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6498 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Amtlicher Teil. ^ 134, 12. Juni 1908. Es geschieht das von keiner Seite; es ist also dem Vorstand die Entlastung sür 1907 einstimmig erteilt, wofür wir Ihnen bestens danken. Wir kommen zum nächsten Punkt der Tagesordnung: Bericht des Rechnungsausschusses über den Voranschlag 1908. Ich bitte Herrn Meißner auch darüber der Versammlung Bericht zu erstatten. Herr Otto Meißncr-Hamburg: Meine Herren, in gewohnter Weise hat der Nechnungsausschuß die verschiedenen Einnahmen und Ausgaben im Voranschläge geprüft, und hat sich ergeben, daß alle Posten mit der größten Sorgfalt ausge stellt worden sind. Wir empfehlen Ihnen die Annahme des Voranschlags. Vorsitzender Herr vr. Bollert: Meine Herren, auch der Voranschlag ist durch das Börsenblatt Nr. 100 zu Ihrer Kenntnis gelangt. Ich frage, ob jemand aus der Versammlung das Wort dazu wünscht. Herr Wilhelm Halle-Altona: Meine Herren, dieser Voranschlag des Rechnungsausschusses hat uns im Vorstand des Kreises Norden Vorgelegen und cs ist uns da ein Posten ausgefallen, der sich bezieht auf die Ausgaben für den Versand des Börsenblattes. Es sind dafür 3200 Mk. in der Ausgabe gebucht; unter den Einnahmen aber sind für denselben Posten 6800 Mk. eingestellt worden. Es werden also 3600 Mk. mehr erhoben als tatsächlich an Ausgaben geleistet werden. Nun halten wir es doch für richtig, daß von den Beziehern des Börsenblattes, denen dasselbe ohnehin recht teuer zu stehen kommt, nicht mehr erhoben wird, als wirklich auf der anderen Seite an Kosten geleistet werden. Ich habe nicht den Auf trag, direkt einen Antrag zu stellen, aber in dem Kreise Norden meint man doch, es möchte künftig nicht mehr erhoben werden, als die Selbstkosten der Versendung, betragen und ich möchte bitten, künftig diesen unseren Wünschen Rechnung zu tragen. Herr Otto Meißner-Hambnrg: Darauf darf ich wohl Herrn Halle respektive dem Kreise Norden eine Aufklärung geben. In früherer Zeit ist den Kommissionären für den Versand des Börsenblattes 7.50 Mk. bezahlt worden, während jetzt dieser Versand von seiten der Geschäftsstelle für 5 Mk. besorgt wird. Es mag wohl auffallend sein, daß in der Einnahme ein erheblich größerer Betrag steht, als in der Ausgabe; aber, meine Herren, zu den 3200 Mk. kommen noch verschiedene Ausgaben hinzu, so u. a. die Beträge für Bcamtengehälter und verschiedene sonstige Geschäftskosten, die hier nicht besonders aufgcführt sind. Der Unterschied ist unter Berücksichtigung dieser Umstände daher nicht wesentlich. Etwas wird dabei allerdings verdient, aber das dürfen Sie dem Börsenverein wohl bewilligen, zumal dieser Verdienst nur minimal ist. Ich bitte den Posten ruhig so zu lassen, Sie werden es doch nicht viel billiger bekommen. Vorsitzender Herr Or. Vollcrt: Wünscht noch jemand zu dem Voranschlag das Wort? Das scheint nicht der Fall. Dann stelle ich den Voranschlag zur Abstimmung, und bitte diejenigen Herren, die rhu nicht genehmigen wollen, die Hand zu erheben. — Es geschieht von keiner Seite, der Voranschlag ist einstimmig genehmigt. Meine Herren, ich möchte im Namen des Vorstands dem verehrten Nechnungsausschuß und besonders seinem Vor sitzenden herzlich danken für die Mühewaltung, die er auch in diesem Jahre wieder in Ausübung seines Amtes auf sich genommen hat, und ich möchte mich dem Dank anschließen, den der Rechnungsausschuß den Angestellten unserer Geschäfts stelle ausgesprochen hat. Der Vorstand weiß genau, wie außerordentlich stark die Herren in Anspruch genommen sind, und mit welcher Freudigkeit und Gewissenhaftigkeit ein jeder an seiner Stelle seines Amtes waltet; und dafür zu danken, ist nicht nur unsere Pflicht, sondern wir sprechen diesen Dank auch gern hier aus. (Bravo!) Wir kommen zu Punkt 4 der Tagesordnung: Antrag der Herren N. v. Boctticher, vr. B. Lehmann in Danzig und Genossen: »Die Hauptversammlung wolle folgende Änderung des H 29 Ziffer 4 und H 30 Absatz 2 der Satzungen des Börsenvcreins der Deutschen Buchhändler beschließen. Es lauten in Zukunft: 8 29 Ziffer 4: der Vereins-Ausschuß; derselbe besteht aus l 1 Mitgliedern und zwar aus drei Vertretern der Orts- und Kreisvereine, vier Vertretern des Deutschen Verlegervereins, drei Vertretern des Vereins der Deutschen Sorti menter und einem Vertreter des Vereins Leipziger Kommissionäre; und Z 30 Absatz 2: Die Wahl des Vereins-Ausschusses findet in folgender Weise statt. Es wählen: die Orts- und Kreisvereine gemeinsam drei Vertreter, der Deutsche Verlcgcrverein vier Vertreter, der Verein der Deutschen Sortimenter drei Vertreter und der Verein Leipziger Kommissionäre einen Vertreter, sämtlich ans Grund der bezüglichen Bestimmungen ihrer Vereinssatzungen, welche vom Vorstand genehmigt sind.« Meine Herren, ehe ich einem der Herren Antragsteller das Wort erteile, mache ich darauf aufmerksam, daß es sich hier um einen Antrag auf Abänderung der Satzungen handelt, der nach Z 56 unserer Satzungen zu behandeln ist. Dieser Paragraph lautet: »Zur Abänderung der Satzungen bedarf es eines vom Vorstande oder von 60 Mitgliedern des Börsen- vercins ausgehenden Antrages; letzterer muß sechs Wochen vor der jährlichen Hauptversammlung dem Vorstande zugegangen sein.« Ich stelle zunächst fest, daß dieser Anforderung bei Stellung des Antrags entsprochen worden ist. Der Antrag ist sechs Wochen vor der heutigen Hauptversammlung bei dem Vorstand eingegangen und von mehr als 60 Mitgliedern des Börsenvercins unterstützt worden. Wir haben die Namen der Herren Unterstützer dieses Antrags nicht im Börsenblatt ver öffentlicht, aber die Liste liegt hier auf dem Vorstandstisch, und ebenso die Zustimmungskarten mit den einzelnen Namensunter schriften, wer sich davon überzeugen will, kann es hier tun.