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12 802 Börsenblatt f. d. Litschn. Buchhandel Nichtamtlicher Teil. 250. 27. Oktober 1910. in diesen, über das bei Jnserataufträgen der Zeitung oder Annoncenexpedition Vorzuschreibevde sagt. Die sachgemäßen Ausführungen Sanders über Plakatreklame weisen darauf hin, was bei der Außenplakatreklame an Plakat säulen oder Plakatwänden auf Straßen und öffentlichen Plätzen, bei der Jnnenplakatreklame in Läden, Schaufenstern, Wandel gängen, Bahnhofshallen, Wartesälen usw. zu beachten ist, wie Plakate hergestellt werden usw. Zur Erlangung von künstlerischen Entwürfen für Anzeigen, Kataloge, Plakate, Etiketten, Waren packungen werden nützliche Fingerzeige gegeben. Einen Hauptteil des Buches von Sander beanspruchen natür lich die zahlreichen Anzeigenbeispiele und die dazu gegebenen Er läuterungen und Anweisungen über Ausstattung und Placierung von Anzeigen. Ausführlich behandelt sind u. a. folgende Fragen, die jeder Inserierende sich vor allen Dingen vorzulegen hat: Sind die betreffenden Artikel überhaupt für Jnsertionsreklame ge eignet? Welche Jnsertionsorgane können für sie in Frage kommen? Wie informiert man sich über die Qualität der Jnsertionsorgane? Wie stellt man einen guten Reklameplan auf? Wie entwirft man auffällige Anzeigen? Wie placiert man sie vorteilhaft? Wie kalkuliert man Satz- und Klischeeanzeigen besonders günstig? Wie vergibt man die Anzeigenausträge am vorteilhaftesten? Wie kontrolliert man den Erfolg der Insertion? usw. usw. Das Buch von Sander darf unbedingt als ein praktisches Reklamelehrmittel bezeichnet werden, das seinen Anschaffungs preis wert ist und auch dem Buchhändler sehr nützliche An regungen gibt. Besonders die Angestellten des Buchhandels, die mit der Anzeigenreklame betraut sind, sollten sich das Werk nicht entgehen lassen. L. * Versteigerung bei Martin Breslauer in Berlin. (Vgl Nr. 249 d. Bl.) — Aus dem Fortgange der Bücherversteigerung bei Martin Breslauer in Berlin in den Tagen vom 24. bis 28. Oktober seien weiter folgende erzielte Preise hier angegeben: Kat.-Rr. ! Kat.-Nr. V6 Kat.-Nr. Kat.-Nr. 676 60.— 831 63.— 875 600.— 1004 200.— 696 200.- 835 166.— 876 165.— 1007 75.— 760 110.— 837 106.— 879 86.— 1079 8(1.— 769 180.— 839 215.— 880 59.— 1095 130.— 820 600.— 840 170.— 924 460.— 1103 65.— 821 260.— 842 78.— 925 430 — 1120 340.— 822 125 — 843 61.— 982 230.— 1130 426.- 823 220.— 844 80.- 953 400.— 1132 IlO.— 824 420.— 849 440.— 954 220.— 1138 71.— 625 160.— 868 126.— 988 93.— 1156 88.- 826 125.— 864 61.— 995 90.— 1172 25.— 830 96.— 874 61.— 999 160.— 1190 30.— * Zollhinterziehungen in New ?)ork. (Vgl. Nr. 242 d. Bl.) — Die bereits gemeldete Verhaftung zweier Inhaber eines be deutenden Kunst- und Antiquitätengeschäftes in New Aork hat großes Aufsehen erregt. Der eine der beiden Brüder Deveen, der an Bord eines Schiffes festgenommen wurde, ist gegen Erlag einer Kaution von 375 000 Francs auf freien Fuß gesetzt worden. Sein Bruder, der in seinem Geschäft verhaftet wurde, ist gegen eine Kaution von 250 000 Francs steigelassen worden. Die Zoll behörden sind durch die beiden Brüder seit längerer Zeit durch unverzollte Einfuhr einer großen Menge von Kunstgegenständen geschädigt worden. Wie die englischen Blätter berichten, soll es sich um eine Summe von Millionen handeln. Auf die zahlreichen kostbaren Kunstobjekte in dem Geschäfte der beiden Defraudanten wurde Beschlag gelegt. Leipziger Buchbinderei-Aktiengesellschaft vorm. Gustav Fritzsche in Leipzig. — Die am 26. Oktober im Sitzungssaale der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt unter Vorsitz des Herrn Rechtsanwalts Or. Johannes Mittelstädt abgehaltene 15. ordent liche Generalversammlung wurde von sechs Aktionären mit einer Vertretung von 393000 ^ Aktienkapital besucht. Sie ge nehmigte einstimmig den vorliegenden Geschäftsbericht und den Rechnungsabschluß für das Jahr 1909/10 und beschloß, von dem ausgewiesenen Reingewinn von 22 097,75 ^ den Betrag von 20 000 ^ dem neu zu bildenden Reservefonds zu über weisen