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5988 Nichtamtlicher Theil. öl? 291, 15. December. lang vieler theils vorgefaßten, theils einfältigen Meinungen rc. . , . stückweise herausgegeben von Mattheson". — Als älteste fran zösische Musikzeitung signiert das im Jahre 1756 in Paris be gonnene „Lsntimsnt ä'un barmanipbils mir äitksrsnts ouvrn^ss cks mnsigus pubtiös pur . . . I-auZisr." Erst in dritter Reihe folgt England mit „Ido Xsev Llusioal anä Univsrsal UaAnrins." — Dänemark kommt erst im Jahre 1780 an die Reihe, aber es möchte zu bezweifeln sein, ob „Vst vansL alminckstiAs lZiblio- tbsü" den Namen einer Musikzeitschrift verdient. — Die als älteste italienische angeführten „Usworis psr Is bslls arti, Roma 1785 L" fallen strenggenommen auch nicht unter diesen Begriff. — Als älteste holländische finden wir „Lmpblon. Irjcksslirikt voor Rrisncksn 6v Lsvoksnaars cksr 'l'oukiiu^t. OroninAsn 181817."; als älteste spanische „Im Lsvista. wusivals, Llaäriä 1840 tk."; als älteste czechische „Vsosc, vrax 1842." — Nordamerika's ältestes Blatt scheint zu sein „Dbs Lmsrionn Nusionl liiuss, Xsev-Vord 1847" — Eine musikalische „Stenographische Zeitschrift, herausgegeben von A. Baumgartner" erschien in München im Jahre 1822. — In demselben Jahre taucht auf, und zwar in Rio de Janeiro eine ,,1'tlnion musieals." — Die älteste schweizerische Musikzeit schrift ist „Der Sänger an der Limmat, herausgegeben von H. Nägeli, Zürich 1854 ff." Die älteste polnische „Rusb inuMsrnx, Varsoban 1857." — Erst im Jahre 1872 findet man eine russische, LnoronL", (Das Musik-Blättchen), in St. Petersburg erscheinend. — Der Verfasser erklärt selbst, daß er von der Lückenhaftigkeit seiner Arbeit überzeugt sei; von manchen Zeitschriften war eben nicht mehr als der Titel auszutreiben. Und ob nicht in fremden Ländern noch ganz andere als die vom Verfasser angeführten er schienen sind, wer will das sagen? Die bibliographischen Hilfs mittel lassen hier nicht mehr als Alles zu wünschen übrig. Es sei gestattet noch aus einige Fehler zu künftiger Ver besserung aufmerksam zu machen. So ist bei dem Musikalischen Almanach aus das Jahr >782 als Druckort angegeben „Freiburg", aus dem Titel steht jedoch „Alethinopel". Der „Musikalische Almanach für Deutschland" erschien bestimmt von 1782—84 und 1789, wenn nicht länger, nicht nur 1784. Ferner erschien im Jahre 1796 in Berlin ein „Musikalischer Almanach, herausge geben von I. F. Reichardt." Auch der „Almanach des allge meinen Musikvereins. Jahrgang 1. 8". Leipzig 1868." fehlt. „Lnualss ckn tbdätrs st äs In musigus. ?ar. v-i. Rost st Läm. StouIÜK. Lunds 1—8." 1875—83 erschienen in Paris. — Es fehlt: „Blumenlese für Clavierliebhaber. Eine musikalische Wochenschrift. Thl. 1 — 4. Herausgegeben von H. P. Boßler. Speier 1782—83. Fol."; „llorvstssnsn. 1. 2. saarbosk cksr vsessniZinx voor Rsäsrl. murisleAS-slnöckouis. 1869 — 74. o. O. 8". (Amsterdam) 1872, 74." — Aus dem „Humoristisch-musika lischen Kalender aus das Schaltjahr 1852, von Th. Drobisch" entstand dessen „Musik- und Theater-Kalender", der im Jahre 1855 den dritten Jahrgang erlebte. — Ein „Musikalischer Haus freund. Neuer Kalender aus das Jahr 1823" erschien in Mainz. — Die „Sammlung musikalischer Vorträge, Herausgeber: Paul Graf Waldersee. Serie 1—4. 