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1843 58 1844 keine Jnconvenicnz liege, „so halten wir uns an diese", sagt! Hr. Ne ff. Aber bei aller Einsicht, die ich Herrn Lange wies ch e und den A n d e r n zugestehe, kann ec ja doch mög licherweise auch irren und zu einer andern Ueberzeugung ge langen. Denn weder von Barmen noch von Stuttgart, weder von Leipzig noch von Berlin geht alles Licht allein aus, oder wird von da die Welt regiert. Es mag sich auch mei netwegen jeder halten woran er will, ich verlange keinen Zwang durch Authoritälcn, sondern eine freie, auf Ueber zeugung gegründete Vereinbarung. 5) Der Vorschlag des Hrn. Ncff, neben den Linien für gute Groschen, für Ausnahmssälle auch noch dergleichen für Neugroschen anzulegen, möchte sich wohl nirgends eines besondern Beifalls erfreuen. 6) Die Herstellung neuer Universalkataloge für 30,000 Thaler ist eine ganz besondere Fiction und hier ist offenbar die Laune mit der Feder durchgcgangen. 7) Daß ein Pence kein Penny ist, ist wohl bekannt, und es hätte darüber einer Belehrung für mich so wenig als für Andere bedurft > aber daß in England der Pence zu dem Pfund Sterling in etwa demselben Verhältniß steht, wie bei uns der Pfennig zum Thaler, wird doch niemand läugncn wollen- — Ob aber die Sächsischen Buchhändler in Thalern zu 360 Pfennigen rechnen wollen, können und dürfen, dar um wollen wir uns vorläufig den Kopf nicht zerbrechen, je denfalls aber müßten sie die gesetzliche Vorschrift verletzen, wen» sic bei den guten Groschen bleiben wollten. 8) Hr. Ne ff sagt „der Sortimentshandel habe noch nicht vergessen, daß er schon einmal, Sächsischer Münzwir- rcn wegen, 4 Procente einbüßtc." Das kann er freilich nicht vergessen haben, weil man überhaupt nichts vergessen kann, was man nicht gewußt hat. Aber wann, wie und wo durch wäre denn dieser Verlust entstanden? — mir ist nicht' das mindeste davon bekannt. Es soll aber „der Gebrauch, > die Louisd'or zu einem höhern Eours zu nehmen, sich von einer Zeit datiren, die nicht mehr besteht." Wie? werden etwa die Ld'or. jetzt nicht mehr anders als zum Wechsclcours genommen? nicht mehr 2 g-s darüber? oder hat sich seit 1838 der Buchhandel und das Verhältniß des Verlegers zum Sortimentshändler so gewaltig geändert, daß cs ein ganz an deres geworden ist als vor 6 Jahren ? Sollte diese ganze Re volution mir unbemerkt eingelrctcn sein ? 9) Die Versicherung, daß die Süddeutschen Sortiments händler aus Geschäftsjalousie, Neid, Habgier u. s. w. zur Einhaltung eines Tarifs nicht zu vermögen sein würden, ist ein allzutraucigcs Geständniß, als daß ich demselben vollen Glauben schenken könnte. 10) Daß 2^ der vierte Theil von 10 ist, bedurfte auch keines Beweises; aber die Angabe der Mittel, wodurch der Verlust eines Viertels vom Gewinn des Sortimentshänd lers vermieden werden kann und soll, war eben auch ein Hauptgegenstand meines Aufsatzes- Wenn aber freilich wahr wäre, was ich sul, 9 in Zweifel stellen mußte, so hienge die Beseitigung des Uebels doch lediglich von den Sortiments- Händlern selbst ab, oder wird diese auch von den Verlegern verhindert? Was endlich die allgemeine Bemerkung am Schluß der Entgegnung des Hrn. N?ff anbelangt, so ist zu bemerken, daß nicht nur der Thaler, sondern jede mögliche Münzsorte immer und ewig im Handel der Agiotage unterliegen wird, wie cs denn nie anders gewesen ist, und es ist dabei ganz ei nerlei, ob alle 3^ Guldenstücke „sogleich nach Preußen strö men", wie Hr. Ne ff behauptet, oder umgekehrt die Preußi schen Zweithalcrstücke sehr bald vom Preußischen Geldmarkt verschwinden, wie wenigstens unsere bcstunterrichtetcnFinanz- und Bank-Beamten sagen. Zum Schluß erkläre ich nochmals, daß ich die in Rede stehende Angelegenheit nur mit Ruhe, Leidenschaftlosigkcit und ohne Einseitigkeit von Andern eben so gewiß behandelt zu sehen wünschen muß, als ich mich eines Gleichen selbst zu be fleißigen gesucht habe und es auch ferner thun werde; deshalb aber kann ich jede Behauptung, als betrachte ich sie nur aus der „Perspective Berlins und des Verlagshandels" alles Ern stes von mir weisen. Berlin, am Jahrestag der Schlacht von Belle-Alliance, 1843. En slin. Anfrage. Wäre cs nicht zweckmäßiger, jedenfalls ancrkennungs- werther, wenn der Vcrwaltungsausschuß des Börsen-Vereins in Leipzig mit dem jedesmaligen Eassaüberschuß eine größere Anzahl von Börsenactien wie bisher alljährlich einlöste, an statt, wie in diesem Jahre, damit etwas höher procentige hamburgischc Staatspapiece anzukaufen. Bei dem Bau der Börse resp. der damaligen Geldauf nahme pr. 3 A Actien zu den Baukosten haben sich Viele gewiß nur aus reiner Liebe für den Bau, als einer Ehren sache für den deutschen Buchhandel, betheiligt, hättens aber sicher unterlassen, wenn sie damals denken konnten, daß man 10 Jahre nach vollendetem Bau die Ueberschüsse des Börsenvereins zum Ankäufe von etwas höher procentigcn Staatspapiecen verwenden würde. Daß die damaligen Böcsenbau-Actien-Betheiliger bei Ucbernahme dieses 3 A Papieres an keine Spekulation dach ten, braucht wohl nicht weiter erörtert zu werden, aber eben sowenig sollte jetzt von dem Verwaltungsausschuß des Bör- senvereins mit diesen Ueberschüssen speculirt, sondern sie > einfach zu weiterer Einlösung von Actien verwendet werden. Daß die Actien-Inhaber durch die Ucbernahme dieser 3 I Papiere dem ganzen Börsenvercin, der doch den Ban benutzt, ein Opfer gebracht haben und, so lange man keinen Abnehmer al für diese Papiere finden kann, noch täg- > lieh bringen, steht fest und sollte man nicht von denselben verlangen, wenigstens sollte man sie jetzt durch Einlösung einer größeren Anzahl von Actien fernerer Opfer zu ent binden suchen. Verantwortlicher Redacteur: I. de Marte.