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1576 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 46, 24. Februar 1900. 16. Juli bis 4. August statt! Die Facher sind folgende: Sprach- physiologie (Geheimer Medizinalrat Professor Lanbois); Deutsche Sprache und Litteratur (Professor Siebs, Privatdozent Bruinier)) Englisch (Professor Konrath, Mr. Quiggin); Französisch (Mt. Brandin): Religion (Konsistorialrat Professor Cremer); Pädagogik (Professor Lr. Rehmke); Geschichte (Professoren Seeck, Bernheim, Lr. Altmann): Geographie (Professor Credner); Physik (Professot Richarz): Botanik (Professor Schütt). In diesem Iahte sollen zudem zoologisch-anatomische Vorlesungen und Hebungen gehalten werden. Auch findet, wie in den letzten Jahren, eine Ausstellung bedeutenderer Erscheinungen der neuesten deutschen Litteratur statt. Die Kurse sind in erster Linie für Lehrer und Lehrerinnen ein gerichtet. In den letzten Sommern beteiligten sich jedesmal etwa 450 Herren und Damen (Deutsche, Oesterreicher, Skandinavier, Finländer, Engländer, Amerikaner, Russen u. s. w.). Ausführlich^ Programme erscheinen Anfang Mai: Adresse: -Ferienkurse, Greifswald». Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler: ilvatowis, Zoologie, Lotaviü, Lüz-siologsis, Lmör^ologis unä vst- wanäts IVisssnsobaktsn (tüsilv. IVsrüs aus äsm Lssitr s. f üsrvorraAsnäsn Lslsürtsn). 5. ^ntigUariats-Latalog: von Ll. L L. Lseüsr in Halls a/8. 8". 42 8. 1386 Mn. LntaloZ ovsr Lo^üanälsr - ltlsäüj eelpsr - Libliotüsüst (x-runälagt 6. Lesswbsr 1872). ^bKssoülosssn ain 1. lull 189lk. 8". 188 8. mit sinsr lrur^sn 6ssoüioüts äsr Libliotüsü als llinlsitnnA. LopsnüaAgn 1900, Asäruoüt bsi Hislssn L Lväicüg. Lartonisrt. Lsissn in liusslanä, in clsm suropäisöüen, äsm asiatisoüsn Lüsil unä äsn Lrsnxgsbistsn. KsvArapüls. MbnoArapliis. blational- Ovtzonowis. XatalvA M. 235 (äarin sin 'Isii äsr öibliotüsü vsil. 8r. LxosUsnL äss Asüsimsn Rats Oimitrij Lstrovitsoü 8svsrin, kussisoüsn ^.usssroräsntlieüen 6ssancltsn unä bsvoli- wäoüti^tsn Uinistsrs am ba/risebsn Hots) von Larl IV. llisrssmann in LsixriA. 8". 50 8. 692 Mn. Vsrrsivünis äsr Littsratur Lum nsusn äsutseüsn Rsoüt. Lintz ^us^vaül äsr gangbarsten Nsxtanögabsn, Lommsntars, Lsür- bnobsr, Nonograpbiesn, ^ustübrungsgssstrs vto. rum Lnrgsr- liobsn Lssstrbuoü tür äas Lsutsobs keiob, äsm äsutssüsn llanäslsgssstrbnob, äsr Oivilprossssorännng unä äsn klsbsn- gssstLSn in nsusr Fassung, äis mit 1800 in Matt gstrstsn sinä. lianäsxsmplar unä IVablrsttsl ausgsgsksn von ll. L. Losblsr, Lar Sortiment in Lsipsig, von äsm auob samtliobs autgstübrtsn IVsrüs 2u bsrisbsn sinä. Mus ^usgabs. Lsbruar 1900. 8". 16 8. mit Inssratgn-^.nbang. Las Vsrrsioünis ist in kartissn mit .-Vukciruoü äsr l'irma xu 8slbstleostsnpreissn /.u bs^isbs». öibliotbsoa tbsologia nova. Lars II: ültsrsunä nsnsrs rvisssnsobatt- lisbs nnä praütisobs Lbsologis. I. ^btbsilung: tl—L. Mrti- gnariats-Lagsr-Latalog M. 60 von Lsinriob 8oböningb in Nünstsr i/1V. 8°. 67 8. 2183 Mn. Libliograpbis nationale. Oiotionnairs äss sorivains Lslgss st catalogus äs lsnrs publioations 1830—1880. öruxsllss 1899, k. IVsisssnbruob, eäitsnr. Noms IV, 4. livraison: Vills äs Lrugss — VVuillot. Isx.-8^. 8. 273—368. Lr. 2.50. Ein neu aufgcsundenes Beethoven-Manuskript. — Der Chorleiter der Stadtpsarrkirche zu St. Peter in Wien, Herr Karl Rouland, hat eine Anzahl wertvoller Handschriften Schuberts und Beethovens anfgefunden und gerettet, die er, aus einet Menge alter Musikalien heraüsgcholt und ans Licht gebracht hat. Unter den Handschriften befand sich auch Beethovens L-äur- Rondo für Pianoforte und Orchester; cs ging in den Besitz der Gesellschaft der Musikfreunde über. Der kenntnisreiche Archivar der Gesellschaft, Lr. Eusebius Mandyczewski, beschreibt nun das Manuskript in dem zweiten Sammelbande der neugegrün- detcn internationalen Musikgesellschaft. Bemerkenswert scheint das Ergebnis, daß die Vermutung des Gelehrten Otto John, das Rondo habe zum Klavierkonzert in L gehört, nun durch Auf findung der verschollenen Original-Handschrift bestätigt wird. Es ist auch von Interesse, aus der Darlegung Mandyczewskis zu ent nehmen, daß Karl Czerny das unvollendet nachgelassene Rondo Beethovens ebenso