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.V 1VS, 12. Mai 1916. Redaktioneller Teil. !0. Antrag des Herrn Eklikg W. Diktkllh München und Gcnossen.ch) Was gedenkt der Verstand des Börsenvereins zu tun, die zweifellos bei vielen Armee-Buchhandlungen zum Nachteil des deutschen Buchhandels bestehenden Mißstände zu unterbinden und die Allgemein-Jnteressen des deutschen Buchhandels in genügender Weise nachdrncklichst zu wahren? Ist der Vorstand weiterhin bereit, mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln a» zuständiger Stelle daraus hinzuwrrken, daß bei eventuellen Neuverpachtnngen von Armee- Buchhandlungen diese ausschließlich an Vereinigungen von Buchhändlern erfolgen? l I. Antrag des Herrn Hstg Pkktflh in Königsberg! und Genossen.fP) Die Hauptversammlung wolle mit Rücksicht auf die bereits vor dem Krieg sich dauernd verschlechternde schwierige Wirtschaftslage des Sortimentes, das ohne jeden Einfluß auf die Preisbildung in, Einkauf wie im Verkauf auf die Willkür des Verlages angewiesen und infolge der durch den Krieg geschaffenen Verhältnisse in nächster Zukunft in eine Notlage zu geraten droht, die es zu den ihm nach dem Kriege obliegenden Arbeiten und Ausgaben unfähig werden läßt, beschließen, daß im Interesse der Erhaltung eines leistungsfähigen Sortimentes von diesem unter dem Schutz des Börsenvereins ein Teuerungszuschlag von lOtzh auf de» vom Verleger festgesetzten Ladenpreis zu erheben ist. ReilivMeli. I. In den Vorstand und in die Ausschüsse des Börsenvereins: Es sind zu wählen: Vorstand: Der erste Vorsteher an Stelle des Herrn Geheimen Hosrat Kommerzienrat Karl Siegismund-Berlin, der erste Schriftführer an Stelle des Herrn Georg Krehenberg-Berlin, der erste Schatzmeister an Stelle des Herrn Eurt Fernau-Leipzig. Rechnungs-Ausschuß: Drei Mitglieder an Stelle der Herren Hans Lichtenhahn-Basel, H. O. Sperling-Stuttgart und Alfred Staackmann-Leipzig. Wahl-Ausschuß: Bier Mitglieder an Stelle der Herren Hofrat !>,. Erich Ehlernrann»Dresden, Or. Alexander Francke-Bern, v,. Ernst Vollert-Berlin, Alfred Boerster-Leipzig. Verwaltungs-Ausschuß: Bier Mitglieder an Stelle der Herren Karl Franz Koehler, Carl Linnemann, Hans Emil Reclam und Hofrat Horst Weber, sämtlich in Leipzig. II. Irr den Verwaltungsrat der Deutschen Bücherei: Es sind neun Mitglieder des Börsenvereins zu wählen. Mitglieder der vonr Vorstände des Börjenvereins als Organe des Börsenverein- anerkannten Vereine können sowohl bei den Wahlen, als bei allen auf der Tagesordnung der Hauptversammlung stehenden Gegenständen mit Ausnahme der Beschlußfassung über Änderung der Satzungen ihre Stimmen auf ein Mitglied desselben Vereins übertragen. Niemand kann mehr als sechs Abwesende vertreten, und ain Orte der Hauptversammlung anwesende Börsenvereins-Aiitglieder können nur in Krankheitsfällen ihre Stimmen übertragen. Die Vollmachten müssen lt. § 17 der Satzungen spätestens am Tage vor der Hauptversammlung bei der Geschäftsstelle eingegangen und nach den Bestimmungen der Geschäftsordnung für den Wahl-Ausschuß ausgefcrtigt sein <vgl. Börsenblatt Nr. 68 vom 23. März d. I.). Die für die Hauptversammlung erforderlichen Drucksachen: Eintrittskarten, Ausweiskarten zur Stimmvertretung, Stimmzettel für geheiine Abstimmung und Wahlzettel, sind möglichst am Tage vor der Hauptversammlung, Sonnabend, den 20. Mai 1916, nachmittags von ' - 3—0.4 llhr tsonst am Sonntag Kantate, vormittags von 10—IO' . Uhr) im Ausschuß zimmer, Portal I, Erdgeschoß links, vom Wahl-Ausschuß in Empfang zu nehme». Den Leipziger Mitgliedern werden die Drucksachen durch die Geschäftsstelle spätestens am Tage vor der Hauptversammlung zugcsandt. In das alljährlich auszugebende Fremdenverzerchnis werden alle diejenigen auswärtigen Mitglieder ausgenommen, welche spätestens bis Donnerstag, den 18. Mai 1916, nachmittags 3 llhr mittels besonderen Anmeldezettels der Geschäfts stelle angezeigt haben, daß sie zur Buchhändlermesse selbst in Leipzig anwesend oder durch einen Angestellten vertreten sein, und ob sie selbst oder durch ihren Kommissionär abrechnen und wo sie in Leipzig wohnen werden. Das Fremdenverzeichnis steht von Freitag, den 19. Mai 1916, vormittags 9 llhr an in der Geschäftsstelle zur Verfügung der Mitglieder. Leipzig, den 12. Mai 1916. Der Vorstand des Rörsenvcreins der Deutschen Buchhändler ;u Leipzig. Karl Siegismund. Georg Krehenberg. Cnrt Ferna». Artur Seemann. Max Kretschmann. Begründung zu Punkt 8: Antrag des Herrn Georg Schmidt in Hannover. Die allgemeine Verteuerung der Lebensmittel, Rohprodukte, Arbeitskräfte, des Verpackungsmaterials einer seits, die bevorstehende Erhöhung der Steuern, Fracht- und Portoauslagen, Einführung des Qnittnngsstempels andererseits trifft Sortimenter wie Verleger gemeinsam, letzteren in noch höherem Maße, da z. B. Verpackungsspesen fast ihm allein znfatlen, Bucheinbände gedruckt vorliegender Bücher, die stets nach Bedarf angesertigt werden, heute schon I0—20°/„ mehr kosten als bisher, ohne daß bisher der Preis des Buches verteuert ist. Die enorme Steigerung der Herstellungskosten wird bei neu erscheinenden Büchern allerdings, soweit es angängig ist, mit hineinkalkuliert, aber die allgemeine Teuerung kann dadurch nicht annähernd ausgeglichen werden. Alle übrigen Berussstände, wie Arbeiter, Gewerbetreibende, Fabrikanten, Kanflcute, Ackerbauer, Tierzüchtcr nsw. haben sich genötigt gesehen, aus ihre Arbeit und ihre Erzeugnisse Krregsausschläge zu berechnen, nur der Buchhandel hat sich bisher nicht dazu ausschwingen können, trotzdem seine Bcrdienstmöglichkeit weit hinter den meisten anderen Berufen zurücksteht, und trotzdem ihn die Preis steigerungen aus allen Gebieten mindestens ebenso hart treffen wie andere Berufsstände, ja die Berkehrssteuern werden ihn bei der Eigenart seines Betriebes wahrscheinlich mit ain härtesten treffen, während das Publikum durch den in Vorschlag gebrachten viel zu bescheidenen Kriegszuschlag im einzelnen kaum nennenswert berührt wird. Wie hoch die Preissteigerungen von Papier, Pappen, Buchbinderarbeit, Rohstoffen, Bindfaden nsw. gestiegen sind, ist^ ja 7) Tie Namen der übrigen Antragsteller sind ans S. 572 veröffentlicht. ti) Namenverzeichnis auf S. 573. 571