8°. Leipzig 1879—84" ist zu den periodischen Schriften zu rechnen. — Im Jahre 1832, wenn nicht vor längerer Zeit, erschien in Dresden: „Der Telegraph. Wochenblatt für Theater, Musik, Literatur und bildende Kunst", als Wöchentliches Beiblatt zur Allgemeinen Deutschen Bürger zeitung. Auffälligerweise ist bei verschiedenen Zeitschriften der Inhalt eines jeden Bandes angegeben, doch dürsten wohl nicht nur diese jene Auszeichnung verdient haben. Registerbände zu Zeitschriften dürften wohl bei den letzteren selbst, aber nicht unter dem Jahre ihrer Drucklegung gesucht werden. Sollten diese Ausstellungen dem Verfasser zu Gesicht kommen, so möge er versichert sein, daß nicht Tadelsucht dieselben dictirt hat, vielmehr nur der Wunsch, daß das Buch, und zwar recht bald, eine zweite und verbesserte Auflage erleben möge. Misrcllcn. Bibliothekarisches. — Die vom Kultusminister v. Goßler nach Berlin einberufene Commission zur Reorganisation der königlichen Landesbibliothek wird in den nächsten Tagen ihre Berathungen beginnen. Der Commission gehören namhafte Gelehrte und mehrere Oberbibliothekare preußischer Universitäts bibliotheken an. Das Unterrichtsministerium wird durch einige Vortragende Räthe, unter diesen durch den Referenten für Universi tätsangelegenheiten, vertreten sein. Durch die in die Commission gewählten Gelehrten sind alle Facultäten vertreten, so daß also dem Interesse, das die Wissenschaft in allen ihren Verzweigungen an der Reorganisation der königlichen Bibliothek hat, ausreichend genügt werden wird. — Es handelt sich um eine Reorganisation der königlichen Bibliothek, durch welche die ergiebigste Ausnützung der literarischen Schätze des umfänglichen Instituts, sowie eine planvolle Vertheilung der Summen für Neuerwerbungen erzielt werden soll. Ausgeschlossen von den Commissionsberathungen sind alle Per sonalsragen. Handschristen-Ankauf. — Aus Florenz wird der „Allg. Ztg." gemeldet: Am 3. December kamen hier dreißig Kisten werth- voller Handschriften aus England an, welche durch Professor Villariim Namen der italienischen Regierung von Lord Asburn- ham in London gekauft wurden und in die reiche Bibliothek Mediceo-Lanrenziana zur Aufbewahrung kamen. — Diese Manuskripte, im Ganzen 1780 Werke, darunter zehn von Dante, wurden im Britischen Museum aus 30,000 Psd. Sterl. geschätzt und von Professor Villari für die Regierung um nur 23,000 Psd. Sterl. angekauft- Zum Po st wesen. — Aus dem nächsten Weltpostcongreß wird Deutschland mit zwei neuen Vorschlägen hervortreten, deren weittragende Bedeutung unverkennbar ist. Der eine betrifft die Einführung des Welt-Zeitungsvertriebes, der andere die Erwei terung und Ausbildung des internationalen Packet Austausches. Zur Schiller-Literatur. — Ein jüngerer Berufsgenvsse ist mit der Bearbeitung einer Schiller-Bibliographie be schäftigt. Das Manuscript wird im Januar 1885 druckfertig sein und umfaßt ca. 15 Druckbogen Lex.-8". Der Inhalt ist folgender maßen geordnet: L. Werke. I. Gesammtausgaben (chronologisch). II. Einzelausgaben (alphabetisch-chronol.) Bei jedem Werke 1) Uebersetzungen, 2) Erklärungen, 3) Abhandlungen (auch Aus sätze in Zeitschriften), 4) Illustrationen. II. Briefwechsel. Biogra phische und bibliographische Arbeiten. 6. Autoren-Register. — Das Ganze ist mit fortlaufenden Nummern versehen. Pcrsonalnachrichten. Auszeichnung. — Der Regierungsrath Pros. De. Gustav von Hayek, der Autor des bei Moritz Perles erschienenen Hand atlas der Naturgeschichte aller drei Reiche, erhielt für dieses Werk vom Kaiser von Oesterreich die goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft.