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Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 22, 28. Januar 1908. Okahandja an der alten Straße Swakopmund—Windhuk. und Neudamm liegt 40 lrm östlich von Windhuk. ' Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. b. Jahresbericht der Kaiser-Wilhelm-Bibliothek in Posen. Etatsjahr 1906 (vom 1. April 1906 bis 31. März 1907). Mit 10 Tabellen. Anlage: Das staatlich organisierte Volks bibliothekswesen in der Provinz Posen und die Provinzial- Wanderbibliothek. 4. Jahresbericht. Lesejahr 1906/^,7 (1. Juni 1906 bis 31. Mai 1907). Mit 2 Tabellen. Von dem Direktor Professor vr. Rudolf Focke. 4". 39 S. Technische Hochschulen in Nordamerika. Von Siegmund Müller, Professor an der Königlichen Technischen Hochschule in Berlin. (Aus Natur und Geisteswelt. Sammlung wissenschaftlich- gemeinverständlicher Darstellung. 190. Bändchen.) 8°. 104 S. mit zahlreichen Textabbildungen, einer Karte und einem Lageplan. Leipzig 1908, Druck und Verlag von B. G. Teubner. Geb. 1 ^ 25 H ord. Personalnachrichten. ' Achtzigster Geburtstag. (Vgl. Nr. 21 d. Bl.) - Über die hier schon gemeldete Feier des achtzigsten Geburtstags unsers ver ehrten Kollegen Herrn Carl Hensel in Wiesbaden am 24. d. M. sei nach dem -Wiesbadener Generalanzeiger« das Folgende nach- getragen: »Von Freunden und Verwandten wurden dem Jubilar Blumenspenden und Glückwünsche übermittelt. Der so Gefeierte lebt seit einem halben Jahrhundert in unsrer Stadt. In jahrzehntelanger Arbeit brachte er die älteste literarische Firma Wiesbadens, Jurany L Hensel, gegründet 1843, zu hohem Ansehen. Die Buch- und Kunsthandlung (jetzt Wilhelm straße 28) befand sich bis in die neunziger Jahre im eigenen Geschäftshause in der Langgasse. Eine Anzahl herorragender Buch händler ist unter Herrn Hensels Leitung ausgebildet worden, z. B. Albert Brockhaus, der Leiter der Leipziger Weltfirma, Petters in Heidelberg, einer der populärsten Buchhändler Deutschlands, Sortimenter Lochmann in der Taunusstraße (Wiesbaden) u. a. m. — Seit einem Jahrzehnt hat sich Herr Hensel vom Geschäft zurückgezogen und widmet sich künstlerischen und philanthropischen Bestrebungen. Er ist lebenslängliches Mitglied des Unterstiitzungsvereins Deutscher Buchhändler und Buch- handlungsgehülfen, ferner Kassierer der Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger und im Vorstand des Vereins der KUnstler und Kunstfreunde. — Der allgemein beliebte und geachtete Jubilar beschlüßt seinen Lebensabend einsam. Vor kaum Jahresfrist stand der Greis an der Bahre seiner Gattin, die ihm die treueste Be gleiterin durchs Leben war. Möge dem vielseitig gebildeten, schlichten Manne ein gesegneter Lebensabend beschicken sein! R-n.« * Gestorben r am 23. Januar nach langer, schwerer Krankheit im dreiund- sechzigsten Lebensjahre der Buchhändler Herr August Brüller in Berlin, ein in gewissenhafter und arbeits freudiger Pflichterfüllung treu ergebener Mitarbeiter im Hause Carl Heymanns Verlag in Berlin. * Paul Hartman« Neutitschein. (Vgl. Nr. 18 d. Bl.) — Uber das am 21. d. M. erfolgte Ableben des Buchhändlers Paul Hartmann, in Firma Ed. Hölzel's Nachfolger in Neutitschein (Mähren) ist hier schon berichtet worden. Aus der »Deutschen Volkszeitung für den Neutitscheiner Kreis« sei hier das Folgende über den Heimgegangenen Kollegen mitgeteilt: Im Jahre 1834 in Schweidnitz in Preußisch-Schlesien ge boren, kam Hartmann, nachdem er in