Volltext Seite (XML)
55 10 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Amtlicher Teil. ^ 103. 4. Mai 1912 ü 1 ^ 50 ^ o. Wagner, d. k'., Op. 301. Oü8 8ek>vert Oe8terreiek8. klsr8ek k. 8alonored. 2 ^ n. 0. k. 8ekmiät in Reilbronn. 8torek-Rrabe, Ltüclen k. Kontrabaß, beard. u. Kr8g. v. ^1bink'in(!ei86ll. 2 Rekte, a 3 ^ n. üvrnkard 8iexel in kerliu. Ruglert, Oarl, Op. 6. Drei Oieder k. 1 8ing8l. m. kkte. No. 1. Oer Wagen kukr durek die 8ternIo86 Naeki. No. 2. Wenn ick 8terde. No. 3. Klen8ckell1oo8. L 1 W e i g m a n u , ? r. 0., 8ieken Oieder k. 1 8ing8t. in. ?kte. No. 1. linken de 8oIeil. s 1 No. 6. V/aIdein8amlceit. 1 ^ 50 Oarl 8imon in verlin. IZaeli, 3. 8., 2 8aiadanden u. Oavotte (0ello8uite) k. ?kte krei übertr. v. .^ug. lieinkard. 1 Ore, ^dam Op. 15. Andante cantabile (k'), neu revid. v. 8. Rarg-Llert. ^U8g. k. Org. 1 ^ — k. Rsrm. 80 Nackt. ^U8g. 0: k. V., ?kte (od. Harke) u. Rarm. — v: k. Veello, ?kte (od. Harke) u. Rai in. Op. 19. Vtzpi68. ä 2 ^ n. Op. 20. Oaude8. a 3 n. Op. 21. I^atine8. L 3 ^ n. liekbanm, Ikeobald, Op. 24e. klondnaekt. ^U8g. O k. Ilarin. u. ?kte übertr. v. ^ug. liein Kar 6. 1 ^ 50 «H. 8ekarte1, Rudolk, Op. 12. 8ee8tudien. 0uo8 k. Rarm. u. ?kte. No. 1. ^keer688li1l6 u. glüeklieke k'akrt. 1 30 ^Z. No. 2. Rin8ame In8el. 1 ^ 50 No. 3. Oarkarole (^). 2 <F. No. 4. Im weiten Weltmeer. 1 80 No. 5. 8ei- roceo. 1 ^ 30 ; eplt 4 N. 8imroek 0. m. b. H. in verlin. Oendvai, Lr>vln, Op. 12. k'ünk vilder k. ?kte. No. 1. kleie ner porrellsn. 1 No. 2. ^rabi8eke8 klärcken. 1 ^ 50 ,Z. No. 3. Oötrenbild. 1 No. 4. Oiguri8eke lnekerbarlren 1 No. 5. Oer Abenteurer. 1 ^ 50 Öltest. spart. 1 50 n. Ilinnriek8, ^dolk, Oolniseker l'snr, k. Okte. 1 n. Kr eiten, l'keo, 8eck8 Oedickte v. Wilk. Kreiten k. 1 8ing8t. m. Okte. 3 n. — 8eek8 Oedickte v. ?aul Verlaine, k. 1 8iog8t. w. ?kte .>1 " ^k^ 'x 4 O cl k 1 8 t ?kt (^n ' ?kte" 5o0^.b^^^ ' ^a en u. 8e tei^rikken k ^2^.^' o^"' 0^' ^ Nichtamtlicher Teil. Moderne deutsche Schriften. Ein kritischer Versuch von F. L>. Eh nicke, Düsseldorf. (Schluß zu Nr. 102 d. Bl.) Die Neigung zur Antiqua, die sich schon in den Kursiv schriften geltend machte, war als eine immer stärker werdende Zeitforderung bestimmend für die Schaffung einer ganzen Reihe reiner Antiquaschristen. Den Anfang machte die »Behrens-Antiqua« von Gebr. Klingspor. Bei ihr ist das Problem einer deutschen Antiqua richtig angepackt, sind die Jahrhunderte lang ver schleppten Erbübel der aus romanischen Ländern überkomme nen Schrift beseitigt. Was bei romanischen Texten nicht ins Gewicht siel und keiner Abhilfe bedurfte, die aus der Stein schrift überkommenen Großbuchstaben, das wird bei der deut schen Sprache mit ihren vielen großgeschriebenen Hauptwörtern zu einer Kalamität. Die Behrensantiqna geht auf eine frühe nnziale Schriftsorm, die dem silbernen Kodex des Ulfilas ent nommen ist, zurück. Sie benutzt manche dieser ganz aus der Federführung entstandenen Versalien und fügt mit großer Kraft des Ausdrucks und wahrhaft künstlerischer Einheitlich keit die Kleinbuchstaben dazu. Der Totaleindruck ist ein feier licher. Das