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5088 Nichtamtlicher Teil. 133, 11. Juni 1SV4. 4. Antrag des Kreisvereins Rheinisch-Westfälischer Buchhändler und des Badisch-Pfälzischen Buchhändler-Verbandes: -Die Abgeordneten-Versammlung wolle in Beratung darüber notwendig, den noch in Fra^e kommenden Kreis- und Orts- 5. Neuwahl des Verbands-Vorstandes. 6. Antrag des Verbands-Vorstandes: -Die Abgeordneten-Versammlung wolle beschließen, daß das Der Vorsitzende, Herr Hermann Seippel-Hamburg eröffnete um 3V» Uhr die Versammlung mit folgenden Worten: Meine Herren, ich konstatiere zunächst, daß die Ein ladung zur heutigen, 26. ordentlichen Abgeordnetenoersamm lung der Kreis- und Ortsvereine im deutschen Buchhandel satzungsgemäß erfolgt ist, und erkläre die Versammlung für eröffnet. Das Amt der Stimmzähler haben gütigst über nommen die Herren Behrend-Wiesbaden und Goeritz- Braunschweig. Ich ersuche diese beiden Herren, vorkommen den Falles ihres Amtes walten zu wollen. Als Rechnungs prüfer haben ihr Amt bereits ausgeübt, und werden später, wenn wir an den Punkt der Tagesordnung kommen, Bericht erstatten, die Herren Stahl-München und Schürmann- Dresden. Wir werden zunächst die Präsenzliste feststellen, und ich ersuche Herrn Pape, die Namen aufzurufen. (Folgt Namensaufruf.) Hierauf verliest der Vorsitzende zu Punkt 1 der Tagesordnung übergehend, den Jahresbericht (wörtlich abgedruckt im Börsenblatt Nr. 100 vom 2. Mai 1804) und stellt ihn zur Besprechung. Der Vorlesung mar ein lebhaftes Bravo gefolgt. Herr Rudolf Heinze-Drcsden: Ich möchte die Ge legenheit benutzen, zu erklären, daß dasjenige, was der Ver bandsvorstand in seinem Jahresbericht insbesondere über die Stammrollenfragc sagt, durchaus auch meine Billigung findet. Wenn ich davon abgesehen habe, zur diesjährigen Delegierten versammlung den von mir seinerzeit in Aussicht gestellten Antrag auf Errichtung eines Ausschusses zur Prüfung dieser Frage einzubringen, so ist das in der Überzeugung geschehen, daß es gegenwärtig die ungünstigste Zeit sein würde, mit neuen Fragen von schwerwiegender Bedeutung an die Allgemeinheit heranzutreten, jetzt wo wir nur ein Ziel vor Augen haben inüssen, das in der Bekämpfung der Angriffe gipfelt, die gegen uns seitens des Akademischen Schutzoereins erfolgt sind. Ich erkläre hierbei aber ganz ausdrücklich, daß die Behandlung der Stammrollenfrage zwar als zurzeit aufgeschoben, sicherlich aber — soviel an mir liegt — nicht als aufgehoben betrachtet werden darf. Vorsitzender: Wünscht noch jemand das Wort zum Jahresbericht? Es scheint nicht der Fall zu sein, dann nehme ich an, daß Sie ihn genehmigen wollen. Punkt 2 der Tagesordnung: Rechnungsablage des Vorstandes über das abgelaufene Jahr. Vorsitzender: Ich ersuche Herrn Meißner das Wort zu nehmen. Herr Otto Meißner-Hamburg: Nach der schwung vollen Einleitung kommt eine etwas trockene Darlegung: der Bericht des Schatzmeisters. Wir haben die Kasse über nommen mit einem Kassensaldo von 2158 -F 70 H und einem Vermögensbestand von 4000 ^ in dreiprozentiger Rcichsanleihe. An Beiträgen gingen ein von 25 Vereinen 4378 an Zinsen von 4000 ^ Reichsanleihe 120 Zinsen von der Bank, wo wir unser Geld teilweise aufbe wahren, 6 10 -H; Erlös aus der Schrift »Theorie und Praxis» 148 68 H; zusammen 6812 47 H. An Aus gaben waren zu bestreiten: Porto, Fracht usw. 737 84 H, wovon ungefähr 600 ^ für »Theorie und Praxis» ausge geben; Reisen, Bureaukosten 1691 70 H; Stenogramme und schriftliche Arbeiten 307 ^ 20 H: Druckarbeiten, Papier, Kuverts 1828 .O 50 H; davon ca. 1600 ..S für »Theorie und Praxis«. Wir haben schließlich einen Kassensaldo übrig behalten von 2136 ^ 1 außerdem die 4000 die in dreiprozentiger Reichsanleihe angelegt sind. Wir haben also von dem von unseren sparsamen Vorgängern übernommenen Vermögen nur die kleine Summe von 22 ^ 73 H ver braucht. Wir hatten gefürchtet, ein schlimmeres Resultat Mitteilen zu müssen; aber ich glaube, Sie werden alle zu stimmen, daß trotz der hohen Ausgaben, die wir für »Theorie und Praxis» haben anwenden müssen, wir ein gutes Resultat erzielt haben. Vorsitzender: Wünscht jemand zu dieser Rechnungs ablage das Wort? Wenn es nicht der Fall ist, würde ich einen der Herren Rechnungsprüfer bitten, uns Mitteilen zu wollen, ob sie alles in Ordnung befunden haben. Herr Ernst Stahl-München: Herr Kollege Schllrmann und ich haben heute Vormittag uns der Aufgabe unterzogen, die Rechnungslage unseres Verbandskassierers zu prüfen. Wir haben die Bücher vollständig in Ordnung gefunden, ebenso die Belege, die uns die Ausgaben ausgewiesen haben. Ich möchte insbesondere betonen, daß die Ausgaben nur im wohl verstandenen Interesse des Vereins gemacht worden sind, und daß ich mit meinem Herrn Revisor-Kollegen keine Aus gabe gefunden habe, die nicht in irgendeiner Weise durch die bestehenden Verhältnisse sich hätte rechtfertigen lassen. Die Kasse sowohl wie die Belege stimmen vollständig über ein, und ich glaube der Versammlung Dechargeerteilung empfehlen zu dürfen. Vorsitzender: Sie haben den Antrag Stahl gehört; wünscht jemand dazu das Wort? Wenn es nicht der Fall ist, betrachte ich die Rechnungsführung als von Ihnen ge nehmigt; wir gehen über zu dem Punkt 3 der Tagesordnung: Voranschlag für 1904/05. Herr Meißner-Hamburg: In Berücksichtigung der vor jährigen Ausgaben empfehle ich folgende Ansätze: Kassen bestand 2136 1 H, Beiträge 3960 Zinsen 120 zusammen 6216 1 H, abgesehen von unserem in drei- prozentiger Reichsanleihe angelegten Vermögen. Für Aus gaben empfehle ich Folgendes: Porto, Fracht usw. 400 Reisen, Bureaukosten usw. 2000 Stenogramme und schriftliche Arbeiten 500 Druckarbeiten, Papier, In serate 1000 Diverses 100 Das wäre zunächst an Ausgaben ein Betrag von 4000 ..H, und würde sich somit ein Überschuß ergeben von 2216 ^ 1 H. Zu den einzelnen Ansätzen bemerke ich, daß zwei Posten etwas höher angesctzt wurden, nämlich für Reisen, Vureau- kosten rc., sowie für Stenogramme und schriftliche Arbeiten. Sie werden aus der gestrigen Versammlung sich wohl erinnern, daß der Wunsch ausgesprochen worden ist, daß nach Beendigung der Beratungen der Kommission von Akademikern und Buchhändlern eine Delegtertenversammlung stattfinden möge. Aus diesem Grunde sind für einige Ausgaben etwas höhere Beträge angesetzt. Nicht berücksichtigt ist die Frage, ob vielleicht der Verband den Delegierten zu dieser Ver sammlung eine gewisse Reiseentschädigung zahlen soll. Diese