Volltext Seite (XML)
76, 5. April 1910. Nichtamtlicher Teil. ihres Intellekts bewußten Frau zu vielen Romanen Stoff ge liefert. Man hat sich viel darüber gestritten, bis zu welchem Grade die freimütige Aufdeckung der Geheimnisse des Ehelebens und der besonderen Tragödien, die zu Trennung und Ehescheidung führten, zulässig sei. Gewisse amerikanische Erzählerinnen, zu denen hauptsächlich Frauen gehören, schrecken in dieser Beziehung vor nichts zurück. Wir verzichten natürlich darauf, Erzeugnisse einer solchen Erzählungskunst mit Titeln anzuführen; in einer Jahresübersicht der schönen Literatur müssen aber die Beweg gründe zu derartigen Büchern, die ethischen Wirkungen, die sie haben können, wenn sie aus der Feder von Meistern hervorgehen, gestreift werden. Die gegenwärtige Unrast der Frauen, die ihren Zweck im Schöpfungsplane nicht begreifen, ist von einem zu lässigen Standpunkte aus behandelt in »1'bo Olimder« von E. F. Benson (eine selbstsüchtige Frau, die sich zu einer führenden Stellung in der Londoner Gesellschaft berufen glaubt); »Niobael 1'bv?a.U6'8 ^Vite- von Miriam Michelson (die Ähnlichkeit von Zwillingen, durch die eine Frau getäuscht wurde, nachdem die war); »lZeUa Douua« von R. S. Hichens (eine durchaus materia listische Frau, die einen ideal veranlagten Mann heiratet); »lös ^VinnivS Obauee« von Elizabeth Dejeans (ein junges Mädchen, das es als unmöglich empfindet, von seiner Arbeit zu leben, und sich von seinem Arbeitgeber ernähren läßt); »NarriaSo L la Nocke« von Mrs. Humphry Ward (Argument gegen Ehescheidung); »Innsr Lbrine«, anonym erschienen (die Heldin führt ein sorgloses an ihr Leben; glänzend geschrieben); »Ido NaSnate« von Robert Elson (moderne Extravaganz und Herrschaft der Frau); »Ido 6it^ ot' Lplenckick Ni^dt« von I. W. Harding (New Hork im elektrischen Licht und ein Schriftsteller, der die Zuneigung seiner geschiedenen Frau wiederzugewinnen sucht); »^ntdon^ Ourdbert« von Richard Bagot (psychologische Studie über den Unterschied zwischen Liebe und Leidenschaft und der bürgerlichen und kirchlichen italienischen Ehegesetze); »'l'be 8tor^ ok Idz'iv.a« von Alice Brown (eine schöne Frau hat ein illegitimes Kind und schlägt sich mit Näharbeit durchs Leben; das Werk erregte viel Aufsehen); »Lsdastiau« von Frank Danby (die Heldin schreibt Romane und sieht zu, wie sich ihr Mann tötet, um sie in ihrem Luxus zu unterstützen); »'I'de Vnck ok tdo 1i.oa.ck« von Stanley P. Hyatt (unglückliche Ehe in Südafrika); »Ilnckor tds Nortckieru lü^bts« von Mrs. I. C. Ward (die Frau wird durch Gebrauch von Betäubungsmitteln geistes krank, der Mann findet in Alaska einen Gegenstand der Zu neigung); »Lerwaine« von Henry C. Rowland (ein Mädchen wird von einem Verfasser gewagter Erzählungen adoptiert, liest und kennt alle diese Dinge, bleibt aber vollkommen rein); »1'do No- 6L88in lianeb« von Hamlin Garland (seltsame Lebensverhältnisse auf einer einsamen Prairie, fern von Zivilisation und Konvention; die Frau verläßt ihren Mann); »killarg ok Lckou« von Philip V. Mighels (unnütze Modedame ändert sich