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13806 S«rs-»M»L I. ». «qch«. rmchham-r. Nichtmntlichcr Teil. ^k^25S, 6. November 1S12, über 1000 gewesen, die Zahl hat sich dann infolge der neueren Bestimmung auf etwa 600 reduziert. Diese 600 Stück Kreuz bänder werden also sukzessive von morgens 9 Uhr an hergestellt und sofort zur Post gebracht. Diejenigen, die mehr als 30 für die Zustellung zahlen, haben, wie mir scheint, ein volles Recht, die Zustellung in dieser Weise zu verlangen. Wenn wir nun diejenigen, die bisher das Börsenblatt unter Kreuzband an demselben Tage bekommen haben, morgens bedienen woll ten, so würde sich wahrscheinlich in kurzer Zeit ein großer Sturm seitens derjenigen erheben, die weniger begünstigt sind und das Blatt erst am nächsten Morgen bekommen. Da nun das Prinzip der Gleichmäßigkeit früher mehrfach betont wor den ist und wir der Meinung waren, daß es wünschenswert wäre, daß sämtliche Bezieher des Börsenblattes, soweit sie nicht in Leipzig wohnen, das Blatt am nächsten Morgen be kämen, hatte ich den Ausweg vorgcschlagen, daß die ersten Exemplare, die geliefert werden, morgens nach den weitest entfernt gelegenen Städten expediert werden sollten, damit das Blatt den langen Weg zurücklegen kann, der nötig ist, da mit es am nächsten Biorgen den Herren in Königsberg oder Frciburg i, Br, ausgehändigt werden kann. Mir scheint es schon ein Gebot der Billigkeit zu sein, die Herren gleichmäßig zu bedienen. Nun kamen nach kurzer Zeit schon Beschwerden, daß die Exemplare, die unter Kreuzband an demselben Tage eingehen, nicht mehr an demselben Tage in die Hände der Besteller ge langten, Ich sagte: wenn das gewünscht wird, und wenn in Zukunst so expediert werden soll, daß die Herren noch an dem selben Tage das Blatt bekommen, so sind wir genötigt, das Blatt 12 Stunden früher herzustellen. Die Post weigert sich nämlich, wenn wir die Pakete nicht versandfähig für die ein zelnen Städte aufgeben, die Expedition sofort vorzunehmen. Sie läßt die Einzelexemplare des Börsenblattes, wenn sie in gewöhnlichem Zustande ausgegeben werden, bis zum Abend liegen und expediert sie erst dann. Die Folge ist natürlich, daß die weitwohnenden Kollegen das Börsenblatt nicht am nächsten Morgen erhalten. Wir waren also genötigt, die Expedition in der Weise zu ändern, daß wir die Exemplare nach Städten zusammensuchten, wie es früher üblich war. Wenn Sie wün schen, daß das Börsenblatt früher in Ihre Hände kommt, sind wir genötigt, einige Stunden früher anzufangen, d, h., es mutz in der Nacht gearbeitet werden. Auch darüber haben wir Ermittlungen angestellt. Die Druckerei hat erklärt: die Nacht arbeit kostet ungefähr 3000—3600 mehr. Das wäre vielleicht zu erschwingen, aber ich kann nicht aus eigener Machtvollkom menheit dekretieren: wir sangen 5, 6 Stunden früher an. Es würde das eine Umwälzung in bezug auf das Börsenblatt be deuten, die nicht übers Knie gebrochen werden kann. Ich mutzte also die Beschwerden und Wünsche der Herren, die das Blatt zu derselben Zeit wie früher durch Kreuzband haben wollten, adlehnen und habe ihnen geschrieben, einstweilen möchten sie, wenn sie es wünschten, zu dem bisherigen Kreuz- bandbezug zurllckkehren. Das geht aber nur bis Ende des Jahres, denn in der Bestimmung steht, daß vom Januar näch sten Jahres ab im Reichspostgebtet, wo Postzustellung möglich ist, keine Krcuzvaudverfendung mehr stattfindcn soll. Sie wird nur noch vorgenommen nach Orten, die außerhalb des Reichs- Postgebietes liegen. Damit wäre ja auch schon dem ausge sprochenen Wunsche Rechnung getragen. Nun hat die Druckerei erklärt, daß, wenn sie die Kreuz bänder alle fix und fertig machen soll, wie die Post es wünscht, und wenn sie schneller arbeiten soll, sie mit einer Mehrausgabe von täglich ungesähr 12 zu rechnen haben würde, wenn näm lich Nachtarbeit zu Hilfe genommen werden müsse. Wir hät ten dann also nochmals 3600 ^k, im ganzen also 7200 Mehr ausgabe zu leisten, wenn es sich sonst ermöglichen läßt, daß