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2LS, 6. November 1S12. Nichtamtlicher Teil. vsri-nruni I. d. Dtschn, »uchh-nde- 1380S den übrigen Beziehern. (Zuruf: Der Antrag ginge nicht durch!) Darauf kommt es nicht an, daß der Antrag durchgeht, es handelt sich nur darum, daß der Antrag wahrscheinlich er scheine» würde. Ich bin kein Prophet, aber das kann ich Ihnen sagen, der Antrag würde sicher kommen. Ich glaube, damit können wir diesen Gegenstand verlassen und Herrn Meiner vertrauensvoll die Sache übergeben. (Fortsetzung solgt.) pollsrcl, -Vlki-eü ^V., kme Looks. xx, 332 px ^Viäs Ro^al 80. ^Vitli 40 klatsg (2 pkotoAl-Lvurss L. 38 platsZ io oollot^ps). I^onckov, Ustkusu L 6o. I^tä. 6Iotdi xilt top. 25/— vst. Soeben erschien als neuester Band der »Oounoisgeur's I-ibrar^« ein für Blicherliebhaber, Sammler und Antiquare hochinteressantes Buch ans der Feder des bekannten Bibliothekars am British Mu seum A. W. Pollard. Der Titel könnte auch lauten: Geschichte der Buchillustration bis 1780, denn anstatt eine Beschreibung einzelner hervorragend schöner Bücher findet man darin, wenn auch in ge drängter Darstellung, die Geschichte der Buchdruckerkunst, sowie deren Vor- und Mitläufer, der Blockbücher. Vor allem aber wird die Ge schichte des illustrierten Buches — nicht nur der Holzschnittwcrke, sondern auch der mit Kupfern ausgestatteten Bucherzeugnisse Deutschlands, Hollands, Italiens, Spaniens, Frankreichs und Eng lands bis 1780 in dem Bande in übersichtlicher, klarer Form be sprochen. Zehn Fahre hat der Verfasser daran gearbeitet, und er bedauert, mit dem Jahre 1780 aufhören zu müssen, da es ihm un möglich war, des Umfangs halber die Buchillustration der letzten 130 Fahre mit einzuschließen. Dagegen wird die Geschichte der Drnckknnst bis auf die Gegenwart fortgeführt. Die farbigen Illustrationen sind ausgeschlossen worden, weil ein anderer Band der »6onnoi886ur'8 lüdrarzk« schon darüber berichtet. Das Werk ist in 16 Abschnitte geteilt, die ich anführen will, da mit man daraus ersehen kann, was geboten wird: 1. (oll6etor8 sack Oolleetin^. — ll. kloek kook8. — III. 1A« 6ooI<8. — VIII. Larlzk Italian Illcwtratecl 6ook8. — IX. Larlzk I'reneb anck 8pani8li IUu8tratec1 8ook3. — X. Iraker k'oreign 6ook8. — XI. k'ol-eiAn I11u8trateck Look8 ok tlie 1GK Oentur^. — XII. ?iintin8 in LnAlanck (1476—1580). — XIII. bmZIwk Lovk8 printeck — XV. bmAravecl I11u8trstion8. — XVI. lockern k'ine printin^. Eine ausgewählte Bibliographie und ein Index beschließen den Band. Fm ersten Kapitel gibt der Verfasser Ratschläge über das Sam meln. Bemerkenswert ist sein Selbstbekenntnis, in dem er sagt, daß heute diejenigen, die viel mit Büchern des 15. Jahrhunderts zu tun haben, leicht geneigt sind, die Holzschnitte zu überschätzen, ja daß sogar Proctor, eine Autorität auf diesem Gebiete, allen Ernstes einst behauptet hat, nie einen häßlichen Holzschnitt gesehen zu haben. Die Blockbücher will Pollard nicht als Vorläufer der Buchdrucker kunst angesehen wissen, sondern setzt deren Vorkommen um 1450 an, ein Standpunkt, zu dem auch W. C. Schreiber sich durch seine Forschungen bekehrt hat. Wenn er aber die Lidlia pauperum oder Opera nova contemplativa. Veneria, VavL880re, in das Jahr 1530 verweist, so dürste dies zu spät sein, denn auch Baers Katalog Nr. 485, Nr. 4, erwähnt zirka 1510 als Entstehungsjahr. Es brauchte vielleicht nicht besonders erwähnt zu werden, daß der Ver fasser die Coster - Legende dem Nationalstolz der Niederländer zugute hält, und richtig erscheint es mir, daß er in dem folgen den Abschnitt die Tätigkeit Gutenbergs auf röas richtige Maß« beschränkt wissen will, indem er in ihm nicht den gewiegten Organi sator und Geschäftsmann, sondern den unglücklichen Erfinder sieht, wie es deren so viel gegeben hat. Zur Katholikontype möchte ich erwähnen, daß Roth, Druckerei zu Eltville, den Matthaeus de Cracovia überhaupt für den ältesten Drucker mit der Katholikontype hält. Sehr recht hat Mr. Pollard auch, wenn er erwähnt, daß man chen Inkunabeln sehr mit Unrecht ein mysteriöser Wert beigemessen wird, nur weil es ein Buch ist, das vor 1500 gedruckt ist, wofür man oft in