Donaueschingen, Königsberg und Prag in Stellung gestanden hatte, im Jahre 1864 als Geschäfts führer der Buchhandlung Eduard Hölzel nach Neutitschein. Bis zum Jahre 1888 leitete er das Hölzelsche Geschäft. Sich selbst ständig machend, übernahm er es im letztgenannten Jahre. Hart mann, eine rührige, für jedweden Fortschritt begeisterte Natur, nahm in frühern Jahren an dem gesellschaftlichen Leben in unsrer Stadt regen Anteil. Er war langjähriger Kassierer des Lese vereins I, der ihn in Würdigung seiner Verdienste erst kürzlich zum Ehrenmitglied ernannte, Mitglied des Ortsschulrats und gehörte durch mehrere Wahlperioden der Gemeindevertretung als Ersatzmann an. Hartmann starb unvermählt. Ein wackerer deutscher Mitbürger, gleichzeitig eine der bekanntesten Persönlich keiten unsers Gaues, ist mit ihm dahingegangen. Ehre seinem Andenken! Sprechsaal. »Aus dem Posener Lande.« Heute erhielt ich ein Postpaket, enthaltend 45 Heft 1, 1908, der Zeitschrift »Aus dem Posener Lande«. Als ich das Blatt durch sah, fand ich einen achtseitigen Jnseratenanhang, der außer drei viertelseitigen Inseraten mit Privatempfehlungen Posener Buch handlungen zwei ganzseitige Inserate des Buchhändlers Oskar Eulitz bringt, deren eins unter Angabe seiner Firma als Bezugsquelle Globus zum Preise von ^ 8.50 statt 20 enthält. Ich habe die 45 übersandten Exemplare meinem Lager zur Abrechnung O.-M. 1909 einverleibt und überlasse eine Kritik dieses Verhaltens des Herrn Eulitz den Herren Kollegen im Buchhandel. Posen, 19. Januar 1908. Eugen Spiro in Firma A. Spiro. Erwiderung. Ehe die Herren Kollegen im Buchhandel zur Kritik kommen, möchte ich doch Herrn Spiro antworten. In einer Posener Heimatszeitschrist ist es natürlich, daß An zeigen Posener Buchhändler beachtet werden; wenn außer meinem Sortiment zwei Posener Kollegen ihre Geschäfte empfehlen und außerdem ein dritter Posener Buchhändler mit einem Verlags- Privatempfehlungen Posener Buchhändler, sondern Anzeigen ge schäftlicher Art. Es wäre besser, Herr Spiro würde das Blatt zu Anzeigen benutzen, anstatt zu versuchen, in der Warthe gegen den Strom zu schwimmen. Den von meinem Sortiment angezeigten Globus habe ich von Hermann Schild in Berlin antiquarisch zu meine Bezugsquelle. Im übrigen werde ich Herrn Spiro nicht zumuten, sein Lager mit meinen Zeitschriften unbenutzt zu be schweren, und diese durch meinen Posener Vertreter für »Aus dem Posener Lande« abholen lassen. Lissa i/P. Oskar Eulitz. Eine Zwickmühle. Zeitschriften« fordert in einem Einschreibebrief die Inhaber von Lesezirkeln aus, die Einfügung von Prospekten und Jnseraten- beilagen in den Zeitschriften zu Unterlasten. Ein zu unterzeich nender Revers bedroht jede Zuwiderhandlung mit 500 ^ Strafe; alle Sonderverhandlungen werden von den Mit gliedern des »Vereins von Verlegern deutscher illu strierter Zeitschriften« abgelehnt. rechtskundige Kollegen um salomonischen Rat. Lehne ich die Unterzeichnung des Reverses ab, so laufe ich möglicherweise Gefahr, meine Zeitschriften nach dem 1. April (bis dahin natürlich müssen die Verleger liefern) nicht mehr zu erhalten. Unterschreibe ich den Revers und handle entsprechend seinem Inhalt, so würde ich sofort von einer Firma, deren Prospekte ich laut Vertrag meinen Journalen noch längere Zeit beizuheften habe, auf Er füllung verklagt werden. Ich halte mich zunächst an das Wort Jochen Nüßlers: Wat fall einer dorbi daun? Bad Freienwalde a/O. I. Thilo.