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Redaktioneller Teil. ZH 7V, 25. März 1918. Richtlinien jiir die Herstellung non Kalenderblöcken. — Nachdem sich sämtliche Graß-Hersteller van Kaicndcrblöckcn bcrclt erklärt habe», blc von der Kalender-Konvention vargcschlagcnen, vain NcichSans- schnß slir Drnckgcwcrbe, Verla» und Papicrvcrarbeitung genehmigten Richtlinien fiir Ersparnisse bei der Herstellung von Kalenderblöcken srei willig durchznfllhrcn, gelten nunmehr folgende Vorschriften: -1. Lagersorten. ES sollen nicht mehr angefcrtigt werden Tageskale »der blocke Größe 35/50 mm Größe 100/140 nun „ 55/80 „ „ 130/180 „ „ 7S/110 „ „ 140/210 „ 85/130 „ „ 230/340 „ Tafllr sollen folgende Größen sortbestchcn: 1. TageSkalenderblöckc Größe 40/55 mm Größe 110/170 mm „ 44/72 „ „ 115/230 „ „ «5/100 „ „ 180/270 „ 70/130 „ Kleine Abweichungen nach oben und unten sind gestattet. T. Wochcnkalendcrblöcke Größe 105/180 mm Größe 175/240 mm „ 135/250 „ „ 185/310 „ Kleine Abweichungen nach oben und unten sind gestattet. 3. P n l t k a l e n d e r b l ö ck c sllmlcgekalcndcrs können ln den bisherigen Größen unverändert hcrgcstcllt werden. 4. Taschen-, Wand- und Buchkalender. Flir diese sind allgemeine Vorschläge zur Einsparung von Papier nicht zu machen, doch muß darauf hingewlescu werde», daß seder Hersteller selbst bemüht bleiben soll, Ersparnisse z» erzielen. 8. Sonderanfertigungen mit Reklame-Eindruck solle» gestattet sein, wenn die Größe» 40/55mm, 44/72 mm, 85/IOOmm und 70/130 mm »»verändert clngehalten wer den. Bel den größeren Formaten von 110/170 mm an sind Ab weichungen gestattet, dagegen darf eine größere Sorte als 180/270 mm nicht angefcrtigt werden. Bel Sonderanfertigungen von Tages-Kalenderblöcken und Wocheu- Kalcnderblöckcn ohne Neklameausdruck sind Abweichungen von den Lagcrvorschristen nicht gestattet. 6. Pappe »stärke der Rückwände nicht über 100er für de» Zentner. Die RelchStommisslon bittet alle Firmen, die sich mit der An fertigung von Kalendern beschäftigen, diese Vorschriften in Zukunft genanestens innezuhaltcn. Berlin, den 12. März 1018. N e l ch s k o IN IN l s s i o » zur S i ch e r stc u n g des Papier- b e d a r s S. Der Vorsitzende: F l i n s ch. Preiserhöhung siir schweizerische Bücher. — gu der »Neuen Zür cher Zeitung- lesen wir: »Nachdem die Bücher ausländischer Herkunst in der letzten Zeit um 20 bis 50 Prozent, teilweise sogar noch mehr im Preis gesteigert worden sind, haben sich die schweizerische» Buch händler gezwungen gesehen, auch eine Preiserhöhung fiir die schwei zerischen Bücher in Kraft treten zu lassen. Die Unkosten slir die Ver leger und Sortimenter unseres Landes sind so gestiegen, daß die bis herigen Preise als ungenügend erscheinen mußten. Die im Schweize rischen Bnchhändlcrverein vereinigten Verlagssirme» und Sorti- mcntsbuchhanblnngen haben kürzlich einstimmig beschlossen, cS sei ans den 1. April eine Preiserhöhung von mindestens 20 Prozent fest- znsetzcn. Wer also noch Schweizer Bücher z» den bisherigen Preisen beziehen will, muß sic noch im Monat März anschaffen.» Die Konvention für Lichtpauspapicr erhöhte den Grundpreis vom 8n»i v. I. um 25 Prozent; dagegen hob sic den bestehenden Aufschlag für Ncgativpapiere ans. Schadenersatz siir Pakete ohne Wertangabe. — Der Deutsche Han- delSiag richtete an den Staatssekretär des Rcichspostamtes die drin gende Ritte, dahin zu wirken, daß bei Verlust oder Beschädigung von Paketen der entstandene Schaden in voller Höhe ersetzt oder der Höchst betrag des Schadenersatzes mindestens aus 6 .// statt bisher 3 .