Volltext Seite (XML)
Marlitt als die besonders »Mode-Verächtliche« heraus — ist in meinen Augen eine klägliche Großthuerei, ist eine völlige Verkennung der Bedeutung derer, die für das breitere Publikum zu schreiben verstehen, gelesen und geschätzt zu werden. Millionen Menschen hat sicher die erwähnte Verfasserin herrliche Stunden verschafft. Ist das nicht etwas, ist das nicht viel, ist das nicht alles? Soll nur dem Verstand Nahrung zngeführt werden? Sind die, die für die oberen Zehntausend schreiben, allein beachtenswert, allein Künstler? Vielfach werden sie gar nicht gelesen, aber einer spricht's dem andern nach, daß der und der in der Litteratur vorau- marschiert, daß er der wahre Klassiker sei. Müssen neuerdings diejenigen Bücher die besten, die lesenswertesten sein, die wir vor unseren Kindern verstecken müssen? Sv mancher sagt auch, daß er nicht imstande sei, einen Roman vorzunehmen Ihn ziehe nur die Lektüre eines biographischen, eines geschichtlichen Werkes, eine Reise- bcschreibung an. Wohlan! Obschon sich einer, der so spricht, selbst im Wege steht. Der Wert eines guten Romans ist ungemessen! Es beweist einen bedauerlichen Hochmut oder eiue bedauerliche geistige Einseitigkeit, dadurch ausdrücken zu wollen, daß das Produkt minderwertiger Art sei. Roman! Welch ein Fleiß, welch ein Wägen, Aendern, Feilen, Ueber- legen gehört dazu, einen bedeutenden Roman zu schreiben! Und welchen Nutzen stiftet er! Ich meine, es gehört zu dem geläuterten Geschmack eines Gebildeten, daß er ebenso sehr dem wertvollen wissen schaftlichen, wie dem belletristischen Werk Aufmerksamkeit schenkt. — Wenn ich endlich noch ins Auge fasse, welche Stellung bislang durchweg der Staat, weniger dem Künstler, als dem Schriftsteller gegenüber eingenommen hat und noch ent nimmt, so stehe ich in Anbetracht unseres gesamten Knltur- aufschwnnges und der minutiösen Berücksichtigung der im Staatsdienst Beschäftigten und für ihre Leistungen Ge würdigten vor einem Dunkel. Die traurige Minderachtung des Standes ist doch über wunden! Es bleibt also nnr die Erklärung, daß weite Kleider zur Zeit eben noch nicht »Mode« sind, daß man zur Zeit eben nur enge trägt. Der Arbeiter wird geschützt. Im Alter kann der ein- . fache Mann nicht mehr darben! Wer schützt uns vorm Darben?! Gewiß, für den ringenden Kampf ums Dasein, in dem wir endlich verbraucht werden, haben wir so wenig eine Forderung auf Lohn aufzustellen wie irgend einer, der Not leidet. Aber für die geistigen Gaben, die wir in redlichem Bemühen unseren Mitmenschen boten, können wir eine Gleichstellung mit jenen beanspruchen! Wir sind Kanzel prediger wie die Geistlichen, die im Alter ein Gnadenbrot genießen. Wir haben im Fall der Bedürftigkeit ein Recht, die Hände auszustrecken und zu sagen: »Lasse uns nicht vergehen! Raffe dich auf, Staat! Schaffe einen Juliusturm-Schatz, aus dessen Zinsen Würdigen ein Alterskissen gerückt wird! Ich schließe meine kurze Betrachtung über Schriftsteller- tum mit einer unbestreitbaren Wahrheit: Wer Schriftsteller werden will, muß etwas können! Er muß zu fesseln, anzuregen, zu beleben, die Herzen, Ge müter und Seelen der Leser in Bewegung zu setzen ver mögen, wenn nicht anders — wenigstens Stunden der Lange weile zu vertreiben verstehen. Ohne genießbares Backwerk kann der Bäcker keine Geschäfte machen. Vor der Wahl des Berufes beherzige der Aspirant den Spruch Garriks: »Sei Staatsmann, Priester, was du willst, doch werde nur kein Dichter! Als Arzt und auch als Advokat salbadre nach Belieben, Denn hinter Schwulst und Mienenspiel läßt Hohlheit sich verschieben! Verbind' damit gewicht'gen Ernst, Das bricht dann sicher Bahn! — Doch hier sieht man — bist's du — Dir stets den Stümper an!