schließlich zu einer getreuen Ehegesährtin; »pilla.l8« sind Liebe, Kinder, Arbeit, Selbst losigkeit); »Wben rr 'Woman Woo8« von C. Marriot (die Tochter einer Trinkerin findet Mitgefühl bei einem sie stets achtenden Arzt);c »1r68x>a.88« von Mrs. H. E. Dudeney (zwei Männer lieben eine Frau und werden zeitweise beide von ihr geliebt); »^VivivA ok I-anLS Oioa.v6ra.Z6« von Alice MacGowan (Mann und Frau machen einander elend und entfremdet; das Miß geschick des Mannes ruft die bessere Natur der Frau zum Vor schein); »'1'd6 ckourua-i ok a. I^s^Iseteä V/ike« von M. H. Urner (Trennung, Tragödie der »andern Frau«, Wiederherstellung des täglichen Lebens); »^Va.r68 ok LckZ6Ü6ick« von Egra Orme White (Mann und Frau finden sich allmählich in das Zusammenleben; die Mäßigkeitsfrage spielt eine Rolle); »l'be lit-ls Narket« von Mrs. E. P. Post (internationale Heirat, geschickter Vergleich zwischen dem zuverlässigen, sorglosen, unzärtlichen amerikanischen Ehemann und dem unzuverlässigen, aber äußerlich zärtlichen europäischen Ehemann); »ckuiia. Uricko« von Henry James (Satire auf die amerikanische Ehescheidungsseuche). Die sogenannte Hochfinanz und große Vermögen spielen eine Rolle in »'I'üo Automatic: 0a.x>ita.1i8t8« von Will Payne (Spekulation in Gasaktien); »Nagtorman anä 8ou« von W. I. Dawson (der Sohn mißbilligt die geschäftlichen Gepflogenheiten seines Vaters); »l'bo viamonck Na.3t6r« von Jacques Futrelle (Herstellung von un echten Diamanten); »ll'bo va-nZer Narir« von Robert W. Chambers Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 77. Jahrgang. (zwei Kinder erben ein großes Vermögen und besondere Familien eigenheiten); »ll'bs LinZ ok Nobock/8 Planck« von T. Enright (ein Millionenerwerber ohne Freunde und Gesundheit); »llbrss Ls/8<« von Frederick Ormond (ein reicher New Horker vergeudet sein väterliches Erbteil und macht durch »höhere Finanz« ein neues Vermögen); »ll'bo Oovsiuoiü« von E. P. Oppenheim (die Geschäfts gepflogenheiten einer Gruppe von Millionären, die amerikanische Truste beherrschen und die Geldmärkte der Welt beeinflussen; scharfes Urteil über den niederträchtigen Geist der heutigen Zeit); »lös Lattls« von Cleveland Moffett (nach einem Theaterstück; der reichste Mann der Welt findet, daß sein Sohn sich für Arbeit interessiert); »ll'bo 'VVbii-I« von Foxcroft Davis (Roman aus dem Washingtoner Leben); »ll'do lcka.nck-Na.ck6 OsnUsoran« von Irving A. Bacheller (Plan zur Zusammenlegung von Eisenbahnlinien, Unterredung mit einem Manne namens »Carnegie«, die letzten fünfzig Jahre New Yorker Lebens sind vortrefflich geschildert); »8im6ou 'I'stlorv's 8dackoxv« (der junge Gehilfe eines bedeutenden Eisenbahnkönigs bringt eine große Eisenbahngesellschaft zustande, als dessen Vermögen verfällt); »Ibsvolakielck^.kkaii« vonFlorence Finch Kelly (Geschichte eines Bostoners, der viele unschuldige Leute verdarb und vernichtete); »l'be üinZ a.nck tbe Na.n« von Cyrus Townsend Brady (Geschichte eines großen Warenhaus besitzers und die Machenschaften des »Rings«, der die New Yorker Politik beherrscht); »XinZ in Lbabi« von H. K. Webster (geldliche Ausnutzung von tropischen Erzeugnissen); »^ kekorrner b)' ?rox^« von I. Parkinson (Londoner Finanz- und Betrugsgeschichte); »^. Osrtain kiob Nan« von W. Allen White (die aufsaugende Lauf bahn eines Geldmachers in Kansas, der schließlich alle Menschen und Dinge beherrscht; das Gute und Schlimme des gegen wärtigen amerikanischen Lebens); ck'onoüuvZa.