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.H? 22, 38. Januar 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel 1093 ihre Tätigkeit abgeschlossen. An ihre Stelle ist auf Anregung der Naturforschergesellschaft eine auf umfassender Grundlage errichtete Vereinigung getreten, der die hervorragendsten mathematischen technischen, naturwissenschaftlichen und medizinischen Gesellschaften beigetreten sind. Anfang Januar d. I. traten die Delegierten als -Deutscher Ausschuß für mathematischen und natur wissenschaftlichen Unterricht- in Köln a. Rh. zu einer konstituierenden Versammlung zusammen, um die Durchführung der von der Unterrichtskommifsion angeregten Reformvorschläge und die weitere Bearbeitung aller damit zusammenhängenden Fragen in die Wege zu leiten. Den Vorsitz in diesem Ausschuß führt der bisherige Vorsitzende der Unterrichtskommission, Professor vr. A. Gutzmer-Halle a. S. als Vertreter der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte, die neben ihm noch Geh-imrat Professor vr C. Chun (Leipzig) und Oberrealschuldirektor vr.H. Schotten (Halle a. S.) in den Ausschuß ernannt hat. Die Beratungen er gaben eine erfreuliche Übereinstimmung der Ansichten über die Ziele, wie auch über die zu ihrer Erreichung dienlichen Mittel und Wege. (Leipziger Tageblatt.) * Remittendenfaktur-Bordrucke O.-M. 1908. (Vergl. 1907 Nr. 291, 293—303; 1908 Nr. 1—21 d. Bl.) — Weiter eingegangen: Fr. Ackermann's Verlag, Weinheim; Jos. Kösel'sche Buchhandlung, Kempten. * Der in Courtrai gestohlene Ban Dyck wiedergefunden. (Vgl. 1907 Nr. 288, 292 d. Bl.) — Wie die Zeitungen melden, ist Van Dyck durch einen Gendarmen in Ardoye auf dem Wagen eines Hausierers gefunden worden. Hierüber wird der Vossischen Zeitung aus Brüssel geschrieben: Der aus der Kirche Notredame in Courtrai gestohlene Van Dyck wurde einem Gemüsehändler auf der Landstraße Brügge- Ardoye, in einem Koffer verschlossen, mit dem Auftrag übergeben, ihn auf dem Wagen nach einem bestimmten Orte in Brügge zu bringen, wo der Auftraggeber den Koffer wieder in Empfang nehmen werde. Die Umstände, unter denen der Auftrag erteilt wurde, erschienen dem Gemüsehändler auffällig, so daß er sich an die Behörde wandte. Der Auftraggeber fand sich an dem ver abredeten Orte nicht ein. Wie jetzt bekannt wird, hat sich der Dieb mehrfach brieflich an die Gemeindebehörde von Courtrai gewandt mit dem Anerbieten, das Gemälde gegen 30000 Frcs. zurückzuerstatten. Der Gemeinderat war nach Rücksprache mit dem Minister für Kunst bereit, dem Ansinnen zu entsprechen. Handelsreisende im Ausland. — Im Verkehrsbureau der Handelskammer zu Berlin sind die Vorschriften für deutsche Handlungsreisende im Ausland gesammelt worden. Die in einem Heft zusammengestelltcn Bestimmungen beziehen sich auf die Vor schriften über Legitimationspapiere, Gewerbesteuer und Ge bühren, die Zollbehandlung der Warenmuster usw. Jeder Firma die beabsichtigt, Geschäftsreisende ins Ausland zu senden, steht die gedruckte Ausgabe im Bureau der Handelskammer, Berlin, Dorotheenstraße 8, zur Verfügung. (^. 3. in der Papierzeitung.) * Ausstellung älterer englischer Kunst in Berlin. — Die Ausstellung älterer englischer Kunst in der Königlichen Akademie der Künste in Berlin ist am 25. d. M. um 2 Uhr durch Seine Majestät den Kaiser, der mit der Kaiserin, dem Prinzen Heinrich, dem Prinzen August Wilhelm und zahlreichem Gefolge erschienen war, eröffnet worden. Die Ausstellung bringt eine nie gesehene großartige Vereinigung von Meisterwerken der englischen Malerei. Hoch im Rang stehende englische Kunstfreunde, die Herzöge von Wellington, von Devonshire, von Westminster, von Rutland, Baron von Rothschild, Pierpont Morgan und andre haben den kostbaren Inhalt ihrer Paläste mit dankenswerter Bereit willigkeit nach Berlin gesandt. 