« Nebersetzungen aus dem Deutschen in die dänische, englische, französische, holländische, italienische, norwegische, schwedische und spanische Sprache. (Mitgcteilt von Otto Mühlbrecht.) 1900. II. (Schluß aus Nr. 297 d. Bl.) 77eckii!Aer, 7<l, Haute« t?er«te.»Aai!A. (LAu, Kae/rem.) UsttinAsr, I?., La evolnLions Spirituals di Hunts, 'Iradnrions dal tsdssso dsl prok. Lisr TiNAvlo Nsnrio clsl eap. I (La Uivina 6om- rasdia scl i suoi illnst, atori) s dsl oap. X (Vita Unova, Oonvito s Uivina Lounnsdia nslla loro rseiprosa rslarions). 8s.sso.ri, tip. lit. llbaldo 8atta. 8". 28 pos. 77o//7na»rn, 7Ü, cka/wb 7§/»7rc/i. (KrcktAart, Ae/imickk ck §pviu§.) Usrlisk, 1., Uaar bst dnitssb door Urans 1. Llokkmann. Ilinstsrdain, llitASvers-inLa.tsoba.ppis »Vivat-. 16". (92 bl?., in. 3 pltn.) 25 e. 77o/^ma-rn, 77., Krurewelpeter, (Frairk/urt a. TU., Tvckerar. ^.nsckrck.l Üokkwann, U., Nbo 8truv-vvalpstgr LaintinA Look. Lrstt)- 8toriss and bann)- Listurss kor Littls Libüdrsn. 4 to, bds. London, Orilütb, Uarran <k 60. 2 sb 6 d. 77oe-isbroee/t, 77 o., Tteckchon ock -tberAlaube? (Tlerckir, 77. lVbck/rer.) Uoonsbrosob, Uraak ?. von, tlodsdisnst ok bisAslook, ok ds onrs- dslisks invlosd dsr ssrnistsn sn bun strisd tsASn ds vrisinstsslaars. ilnistsrdain, 6. van dsr UooAt. 8". (Vlll, 402 dir.) 50 o. Uulst, U., LeskrSAsls voor rnaaAÜsdors. Lgvvsrbt voor artssn, book- dsn van buisAsainnsn, sn2. blaar bst bovAduitsob, 2s drnk sdlisnvvs-titsI-uitAaak.j ^.instsrdain, 0. L. 6. Vsldt. 8". (XX, 146 blr.) 1 ll. — LsskrsAsls voor rsnuvvlisdsrs. klaar bst bovAdnitssb bsvvsrkt voor artssn, bookdsn van bnisAsrinnsn, snr:. 3s drnk. ^.rnstsr- darn, 0. L. 6. Vsldt. 8". (UI, 196 bl^.) 1 ü. labn, 6., IVsss nist rnssr boos. st b.j 16". (17 blr.) ^.instordain, vlbrabainson <d Van 8traatsn. 10 o. — VtgrkstakinA op ssbool. st d.j 16". (19 blr.) ilinstgrdain, ^.brabainson L Van 8traatsn. 10 s. (?., 7)r/namoma«c/ime». (Tlerckrr, SprmAer.) Lapp, 6., Naecbins dinamo-slsttriebs a eorrsnts sontinua s al- tsrnata. ll'radurions italiana snlla tsrra sdiriona oriAinals psr sura dsAli inA. liisoardo Luraati s UZo Rnssi. 'Lorino, Union« tipoAraboo-sditrios. 8" ÜA. p. 427. 10 l. Trau/manu, 7t. o., ^li«eu5a/»rpolitiL. (KicktAart, Uotta TVac/i/'.l Lankrnann, k. ds, La ?oliti<ing kranyaiss sn rnatisrs dg obsrnins ds ker. Vradnit, nris a sour st prsssds d'uns stnds somplsnrsn- tairs par Urantr Uarnon, sons-ebsk da bnrsau an ministsro dss üoaness. In-8", XI—1,004 p. llaris, lib. LeranAsr. /Lecker, t?., Ttorneo u. Zucke. (Tlerckir, 7>e«ser'sc/re -8ue/cki.) Xsllsr, 6., ktoinso and .lnlia ank dsnr dorks; sd., rvitk introd. ond notss, b^ M. L. ^Idaws. öoston, Usatb. o. IO-l-118 p. por. 8. sl., 30 e. 7Lnac7/b«s,77., TLÄrretlei'-l/onoArap/ckee». (7)rels/eckt, UeckniAerr L L7u«,»A.) ILnaokkuss, U., Unrsr. Lranslatsd b^ 6. UoclAson. IVitb 134 Illusts. kroni Listnrss, Woodonts, UnAravinAS, and UravinAS. (Llono- Arapbs on llrtists. Vol. 3.) Iinp. 8vo, sd., pp. VIl—152. London, U. Orsvsl. 4 sb. (dlsvv Vork, Loineks L Lnsobnsr. ob 1 H 50 s.) ^»ro/sl, 7t., DussbeL/eickunAS^unst. (Ueip^rA, §e/r»rickck) llnölsl, It , Lssrbosk voor dg sebosninaksris. VraaAbaak voor sobosnmaksrs, sebosnkabrikanton, ssbaebtkabrikantsn, lssstsn- walrsrs, lsdsrbandslaars sto. In bst Usdsrlanclsob bsvvsrkt naar dg laatsts oorspronkslisks nitZavs. Uostinobsrn, 0. Nissst. 6r. 8". (Vlll, 334 sn 3 bls., in. akb. sn atlas v. 28 pltn.) 2 clln. 8" sn kol. 3 ll.; ssb. 4 ll.