^« von Herbert G. Wells (Erzählung von dem Bekanntmachungsverfahren zur Aus beutung dieses famosen Heilmittels); »l'be kutler'g 8tor^<« von Arthur Train (Einblicke in das Leben heute reich gewordener New Hocker); ferner ein sehr hervorragender Roman »Ibs ObippenckaleZ« von Robert Grant (Gegenüberstellung der Ge schäftspraktiken von heute und von der Zeit, als die Rechtschaffen- heit Neuenglands herrschte; der Artikel, in dem spekuliert wird, ist elektrischer Koks). Detektivgeschichten upd geheimnisvolle Romane erwiesen sich als sehr beliebt. »Ibs Nan ^vitbout n 8da.ckov?« von Oliver C. Cabot berichtet über die irrtümliche Annahme der Übereinstim mung zweier Personen. Dann sind zu nennen »Ibs ^Veb ok tbs picken 8picker« von F. Orin Bartlett (ein hypnotisiertes Mädchen erblickt Visionen); »l'be keck Noo8e« von W. H. Osborne (geheimnisvoller Mord in einer fashionablen New Harker Spielhölle); »üerknme ok tbe Oack)' in Lia-elr« von Gaston Leroux (dieselben Personen wie in »N^gter^ ok tbe ^eiio-cv liooin); »'1'bo Lrornre Lei!« von L. I. Vance, Verfasser von »Lra88 Locvi« und »Liaolr La.Z« (die ebenso erfolgreich waren); »Ibs Lou36 ^vitli no ^ckcki-688« von E. Nesbitt; »'1'bs 86Lleä Verckiet« von E. M. Vande- water (Tod einer schönen Schauspielerin, Detektivgeschichte); »^rnstbM Oro88« von Fergus W. Hume (Verfasser von »iVIz^t.er^ ok a. lcka.n8orn Oad«); »Lingvo lsabel« von Jacques Futrelle (ge heimnisvolle Frau taucht in Washington auf und wird von der Geheimpolizei überwacht); »1'bo Otbsr 8iäs ok tbo voor« von Lucia Chamberlain'(Mordgeschichte in San Francisco); »I^ack^ nitbout ck6nsl8« von Arthur F. Goodrich (Raub amerikanischer Mädchen durch einen exzentrischen deutschen Grafen); »^bo Nan in Oo^ver len« von Mary Roberts Rinehart, deren »Oiroular 8t3.ircL86« einen so großen Erfolg hatte; sowie »H. Oentcknwan ok Haa-Iit^« von Frederic van Rensselaer (Doppelgängergeschichte). Erzählungen mit geheimnisvollem Hintergrund, in denen Auto mobile, Luftschiffe, Ballons und andere moderne Erfindungen eine Rolle spielen, waren folgende: »'1'bo liiaoic Ick^or« von Edith Macvane (Motorfahrt zur Erlangung einer Heiratserlaubnis); »Lan^ai« (der japanische Kriegsruf; plötzlicher Überfall der Ver einigten Staaten durch die Japaner, Erfindungen, Methoden und Schiffe der heutigen Kriegsführung); »1'bo Lank« von Ronald Legge (eine Flottille von Luftschiffen greift die englische Küste an); »^.ir 8bix Lo^8« von H. L. Sayler (die Aufsuchung eines arktischen Schatzes im lenkbaren Ballon); »8ot irr 8i1vsr« von den William- sons (verhinderte Entführung, acht Wochen Motorfahrt in Eng land); »V/a/aick ^Virel688« von Edwin Balmer (Geschichte 521