, in dem der Geist allein recht zu sich selbst kommen kann. In einer solchen Umgebung lebten die Menschen einmal ein Leben des Geistes statt des Geldzählens . . .« »Solch eine Atmosphäre dicht neben dem wogenden Geschäftsleben einer neuzeitlichen Stadt zu schaffen könnte unmöglich erscheinen, bis man von der Seitenstraße der Orant ^.vsnus nach dem stillen, fast kirchlichen Frieden von »Elder's« kommt, die Kühle und Sicherheit seiner grauen Wände und Bogen und die Schönheit und Stärke seiner gotischen Arbeit empfindet, die einen vom mittelalterlichen Geist der Arbeit und des Gottesdienstes lebendigen Zufluchtsort geschaffen hat; und wahrnimmt, daß der Architekt und Werkmann ein vollkommenes, einheitliches Ganzes geschaffen haben, frei von jedem Anklang an das Hasten und Treiben modernen Lebens. Der Ort wird viel besprochen werden. Er hat etwas Vornehmes und wird seine Berühmtheit erlangen, und das wird zum Ruhme von San Francisco beitragen, wofür jeder echte San Franciscoer dankbar sein wird.« (nach: »Vudli8der8' VVeskI^.«) * Deutscher Naturforscher- und Arzte-Tag. — Die nächste (82.) Tagung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Arzte, die ihre 81. Tagung soeben in Salzburg beendet hat, soll in Königsberg i/Pr. stattfinden. * Neue Bücher, Kataloge usw. für Buchhändler. 70^8. ^774 Nrn. vidrsria antiyuaria Silvio Loooa in Korn. 8". 39 8. 733 Nrn. ^.nticprariat in ^aedsn. 8". 72 8. 1939 Nrm Lorlin Av.^1 8°7 40*8. ^623 Nrn. ^ 8". 16 8. m. ^ddildun^sn. 8". vo^on 4: 8. 49—64. Nr. 1263—1076 k'ousrvvedrordnuvA Nr. 44 von ködert Küdolrs in Vüdsolr. 8". 64 8. 1368 Nrn. No. 1. September 1909. Lrsodemt monatlich. ?roi8 pro 3.rdr Or. 8". 64 8. in. ^ddildZn. Ottmar 8odöndutd Naodk. (Stodde, Dult? L Oo.) in Nun öden. 8". 32 8. 1034 Nrn. reiodt von 8edu8tsr L Voekkler in Lerlin 67. 8". 48 8. Kondom 8". 32 p. 620 nr8. kmiArsLn ALionnd. r^Lsnaro no nsisrn (Bücher-Chronik der Hauptverwaltung in Angelegenheiten der Presse). St. Petersburg, Kontor der Redaktion des »Negierungs boten« (IIpLLL'röLl.eisesni-iü Licrsmc'L). (Auch zu beziehen durch A. S. Suworin, die Gesellschaft M. O. Wolfs und die Gesell schaft N. P. Karbasnikow.) 1909, Nr. 35 (vom 5. September a. St.) Groß-8". 36 S. Erscheint wöchentlich einmal. !44I