englischen Antiquariatskatalogen Beispiele finden kann. Ich Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 79. Jahrganq kann aber mit ihm nicht übereinstimmen, wenn er in demselben Kapi tel annimmt, Gutenberg könne in Bamberg gedruckt haben, da man wohl keine Anhaltspunkte dafür hat, daß G. je in Bamberg war. Es ivürdc indes zu weit führen, den Inhalt jedes Abschnittes zu erläutern. Die Schütze des British Museums haben Mr. Pol lard ein reiches Material geliefert, aus dem er mit feinem Ver ständnis die 40 Illustrationen für das Buch ausgewählt hat. Das Werk ist auf gutem Papier gedruckt und dürfte dem Sammler sowohl wie dem Händler manche genußreiche Stunde verschaffen. Oxford. Robert Jahn. Kleine Mitteilungen« Internationale Ausstellung sllr Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1814. — Die Beteiligung des Auslands ist schon so wett gesichert, dass die bedeutendste» europäische» Staaten sllr die Aus stellung gewonnen und die Verhandlungen mit vielen überseeischen Länder» clngeleitet sind. Die Auslandagitation ist nun insofern in ein neues Stadium getreten, als der Vorsitzende, Herr vr. Volk mann, begonnen hat, in den hauptsächlichsten Plätzen des Aus landes die Fachwelt durch Vorträge sllr die Ausstellung zu inter essieren. Zunächst werden aus diese Weise Zürich (S. November), Bern (7. November) und Basel <11. November) bearbeitet. Hieran schließen sich sllr Ende November Holland, Belgien, England und Frankreich an, und im Jahre 1813 sollen Dänemark, Schweden, Norwegen, Italien, Ungarn und Rußland folgen. Protestierung von Wechseln in Rußland. — In Moskau be stand bisher seit Jahren Streit über die Protestierung von aus ausländische Währung lautenden und in Rußland zahlbaren Wechseln. Während solche Wechsel z. B. in St. Petersburg aus An trag anstandslos protestiert wurden, weigerten sich die Moskauer Notare unter Berufung ans die aus alten Zetten stammenden Be- fttminungen des russischen Mtinzgesetzes und des Russischen Bürger lichen Gesetzbuchs und insbesondere auf zwei Zirkulare des vorma ligen Handels- und Manusaktur-Departements des Finanzministe riums vom Jahre 1893 und 189L, über solche Wechsel Proteste aus zunehmen, da in Rußland zu erfüllende Verträge, die aus auslän dische Valuta gestellt seien, ungültig wären. Jeder Hinweis auf die neue russische Wechselordnung von 1883, die solche Wechsel nicht nur nicht, verbietet, sondern in Art. 4V sogar sie vorsieht, und die doch jedenfalls den etwa entgegenstehenden älteren Gesetzen oder gar einem Ministerial-Zirkularerlaß Vorgehen müßte, blieb völlig wir kungslos. Solche Wechsel wurden daher in Moskau von den Notaren nicht zum Protest angenommen. Jetzt hat auf Antrag des Moskauer Börsenkomitees der Dirigierende Senat entschieden, daß auch die Moskauer Notare nicht nur berechtigt, sondern sogar ge setzlich verpflichtet seien, über solche aus ausländische Valuta ans gestellte Wechsel auf Antrag Proteste aufzunehmen. (Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Moskau in den Nachr. f. Handel, Industrie usw.) Der literarische Film. — Der Verband der Bllhnenschriftstcller hat init dem Kino, das er seinerzeit in Acht und Bann tat, seinen Frieden gemacht. Die Nordische Film-Kompagnie in Kopenhagen ist mit der Mehrzahl der bedeutendsten deutschen und österreichischen Autoren tn Verhandlungen getreten, die auf die Schaffung guter Ftlmdramc» Hinzielen. Als einer der ersten hat Max Halbe den Vertrag unterzeichnet: ihm folgten Ernst von Wolzogen und Gcrhart Hauptmann. Diesem wurde ein außergewöhnlich hohes Honorar zugesichert. Die Abschlüsse mit anderen namhaften Biihnenschrift- stellcrn stehen dieser Tage bevor. Neue Bücher, Kataloge usw. für Buchhändler. Niederfachsen. Ein Verzeichnis von Büchern und Schriften zur Geschichte, Landes- und Volkskunde, Sprache, Kunst und Lite ratur unserer niedersächsischen Heimat. Zugleich ein Bericht über die Verlagstätigkeit der Firma ErnstGeibel in Han nover in den Jahren 1887—1812. 8°. 88 S. XstlioUscke Ideologie. — ^ntigu.-Katalog klr. 18 der Hsrller- sebev Buclidandlung ln Berlin 7V. 86, Branrösisebe Strasse 33». 8°. 88 8. 3118 Xrn. 1788