und 2097,75 ^ auf neue Rechnung vorzutragen. Den Gesellschaftsorganen wurde Entlastung erteilt. Vom Vorstand wurde bestätigt, daß der gute und lohnende Geschäftsgang im regulären Buchbindereibetriebe sowie die erhebliche Spesenerspar nis im letzten Jahre die Gesellschaft zu der Hoffnung berechtige, daß das Unternehmen trotz der hinsichtlich der »Bücher des Deutschen Hauses« noch vorliegenden Bedenken allmählich ge sunden werde. Für das neue Geschäftsjahr liegen reichlich Auf träge zu lohnenden Preisen vor. Der Vorsitzende machte noch einige Bemerkungen zum Ge schäftsbericht und berichtete kurz über die durchgeführte Sanie- rung der Gesellschaft, aus der sich ein Bilanzgewinn von rund 629 000 ^ ergehen habe. Die »Bücher des Deutschen Hauses« bilden insgesamt noch ein Obligo von 240—250 000 Die Aus lieferung stockt nicht, und bei der in Konkurs geratenen Firma Hermann Paetel dürfte noch etwas herauskommen. Es schweben Verhandlungen über eine Vertretung des Unternehmens. Der Vorsitzende glaubt nicht, daß sehr erhebliche Verluste zu erwarten seien, obwohl anderseits mit der Möglichkeit eines Verlustes ge rechnet werden müsse. (Leipziger Zeitung.) Kunstanstalt B. GroSz Aktiengesellschaft in Leipzig. — Einschließlich des Gewinnvortrages vom vorigen Jahre ist im Geschäftsjahre 1909/10 ein Bruttogewinn von 223 385,02 er zielt, von dem 96 220,05 zu Abschreibungen vorgeschlagen werden. Der Reingewinn von 127 164,97 ^ soll folgende Ver wendung finden: 5 Prozent dem gesetzlichen Reservefonds 6358,25 ^L, 4 Prozent ordentliche Dividende auf 1 000000 40000 Tantieme für den Vorstand 13 932,26 ^L, Tantieme für den Auf sichtsrat 7 330,28 Gratifikationen an Angestellte 2500 4 Prozent Superdividende auf 1000 000 40000 Zuweisung auf Rückstellungs-Konto für Talonsteuer 2000 .k, Vortrag auf neue Rechnung 15 044,18 .tt. Die Generalversammlung findet am 28. Oktober statt. (Leipziger Zeitung ) Berlagsanstalt vorm. G. I. Manz. Aktiengesellschaft, in Miinchen-Regensburg. — In der Generalversammlung vom 22. Oktober wurden die Regularien genchm'gt und die sofort zahlbare Dividende auf 5 Prozent festgesetzt. (Münchener Neueste Nachrichten) Unsittliche Bilder. — Ein großes Fabriklager unsittlich e Bilder wurde, wie der Vossischen Zeitung aus Görlitz ge meldet wird, in Lauban, wo sie hergestellt wurden, entdeckt Die Fabrikanten, ein Steindrucker und ein Steindruck-Maschinen meister, wurden verhaftet. Konkurrenzklausel. — Der Ausschuß des Berliner Kauf mannsgerichts hat nach mehrfachen Sitzungen, die der Be ratung der vom Minister für Handel und Gewerbe vorgeschlagenen Abänderung der Bestimmungen über die Konkurrenzklausel galten, sich prinzipiell dahin entschieden, »die Konkurrenzklausel für Handlungsgehilfen ist zu beseitigen«. Da nun aber kaum anzunehmen ist, daß dieser Wunsch Erfüllung findet, befürwortet der Ausschuß in seiner gutachtlichen Äußerung an den Minister folgende Abänderungen an dem jetzigen Entwürfe: Die Vereinbarung soll immer unverbindlich sein, wenn das Gehalt des Angestellten weniger als 5000 beträgt. Dem Vorschlag der bezahlten Karenz sei zuzustimmen; doch darf die Beschränkung der Karenzzeit auf einen Zeitraum von nur drei Jahren nicht Platz greifen, vielmehr ist zu verlangen, daß dem Angestellten eine alle Jahre um 10 v. H. steigende Vergütung in der Weise zuzubilligen ist, daß im 5. und 6. Jahre das volle Einkommen zuzüglich 10 v. H., im 7. und 8. Jahre das volle Einkommen zuzüglich 20 v. H., und so fort zu zahlen wäre. Die Zahlung hat in derselben Weise zu geschehen, wie bisher die Zahlung des Gehalts erfolgte, und nicht, wie die Vorlage vorsieht, vierteljährlich porcknumsrLmlo. Auf rechnungen gegen die fällige Entschädigungsrate sind in keiner Form statthaft. Zahlt der Prinzipal am Fälligkeitstage nicht, so ist die Verpflichtung des Angestellten zur Erfüllung der Konkurrenzklausel, unbeschadet seiner gerichtlichen Ansprüche, er loschen. Der Prinzipal kann auf die Konkurrenzklausel nur ver zichten, wenn der Handlungsgehilfe damit einverstanden ist. Ver-