// flir jedes halbe Kilogramm festgesetzt wird. Das Urheberrecht in Österreich. — Um den Beitritt Österreichs zum Berner Urhcberrechtstiberciukommcn cinzulcitcn, hat die öster reichische Negierung in Aussicht genommen, eine Änderung aller der Bestimmungen des geltenden Urhcberrcchtsgesctzes vorzunchmen, die hinter den Vorschriften des Berner Übereinkommens in der Fassung der Berliner Beschlüsse von 1908 Zurückbleiben. Der Entwurs zu einer solchen Novelle wird gegenwärtig vorbereitet und soll noch vor seiner Vorlage an den Rcichsrat der Begutachtung durch Vertreter der beteiligten Kreise unterzogen werden. Pers-mMMMen. Auszeichnung. — Herrn Stadtverordneten G. Sol tau, Inhaber der Firma seines Namens in Flensburg, ist das Verdienstkreuz für Kriegshilfe verliehen worden. Gestorben: am 10. März nach längerem schweren Leiden Herr Heinrich Schwarz, Geschäftsführer der Firma G. Senf Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig, in der er 27 Jahre lang tätig gewesen ist und zuletzt die Geschäftsführung in Händen hatte, auch war er Träger der Börsenvercinsmitglicdschaft. ^ LMiMu». ^ Papierbrstellung. In der Nr. 02 des Börsenblatts für den Deutschen Buchhandel vom 15. März 1918 findet sich ein »P-apierbestellung« überschriebencr Artikel, der sich in längeren Ausführungen gegen den Inhalt des Schreibens richtet, das die Kriegswirtschaftsstclle an die Herren Ver leger von Büchern und Zeitschriften am 26. Februar 1918 gerichtet hat. Das Verfahren liegt ausschließlich im Interesse der Herren Ver leger selbst, vor allen Dingen derjenigen, die nicht vom Handel, son dern unmittelbar von den Papierfabriken beziehen. Die Papierfabriken erhalten, wenn ihnen die Bestellungen ihrer verschiedenen Kunden möglichst sämtlich zu einem bestimmten Zeit punkt zngehen, eine genaue Übersicht über die angeforderten Papier- sorten; dadurch wiederum wird die Erzeugung erleichtert und ge steigert, die Lieferzeit verkürzt und eine größere Gewähr fiir die Lieferung überhaupt erreicht. Es diirfte jedem Fachmann ohne weite res einlenchten, daß die Zusammenfassung mehrerer kleinerer Ans träge, die, wie von uns durch genaue Kontrollen festgestellt worden ist, in vielen Fällen in der Art der bestellten Papiere gleich oder fast gleich sind, die Erzeugung und schnelle Lieferung erheblich erleichtert, als wenn die Fabrik z. B. am 15. eines Monats einen Auftrag ans 3000 Papier einer bestimmten Sorte erhält und ihr, wenige Tage nachdem sie diesen Anftriag ansgeführt hat, 3500 I(F Papier der glei chen Beschaffenheit von einem anderen Verleger bestellt werden. Die Zahl dieser Bestellungen ist, wie unsere Feststellungen ergeben haben, erheblich größer, als allgemein angenommen wird. Im allgemeinen sind die Verleger, wie wir festgestellt haben und wie nnS auch die befragten Herren bestätigten, während des Krieges mehr als je in der Lage, zu übersehen, welche Nerlagswerke sie in den nächsten Wochen hcransznbringcn beabsichtigen. Es kann sich bei den eiligen Fällen, von denen der Einsender spricht, nur um Ausnah men handeln, zu deren Erledigung auch jetzt schon vorhandenes Papier Verwendung finden muß, denn die Lieferzeiten, die heute von den Fabriken und auch von dem größten Teil der Papiergroßhändlcr ge fordert werden, erstrecken sich auf Monate. Im übrigen ist es den Herren Verlegern freigestellt, ob ftc die Ratschläge der Kriegswirt schaftsstelle befolgen wollen oder nicht. Weitergelcitet werden Be stellungen, wenn sic im Nahmen des gesetzmäßigen BezngsrechtcS liegen, auch dann, wenn sie nach dem zehnten Tage des ersten Monats eines Vierteljahres eingehcn, nur kann dann kaum die Lieferung so schnell erwartet werden, als wenn die von der Kriegswirtschaftsstclle gegebenen Richtlinien beachtet werden. Die Kriegswirtschaftsstclle hat sich im übrigen stets bereit erklärt, bet Überwindung von Schwierigkeiten im Bezüge von Druckpapier für den Buch- und Zeitschriftcnvcrlag behilflich zu sein, nnd wird das auch in Zukunft tun, nur muß ihr die Durchführung ihrer schwierigen und großen Ausgaben von den Herren Verlegern nicht noch weiter er schwert, sondern erleichtert werden. KrtcgSwirtschaftsstelle für das Deutsche Zeitnngs- g c w e r b c. Gesellschaft mit beschränkter Haftung. ^ Ra -- m«n .. relpktz.