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1229 1230 recturen erreicht werden kann. In dieser letzten Eigenschaft steht der chinesische Druck den Stereotypen noch sehr voran, indem es weit leichter ist, Eorrecturenzu machen; es wird dabei das falsche Wort ausgeschnitten und ein neues Stück Holz mit großer Leichtigkeit eingepaßt, auf welches das neue Wort geschnitten wird. Holzblöcke, welche sorgfältig behan delt werden, liefern 30 bis 40,000 Abdrücke; sie werden dazu, wenn sie etwa 2000 Abdrücke geliefert haben, gewa schen und getrocknet, damit die Farbe das Holz nicht erweicht. Dagegen hat aber die chinesische Methode einige Nach theile gegen die europäische, welche nicht übersehen werden dürfen. Der erste ist, daß man dabei von dem Kalligraphen abhängt, was bei Werken von großer Ausdehnung noth- wcndig oft Schwierigkeiten machen muß, indem man bei einer Unterbrechung vielleicht Mühe hat, einen andern zu finden, der dieselbe Hand schreibt. Dennoch scheint dieses Hinderniß nicht sehr gefühlt zu sein, denn wir finden Werke, die aus Hunderten von Bänden bestehen und gewiß nicht von derselben Hand geschrieben sind, in denen man dennoch nie die mindeste Verschiedenheit der Schrift entdeckt. Dies kommt zumTheil von der Art der chinesischen Charaktere her, bei denen der Pinsel leicht ein gegebenes Muster nachahmt, und wahrscheinlich von der großen Uebung der Kalligraphen. Ein zweiter Nachtheil ist die größere Langsamkeit des Holz schnittes, verglichen mit dem Setzen. Ein Holzschneider kann nicht leicht über eine Octavseite in gutem Styl täglich schnei den, aber diese Schwierigkeit wird in großen Städten, wo man viele Holzschneider haben kann, leicht beseitigt, indem man die Arbeit vertheilt; sie brauchen kein gemeinschaftli ches Local, wie unsere Setzer, die natürlich nur in der Dru ckerei arbeiten können, und cs ist daher im Fall der Noth in Peking oder einer andern großen Stadt wahrscheinlich möglich, schneller als in der größten europäischen Druckerei ein großes Werk schneiden zu lassen, wie z. B. die große literarische Commission beweist, welche unter Kaiser Kienlong die chine sischen Classiker, und mehrere Jahre lang täglich 120 Octavbände herausgab, welchezwarim Durchschnitt nicht über 200 Seiten jeder Band haben mochten, aber doch eine Masse von Druck bilden, den keine europäische Hauptstadt liefern könnte. Allein im allgemeinen, bei gewöhnlichen Fällen und in gewöhnlichen Städten, wird ohne Zweifel das Schnei den eines chinesischen Werkes mehr Zeit erfordern als das Setzen eines europäischen. Eben so ist es mit dem Abdruck. Ein chinesischer Arbeiter liefert täglich etwa 2000 Blätter, je von zwei Seiten, d. h. 250 Bogen unseres Drucks. Dabei ist es natürlich völlig unmöglich, in kurzer Zeit die ungeheuren Quan titäten von Druck zu liefern, welche eine mechanische Presse liefert, und eine Unternehmung wie das I>eni^-I>IsAsrii,e, das in einer Woche l 60,000 Abdrücke eines Bogens braucht, wäre allerdings in China unmöglich, so wie sie in Europa vor der Erfindung der Dampfpressen unmöglich gewesen wäre. Bei Werken von großer Ausdehnung hingegen, wo nicht die Menge der abzuziehenden Exemplare, sondern die Menge der Bogen das Hindcrniß bildet, ist es in China leichter als bei uns, das Werk zu beschleunigen, indem das geringe Mate rial, das zum Abziehen nöthig ist, es leicht macht, eine fast unbeschränkte Menge von Druckern anzunchmen, während man in Europa natürlich die Zahl der Pressen nicht augen blicklich vermehren kann. Das Resultat dieser Bemerkungen ist, daß die Chinesen den Vorlheil einer größern Einfachheit der Mittel, eines klei nern Materials und der daraus folgenden größer» Wohlfeil heit besitzen, während die Europäer den Vorzug einer größern Schnelligkeit für sich haben. Der chinesische Druck besitzt alle Eigenschaften, welche sich für eine bändereiche, sich we nig verändernde und an Classikern reiche Literatur schicken, während der europäische sich für eine Litratur von fliegenden Blättern, welche der Tag bringt und verschlingt, und für eine unersättliche Zcitungscivilisation eignet, deren täglicher und stündlicher Hunger täglich und stündlich durch unbegreifliche Massen gedruckten Papiers gestillt werden muß. Es verdient noch zum Schluß angeführt zu werden, daß die chinesische Druckmethode von einigen umliegenden Natio nen angenommen worden ist, welche ein Schristsystem haben, das den Laut, und nicht wie bei den Chinesen die Idee, aus drückt, wie z. B. die Japaner und Tibetaner. Für Schrift dieser Art ist die chinesische Methode nicht die bequemste, aber cs ist immer so, daß eine überlegene Civilisation ihre Metho den bei minder erfindungsreichen und originellen Völkern ent führt, auch wo sie den Umständen nicht recht anpassen. Neueste Erscheinungen ausländischer Literatur. Englische Literatur bis zum 8. Octobcr. ^.kkection's Oikt, tiktli 8erie8, kor 1836. (lklovrers ok sscred soll moral poetr)n) 2 s. 6 <1. ^siatic Uesesrclies. Index to krst 18 vols. 4. 15 8. Hie ösclielvr's Uolids^s, vvitli some tlmugkt.8 ok a tlleoret. Uliilsntropist. 12. Uond. Uoulston. 5 8. Lililicsl Keepsalee kor 1836, e<I. l>^ l'Ii. Horns, vvitli 32 p>. 21 8. LInIciston's (6npt.) tvvent^ Z'ears in retirement. 2 vols. 8. Uond. Oockrane. 24 s. dlianning's Wories. Vol 1. 12. 6 8. 0 l> > id ' s (3Irs.) illstor)- ok tlis condition ok Women. 2 vol. 10 8. 6 d. Obristmn llieepsalee kor 1836, ed. IV. Lllis. vritlr 17 engr. 15 8. Oocle, Lldw., 8tudent's Ouldo kor vissecting. krnct. Lna- tom/ ok tlie nerve« and vessels ok tlie kend, necle and cliest. 7 8. — — Illustrntions ok tlooper's surg'ical Oictlongrv. 2 vols. 8. 5 1>. 9 8. 6 d. 6 8 omn, tllrsmnmr ok tlis libetsn language. 4. 18 8. — Udetnnsnd ILnglisli vlctionarx- 4. 25 8. 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