wir die Nachtstunden zu Hilse nehmen und wir die Expedition also nicht erst nach Tisch vornehmen. Die Druckerei liefert , von morgens 9 Uhr bis mittags 12 Uhr sukzessive die Auflage ^ ab. Es ist natürlich nicht möglich, morgens um 9 Uhr schon i die ganze Auflage zu expedieren, sondern wir müssen eben war- ^ ten, bis die ganze Auflage kommt. Wenn wir das früher machen sollten, müßte die Druckerei morgens um 4 Uhr liefern, das würde wesentlich mehr Kosten verursachen. Es ist aber auch die Frage — das ist noch nicht untersucht worden —, wieweit die Redaktion in der Lage ist, früher zu liefern. Ich möchte von den Herren heute nur hören, ob sie wün schen, daß mau Nachtarbeit zu Hilfe nehmen soll, damit das Blatt morgens expediert werden kann. Ich hatte mir aber gedacht, daß cs eigentlich auf eins herauskommt, und wenn Sie das Börsenblatt an einem Tage alle haben wollen, dann schlage ich einen anderen Ausweg vor, wie ihn die Münchener Neuesten Nachrichten gewählt haben. Diese setzen einfach das Datum des folgenden Tages auf die vorhergehende Nummer, (Heiterkeit.) Sie können sagen: ein Exemplar, welches morgen jrüh in meine Hände kommt, ist ein Exemplar vom 16, Septem ber, und dieses Exemplar wird am Nachmittag vorher in Leip zig expediert und trägt das Datum des folgenden Tages, Das ist ja aber ganz einerlei, Sie bekommen die Nachrichten doch nicht früher, denn wenn wir die Redaktion 6 Stunden früher schließen, fehlen uns viele aktuelle Nachrichten, und wir sind um nichts gebessert. Die Nachtarbeit macht, wie ich schon erwähnte, für das Börsenblattkonto eine erhebliche Mehraus gabe, und ich möchte unter diesen Umständen zunächst em pfehlen, es auf dem alten Wege zu versuchen. Ich wollte dann noch in bezug auf die Stellung von Leipzig ein paar Worte sagen. Es ist natürlich nicht möglich, die Leipziger bis zum nächsten Tage warten zu lassen, die würden sich ja vor Ungeduld verzehren; sie wissen: das Börsenblatt liegt fix und fertig da, und sie können es nicht ge nießen, Außerdem bedenken Sie, meine Herren, daß Leipzig jetzt wesentlich mehr für das Börsenblatt aufwenden mutz, und die Stellung von Leipzig ist nun einmal nicht anders; wir können die Herren in Leipzig nicht künstlich auf denselben Standpunkt bringen, daß sie die Nachrichten zu gleicher Zeit erhalten wie die übrigen Herren, Ich glaube wenigstens nicht, daß das möglich ist, und daß Sie das durchsetzen wollen, (Sehr richtig! und Zuruf: Wollen wir auch nicht!) Das wäre eine große Ungerechtigkeit. Nun ist ja der Wunsch aus gesprochen worden, wir sollten das Börsenblatt so lange liegen lassen, daß es erst am nächsten Morgen in Leipzig verteilt würde, (Zuruf: Ich nicht!) — Entschuldigen Sie, Herr Prager, Sie nicht; aber da Sie nicht allwissend sind, können Sie nicht wissen, daß dieser Wunsch an mich gekommen ist, er ist mir auss allerdringlichste vorgetragen worden, und ich wollte doch aussprechen, daß die Leipziger, da sie für das Börsenblatt, obwohl sie es ja aus dem gewöhnlichen Wege bekommen, jetzt viel mehr zahlen müssen, doch wohl einen Anspruch daraus haben, das Börsenblatt wie bisher an demselben Tage nach mittags zu erhalten. Wenn die Herren das Börsenblatt durch aus an demselben Tage haben wollen, dann kann ich Ihnen nur den einen Rat geben: ziehen Sie nach Leipzig, (Heiterkeit.) "Herr vr, Wilh. Ruprecht, Göttingen: Meine .Herren, einer der Hauptgründe für die Börsenblatt reform ist der gewesen, daß die Kollegen in der Provinz das Börsenblatt früher bekommen sollten. Die Kommission und der Vorstand haben, um einen Bebelschen Ausdruck zu gebrauchen, ein »Schweineglllck« gehabt, daß wir alle nicht geahnt haben, daß sehr viele von uns das Börsenblatt in Zukunft einen Tag später bekämen. Es handelt sich im wesentlichen nicht nur um die Paar Leute in Bremen, Hamburg und Göttingen, sowie in den thüringischen Staaten, sondern um alle Firmen in einem gewissen Umkreise von Leipzig, die das Börsenblatt jetzt später bekommen, als >,e früher bekom-