28 Reynolds', 19 Gainsboroughs, 6 Lawrences, 8 Raeburns, 9 Romneys, 9 Hoppners, 4 Constables und Werke andrer berühmter Meister sind in dieser stolzen Reihe versammelt. Ein Berichterstatter der Nationalzeitung sagt dar über: -Eine ganze Welt voll neuer Schönheit tut sich vor uns auf. Es sind Bilder darunter, deren Wert kaum mehr abzuschätzen Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 7b. Jahrgang. ist. Bilder, die zu den glorreichsten Taten der Kunst aller Zeiten gehören. So Gainsboroughs -ölus bo^-, der kaum je den Palast seines glücklichen Besitzers, des Herzogs von Westminster, verlassen hat. So Reynolds' unvergleichliches Porträt der Herzogin Bildnisse des William Chambers, des Richard Burke, der Lady Caroline Price, des vr. Leland, seine Studie zum Admiral Koppel, seine Nelly O'Brien (zwar nicht das weltberühmte Porträt der Wallace-Kolltklion, aber die nicht minder wertvolle zwcite Fassung dieses lieblichsten Motivs), seine Gruppe der Lady Betty Delms mit ihren Kindern in weiter Parklandschaft, die Pierpont Morgan besitzt. So ferner Raeburns wundervolles Porträt des alten Sir William Maxwell im roten Uniformrock, Lawrences holdestes Werk: das Bild der Elizabeth Farcen. Und rings um diese Fürsten schließt sich ein Hofstaat zusammen von einer Vor nehmheit und einem Adel, daß man am liebsten vor dieser Samm lung von Bildern eine tiefe Verneigung der Ehrfurcht machen möchte.- Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 6 Uhr geöffnet. In den Nachmittagsstunden elektrische Beleuchtung. Eintrittsgeld 2 Weltausstellung in Tokio 1912. — Von amtlicher japa nischer Seite werden über die Weltausstellung, die im Jahre 1912 in Tokio stattfinden soll, folgende Mitteilungen gemacht: Die Ausstellung wird am 1. April 1912 eröffnet und am 31. Oktober desselben Jahres geschlossen. Alle fremden Regie rungen und Völker werden zur Beteiligung an dieser Ausstellung eingeladen. Für die Installierung der fremden Ausstellungs gegenstände, die in das Gebiet der fünf Abteilungen: Er- waltung der Ausstellung errichteten Gebäuden zugewiesen werden. Für Ausstellungsgegenstände anderer Art ist es jedem der fremden Staaten gewährt, besondere Gebäude auf eigene Kosten zu errichten. Für den solchen Gebäuden überlassenen Raum wird keinerlei Ab gabe verlangt werden. Alle Artikel, die aus fremden Ländern ausschließlich zu Ausstellungszwecken nach Japan eingeführt und nicht zu Handelszwecken in diesem Lande verwendet werden, so wie alles Material für die von fremden Regierungen zu er richtenden Gebäude und deren Dekorationen werden zollfrei ein gelassen werden. Bezüglich der Einfuhr von Artikeln aus fremden Staaten, die für den Verkauf in Bazaren und für zollpflichtige Gegenstände, die für öffentliche Unterhaltungen und Schau stellungen bestimmt sind, soll eine besondere Abmachung getroffen werden. Ferner besteht die Absicht, allen ausländischen Erfin dungen, Entwürfen, Modellen und Schutzmarken besondern Schutz zu gewähren. (Wiener Zeitung.) Aäröische Literaturgesellschaft. — Eine färöische Literatur- gesellschast ist zu dem Zwecke gegründet worden, historische Quellen schriften in nordischen oder andern Sprachen über die dänische Inselgruppe der Färöer und ihre Bewohner, sowie Schriften in loro^slru. bollwsut^tklLßick- ist ihr Name) hat ihren Sitz auf den Färöern; der Vorstand besteht aus Volkshochschullehrer R.Rasmussen in Fagralid bei Klaksvig, Pfarrer A. C. Evensen zu Sandö Prästegeld bei Thorshavn, Kaufmann Anton Degn, Thorshaon Mitglieder erhalten die Publikationen der Gesellschaft ohne andre Kosten als den Jahresbeitrag. Beitrittsanmeldungen nimmt vor läufig Buchhändler Chr. F. Römer in Kopenhagen (Skindergade 29), der Verleger eines neuen färölschen Wörterbuchs, entgegen. Bargum. * Professor O. LassarS nachgelassene Bibliothek. — Die Witwe des kürzlich verstorbenen Berliner Dermatologen Professor vr. Oskar Lassar hat die gesamte sehr reichhaltige sachnnssen- schastliche Bibliothek ihres Gatten der Berliner Medizinischen Gesellschaft geschenkt. * Post. — Postanstalten sind eingerichtet worden in Richt hofen (Deutsch-Südwestafrika), in Groß-Barmen (Deutsch-Süd- westafrika) und in Neudamm (Deutsch-Südwestafrika). In Groß- Barmen ist die Postanstalt mit der daselbst bereits bestehenden 142