wirksam wie pietätvoll ergänzt hat. -CzerNY, der in seiner Jugend Beethovens Schüler, später ihnt ein treu er gebener und wertgeschätzter Freund war, ist Nicht nur ntit Beethovens Klavicrtechnik, sondern auch mit dessen Kompositions- Technik innigst vertraut gewesen. In bessere Hände als in seine hätte das Stück, wie es Beethoven hinterlassen hat, gar nicht kommen können. Aus der Art, wie er daran das Fehlende ergänzt hat, spricht nicht nur seine künstlerische Fähigkeit, sondern auch seine ehrliche Bescheidenheit.» (N. Fr. Presse.) Steinradierung. — Eine beachtenswerte Erfindung hat, wie die -Kunstchronik- meldet, der jetzt in Berlin lebende Maler Rudolf Schulte int Hofe gemacht. Es handelt sich um ein neues graphisches Verfahren, das der Künstler - Steinradierung - nennt. Unter anderm hat er den Kopf Menzels in dieser Art radiert; das Blatt zeigt alle Töne vom hellsten Licht bis zur tiessten Dunkelheit in bisher unerreichter Feinheit. Der Stein soll eine beliebige Anzahl von Abdrucken gestatten. Das neue Verfahren soll auch für farbigen Druck brauchbar sein. Ludwig Knaus-Ausstellung in Berlin. — Die Dauer der akademischen Kunstausstellung von Gemälden und Zeichnungen des Professors Ludwig Knaus im Akademiegebäude zu Berlin, Unter den Linden 38, ist bis zum 1. März, abends 8 Uhr, ver längert worden. Bußtag. — Wir machen wiederholt darauf aufmerksam, daß der erste der beiden sächsischen Bußtage in diesem Jahre auf Mittwoch den 14. März fällt. Pers onalnachrichten. Gestorben. — Am 6. Februar verstarb in Garding der Mit begründer der Firma H. Lühr L Dircks, Herr Heinrich Lühr. Der Verstorbene trat im Alter von 18 Jahren als Lehrling in die Meylersche Buchdruckerei zu Husum ein. Im Jahre 1849 machte er im 2. Jäger-Corps die Schlacht bei Jdstedt mit. Da er nach Beendigung des Krieges zunächst keine Aussicht sah, als Buch drucker selbständig zu werden, so erlernte er noch in Bredstedt die Buchbinderei und etablierte sich Ende des Jahres 1851 in Garding. Hier wurde sodann durch Eintritt seines Schwagers 1856 die Firma H. Lühr L Dircks gegründet, zu deren Aufblühen die rast lose Thätigkeit und die vielseitigen praktischen Fähigkeiten des Verstorbenen wesentlich beigetragen haben. (Journ. f. Buchdrkst.) Sprechsaal. Auch eine Verlegerpraxis. Die Firma Heinrich Grund in Berlin versandte Ende No vember einen Prospekt, in dem sie die Prämien-Ausgabe vom Neuen Testament (von Müller L Benzingcr) gebunden mit Gold schnitt, Deckel niit reicher Goldpressung, zu 3 ^ ord. ankündigt (allerdings statt 97 Kunstbeilagcn nur 92, aber statt 209 Seiten Text 230) — doch diese kleinen Unterschiede sind hier nicht weiter von Belang. Einige Wochen früher forderte dieselbe Firma durch Rundschreiben die Sortimenter auf, das Lager (für die Weihnachts zeit) mit Exemplaren ohne Goldschnitt zu 3 ^7, mit Goldschnitt zu 5 ordinär, zu versehen, und nun bot Ende November derselbe Verleger, nachdem er diese Bestellungen erhalten und aus geführt hat, dem deutschen Sortimentsbuchhandel dasselbe Werk fast unverändert zu 3 ord. mit Goldschnitt und Deckclpressung an. Die Hunderte und vielleicht Tausende, die vom Sortimentsbuchhandel zu 5 ^ ord. mit dem üblichen Rabatt kurze Zeit vorher bezogen wurden und natürlich noch auf Lager liegen, wurden von diesem Verleger mit Ruhe übergangen. Jeder Kollege wird diesem Verfahren mit aller Energie ent- gegcntreten müssen, denn in diesem Falle ist nicht nur der Verlust, den der einzelne Sortimenter erleiden muß, ein zu Unrecht erlit tener, sondern auch das Ansehen des Sortimenters wird unter graben. Was sollen unsere Kunden sagen, die einige Wochen vor her dasselbe Buch noch mit 5 ^ bezahlten?! Düsseldorf, den 24. Januar 1900. C. Schaffnit. Vorstehende Zeilen waren schon am 29. November nieder geschrieben, aber aus besonderen Gründen zurückgehalten. Da soeben, am 18. Januar, ein erneutes Cirkular der Firma Heinrich Grund über die Prämien-Ausgabe erfolgt, in der es heißt: -um damit zu räumen, liefere ich Ihnen 12/11 Exemplare 3 Post pakete franko für nur ^ 26.25-, so fühle ich Mich veranlaßt, obige Zeilen zu veröffentlichen. D. O. (Die Veröffentlichung wurde von hem Herrn Einsender noch weiter bis jetzt zurückgehalten. Red.)