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7214 Börsenblatt s. d. Dlschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 166, 19. Juli 1907. des Ministeriums ungehörige Bibliotheken auszudehnen, bleibt Vorbehalten. 8 2. Alle an den Minister gerichteten Anträge und Berichte der in H 1 Absatz l genannten Bibliotheken sind durch Vermittlung des Beirats sür Btbliotheksangelcgenheiten vorzulegen, ebenso wie die Verfügungen des Ministers durch Vermittlung des Beirats weitergegeben werden. 8 3. Dem Beirat für Bibliotheksangelegenheiten steht es frei, dem Minister aus eigenem Antrieb Vorschläge im Interesse der Biblio theken zu unterbreiten. 8 4. Zu den Obliegenheiten des Vorsitzenden des Beirats gehört es, sich über die Verhältnisse der einzelnen Bibliotheken an Ort und Stelle zu unterrichten. Bei seinen Informationsreisen andre Mitglieder des Beirats hinzuzuziehen, ist ihm unbenommen. 8 5. Der Beirat regelt seinen Geschäftsgang durch eine Geschäfts ordnung , welche der Genehmigung des Ministers zu unter breiten ist. Darin ist vorzusehen, welche Geschäfte der Vorsitzende selb ständig zu erledigen befugt ist und welche er dem Beirat zur Kenntnis und Beschlußfassung vorzulegen hat. 8 6. Der Minister wird sich in dem Beirat durch einen ständigen Kommissar vertreten lassen. 8 7- Dieser Erlaß tritt mit dem 1. Juli 1907 in Kraft. Berlin, den 23: Juni 1907. Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. (gez.) v. Studt. Zu Mitgliedern des Beirats sind für die Zeit vom 1. Juli 1907 bis dahin 1910 berufen: der Erste Direktor der Königlichen Bibliothok Geheimer Regierungsrat Dr. Schwenke in Berlin; der Direktor der Königlichen und Universitätsbibliothek Geheimer Regicrungsrat Dr. Erman in Breslau; der Direktor der Kgl. Universitätsbibliothek und ord. Professor Dr. Pietschmann in Göttingen; der Abteilungsvorsteher und stellvertretende Direktor des Kgl. Meteorologischen Instituts und ord. Professor Geheimer Regierungsrat Dr. Hellmann in Berlin. (Zentralblatt für Bibliothekswesen.) Zentralivstttut für Gedankevstalistik und Wissens» «»Weiterung. — Wir werden um Bekanntgabe der nachfolgenden Bitte ersucht: (Red.) Das Zentralinstitut für Gedankenstatistik und menschliche Wissenserweiterung bittet Urheber sachgemäß begründeter neuer wissenschaftlicher Ideen, diese behufs Erwähnung in der vom September ab erscheinenden »Monatsschrift für Gedankenstatistik und systematische Erweiterung des menschlichen Wissens- dem Direktor des besagten Instituts, Dr. Eduard Loewenthal, Berlin ll. 65, in kurzer und präziser Form, sowie unter Ein sendung ihrer bezüglichen Publikationen mitzuteilen. Buchhandlung Gustav Kock G. m. b. H. in Leipzig. — Handelsregister-Eintrag: In das Handelsregister ist heute eingetragen worden: auf Blatt 9910, betr. die Firma Buchhandlung Gustav Fock, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Leipzig: Das Stammkapital ist durch Beschluß der Gesellschafter vom 4. Juni 1907 auf dreihundertfechzigtausend Mark erhöht worden. Der Gesellschaftsvertrag ist durch den gleichen Beschluß auch in einem anderen Punkte laut Notariatsprotokolls von demselben Tage abgeändert worden. Leipzig, den 17. Juli 1907. (gez.) Königliches Amtsgericht Abt. II 8. (Leipziger Zeitung Nr. 164 vom 17. Juli 1907.) Sine KaiserjnbULumsmeffe in Wien. — Wie die Neue Freie Presse (Wien) erfährt, fall im Jahre 1908 aus Anlaß des Regierungsjubiläums des Kaisers eine große Messe in Wien stattfinden, bei deren Veranstaltung man die Leipziger Messen als Vorbild im Auge hat. Am 12. d. M. fand im niederöster reichischen Landesausschuß eine Besprechung statt, die