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237, 12. Oktober 1910, Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt s, d. Dlschn. Buchhandel. 11931 Insel-Verlag zu Leipzig Im Druck befinden sich: Die kleine Stadt Ein Roman von Heinrich Mann Vierte bis sechste Auflage Geheftet M. 4.—; in Leinen M. 5 — HsL^enn man von Thomas Mann sagen darf, daß er zu den ganz wenigen gehört, die ihren großen Erfolg durch ihre literarische Qualität verdient haben, so muß man von Heinrich bekennen, daß es fast unbegreiflich erscheint, ihn nicht unter den gefeiertsten Berühmtheiten unserer Zeit zu wissen. Das, was diesen Roman so bemerkenswert macht, ist das unerhört reiche und mannigfaltige Leben, das ihn zuckend durchbebt. And auch das ist noch nicht das Eigentliche. Dies ist vielmehr die grandiose Anmittelbarkeit der Darstellung und die ans Aszetische grenzende Disziplin und Knappheit der künstlerischen Arbeit. Nur auf diese Weise kann hier ein Heerbann von etwa achzig Akteuren, sicher geleitet, zum Greifen deutlich vorgeführt und in Bewegung gesetzt werden. Das ist, schon technisch genommen, ein Meisterstück, dem ich nichts Zweites an die Seite zu setzen wüßte." Franz Servaes in der Neuen Freien Presse Das Leben des Grasen Federigo Confalonieri von Ricarda Huch Dritte bis fünfte Auflage Geheftet M. 4.50; in Leinen M. 6.— ; in Leder M. 7.50 ,.M° ^an lieft Bücher und vergißt sie wieder — dieses vergißt man nie. Immer sehe ich die Adelsgestalt des Grafen, ^ seine dunklen, flackernden Augen. Gestalt und Augen — sie sind die ersten Helden dieses Buches! Das Aufrechte bricht zusammen, das Flammende erlischt. Der Graf Confalonieri hatte den Traum des einigen Italien geträumt — aber nur bis an die Pforte der Tat; aus seinem Zögern und seinem — fast freventlichen — Stolz zog sich die Tragik seines Geschicks zusammen. Eine edle und klare Diktion läßt das alles vorüberziehen, wie ein seltsamer Zug von lauter Spiegeln; es ist ein Ton in ihr, der neu ist, von noch größerem Leben als in den früheren Büchern von Ricarda Luch, langsam abzweigend von Goethes Altersstil. Man kann diese Sprache vielleicht den Sternen ver gleichen, wofern nicht ein besseres Bild für Kühle, Leuchten und ferne Innigkeit gefunden wird Sie ist weise, hoch und reich und zieht — man wird doch bei den Sternen bleiben — die verborgensten Liebesgesühle romantisch, süß befeuernd, an." Felix Braun in der Neuen Rundschau Wir können nur noch bar liefern, geben aber noch einmal auf einzelne Exemplare 40"/» Rabatt oder 7/6 Exemplare mit 33'/-°/» Rabatt — Einbände netto — und bitten, auf dem beigefügten Zettel zu verlangen. Leipzig, Mitte Oktober 1910 Der Insel-Verlag