geschlossene schwarze Seitenbild eignet sich ganz besonders für sakrale Werke, Bücher des katholischen Gottes dienstes und auf einen erhöhten Ton gestimmte Werke der Literatur. Sie ist im Augenblick eine der gebräuchlichsten Antiquaschriften, auch für Akzidenzdrücke des geschäftlichen und familiären Gebrauchs. Im Anschluß hieran darf ich vielleicht meiner eigenen Type, der »E h m ck e - A n t i q u a«, kurz Erwähnung tun, die unge fähr gleichzeitig mit der Behrensschen herausgegeben wurde, und zwar durch die Schriftgießerei Flinsch. Bei ihrer Schöpfung haben die gleichen Absichten obgewaltct, die Groß- buchstaben durch Einfügung aus der Federführung gewonne ner unzialer Formen mehr den Eigentümlichkeiten der deut schen Sprache anzupassen. Da die zwei Schriften unabhängig voneinander, aber zur selben Zeit entstanden, so ist die Gleich heit der Bestrebungen ein Beweis für das Zeitgemeinsame, für das Jn-dcr-Luft-liegen solcher Ideen. Grundverschieden sind die Schriften dabei in ihrer Erscheinung. Die große Zartheit der Formen ist meiner Schrift zum Vorwurf ge macht, anstatt anzuerkennen, daß es gerade bei dem Fehlen ähnlich schlanker Schriften einen Vorteil bedeutet, für gewisse Zwecke eine solche Type zu besitzen. Für Briefbogen, Visiten karten und alle Drucksachen des persönlichen Gebrauchs erscheint sie mir in ihrer reservierten Haltung besonders geeignet. Ich kann aber auch der Ansicht nicht zustimmen, daß sie keine Buch schrift sei. Für Lyrik, für schöne Literatur, besonders aus fremden Sprachen übersetzte, und für ästhetische Abhandlungen eignet sie sich Wohl. Das beweisen die Bücher, die schon darin gedruckt sind: die große »Kunstspende« aus Georg Müllers Verlag, die bei Diederichs erschienenen »Idyllen des Theo- krit« und die Denkschrift des Düsseldorfer Sonderbunds. Wie die beiden letztgenannten Werke zeigen, wirkt es für die Schrift am günstigsten, wenn die Zeilen stark durchschossen sind, und sowohl die Kunstspende als die Denkschrift sind ein Beispiel dafür, wie geeignet die Schrift für Werke ist, in denen tonige Autotypien zum Abdruck gelangen, da sie sich diesen zarten Tonwirkungen diskret unterordnet. Wenn die Sprache auf diese neuen Antiquaschriften kommt, so darf nicht vergessen werden, daß sie in gewisser Hin sicht auch von englischen Bestrebungen beeinflußt wurden. Die englische Druckkunst, die nach Morris die herrlichen Druck werke aus Cobden-Sandersons Doves-Press zeitigte, drängte bei ihrer Verfeinerung der rein typographischen Mittel immer mehr zur Quelle aller Schrifttätigkeit hin, zum eigentlichen Schreiben. In Edward Johnston erstand der neue Schreib meister, dem England und in der Nachfolge auch wir eine durchgreifende Reorganisation des Schreibens verdanken. Seiner Analyse der alten Kapital-, Unzial- und Minuskel schriften und deren Auslese und Umformung für den moder- nen Gebrauch ist es mit zuzuschreiben, daß bei der Erfindung unserer neuen Antiquaschristen der bedeutsame Schritt in die Vergangenheit der Unziale getan wurde. Ganz besonders stark ist die Beeinflussung durch englische