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G 250, 27. Oktober 1910. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 12803 zichtet der Prinzipal, so hat er dem Gehilfen die volle Ent schädigung für die Dauer eines Jahres, vom Tage des Austritts an berechnet, zu zahlen. Die Konkurrenzklausel hat überhaupt nur Gültigkeit, wenn der Prinzipal bei der Kündigung oder binnen einer Woche nach der Kündigung das Konkurrenzverbot schriftlich aufrecht erhält. Befürwortet wird ferner von dem Ausschüsse die gerichtliche oder notarielle Beurkundung, sowie die ausdrücklich festzustellende Nichtigkeit ehrenwörtlicher Versicherungen zwecks Annahme eines Konkurrenzverbots, und stellt den Grundsatz auf, daß das Schweige gebot eine verschleierte Konkurrenzklausel ist und deshalb unter den § 76 des Bürgerlichen Gesetzbuchs fallen muß. (Vossische Zeitung.) * Ausstellung von und gegen Schundliteratur. — (Vgl. Nr. 244, 246 d. Bl.) — Die Ausstellung gegen die Schundliteratur, die von der Deutschen Dichter-Gedächtsnisstiftung zum ersten Male in Hamburg gezeigt worden ist, wird, wie die »Leipziger Neuesten Nachrichten« melden, Anfang nächsten Jahres auch in Leipzig erscheinen. * Königliches Kupferstich»Kabinett in Berlin. — Das Kupferstich.Kabinett der Königlichen Museen in Berlin hat eine Ausstellung von neuen Erwerbungen eingerichtet. Kaiser Wilhelm-Bibliothek in Posen. — Diese jüngste der preußischen öffentlichen Bibliotheken hat soeben ein: »Verzeichnis der Handbibliotheken des Lesesaales und des Katalogzimmers« (VIll, 238 S.). Posen 1910, Selbst- Verlag der Kaiser Wilhelm - Bibliothek, Kommission von Joseph Jolowicz, Preis 30 Pf., herausgegeben, das von dem Bibliothekar vr. O. Froeh de be arbeitet wurde. Die im Lesesaal aufgestellte Handbibliothek enthält vorwiegend Enzyklopädien und Wörterbücher, Lehr- und Handbücher, biogra phische Sammelwerke und Bibliographien, kritische Zeitschriften und Jahresberichte über die Fortschritte der einzelnen Wissen- schäften, kurz Nachschlagewerke jeder Art. Die im Lesesaal auf gestellten Bücher dürfen ohne weiteres benutzt werden. Die Hand- bibliothek des Katalogzimmers, die hauptsächlich Enzyklopädien und Bibliographien enthält, ist zunächst für den Gebrauch der Bibliotheksbeamten bestimmt, doch können die Werke dieser Bibliothek zu wissenschastlichen Zwecken auch vom Publikum im Lesesaal oder an Ort und Stelle eingesehen werden. Der Katalog, besonders das Verzeichnis der Bibliographien, dürste auch für den Buchhändler Interesse haben. L. * Nobelpreis. (Vgl. Nr. 248 d. Bl.) — Der diesjährige Nobelpreis für Literatur soll, wie in Stockholm verlautet, auf Gustav Frenssen fallen. Eine andere Vermutung nennt den schwedischen Dichter Werner von Heidenstam (geb 1859), der sich als Bahnbrecher für eine neue Richtung eine führende Stellung in der schwedischen Literatur errungen hat und als be deutendster der lebenden schwedischen Lyriker geschätzt wird. * Keme Bücher» Kataloge »sw. für «»chhändler. ösrlin >V. 8, Lebrsnstr. 29 a. 8°o^8°^181—200. ^r.^197I—2215. b ^ I.6ip x. 8^82^8.^2321 H t.e 11, Uus cks lülls a ?ari8. 8°. 63 8. 1189 Arn. ^ ?ari3 ^XVII^'). ^' 28' 8.^481^^08' 8°.^^8^4^^66^^^ ^^^o^ ^ ^ Via Hoeea äi I^ons 13. Lono, I^06stra886 4. 8°. 44 8. 837 Nrn. Shakespeare-Bacon-Rutland-Frage. — Hie Shakespeare! Hie Bacon! Hie Rutland! ertönt das Kampfgeschrei um die Ur heberschaft der unsterblichen Meisterwerke des größten britischen Dramatikers und eines der größten aller Völker und Zeiten, den man bisher Shakespeare nennt. Seit etwa einem halben Jahr hundert sind aber zahlreiche scharfsinnige Skeptiker eifrig bemüht, dem Schwan vom Avon alle seine Ruhmesfedern auszurupsen. Man will nicht mehr glauben, daß Shakespeare der sozusagen, als ganz ungebildeter Vagabund nach London kam, hier ein höchst mittel mäßiger Schauspieler und Theaterunternehmer gewesen sein soll, nach Bleibtreu (Die Lösung der Shakespeare-Frage) nebenbei aber auch ein ganz gewöhnlicher, gerissener Geschäftsmann und Geld verleiher, beinahe Wucherer, Snob und Prozeßhansel, das Zeug dazu hatte, die Werke zu schreiben, die uns bisher unter dem Namen Shakespeare bekannt waren. Die Literatur über die Shakespeare-Bacon-Rutland-Frage ist schon so umfangreich, die Ansichten der verschiedenen Verfasser gehen so weit auseinander, daß man wirklich nicht mehr aus noch ein weiß. Edwin Bormann, der schon eine ganze Reihe von Schriften zu dieser Frage herausgegeben hat, läßt soeben einen neuen Bei trag dazu erscheinen: »Fawconbridge und vr. I. W. Geethe.« Ein literarischer Essay über anonyme Titelblätter von Edwin Bormann. Mit 2 Faksimiletafeln (11 S.). Leipzig 1910, Edwin Bor manns Selbstverlag. ^ 1.—. Wer jedoch nach dem Worte »Geethe« annehmen wollte, daß es sich um ein humoristisches Werk in sächsischer Mundart handelt, würde sich täuschen. Bormann zieht nämlich in dem neuesten Hefte dem Francis Bacon auf Grund des Titels eines ano nymen Werkes eine weitere seiner geheimnisvollen Masken ab, hinter die er sich versteckte, um seine dem Mr. William Shakespeare zugeschobene Verfasserschaft zu verhüllen. Auch Goethe wird überrascht, wie er sich auf dem Titel eines seinerzeit das größte Aufsehen erregenden Werkes anonym versteckt. Die Entdeckung oder Entlarvung wird von Bormann in ebenso geist reicher wie verblüffender Weise bewerkstelligt. Mehr können wir hier nicht verraten. Personalnachrichten. *AuSzeichuung. — Dem Administrator der Buchhand lung des Waisenhauses, Herrn C. Manz in Halle a. d. S., ist von Seiner Majestät dem Kaiser, König von Preußen, der Königliche Kronenorden IV. Klasse verliehen worden. Achtzigster Geburtstag Karl GoldmarkS. — Der acht zigste Geburtstag (18. Mai d. I.) des Komponisten vr. Karl Gvldmark, als dessen Geburtsjahr sich allgemein das Jahr 1832 angegeben findet, hat Anlaß zur Klarstellung gegeben. Uber das 1661*