7086 Sirl-Nblall f. d. Dtschn. Buch-and-I. Fertige Bücher. 184, 18, Juni 1911. Die Zeitung „Germania" in Berlin und mit ihr ein großer Teil der Zentrumspresse ergehen sich in Angriffen gegen das soeben erschienene Werk Jos. Leutes: Der Altramontanismus ^ in Theorie und Praxis und indirekt auch gegen das bereits früher erschienene Buch: Das Sexualproblem und die Katholische Kirche. Soweit die Angriffe in persönliche Beleidigungen und grobe Verleum dungen ausarteten, ist bereits Strafantrag gestellt, und wird der Prozeß demnächst vor dem Berliner Amtsgericht zur Erledigung kommen. Die hochgradige Erregung der Zentrumspreffe gegen Leute und seine Schriften legt Zeugnis davon ab, daß die Bücher das Richtige getroffen, und die „Germania" nebst ihrem Anhang wissen in ihrer Ohnmacht nichts anderes, als sich in Herabsetzungen des Autors und seiner literarischen Erzeugnisse Luft zu machen. Demgegenüber stellen wir die Besprechungen folgender Zeitungen: Die Frankfurter Zeitung referiert: .. Lim so nötiger und unerläßlicher ist es, sich mit dem Mramontanismus, seinem Wesen, seinen Zielen und Zwecken, seinen Mitteln und Werkzeugen bekannt zu machen; und das vorliegende umfängliche Werk ist sehr gut geeignet, ihn aufs gründlichste kennen zu lernen. Eingehend unterrichtet es den Leser über die Gewalt, welche sich die Kirche nach ultramontaner Auffassung über ihre Angehörigen zuschreibt, über die unermeßliche Machtfülle des Papstes, über die feindselige Stellung Roms zur Wissenschaft, Schule und Lehrerschaft, über das ultramontane Vereinswesen im allgemeinen und das Zentrum im besonderen, über die ultramontane Presse, die Labgier der toten Land und eine unabsehbare Menge anderer erbaulicher Dinge." Die Münchener Neuesten Nachrichten schreiben: „Der Mramontanismus ist nicht der Katholizismus, er ist im Gegenteil nur die Entstellung und Herabwürdigung, die Korruption und Karikatur des Katholizismus. Eben deshalb ist Leutes vorliegendes umfangreiches Werk nur zu begrüßen; denn es bietet eine getreue Naturaufnahme des Mramontanismus und zeichnet ihn ab, wie