sich mit diesem Plan einer Wiener Messe beschäftigte. Es wurden zahlreiche Vorschläge gemacht, ohne daß es aber zu einem Beschluß kam. Die Messe soll ein Ersatz für die Kaiserjubiläums - Ausstellung sein und vornehmlich den Wünschen des Kleinhandels und der Gewerbetreibenden entgegenkommen. Endgiltige Beschlüsse werden erst im Laufe des nächsten Monats gefaßt werden. (Red.) Vermächtnis. — Aus Breslau wird den Leipziger Neuesten Nachrichten gemeldet, daß der dort im Mai d. I. verstorbene Rentier Conrad Fischer dem Schlesischen Museum der bildenden Künste in Breslau seine sehr wertvolle Sammlung moderner Meister, großenteils Schlesier, die neunzig Gemälde und ein Dutzend Plastiken umfaßt, vermacht hat und dazu einen Fonds von 250000 (Red.) Ausstellnngspreis. — Dem Musikverleger Herrn Daniel Rahter in Leipzig wurde auf der Allgemeinen Ausstellung -Das Kind- in Wien die Goldene Fortschrittsmedaille verliehen. (Red.) Reue Bücher, Katalog« »e. für Buchhändler r LäAswssns klssnäslljkscds DiblloArapdis, bsvattsnäs äs titsls äsr voornss-wsts räsuvvs ^vsrksn, vsrscllsnsv in Hsäsrlsnä, Duitscd- Is.vä, Lrankrijk, LvAsIsnä, LsIZis, 2vitssrlanä, Italic, äs Llrsnäinavissds Isnäsn, snr. IlitASASvsn äoor Llsulsnllokk L Oo.'s Iwport-Loslrllanäsl ts Hstsräaw. 12s 1ag.rAS.nA. Ho. 6, luni 1907. 8°. 8 8. 8cllubart, IVilbsIw, Das Laell dsi äsn Driscllsa unä kömsrv. Lins 8tuäis aus äsr Lsrlinsr ksp^russawwlunA. 8". 159 8. mit 14 XdbiläuvAsn iw Isrt. 8srlin 1907, Druck unä Vsr- Is.A von 6sorA ksiwsr. Preis 2 50 H. sDiläst Dsnä XII äsr »8s.väbücbsr äsr LöniAlicllen dlusssn eu 8srliv. HsrausASAsben von äsr 6snsrs.Ivsrva.ItuoA.j (Sprechsaal.) Spesennachnahme für unverlangte Sendungen. Am 21. März und folgende Tage annoncierte ich im Börsen blatt, daß ich für die Folge unverlangte Sendungen mit mindestens 1 ^ Nachnahme remittieren würde. Ich sah mich dazu gezwungen, da viele Verleger nicht mehr beachteten, daß ich laut Adreßbuch wähle. Obgleich ich z. B. für wissenschaftliche Literatur fast gar keine Verwendung habe, erhielt ich allmonatlich von größern Verlegern alle Novitäten, die zur Ostermesse wieder zurückgingen. Ganz abgesehen von den Frachtspesen, finde ich nicht Zeit, alljährlich mehrere Wochen mit den Meßarbeiten mich zu be schäftigen. Nun hatte ich mir gedacht, daß die Verleger meine Annoncen beachten würden. Nachdem nun aber meine An kündigung praktisch ausgeführt wird, erhalte ich die unglaublichsten Zuschriften. Im März hatte man mir viele alberne anonyme Mitteilungen gesandt. Heute erhielt ich durch meinen Kommissionär unter andern folgende Zuschriften: »Ich löse mit 20 H Spesen-Nachnahme ein. Das sind Ihre normalen Ausgaben höchstens! Andernfalls werden wir O.-M. 08 über den Fall zusammen reden. Ich gehöre nicht zu denen, die sich durch phantastische Nachnahmespesen einschüchtern lasten, und habe ein vorzügliches Mittel gegen derartige Versuche.» — »Ich löse das Paket mit 1 ein, trotzdem es eine un verantwortlich hohe Spesenberechnung für 2 Werke im Gewichte von 325 A ist. Sie machen dabei ein feines Geschäft. Zugleich erlaube ich mir Ihnen aber auch mitzuteilen, daß ich das Konto geschlossen habe und daß ich Ihnen nichts liefern werde, auch wenn Sie es bestellen.- — Ich lege diese Zettel der Redaktion im Original bei. An scheinend sind die meisten der Meinung, daß ich aus den hohen Nachnahmen ein Geschäft zu machen suche; sonst könnte ich die Tonart nicht begreifen. Da viele Kollegen im Sortiment in meinem Sinne annoncierten, wäre ich für Aussprache an dieser Stelle dankbar. Ich kann der Beispiele noch viele anführen. Bremen, 16. Juli 1907. Franz Leuwer.