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.V 81, 10, April 1913, Redaktioneller Teil. lKortsetzung zu Seite 3738> 2, Ktrcheninspektor Propst v, Julius Decke an St, Bernhardin in Breslau, geboren am 19, Oktober 1843 in Festenberg in Schlesien, 3, Geheimer Konsistorialrat Königlicher Universitätsprosessor 1), vr, Karl Cornill in Breslau, geboren am 26, April 1854 in Heidelberg, 4, Geheimer Regierungsrat, Realschuldirektor a, D. Pro fessor vr, August Klipstein in Breslau, geboren am 13, April 1844 in Grünberg in Schlesien, 5, Königlicher Generalsuperintendent in Magdeburg v, Paul Gennrich, geboren am 15. Dezember 1865 in Zachau, Kreis Saatzig, Pommern, 6, Stadtältester Paul Kletke in Breslau, geboren am 18, März 1835 in Breslau, 7, Superintendent 0. Gerhard Eberlein in Strehlen, geboren am 16, Januar 1858 in Freiburg in Schlesien, 8, Superintendent v, Gustav Koffmane in Koischwitz, Kreis Liegnitz, geboren am 22, Juli 1852 in Bernstadt in Schlesien, 9, Superintendent Paul Bronisch in Neusalz a. O,, geboren am 7, Mai 1858 in Peitz N.-L,, 10, Superintendent Oskar Meisner in Tschöplowitz, geboren am 13. Dezember 1837 in Bunzlau, 11, Superintendent Gotthardt Lonicer in Grünberg in Schle sien, geboren am 26. August 1851 in Landeck in Schlesien, 12, Pastor Richard Fuchs an St. Elisabeth in Breslau, ge boren am 22, Januar 1865 in Breslau, 13, Pastor Professor v, Georg Hoffmann an St, Bernhardin in Breslau, geboren am 24, November 1860 in Münsterberg in Schlesien, 14, Pastor Karl Herdtmann in Neurode, geboren am 22. De zember 1839 in Breslau, gestorben am 14, Mai 1911 in Neurode, 15, Königlicher Musikdirektor Professor Paul Hielscher in Brieg, geboren am 5, Februar 1864 in Breslau, 16, Königlicher Musikdirektor und Seminarmusiklehrer Fritz Lubrich in Sagan, geboren am 29, Juli 1862 in Bärs- dorf, Provinz Posen, 17, Königlicher Musikdirektor Kantor Max Ansorge in Bres lau, geboren am 1, Oktober 1862 in Striegau in Schlesien, 18, Seminarmusiklehrer Max Richter in Brieg, geboren am 25, März 1861 in Steinigtwolmsdorf bei Bautzen in Sachsen, 19, Kantor Hermann Menzel in Ober-Stephansdorf, geboren am 11, Oktober 1869 in Ober-Stephansdorf, Kreis Neu markt in Schlesien, gestorben am 19, April 1911 in Ober- Stephansdorf, 20, Rektor und Oberorganist Karl Wuttke in Breslau, ge. boren am 10, Oktober 1845 in Neu-Ellguth, Kreis Oels in Schlesien, Urheber des im Jahre 1913 im Verlage von Wilh, Gottl, Korn in Breslau anonym erschienenen Werkes Lieder für kirchliche Versammlungen und Feste — Auszug aus dem Schlesischen Provinzialgesangbuch —, heraus gegeben vom Königlichen Konsistorium der Provinz Schlesien seien. Tag der Anmeldung: 14, März 1913, Eintr.-Rolle Nr, 7, Leipzig, am 28, März 1913, Der Kat der Stadt Letpsig als Kurator der Eintragsrolle, iDeuischer Reichsanzciger Nr, 83 vom 8, April 1g13,> Leipziger Briefe, m. <11 -gl, Nr, 48.) Ein Blick vom Völkerschlachtdenkmal, — Die Internationale Baufach ausstellung, — Vorklänge der Kantatetage, — Vom Hauptbahnhof, — Die Dresdener Nniversitätsgriindung, — Kongresse und Sortiments buchhandel, — Willkommen zu Kantate! Ich stand auf den Zinnen des Völkerschlachtdenkmals, das, ein gewaltiger Steinkoloß, fast gänzlich von den Gerüsten be freit, sich im Slldosten unserer Stadt, alles beherrschend, in monu mentaler Wucht aus der Ebene erhebt. Ein weiter Horizont eröffnet sich dort dem Auge, das über das ganze Blachfeld jener ereignisvollen Oktobertage schweift, deren hundertjähriges Ge denken in aller Herzen die frohe Genugtuung hervorruft, daß das deutsche Volk das mit dem Herzblut der Vorväter erkämpfte Erbe zum Besitze erworben hat. In blauem Luftschleier liegt die Großstadt vor mir, deren nimmer rastende Unruhe sich in leisen Schallwellen am Fuße des Denkmals, der Brandung des Meeres gleich, bricht. Die Stadt der Arbeit. Wie mild ist doch diese Frühlings luft, die selbst die rauchenden Schlote unserer Fabriken mit ihrem Dunstschleier umgibt und jene einheitliche Farbenstimmung der Luft hervorruft, in der sich alle Schmerzen und Sorgen des Men schen aufzulösen scheinen. Die Ebene und gerade diese hier mit dem gewaltigen Stadtbilde im Vordergründe, das wie ein schlafender Riese erscheint, hat ihre Reize, wenn sie sich auch nur dem dafür empfänglichen Gemüt erschließen. Mir scheint, als könnte gerade auf dieser Stelle der Leipziger künftig seine Heimat voll erfassen und lieben lernen. Unsere Stadt rüstet sich wie ein gastliches Haus in diesem Jahre zum Empfang vieler Tausende von Gästen, Zu unseren Füßen ersteht mitten im werdenden Grün des Lenzes die Internationale Baufachausstcllung, Man arbeitet dort fieberhaft, um zur Er öffnung im Mai wenigstens einigermaßen fertig zu werden. Der Berussgenosse, der zu Kantate nach Leipzig kommt, möge nicht versäumen, jener Gegend wenigstens einen kurzen Besuch abzu statten, Sie ist bequem vom Buchhändlerhaus in wenigen Mi nuten zu erreichen. Das dort Gesehene wird sicherlich in ihm den Wunsch Hervorrufen, im Sommer wiederzukehren und mit Mutze alle die Herrlichkeiten zu betrachten und zu genießen, die ihm in tausendfältiger Weise dargeboten werden. Neben vielen anderen Anregungen, die ihm sicherlich auf dieser Ausstellung gegeben werden, findet er auch mancherlei für seinen Beruf Interessantes. Namentlich die Verleger architektonischer Literatur und die Sorti menter, die ihre Spezialität im Vertriebe von Baufachliteratur suchen, sollten sich die Gelegenheit zum eingehenden Studium der Ausstellung nicht entgehen lassen. Wie ich bereits früher er wähnt habe, ist die Fachliteratur sowohl durch Einzelausstellun gen der in Frage kommenden Verlagshäuser wie auch durch eine große allgemeine Verkaufsausstellung vertreten. Meine Befürch tungen, daß dadurch dem Leipziger Sortiment eine unerwünschte Konkurrenz erwachsen würde, haben sich glücklicherweise als un begründet erwiesen. Denn dieser Veranstaltung liegt eine Ver einbarung mit dem Leipziger Sortimenterverein zugrunde, durch die eine geschäftliche Schädigung des Stadtbuchhandels vermie den wird. Die buchhänblerische Vorarbeit liegt übrigens in den bewährten Händen des Leipziger Verlagsbuchhändlers Herrn H, A, Ludwig Degener, der bekanntlich auch in her vorragender Weise an den Vorbereitungen für die im nächsten Jahre stattfindende Internationale Buchgewerbeausstellung be teiligt ist. Wie unsere Stadt im großen, so erscheint auch der Buch handel heute in gewohnter Weise im kleinen in der Rolle des Gastgebers, Gilt es doch, zu den Kantatetagen die zahlreichen Berufsgenossen von nah und fern willkommen zu heißen und ihnen den Aufenthalt in Leipzig so angenehm wie nur irgend möglich zu machen. Die Ostermesse des Buchhandels hat zwar viel von ihrem früheren rein kaufmännischen Charakter verloren. Zu demAusgleich des geschäftlichen Soll und Habens ist schon lange ein solcher der gegenseitigen oft recht hart miteinander streiten den Interessen einzelner und unter sich verschiedener Berufs gruppen getreten. Das Wohl des Ganzen erfordert stets eine Unterordnung und damit Opfer des Einzelnen, Wenn demnach nicht alle .Hoffnungen und Wünsche unserer Gäste erfüllt werden können, so werden doch die persönliche Aussprache und die tradi tionelle Geselligkeit der Kantatetage, für die der rührige Fest ausschuß wie immer mit besonderem Eifer gesorgt hat, einen Ausgleich herbeiführen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch die Gehilfen-Kantate- feier erwähnen, die in diesem Jahre zum zehnten Male am Kan tatesonntage und zwar im großen Saale des Zentraltheaters in